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Religionen-Weltanschauungen "Es gibt keine Materie", oder Wissenschaft trifft Religion

Humbaba
Humbaba
Mitglied

"Es gibt keine Materie", oder Wissenschaft trifft Religion
geschrieben von Humbaba
Hallo,

durch Zufall habe ich heute dieses Video gesehen:


Das ist ein Video von Hans-Peter Duerr unter dem Titel "Es gibt keine Materie." Duerr war ein bekannter Physiker und Schueler von Heisenberg.

Die Ansichten, die er in dem Video aeussert sind vereinbar mit den Ideen, die Mahayana Buddhisten bereits vor 2,000 entwickelt haben.

Den Ansatz dieser Gedanken kann man schon bei Heisenberg erkennen. Bei Duerr wird das noch deutlicher. Indem sich die Wissenschaften durch die Religion inspirieren kommen wir vielleicht wieder zu einem ganzheitlichen Weltbild, dass durch die analytischen Wissenschaft fragmentiert ist.
diogenes
diogenes
Mitglied

Re: "Es gibt keine Materie", oder Wissenschaft trifft Religion
geschrieben von diogenes
'es gibt keine Materie'

hoppla …

in welche Kategorie darf ich dann zukünftig diesen elenden Schnee einordnen,
mit dem ich nun schon seit drei Stunden kämpfe?

Und wie steht's dann mit H.P. Duerrs Kumpel Einstein, nach dem die Energie proportional zu Masse ist. Das kann ich absolut nachvollziehen – schließlich brauchte ich sehr viel Energie, um das Zeug von den Plätzen wegzuschippen. Freilich muß ich bei der sich hinzugesellenden Konstanten, der Lichtgeschwindigkeit, beschämt eingestehen, daß ich diese trotz allem fleißigen Bemühen bisher noch nicht erreicht habe. Geht nun nach Duerr auch noch die Energie über die Wupper?

Nicht ganz nachvollziehbar, weshalb dieses Thema unter Politik landet -
möglicherweise, weil bisweilen auch einem Politiker mal die Materie in Form von Boden unter den Füßen verloren geht, und der sich dann die Nutzung desselben mit einer Mautgebühr vergüten lassen will.

Wie dem auch sei, allen Bekannten hier, oder nach Karl V(F!)alentin, eher Unbekannten

ein glückliches Neues Jahr ohne unliebsame Materiekontakte !

Es zieht schon wieder zu, ich muß wohl erneut die himmlische Weis(s)heit in die Schranken weisen.

diogenes
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

[off topic]
geschrieben von dutchweepee
...mir reicht es langsam mit diesen pseudoreligiösen Gedankenfürzen, die hier als "Politik" gepostet werden.

Lieber karl ...kannst Du diese religiösen Thesen nicht in eine Ecke des ST legen, wo wir Politikinteressierten dies nicht jeden Tag angeboten bekommen?

BITTE! BITTE! BITTE! BI...

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: [off topic]
geschrieben von Elmos
Oh, diese Off-Topic Petition möchte ich wirklich sehr gerne unterstützen.

Liebe Grüße
Andrea
Karl
Karl
Administrator

Re: [off topic]
geschrieben von Karl
Es gibt jetzt links in der Navigation den besonderen Link

-- Religion etc. --

Damit ist hoffentlich jedem gedient.

Karl
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: [off topic]
geschrieben von dutchweepee
DANKE!

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Karl
Karl
Administrator

Re: "Es gibt keine Materie", oder Wissenschaft trifft Religion
geschrieben von Karl
als Antwort auf diogenes vom 05.01.2017, 11:28:48
1. Ich habe die Off topic Beiträge unsichtbar geschaltet, so dass die inhaltliche Diskussion hier weitergehen kann.

2. Ich halte die Aussage "Es gibt keine Materie" für Unsinn. Schon Einstein hat in seiner berühmten Gleichung Energie = Masse mal dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit die Äquivalenz von Materie und Energie festgestellt. Letztlich ist es ja die Frage, was die Beschaffenheit der "Materie" ist, es ist m. E. ein sprachliches Problem.

Karl
justus39
justus39
Mitglied

Re: "Es gibt keine Materie", oder Wissenschaft trifft Religion
geschrieben von justus39
als Antwort auf Karl vom 06.01.2017, 10:03:20

Wenn es keine Materie gibt, dann kann es auch keinen Hans-Peter Duerr geben, es sei denn er bestünde aus nichts, und wer aus nichts besteht, der kann auch keine Abhandlungen über Materie oder nicht Materie verfassen.
Dennoch wüsste ich gern was er damit meint:
Ich habe fünfzig Jahre über Materie gearbeitet, die es gar nicht gibt. Wir können uns das nicht vorstellen…. Es gibt nur Beziehungsstrukturen, es gibt keine Objekte. Die Frage, was ist und was existiert, kann so nicht mehr gestellt werden.
geschrieben von Hans-Peter Duerr


justus
Humbaba
Humbaba
Mitglied

Re: "Es gibt keine Materie", oder Wissenschaft trifft Religion
geschrieben von Humbaba
als Antwort auf justus39 vom 06.01.2017, 12:27:43
Dennoch wüsste ich gern was er damit meint:
Ich habe fünfzig Jahre über Materie gearbeitet, die es gar nicht gibt. Wir können uns das nicht vorstellen…. Es gibt nur Beziehungsstrukturen, es gibt keine Objekte. Die Frage, was ist und was existiert, kann so nicht mehr gestellt werden.
geschrieben von Hans-Peter Duerr

Er weilt leider nicht mehr unter uns, um diese Frage zu beantworten. Und Ich bin kein Physiker, um die Frage vom Standpunkt der Quantenphysik zu beantworten.

