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Religionen-Weltanschauungen Die Verfolgung der Christen in Ägypten

hafel
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Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von hafel
Bisher galt für die Christen das Land Ägypten als ein Hort der Stabilität. Tausende flohen bereits aus dem Irak, um dem El- Kaida- Horror zu entkommen.
Seit dem tödlichen Anschlag von Alexandra ist wohl klar: Christen können sich nirgendwo in der arabisch-islamischen Welt mehr sicher fühlen.

Dabei gehören die koptischen Christen zu Ägypten wie die Pyramiden. Seit dem ersten Jahrhundert nach Christus gibt es ihre Kirche, lange vor der Geburt des Propheten Mohammed entstanden am Nil Klöster und Kathedralen.

Für die islamischen Terroristen sind die Christen lohnende Opfer: Schließlich steht ihr Glaube symbolhaft für die angeblich verdorbene westliche Welt.

Nun verkündete Mubarak, dass seine Behörden den Terroristen "den Arm abhacken werden". Ich denke jedoch, mit großer Kriegsrhetorik und den nun zu erwartenden Verhaftungen lässt sich das Problem nicht aus der Welt schaffen. Es ist wichtig Frieden und Toleranz zwischen den Religionen zu schaffen, denn sollten die Feindseligkeiten zwischen vielen Moslems und Christen auf breiter Front in Gewalt umschlagen, dann hätte auch Mubarak ein großes Problem, welches sehr schwer wieder in den Griff zu bekommen ist.

So ist es gut, dass der viel gescholtene Außenminister G. Westerwelle begonnen hat, sich dem Schicksal der Christen anzunehmen und es vor den Vereinten Nationen zu thematisieren.
Dranbleiben und nicht Wegsehen!

Hafel
lemuria
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Re: Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von lemuria
als Antwort auf hafel vom 03.01.2011, 13:58:21
Die Christen in den arabischen Ländern sind die ersten. Dann wird versucht, die arabische Stabilität, sofern es sie überhaupt gibt, zu untergraben.
Ziel der Terroristen ist es, alles unter ihre Führung zu bringen, und das erreicht man, wenn man das Volk für sich gewinnt.

Hier drohen erneut zwei Welten zu entstehen.

Lemuria
olga64
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Re: Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 03.01.2011, 13:58:21
Man sollte das immer wieder "gelobte Ägypten" schon richtig sehen: dort herrscht seit langer Zeit ein Alleinherrscher (Mubarak) ohne nennenswerte Opposition; die islamistischen Fundamentalisten werden immer mehr und stärker. Dieses Mal waren leider die Christen das Ziel ihrer Attacken; als Nächstes kommen sicher wieder Touristen dran, die praktisch hingerichtet werden,aber das Reisevolk nicht abhalten werden, zu billigem all-inclusive-Preis dorthin zu reisen und ohne grosse Rücksicht auf die islamischen Gepflogenheiten ihren eigenen Lebensstil zu pflegen. Olga

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hafel
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Re: Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 03.01.2011, 16:09:41
Ich denke, die zunehmende Gewalt gegen Christen interessiert kaum jemanden. Wäre die Gewalt umgekehrt, würden die Hugos und Wolfgangs sich hier die Finger wund schreiben.

Doch statt einer Welle der Empörung, reagiert man in Deutschland – und auch hier im Forum – mit routinierter Geschäftigkeit: ein spätes Beileitschreiben der Kanzlerin und sogar von Seiten der Kirchen nur vornehme Zurückhaltung.

Der Mord an Christen im Irak und jetzt in Ägypten ist ein klarer Angriff auf uns selbst, auf unser Verständnis von Respekt gegenüber Mitmenschen. Dabei geht es nicht nur um Religionsfreiheit; es geht auch klar um Menschenrechte, um die Achtung des Individuums und Minderheiten – was hier so gerne gepredigt und hoch gehalten wird. Ist das nur geheuchelt?

Wenn wir, und hier, den Eindruck wecken, diese Werte seien uns egal, sofern sie nur an fernen Orten mit Füßen getreten werden, dann werden wir von den religiösen Eiferern nur Hohn und Spott ernten. Die Hochachtung vor anderen Religionen darf nicht so weit führen, dass wir die eigenen Werte missachten. Das ist meines Ermessens nicht mutig, sondern verdammt feige.


