Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!

Religionen-Weltanschauungen Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!

Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Gerdd
@Elmos
@arno

Ich habe seit einigen Jahren den Eindruck, daß man allein über den klaren Verstand bei "Religion" nicht weiterkommt.

Ein auslösendes Element für meinen Eindruck (unter weiteren Erlebnissen) war, als ich von einer Gynäkologin hörte, die fest an die Jungfrauengeburt Marias glaubte. - Dann tritt da z.B. immer mal wieder ein bestimmter Psychiater im TV auf, der vehement „alte Zöpfe“ des Katholizismus verteidigt.

Die Wissenschaftlicheit der Theologie scheint wohl hauptsächlich an der Bekenntnisgebundenheit zu scheitern bzw. wird immer mehr in Frage gestellt.
usw. usw. usw.

Gerdd
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Gerdd vom 19.06.2016, 02:51:33
Hallo,

ich bin eigentlich nicht sehr fanatisch, was meinen Nicht-Glauben angeht, ich vermute manchmal das liegt auch daran, dass ich ihn ohne grosse Zweifel und Kämpfe "ablegen" konnte, denn mir ist das schon als Grundschulkind klar gewesen, dass die Kirche und das von ihr gelehrte Gedankengebäude nicht so ganz meins ist.

Ich kenne aber auch Menschen persönlich, für die das "Ablegen" ihrer Religion ein sehr grosser Verlust war, denn grade in früheren Jahren (aber in manchen Familien noch heute) war die Verbundenheit mit der Kirche ein wichtiger Stützpfeiler der Persönlichkeit, vom Kleinkindalter an anerzogen. So wurde sogar in meinem Elternhaus täglich vor dem Essen gebetet und Sonntags in die Kirche gegangen (wir Kinder mussten natürlich mit). Das ist eher "Minimalindoktrination" gewesen, denke ich mal, aber für mich heute so absurd, dass ich dahin manches Mal zurück sehe und mich frage, ob mich da meine Erinnerung wohl täuscht...

Auf der anderen Seite sollte man in Betracht ziehen wie viel Leid und Elend die Religionen über diese Welt ausgebreitet haben und immer noch ausbreiten. Das ist schon beachtlich und manchmal frage ich mich auch wie es möglich ist, dass sie in allen Staaten dieser Welt immer noch solche Macht haben. Dass ich da nicht fanatisch bin/werde, das erkläre ich mir mit einem gewissen Phlegma, zu dem ich insgesammt vielleicht neige...
Dass aber Menschen, die sich dieser Sache bewusst sind und sich vielleicht nur mit viel Schmerz von ihrer eigenen Religion trennen konnten da dann etwas "heftiger" sind, das finde ich gut nachvollziehbar.

Natürlich muss man aus diesem Grunde, wie immer im Leben, nicht jede eingenommene Position deswegen OK finden.

@Gerdd: was ich persönlich nach wie vor am schlimmsten finde ist, dass sich die katholische Kirche, auch heute noch, auf eine Position stellt, die jede künstliche Verhütung (also daher auch die Nutzung von Kondomen) verbietet. Das ist in meinen Augen ein Beitrag zu einem (bereits stattgefundenen) Genozid. Warum sie diese Position einnehmen, darüber kann man nur spekulieren. "Dämlichkeit" wäre hier ehrlich gesagt fast noch eine der netteren vorstellbaren Motive - andere fände ich persönlich deutlich schlimmer.

Liebe Grüße
Andrea
arno
arno
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von arno
als Antwort auf Elmos vom 19.06.2016, 08:34:00
Guten Tag, Elmos,

aus der Verhaltenforschung ist bekannt, was man mit Prägung
anrichten kann (Konrad Lorenz, Tinbergen, usw.)
So wurden zum Beispiel Enten, Gänse usw. auf einen Pappkarton als
Elternersatz geprägt.
Diese Prägung währte stets lebenslang.
Bei Menschen wirkt die kindliche Prägung durch Kirche und
Religionsunterricht nicht anders.


Kinder gehören nicht in Kirchenhände und an den Schulen sollte statt
Religion vernünftigerweise Wissenschaft unterrichtet werden!

Aber Kinderrechte zählen in Deutschland zur Bagatelle !

