Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? - Zur Evolution der Religiosität

Religionen-Weltanschauungen Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? - Zur Evolution der Religiosität

Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der Autor ist Religionswissenschaftler und ich bin durch die SciLogs, die Blogs bei spektrum.de auf ihn gestoßen. Ich bin zwar kein religiöser Mensch, finde aber seinen Blog außerordentlich interessant, zumal ich nichts lernen oder kennenlernen könnte, würde ich immer nur Texte lesen, die meine Meinung bestätigen.

Dieser Artikel von Blume interessierte mich besonders wegen der Trennung von Religiosität und Spiritualität.
[...]Menschen können tief spirituell sein, diese Erfahrung aber auch einfach als eine Verschmelzung in der Immanenz – mit der Natur, der Musik, dem Universum – verbinden, ohne die Existenz von Ahnen, Engeln oder Gottheiten anzunehmen. Manche spirituelle Menschen meditieren und versuchen damit, die eigenen Ich-Grenzen zu überschreiten (zu transzendieren), beten aber nicht, weil sie nicht an die Existenz überempirischer Ebenen oder Akteure glauben.
Umgekehrt können Menschen tief religiös sein und jeden Tag beten, dabei auch die Anwesenheit des oder der Angebeteten spüren, ohne je eine tiefere, spirituelle Erfahrung gemacht zu haben.[...]
geschrieben von Wohnt Gott im Gehirn?, Seite 129
Das deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen in der Meditation. Ich habe vor kurzem einen Artikel gelesen, der sich mit diesem Thema eingehender befaßte, den ich aber leider nicht mehr finde. Sinngemäß ging es um den Vergleich von Gotteserfahrung im Gebet und der Erfahrung der Entgrenzung in der Meditation. Es wurde die These aufgestellt, daß letztendlich beide Erfahrungen gleich sind, die Betenden/Meditierenden dieses Erlebnis aber gemäß ihren (Glaubens-)Vorstellungen und ihrer Erwartungshaltung unterschiedlich interpretieren. Vielleicht finde ich den Text wieder, ich würde ihn selbst gern noch einmal lesen.

Nun aber zurück zu Michael Blume. Der link zum Artikel findet sich unten. Vielleicht hat der eine oder andere Freude an dem Text. Denjenigen möchte ich dann auch seinen Blog empfehlen: BLOG: Natur des Glaubens Evolutionsgeschichte der Religion(en)
arno
arno
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.12.2016, 14:34:58
Moin,det,

der "Religionswissenschafftler" (Religion ist keine Wissenschaft!)
Dr. Michael Blume hat diesmal Recht!

Sein Gott wohnt in der Tat im Gehirn!

Warum sonst haben soviele Menschen fürchterliche Kopfschmerzen und
Migräne?


Gruß arno
Femmefatale
Femmefatale
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf arno vom 07.12.2016, 13:34:38
Siehste, arno, eine solche Antwort finde ich jetzt unangemessen. Ich hoffe, ich muss dir nicht nicht erst erläutern, warum.

ff

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von dutchweepee
Mich hat Gestern ein Evangelikaler, ein Zeuge Jehovas oder was weiß ich was auf offener Straße mit Prospekt in der Hand angesprochen, um mir meine "Wege zu Gott" zu erklären. Ich machte ihm lächelnd und freundlich klar, dass ich hundertzwanzigprozentiger Atheist bin, aber er lief mir nun erst recht penetrant und widerlich nach und redete auf mich ein, dass mein Leben ohne "Gott" leer und unerfüllt sei.

Mein Leben ist erfüllt - ich habe viel Spaß, Freude, Freunde und Liebe und weiß vor lauter Erfüllung beinahe nicht, was ich als Erstes machen soll. Jetzt gerade eben habe ich mit meiner Familie ein "Konferenz-Telefonat" geführt und allen meinen Lieben geht es verdammtnochmal gut ohne "Götter".

Diese ständige Mission hier im ST und überall nervt! Wenn mir nochmal so ein IDIOT nachläuft, zeige ich ihn an oder...!

arno
arno
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von arno
als Antwort auf dutchweepee vom 09.12.2016, 02:34:52
Mich hat Gestern ein Evangelikaler, ein Zeuge Jehovas oder was weiß ich was auf offener Straße mit Prospekt in der Hand angesprochen, um mir meine "Wege zu Gott" zu erklären. Ich machte ihm lächelnd und freundlich klar, dass ich hundertzwanzigprozentiger Atheist bin, aber er lief mir nun erst recht penetrant und widerlich nach und redete auf mich ein, dass mein Leben ohne "Gott" leer und unerfüllt sei.

Mein Leben ist erfüllt - ich habe viel Spaß, Freude, Freunde und Liebe und weiß vor lauter Erfüllung beinahe nicht, was ich als Erstes machen soll. Jetzt gerade eben habe ich mit meiner Familie ein "Konferenz-Telefonat" geführt und allen meinen Lieben geht es verdammtnochmal gut ohne "Götter".

Diese ständige Mission hier im ST und überall nervt! Wenn mir nochmal so ein IDIOT nachläuft, zeige ich ihn an oder...!



Moin,

ich habe letzten Samstag ein ähnliches Erlebnis auf dem Weihnachtsmarkt in Meppen gehabt. Den Irren habe ich gefragt , "ob er immer noch an den Blödsinn einer leiblichen Auferstehung nach dem Tode und an die ewige Jungfrau glauben würde?" Worauf dieser arme Mensch mich irritiert
anschaute und mit einem zögerlichen "Ja! antwortete.
Ich glaube nicht, dass man Menschen wegen ihres absurden und verklärten Weltbildes anzeigen kann.
In schlimmen Fällen kann man aber über eine amtliche Verfügung eine Einweisung erwirken.