Also bleiben nur unsere Bilder, die wir uns von der Wirklichkeit machen, die vielleicht denen Duerr's aehneln oder auch nicht.

Seit der griechischen Antike basiert unsere Wissenschaft auf der Idee von kleinen materiellen Bausteinen aus denen unsere materielle Welt zusammengesetzt ist. In der oestlichen Weltanschauung ueberwiegt dagegen die Idee von Prozessen oder Veraenderungen, wie z. B. im chinesischen "Buch der Wandlungen" (Yi Jing).

Mit den Atomen haben wir geglaubt diese kleinsten Bausteine zu finden. Das hat sich schnell als Trugschluss herausgestellt, denn die Atome sind wiederum aus etwas Anderem zusammengestellt. Die subatomaren Teilchen sind aber so vergaenglich, dass man sie kaum mehr als Materie wahrnehmen kann. Je tiefer wir in die Materie eintauchen, desto weniger "materiell" wird diese Welt, wo Prozesse und die Beziehungen zwischen diesen vergaenglichen Teilchen wichtiger sind als die Teile selbst. (Bitte keinen Anstoss nehmen an der laienhaften Erklaerung.)

Zum Anderen stossen wir mit unseren empirischen Untersuchungen an eine Grenze dessen, was wir erkennen koennen. Das heisst, mit den wissenschaftlichen Methoden sehen wir nicht die Wirklichkeit, sondern nur ein Bild der Wirklichkeit. Dieses Bild ist aber gepraegt durch unsere Sinnesorgane, den Testaufbau, sowie unsere Art und Weise zu denken. D. h., unser Bild der Wirklichkeit ist im Grunde nur eine Reflektion der Funktionsweise des menschlichen Geistes. Der menschliche Geist ist seit dem Anfang des Lebens binaer: haben-nicht haben, sein-nicht sein, Objekt-Subjekt, etc. Duerr beschreibt diese Binaritaet sehr anschaulich mit dem Greifen (= Be-Greifen) nach einem Apfel. Wenn wir nach dem Apfel greifen, dann haben wir (=1), oder wir haben nicht (=0), den Apfel. Somit sind die Gegensaetze sein/nicht sein, etc., als Grundmuster in unser Denken eingegangen. Es gibt aber keinen Grund, warum die Wirklichkeit den menschlichen Denkmustern entsprechen soll. Um die Wirklichkeit direkt zu erleben, muessen wir daher gedankliche Kategorien wie "sein" und "nicht-sein" ueberwinden. Damit sind wir in einem Bereich, der ueblicherweise der Religion, oder der spirituellen Erfahrung vorbehalten ist.

PS: Es tut mir Leid, das der Beitrag zuerst im falschen Forum gelandet ist. Ich war fest davon ueberzeugt, dass ich im Forum "Weltanschauung" bin. Ich muss mich erst noch an die Architektur des Forums gewoehnen.
Humbaba
Humbaba
Mitglied

Re: "Es gibt keine Materie", oder Wissenschaft trifft Religion
geschrieben von Humbaba
als Antwort auf Karl vom 06.01.2017, 10:03:20
2. Ich halte die Aussage "Es gibt keine Materie" für Unsinn. Schon Einstein hat in seiner berühmten Gleichung Energie = Masse mal dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit die Äquivalenz von Materie und Energie festgestellt. Letztlich ist es ja die Frage, was die Beschaffenheit der "Materie" ist, es ist m. E. ein sprachliches Problem.
geschrieben von karl


Ich hab ja schon den Versuch einer Antwort unternommen. Hier vielleicht noch ein anderer Ansatz. Die Frage nach dem Sein oder Nichtsein ist schliesslich auch von der Logik her nicht zu beantworten. Wenn du sagst es gibt weiss, dann muss es auch schwarz geben, wenn kurz, dann auch lang. Also, wenn du sagst das Universum existiert, dann muss es auch nicht existieren. Die Wirklichkeit haengt aber nicht von der menschlichen Logik ab.

Sicher ist das auch ein "sprachliches Problem." Sprache ist ein Produkt unseres Denkens and unser Denken ist binair. Unser Denken ist utilitaristisch (mir faellt kein anderes Wort in Deutsch ein), also, das was unser Ueberleben garantiert: wir muessen wissen, wann wir den Apfel greifen (=1) und wann wir den Apfel nicht greifen (=0), um zu ueberleben. Diese Ueberlebensstrategie ist aber nicht unbedingt die beste Art und Weise den Urgrund der Universums zu verstehen.

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