Religionen-Weltanschauungen Der Islam in der Krise

hema
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Der Islam in der Krise
geschrieben von hema
Der Islam steckt heute unbestritten in einer tiefen Krise. Die meisten Muslime - ob in der Türkei, in Indien oder in Indonesien - leben aber in Demokratien. Das Problem sind die arabischen Muslime. In der arabischen Welt geht seit dem Protestjahr 2011 die postkoloniale Phase zu Ende. Die Kolonialmächte hatten nach dem Zweiten Weltkrieg Staaten zurückgelassen, deren Grenzen sie gezogen hatten. Die Menschen identifizierten sich nicht mit ihnen, der Islam wurde zum identitätsstiftenden Nationalismusersatz. Heute zerfallen einige Staaten; Milizen, die sich auf den Islam berufen, streben nach der Macht.

Dabei geht eine Saat auf, die Saudi-Arabien seit Jahrzehnten sät. Legitimiert wird das Königreich durch eine Symbiose, welche das Herrscherhaus mit der puritanisch-wahhabitischen Lehre eingeht. Die steht wie keine andere für Intoleranz und die Aufforderung, "Ungläubige" und Andersgläubige im Islam zu bekämpfen. Die Muslime müssen erkennen, dass diese Art des Muslimseins in der Welt von heute keinen Platz hat und dass ihr jegliche positive Energie fehlt, eine Zivilisation zu sein. Und dass deshalb "der Islam" als Bedrohung wahrgenommen wird.

Rainer Hermann
© Frankfurter Allgemeine Zeitung 2014
http://de.qantara.de/inhalt/islam-und-moderne-jenseits-der-dogmatischen-lehre
hema
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Re: Der Islam in der Krise
geschrieben von hema
als Antwort auf hema vom 24.02.2015, 17:49:50
Wer dem Koran Argumente für Intoleranz und Krieg entnehmen will, wird fündig – wenn er sich plump an den Buchstaben hält und den historischen Kontext vergisst. Man sollte ihn nicht als Buch, sondern als Diskurs lesen.

Ja und mann sollte darüber reden. Gleiches gilt auch für die Bibel.

Der Sinn des Gelesenen ist wichtiger als das geschriebene Wort.


Qantara Koran im Kontext der Zeit lesen

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