Solche verklärten selbsternannten Missionare kommen vor Weihnachten
immer aus ihren Verstecken und versuchen über die Gewinnung neuer
Kirchenmitglieder die ohnehin überfüllten Fleischtöpfe der Religionsorganisationen bis ans Ende der Zeit sichern zu helfen.
In ihrer Religionsgruppe finden sie über solche Aktionen
große Anerkennung, alle anderen Bürger haben Mitleid

"Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es
Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung,
so nennt man es Religion." (Robert M. Pirsig)

Gruß arno
Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das geht nun leider alles meilenweit am Thema vorbei, aber das geht scheinbar nicht anders.

@arno:

Deine Aussage zu Michael Blume "Religion ist keine Wissenschaft" ist Blödsinn, leider muß ich es so deutlich sagen. Man muß schon Theologie und Religionswissenschaft auseinanderhalten können, sonst geht der Schuß nach hinten los. Theologie mag man die Wissenschaftlichkeit absprechen, Religionswissenschaft finde ich spannend. Sie befaßt sich zum Beispiel damit, wie und wann Religion sich überhaupt entwickelt hat, welche wechselnde Funktion sie über die Jahrtausende hatte und ähnliches. Die Frage, warum Menschen religiös werden, sollte doch auch für Atheisten spannend sein und sei es nur, um Fallen zu vermeiden.

Leider polemisierst du immer wieder auf unsachliche Art und Weise gegen Glauben und das mag dir ein schönes Gefühl vermitteln, ist aber nur öde. Missionierende Gläubige als "Irre" zu bezeichnen stellt dich auf eine Stufe mit ihnen. Ich jedenfalls gehe atheistischen wie gläubigen Fanatikern aus dem Weg, die unterscheiden sich überhaupt nicht.

@dutch:

Den Text von diesem Plakat habe ich in einem anderen thread schon einmal zitiert und wurde dafür ziemlich angegiftet. Mache dich also auf Gezeter gefaßt. Ich finde das Plakat wirklich gut, denn es wendet sich nicht gegen Religion an sich, sondern mahnt nur, daß Religion Privatsache sein muß, die nirgendwo anders hin gehört.

det

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justus39
justus39
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von justus39
als Antwort auf arno vom 07.12.2016, 13:34:38
der "Religionswissenschafftler" (Religion ist keine Wissenschaft!)
Dr. Michael Blume hat diesmal Recht!

Gruß arno
geschrieben von arno

Religionswissenschaft würde ich an der Geschichte ansiedeln, und neben den Weltreligionen auch die römische Götterwelt und die griechische Mythologie einbeziehen.

Die Lehre der drei Weltreligionen könnte ich ohne Probleme als ein Randgebiet der Philosophie betrachten.

Die Gedankenwelt der Philosophen wohnt auch im Gehirn.

justus
Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 09.12.2016, 10:33:17
Ich finde den Eintrag bei Wikipedia zur Religionswissenschaft sehr interessant. Das ist ein Gebiet, daß auch mich als Ungläubigen fasziniert. Der gesamte Eintrag ist unten verlinkt.

det
Die Religionswissenschaft ist eine Geisteswissenschaft oder auch Kulturwissenschaft, die Religion empirisch, historisch und systematisch erforscht. Dabei befasst sie sich mit allen konkreten Religionen, religiösen Gemeinschaften sowie (religiösen) Weltanschauungen und Ideologien der Vergangenheit und Gegenwart.
geschrieben von Wikipedia zur Religionswissenschaft (Auszug)
justus39
justus39
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.12.2016, 10:43:10
Ich finde den Eintrag bei Wikipedia zur Religionswissenschaft sehr interessant. Das ist ein Gebiet, daß auch mich als Ungläubigen fasziniert. Der gesamte Eintrag ist unten verlinkt.

det
geschrieben von det

Die Religionen, ihre Entstehung und ihr Missbrauch sind ebenso interessant wie das Phänomen des Glaubens überhaupt.

Auch die Tora oder die fünf Bücher Moses (als mit die ältesten Bücher) sind spannend und lesenswert. Sie sind in meinen Augen phantasievolle, naive Darstellungen der Entstehung der Welt, der Evolution und der Geschichte des Volkes Israel.
In meiner laienhaften Vorstellung war Moses ein kluger Mann, der wahrscheinlich am Hofe des Pharao Zugang zu Bibliotheken und auch gute Lehrer hatte, und der später sein, für die damalige Zeit, doch recht umfangreiches Wissen in einer märchenhaften Ausschmückung und vor allem für das Volk verständlich, zu Papier (oder Papyrus) brachte.

Wer diese überlieferten und mehrfach übersetzten Schriften mit Phantasie und Humor zu lesen versteht und sie nicht allzu wörtlich nimmt, kann viel Freude daran haben und manch interessanten Gedanken darin finden.

justus
Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 09.12.2016, 11:55:35
Mein Interesse ist etwas allgemeiner: warum handeln Menschen so wie sie handeln?

Dazu gehört selbstverständlich auch die Religion und die Frage nach dem "warum eigentlich". Das Interesse an Religion geht nicht so weit, daß ich deswegen das Alte Testament lesen werde, die Liste der noch zu lesenden Bücher ist auch viel zu lang. Aber die Sonderhefte des philosophie magazin zum Koran und zur Bibel sind für mich Pflichtlektüre.

Der Koran

Die Bibel und die Philosophen

det

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