Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? - Zur Evolution der Religiosität

Religionen-Weltanschauungen Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? - Zur Evolution der Religiosität

Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von Tina48
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.12.2016, 12:26:51
"Wenn du den Buddha triffst, dann töte ihn" ist noch so ein Satz aus dem Zen......."

Guten Tag ,

dies ist ein Satz/Buch von Sheldon B. Kopp , einem amerikanischen Psychotherapeuten , der sich in der Hauptsache mit der Psyche von Sexualstraftätern beschäftigt hat .
Originaltitel : "If you meet Buddha on the road, kill him!" .
Ich habe das Buch vor Jahren mal gelesen , Sheldon B. Kopp hat immer dafür geworben, dass Menschen sich ganz besonders um den Erhalt ihrer Selbstachtung bemühen sollten .

Gruß
Nr. 48
Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina48 vom 16.12.2016, 11:44:00
"Wenn du den Buddha triffst, dann töte ihn" ist noch so ein Satz aus dem Zen......."

Guten Tag ,

dies ist ein Satz/Buch von Sheldon B. Kopp , einem amerikanischen Psychotherapeuten , der sich in der Hauptsache mit der Psyche von Sexualstraftätern beschäftigt hat .[...]
Ob der Satz wirklich von Kopp ist, das lassen wir mal dahingestellt sein. Meines Wissens nach ist er von Zen-Meister Rinzai und seine Bedeutung ist auch klar. Es heißt einfach, daß man jedes Bild, das man sich vom Buddha bzw. der Lehre macht, gleich wieder vergessen soll. Darum geht es aber nicht, sondern um das schöne Märchen von der "Transmission außerhalb der Schriften". Die perfekte Ausrede für diejenigen, die zu faul sind, sich jahrelang durch den Pali Kanon zu arbeiten und mühsam zu lernen, sondern statt dessen ganz bequem die Erleuchtung erlangen möchten, weil der Buddha/Meister/Lehrer eine Blume in die Luft hält. Da glaube ich nicht dran, weil diese Art der "Lehrübertragung" erst viele Jahrhunderte (bis zu 1000 Jahre, müßte ich nachschlagen) nach dem Tod des Buddha propagiert wurde.

det
Humbaba
Humbaba
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von Humbaba
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.12.2016, 16:41:47
Die aeltesten Handschriften des Theravada Pali Kanons sind ca. 500 Jahre alt. D. h., 2,000 nach dem geschichtlichen Buddha. Angeblich wurde der Pali Kanon fast 500 Jahre nach dem Buddha zum ersten Mal aufgeschrieben, in welcher Form auch immer. Zeitgleich erscheinen auch die ersten Mahayana Texte. Deshalb sind Mahayana und Theravada von Anfang an zwei gleichberechtigte buddhistische Schulen, auch wenn sich die eine auf ihre eigene Orthodoxie beruft. Handschriften des Mahayana sind weitaus besser erhalten. Es gibt eine riesige Sammlung aus Dunhuang mit fast 60 000 Handschriften, die zwischen dem 5. Und 10 Jahrhundert datiert sind. Die aeltesten Mahayana Handschriften aus Zentralasien sind fast 2,000 Jahre alt. Es gibt also sogar im woertlichen Sinn eine Ueberlieferung ausserhalb der Schriften, mehr noch im Theravada als im Mahayana.

Die eigentliche Bedeutung der „Ueberlieferung ausserhalb der Schriften“ ist ebenso einleuchtend und einfach, wie die Aufforderung die Erscheinung des Buddhas „zu toeten”, wenn man denn eine solche Erscheinung sieht. Eine tiefe religioeuse/spirituelle Einsicht kann nicht vollstaendig mit Worten wiedergegeben werden. Deshalb sind die Worte/Schriften wie der Finger, der den Mond zeigt (eine andere Zen Geschichte). Es waere fatal den Finger fuer den Mond zu halten, oder die Schriften fuer die Offenbarung. Trotz dieser Einsicht hat Mahayana (einschliesslich Zen) wahrscheinlich wesentlich mehr Schriften hervorgebracht als Therevada. Jeder Meister versucht immer wieder mit allen Mitteln (skilful means) den Schuelern, den Kern der Erkenntnis zu uebermitteln. Es hat also nichts mit „Faulheit“ zu tun, wenn Zen Meister die Schueler zur direkten Erkenntnis draengen, anstatt sich in den Buechern zu vergraben. Die meisten Menschen machen es sich naemlich lieber mit Buechern und Dogmen bequem als die Anstrengung zur eigenen Erkenntnis zu unternehmen. Das ist ein Phaenomen, das gut aus dem Fremdsprachenunterricht bekannt ist. Ich habe Menschen gekannt, die 10 Jahre Grammatik und Vokabeln gepaukt haben ohne auch nur eine einfache Unterhaltung in einer Fremdsprache fuehren zu koennen, weil sie die Anstrengung scheuen.