Kein Kind darf seine Religion frei wählen!

Kinder werden für Religionen rekrutiert und manchmal auch verstümmelt!

Wer blinden Glauben (und echter Glaube ist immer blind) erzeugen will,
muss schon an die Kinder ran, egal ob es eine politische oder religiöse "frohe Botschaft" ist.

Die nachhaltige Prägung im Kindesalter ist der Grund, warum selbst
Naturwissenschaftler zahlende KIrchenmitglieder bleiben.

Viele Grüße und eine schöne Woche
wünscht Dir

arno

!

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Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf arno vom 19.06.2016, 12:08:57
Kinder gehören nicht in Kirchenhände und an den Schulen sollte statt
Religion vernünftigerweise Wissenschaft unterrichtet werden!
geschrieben von arno

Die Krux ist nur, daß sich Theologie als Wissenschaft bezeichnet.....
... siehe Info:



---------------

Ich bin auch der Ansicht, daß Prägung im Kindesalter die entscheidende Rolle spielt (habe ja auch von meiner Prägung in einem vorangegangenen Beitrag gesprochen).

P.S.: bin auch kein Wissenschaftler, denn Pädagogik (Sonderpädagogik) ist nur eine sogenannte Hilfswissenschaft ...
(mal selbstkritisch gesehen!)

Gerdd
justus39
justus39
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von justus39
als Antwort auf Elmos vom 18.06.2016, 20:18:44
Also es gibt Menschen die annehmen müssen, dass die Evolutionstheorie vollkommener Blödsinn ist, da wir ja wissen dass alles "menschliche" mit Adam und Eva begann...

Liebe Grüße
Andrea

Wer die Schöpfungssgeschichte wörtlich nimmt, der wird sich mit der Evolutionstheorie schwer tun, wer sie aber als das nimmt, was sie ist, nämlich eine naive märchenhafte Beschreibung der Entstehung der Welt, der wird staunen wie logisch der chrologische Ablauf beschrieben wurde.

Ich sehe gerade in der ständigen sinnvollen Anpassung der Lebewesen an die Umwelt und in deren Weiterentwicklung das Wirken einer Intelligenz und bin damit sogar mit Charles Darwin einer Meinung.

Wenn die Theologen ihre Schriften nicht so wörtlich und verbissen nehmen würden und wenn die Wissenschaftler etwas mehr Humor und Fantasie hätten, gäbe es auch da eine Übereinstimmung.

justus
"Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungslehre absolut
versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. - Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige, über alle Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes."


Charles Darwin (1809-1895, englischer Biologe, Begründer der Abstammungslehre)
geschrieben von Charles Darwin
arno
arno
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von arno
als Antwort auf Gerdd vom 19.06.2016, 12:58:13
Kinder gehören nicht in Kirchenhände und an den Schulen sollte statt
Religion vernünftigerweise Wissenschaft unterrichtet werden!

Die Krux ist nur, daß sich Theologie als Wissenschaft bezeichnet.....
... siehe Info:



---------------

Ich bin auch der Ansicht, daß Prägung im Kindesalter die entscheidende Rolle spielt (habe ja auch von meiner Prägung in einem vorangegangenen Beitrag gesprochen).

P.S.: bin auch kein Wissenschaftler, denn Pädagogik (Sonderpädagogik) ist nur eine sogenannte Hilfswissenschaft ...
(mal selbstkritisch gesehen!)

Gerdd
geschrieben von arno


Moin Gerdd,

das Forschungsgeld hätten andere Fakultäten sinnvoller einsetzen können.

Der katholische Glaube baut auf Dogmen, angeblichen Offenbarungen
und behaupteten Aussagen auf, die für alle Zeit Gültigkeit haben sollen.

Wissenschaft glaubt nicht!

Wissenschaft setzt auf Logik, Folgerichtigkeit, Widerspruchsfreiheit,
Nachvollziehbarkeit, Beobachtung, auf Bewährung ihrer Theorien und
Behauptungen.

Die Erkenntnisse der Naturwissenschaften können nicht mehr in eine
religiöse, "höhere", Wahrheit eingebettet werden, zu der nur ein
katholischer Glaube Zugang hätte.

