Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!

Religionen-Weltanschauungen Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!

barbarakary
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Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf Gerdd vom 21.06.2016, 12:27:11
Verfassung und höhere Politik des zumindest ehemals 'christlichen Abendlandes' sind da wohl doch etwas zu dogmatisch. Jedwede Repressalien lehne ich auch ab. Ebenso natürlich die oft missbrauchte Macht der Kirchen. Aber wie schon gesagt, Hass bringt uns nicht weiter...

LG barbarakary
Karl
Karl
Administrator

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Karl
als Antwort auf arno vom 20.06.2016, 09:01:48
Die Religionen und ihre Organisationen sollen verschwinden.
geschrieben von arno
Diesen Satz würde ich so nicht unterstützen, nicht nur weil er in fataler Weise missverstanden werden könnte (viele Menschen übertragen ja Religonskritik auf die Menschen, die einer bestimmten Religion angehören), sondern auch weil erst geklärt werden müsste, was an die Stelle treten sollte.

Religionen werden heute vielfach als Trennendes und Unfrieden-Schürendes empfunden, auch aufgrund ihrer kriegerischen Geschichte und der Begründung für aktuellen Terror. Interessanterweise ist aber auch nicht zu leugnen, dass die großen Weltreligionen das Denken und Fühlen der Menschen auf dieser Welt vereinheitlichen und Verständigung über Nationalitäten und ethnische Grenzen hinweg bereits in der vorwissenschaftlichen Zeit ermöglicht haben. Ohne Religion wären manche Weltreiche niemals regierbar gewesen, denn die Instinkte des Menschen sind auf das Zusammenleben von 20 - 30 Personen ausgerichtet. Damit die vielen Menschen in Städten und Staaten zusammenleben konnten, brauchte es "kulturelle Instinkte" als Ergänzung für die Biologie. Den staatlichen Gesetzen wurde durch die Religionen die "Legitimität" einer höheren, unbezweifelbaren Macht übertragen.

Die Religionen hatten in der Geschichte also eine sehr wichtige Funktion. Noch heute werden viele Gesellschaften durch Religion zusammengehalten, erst allmählich setzt sich die naturwissenschaftliche Aufklärung als neues vereinheitlichendes Gedankengebäude durch. Ob die bisherigen Religionen jemals ganz ersetzt werden, darf bezweifelt werden, nicht jedoch, dass sich auch Religionen dramatisch wandeln werden. Meist geschieht dies dadurch, dass das Alte durch Neues ergänzt wird, aber in integrierter Form weiter existiert (so wie die Heiligen das Bedürfnis der zuvor polytheistischen Menschen nach vielen Göttern je nach Lebenssituation zufriedengestellt haben). Aus dem einen Gott könnte z. B. das "göttliche Prinzip" werden, was letztlich die Naturgesetzlichkeit beschreibt, die auch nicht mehr zu hinterfragen ist.

Karl
Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf Karl vom 21.06.2016, 12:44:29
Podiumsdiskussion

Karl,

hier wird auch u.a. diskutiert werden, was Du gerade "angeschnitten" hast....
Gerdd

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Karl
Karl
Administrator

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Karl
als Antwort auf Gerdd vom 21.06.2016, 13:53:10
Lieber Gerdd,

danke für den Hinweis. Ich empfehle Dir mein derzeitiges Lieblingsbuch zum Thema.

Karl
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Gerdd vom 21.06.2016, 12:27:11
Hallo Gerdd,


Aber wie verträgt sich das mit der Vorgabe in einer Landesverfassung (z.B. NRW, Art.7,1 - hab ich gerade nachgelesen), wo als oberstes Erziehungsziel die "Ehrfurcht vor Gott" genannt wird?
Wo bleibt da die Achtung für einen Andersdenkenden bzw. daraus resultiert, ein Lehrer wird im Ansatz verachtet und macht sich sogar strafbar, wenn er nach seinen sekularen Vorstellungen "erzieht"?


bist du sicher, das man sich als Lehrer/Schule damit strafbar macht? In der Schule in der meine Kinder die ersten 10 Jahre unterrichtet wurden gab es gar keinen "Religionsunterricht" und sie war ganz normal als Schule anerkannt.

Liebe Grüße
Andrea
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Elmos vom 21.06.2016, 21:23:21
Und - ganz vergessen zu erwähnen - sie befindet sich in NRW.