….schreibt einer, der keiner Religion angehört.


Hafel
lemuria
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Re: Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von lemuria
als Antwort auf hafel vom 04.01.2011, 11:58:47
@hafel,
wie soll denn deiner Meinung nach die Reaktion von uns Christen aussehen?
Niemand von uns wird das, was da passiert ist, egal sein.
Wir sollten nicht den Fehler begehen und mit Gewalt antworten, wenn du das meinst.
Wir können auf die Straße gehen und gegen das Töten demonstrieren, wir können die Entwicklungsgelder kürzen/streichen, wir können den Handel...
Mach einen Vorschlag.

Lemuria
hafel
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Re: Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von hafel
als Antwort auf lemuria vom 04.01.2011, 12:21:25
@ lemuria:


Natürlich nicht mit Gewalt. Das habe ich doch klar abgelehnt. Aber wo bleibt die Empörung darüber? Mich überrascht etwas das Desinteresse. Würden im umgekehrten Fall Moslems getötet, wäre der Thread bereits ellenlang.

Hafel

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lemuria
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Re: Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von lemuria
als Antwort auf hafel vom 04.01.2011, 12:26:27
Liegt es vielleicht daran, dass das töten von Menschen an der Tagesordnung ist und uns nicht mehr hinter dem Ofen hervorzieht?
Ich fürchte, die Spirale der Gewalt wird immer größere Kreise ziehen und immer mehr Menschen in den Abgrund reißen. Wo ist das Ende?
Alle, wirklich alle müssen jetzt besonnen reagieren und Gleiches Unrecht nicht mit gleichem Unrecht rächen.

Lemurie
hema
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Re: Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von hema
als Antwort auf olga64 vom 03.01.2011, 16:09:41
Man sollte das immer wieder "gelobte Ägypten" schon richtig sehen: dort herrscht seit langer Zeit ein Alleinherrscher (Mubarak) ohne nennenswerte Opposition; die islamistischen Fundamentalisten werden immer mehr und stärker.


Das ist gut angesprochen. Mubarak gibt sich demokratisch, ist er aber nicht. Ich hab z.B. gesehen wie bei der letzten Wahl Ende 2010 die Wahllokale bewacht wurden und nur genehme Wähler eingelassen wurden. Die Moslembruderschaft durfte nicht wählen. Ich bin zwar darüber nicht traurig, denn diese Radikalen wollen in Ägypten einen noch härteren Islam haben.

Vielleicht haben die eh etwas mit dem Anschlag auf die Kopten zu tun. Es ist mehr als traurig, dass es noch immer solche Fanatiker gibt, die glauben Christen sind die Feinde der Muslime.

Unser christlicher Glaube predigt DEN FRIEDEN, der Islam predigt DEN KRIEG.

Obwohl der Islam die Religion des Friedens wäre.
Einigen von diesen "Gläubigen" sitzt halt der Teufel im Genick und die wollen morden (um dann in die Hölle zu kommen). Gott sei Dank sind nicht alle Muslime so.



hafel
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Re: Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von hafel
als Antwort auf hema vom 04.01.2011, 12:59:02
@ hema: "Unser christlicher Glaube predigt DEN FRIEDEN, der Islam predigt DEN KRIEG.

Diese Formel ist mir etwas zu einfach und trifft so auch nicht zu.

Ich denke dass man das Gewaltpotential differenzierter sehen muss. Mit dieser Formel verschärfen wir den Konflikt zwischen Moselems und Christen und wir entschärfen ihn nicht.

Hafel
hema
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Re: Die Verfolgung der Christen in Ägypten
geschrieben von hema
als Antwort auf hafel vom 04.01.2011, 13:07:06

Alle die sich mit den Religionen beschäftigen wissen, dass das Christentum für die Liebe steht (mit Jesus kam erstmals die Liebe in die Welt. Er hat sie auch GELEBT!) und dass des Islam die Religion des Friedens ist.

Leider wird es nicht gelebt. Die Liebe nicht immer in der Kathol. Kirche und der Friede auch nicht im Islam.

Du müßtest im Buch "Das siebente Siegel" nachlesen. Da steht es ganz genau erklärt.



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