In Bezug auf die schriftliche Ueberlieferung, hab ich z. B. einen buddhistischen Text, der auf einer Handschrift des 10. Jahrhunderts beruht, mit einer Handschrift desselben Textes von Dunhuang aus dem 9. Jahrhundert verglichen. Schon in einem Jahrhundert haben sich erhebliche Aenderungen in den Text eingeschlichen. Es gab neue Kapitel, Schriftzeichen wurden ausgetauscht, usw., was z. T. zu ganz anderen Bedeutungen fuehrt. Wenn mir jemand sagt, dass er die Worte eines Menschen aus einem vollkommen anderen Kulturkreis von vor 2500 Jahren kennt, der nicht einmal die Ausfuehrungen eines Mittmenschen aus demselben Kulturkreis und in derselben Sprache richtig versteht, dann kann ich nur mit den Ohren schlackern.

Dein polemischer Verriss einer ganzen Glaubensgemeinschaft mit hunderten von Millionen von Menschen beruht auf Unwissenheit und einem mir unverstaendlichem Fanatismus andere Menschen zu erniedrigen oder als unglaeubige abstempeln zu wollen. Ich hab fast 15 Jahre in Asien gelebt, aber mir sind nie Buddhisten (Mahayana oder Theravada) begegnet, die einen derartig sektiererischen Fanatismus an den Tag gelegt haetten.

PS: Das du mich wiederholt beleidigt hast, faellt auf dich selbst zurueck, denn deine unsinnigen Unterstellungen haben nichts mit mir zu tun. Ich wuenschte aber trotzdem, du koenntest das unterlassen, denn es ist kein Beitrag zur Diskussion.

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Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Humbaba vom 18.12.2016, 10:19:23
Träum weiter. Die ältesten Handschriften des Theravada werden heute auf ca. 80 v Chr. datiert, das ist mit Sicherheit nicht 2000 Jahre nach dem Tod des Buddha. Aber wo auch immer du den Drang her haben magst, den Mahayana aufzuwerten, es interessiert mich nicht, da du leicht überprüfbare geschichtliche Fakten gnadenlos verdrehst und man so eh kein Gespräch führen kannst.

Daß du meine von deiner abweichende Ansicht als "polemischen Verriss" zu diskreditieren versuchst, ist nicht mehr als eine Lachnummer wie auch dein Gejammer über angebliche Beleidigungen. Ich habe verstanden, daß du meine Ansicht zum Mahayana nicht akzeptieren kannst und daß mich nur wegen meiner anderen Meinung ständig beschuldigst, ist mir sowas von egal.

Wann kapierst du endlich, daß ich an einem Gespräch mit dir aus oben dargelegten Gründen nicht interessiert bin und läßt mich in Ruhe? Das kann doch nicht so schwer sein.

garantiert grußfrei
Humbaba
Humbaba
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von Humbaba
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.12.2016, 10:35:15
Die ältesten Handschriften des Theravada werden heute auf ca. 80 v Chr. datiert,
geschrieben von det

Verlink doch bitte mal diese Handschrift.

Aber selbst wenn dem so waere, dann bleiben doch noch fast 500 Jahre Uberlieferung ausserhalb der Schriften.

Jede Religion hat ihre eigene hermeneutische Deutung, die nicht durch historische Tatsachen Belegt werden muss. Die unbefleckte Empfaengnis kann weder historisch noch biologisch belegt werden. Die woertliche Ueberlieferung des Pali Kanons kann genausowenig historisch belegt werden wie die direkte Uberlieferung durch die Meister des Mahayana.

Ich respektiere die hermeneutische Deutung des Therevada genaus wie ich die hermenteutische Deutung des Mahayana oder des Christentums respektiere. Du versuchst eine Karikatur anderer Glaubensrichtungen zu zeichnen, indem du die hermeneutische Deutung des Theravada als historische Tatsache ausgibst.

Seit der Oekomene haben wir geglaubt ueber diese Art des fanatischen Sektierertums hinaus gekommen zu sein. Aber scheinbar macht die Menschheit gerade einen grossen Schritt zurueck und es wollen sich auch bei uns wieder Menschen Religionskriege liefern, wie Sunniten gegen Schiiten.

Da ist es nicht verwunderlich wenn die Religion einen schlechten Ruf hat. Die wahre Religion und Spiritualitaet bleibt dabei auf der Stecke. Schade!
Humbaba
Humbaba
Mitglied

Re: Dr. Michael Blume: Wohnt Gott im Gehirn? – Zur Evolution der Religiosität
geschrieben von Humbaba
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.12.2016, 10:35:15
garantiert grußfrei
geschrieben von det


Namaste

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