Liebe Grüße
Andrea

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Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf Elmos vom 21.06.2016, 21:57:48
Andrea,

ich stelle erst mal fest:

Von den 16 Bundesländern haben acht, das entspricht 58.5 Mio. Einwohner (71,2%) den Gottesbezug in der Präambel und fünf Bundesländer, das entspricht 45,8 Mio. Einwohner (55,6%), christliche Erziehungsziele in der Landesverfassung erwähnt.

Es wurde von einer Partei schon ein Antrag zur Streichung eingebracht. Man redete sich aber damit heraus, daß keine bestimmte Religion gemeint ist, sondern allgmein ein "Gott" und demnach keine "Bevorzugung" einer einzelnen Gruppe bestünde.

Wie aus der Zusammenfassung (oben fettgedruckt) aber ersichtlich ist, meint man in 5 Bundesländern konkrete "christliche Erziehungsziele".

Gerdd
arno
arno
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von arno
als Antwort auf Karl vom 21.06.2016, 12:44:29
Die Religionen und ihre Organisationen sollen verschwinden.
geschrieben von karl
Diesen Satz würde ich so nicht unterstützen, nicht nur weil er in fataler Weise missverstanden werden könnte (viele Menschen übertragen ja Religonskritik auf die Menschen, die einer bestimmten Religion angehören), sondern auch weil erst geklärt werden müsste, was an die Stelle treten sollte.

...........

Karl
geschrieben von arno


Moin, Karl,

unsere Politiker haben Gesetze erarbeitet, die unser Zusammenleben
erfolgreich organisieren.
Die Vorstellungen der religionsstiftenden männlichen Viehzüchter von vor mehr als 2000 Jahren aus dem vorderen Orient oder die Götterwelt der Griechen und Römer, usw., usw. brauchen wir für die Regeln des Zusammenlebens für unsere Gesellschaft nicht mehr.

Sie behindern die Entwicklung unserer Gesellschaft.

An die Stelle der verschwindenden Religionen können nur
wissenschaftliche Erkenntnisse treten oder alternativ
Grimms Märchen.


Viele Grüße
arno
Bago
Bago
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Bago
als Antwort auf arno vom 22.06.2016, 06:04:55
Man hat bisher mitgekriegt wie Arno über Religion denkt, von mir darf er das, auch wenn er sehr extrem gegen Religion ist. Man kann sich fragen wie kommt er dazu. Er ist ,glaube ich, geboren in Ost-Deutscland und wenn er jung war sah die Erziehung so aus: Kinder in der DDR wuchsen auf in einen Welt voll Propaganda und Lügen.Eine Schule war nicht gedacht für die Entwicklung des Individu aber um Kinder in das Kollektiv zu kneten. Arno schreibt auch ,dass Kinder nicht die freie Wille haben ein Religion aus ze suchen, aber von ihrem Eltern da zu gezwungen werden. Das ist genau das, was in der DDR auch gemacht wurden aber dann hiess es Kommunismus.
Glauben ist immer kompliziert,denn wenn überhaupt keine
Übereinstimmung da ist,hat es auch kein zweck soviel darüber zu schreiben.
Glauben ist eben Glauben und nicht wissen. Auch die Bibel ist in eine Zeit geschrieben, dass sehr viele Menschen nicht schreiben konnte und deswegen viele weitererzählte Geschichte nicht immer richtig sind. Das alte Testament wurde etwa vor 3500 Jahre geschrieben,das neue Testament etaw für 2000 Jahre, man sollte also nicht vergessen ,dass wir viel mehr Wissen haben als vor einige Tausenden Jahre.
Glaube ist ein bejahendes Verhältnis des Menschen zum Göttlichen. Bago
Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Ein Hoffnungsschimmer: Mitgliedschaft und Glauben decken sich nicht mehr!
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf Gerdd vom 22.06.2016, 00:45:42
Wollte der Vollständigkeit halber noch ergänzen.

Aus diversen Statistiken entnehme ich, daß unsere Bevölkerung in der gesamten Bundesrepublick (gegenwärtig) betr. Weltanschauungen sich ziemlich genau aufteilt in:

Ein Drittel evangelisch
Ein Drittel katholisch
Ein Drittel säkular

(In den Großstädten sieht es bedeutend anders aus.)

Gerdd

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