Die Theologen versuchen die Vernunft an den Glauben zu koppeln, was
ihnen nicht gelingen wird.
Dieses Bestreben verdeutlicht aber, dass
nicht der Atheimus und der Nicht-Glaube ihr Gegner ist, sondern die (naturwissenschaftliche) Bildung!

Theologie ist Einbildungswissenschaft !

Naturwissenschaft ist Wirklichkeitswissenschaft!

Die Religionen und ihre Organisationen sollen verschwinden.

Gruß arno

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Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Sirona
Arno schrieb:
Mit Gläubigen möchte ich nicht zusammenleben müssen, denn die Gläubigen leben einen eingeprägten Wahn und eine die Lebensführung behindernde Überzeugung, an der sie (die Gläubigen) der Unvereinbarkeit mit der objektiv nachprüfbaren Realität unbeirrt festhalten.
Das Charakteristikum der Gläubigen ist die Heuchelei oder der Wahn.


Arno, Du hättest besser schreiben sollen „Mit Bigotten“ möchte ich nicht zusammenleben müssen, dann wäre ich ganz Deiner Meinung. Denn Du solltest die Gläubigen nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt durchaus viele vernünftige Gläubige mit denen zu leben eine geistige Bereicherung sein kann.

Bigotterie, wie man sie oft in den kleinen Sekten antrifft, hat mit Gott nichts zu tun, wenn diese Menschen auch meinen Gott einen Dienst zu erweisen, wenn sie diese oder jene Vorschriften 1:1 umsetzen und danach leben. Gerade dadurch wird der Glaube nicht gefördert sondern eher abstoßend geprägt.
Und dass die Kirchen sehr viel falsch gemacht und viel Leid über die Menschen gebracht haben, sollte man Gott nicht in die Schuhe schieben. All die Gräueltaten haben Menschen verursacht.

Vielleicht bist Du aufgrund solcher Erfahrungen Atheist geworden, was durchaus verständlich ist. Aber wie wäre es wenn Du einmal Lebensgeschichten großer Mystiker und auch Wissenschaftler erforschen würdest um herauszufinden, warum diese an Gott glauben können. Dabei könntest Du sicher feststellen, dass gerade diese sich von den Praktiken und Dogmen der Kirche abgewandt haben, aber dennoch den Glauben an eine Allmacht, die alles ins Dasein gebracht hat, nicht verloren haben, im Gegenteil sie haben Gott durch eigene Überlegungen und Anwendung ihres Verstandes gefunden.

Sirona
barbarakary
barbarakary
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf Sirona vom 21.06.2016, 10:37:55
Dem kann ich nur zustimmen! Ich möchte noch betonen, dass jede Art von Fanatismus = gepaart mit Hass auf Andersdenkende äußerst ungesund ist. Es mag jeder glauben oder nicht glauben, was er will, aber deshalb Hasstiraden loszulassen, schadet demjenigen nur selbst.

Einen liebevollen Tag wünscht
barbarakary
arno
arno
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von arno
als Antwort auf arno vom 20.06.2016, 09:01:48
Moin,

unten ein interessanter Beitrag nebst Leserkommentaren.

Und noch verrückter ist, dass 23 Millionen Euro für ein Theologie-Campus in Münster verschwendet werden !

An solchen Investitionen erkennt man die Macht der Kirchen als größter Lobbyist in der Bundesrepublik.

Und die überreichen Kirchen lassen wieder ihre Einrichtungen, in der nur sie das Sagen haben, aus den öffentlichen Haushalten finanzieren!

Gruß arno
Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf barbarakary vom 21.06.2016, 11:07:42
Es mag jeder glauben oder nicht glauben, was er will...

ok!
Aber wie verträgt sich das mit der Vorgabe in einer Landesverfassung (z.B. NRW, Art.7,1 - hab ich gerade nachgelesen), wo als oberstes Erziehungsziel die "Ehrfurcht vor Gott" genannt wird?
Wo bleibt da die Achtung für einen Andersdenkenden bzw. daraus resultiert, ein Lehrer wird im Ansatz verachtet und macht sich sogar strafbar, wenn er nach seinen sekularen Vorstellungen "erzieht"?

Gerdd

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