Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"

Religionen-Weltanschauungen Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"

Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein neuer Forschungsschwerpunkt an der Frankfurter Goethe-Uni untersucht das Verhältnis von Judentum, Christentum und Islam zu religiöser Vielfalt.
qilin
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Re: Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von qilin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.07.2017, 08:53:23
'Dass Religionen grundsätzlich Position beziehen und somit konfliktträchtig sind' ist mal eine wichtige Erkenntnis - dass aus unterschiedlichen Positionen nicht notwendig Konflikte, sondern auch kultiviertere Formen der Auseinandersetzung entstehen können, allerdings auch. Beide Möglichkeiten sind mehrfach verwirklicht worden in der Geschichte - die Konflikte sind ja allgemein bekannt, die konfliktfreien weniger; mir fallen gerade Friedrich II., Ramon Llull oder Nikolaus von Kues ein, aber auch die klassischen Sufi im Islam. Also das Potential gibt es seit langer Zeit, und die Gespräche gibt es immer noch - nur sind die offenbar weniger publikumswirksam als etwa der letzte Terroranschlag - die Zeitschrift 'Religionen unterwegs', die sich diesem Thema seit 23 Jahren widmet, hat z.B. nur einen sehr begrenzten Bekanntheitsgrad...
Die Projekte der Frankfurter Uni werden sicherlich wichtige und neue Spitzlichter auf die alten und neuen Probleme werfen, etwas grundlegend Neues sehe ich eigentlich nicht darin.
hema
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RE: Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.07.2017, 08:53:23

Da würde ich gerne mit diskutieren. Gibt es dazu eine Möglichkeit bei der Goehte-Uni in Frankfurth?

Bin schon einmal bei einer großen Diskussion der Uni-Linz gewesen.
Damals unter dem Titel: "Die Rede von Gott"!  Da nahmen hochkarätige Vertreter aus allen Religionen weltweit teil. Ist sehr interessant gewesen.

Die Islam-Gelehrte hat mir damals auf meine Frage, wer Allah ist, erklärt: das ist der der auf dem Thron sitzt. Er hat keine Frau und keine Kinder !!!!

Diese Aussage wäre schon eine Diskussionsrunde wert.



 


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qilin
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RE: Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von qilin
als Antwort auf hema vom 04.08.2017, 19:01:59

Ja, Mohammed hatte die Trinitätslehre missverstanden (möglicherweise lag der Irrtum aber schon bei seinen christlichen Quellen) - im Koran besteht die Dreifaltigkeit aus Gott Vater, Maria und Jesus...

hema
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RE: Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von hema
als Antwort auf qilin vom 05.08.2017, 06:04:06

hema
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RE: Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von hema
als Antwort auf qilin vom 05.08.2017, 06:04:06

qilin - Zitat:  Ja, Mohammed hatte die Trinitätslehre missverstanden (möglicherweise lag der Irrtum aber schon bei seinen christlichen Quellen) - im Koran besteht die Dreifaltigkeit aus Gott Vater, Maria und Jesus...

Meinen Informationen zufolge gibt es im Islam überhaupt keine Trinität. Jesus ist nur ein Prophet, wie z.B. Mohammat und viele andere vor ihnen auch. Maria verehren sie als Mutter, die eine Propheten geboren hat und einen Vater gibt es überhaupt nicht im Islam. Allah ist nicht Vater. Er ist Herrscher, Regent "der auf dem Thron sitzt" - mehr nicht. Möchte gerne wissen, wer sich da selber auf den Thron gesetzt hat!

Mohammat hätte aber wissen müssen (er hat doch so vieles aus der Bibel abgeschrieben), dass Jesus immer VOM VATER gesprochen hat. JESUS sagte auch: "Der Vater und ich sind eins". Also nehme ich an, dass es doch einen Vater gibt. Glaube nicht, dass dieser Satz hineingeschwindelt wurde.

Was mir noch nicht ganz klar ist, dass Allah weder eine Frau hat, noch Kinder. Hat er die vielen Menschen dann einzeln erschaffen? Wird doch wohl nicht so gewesen sein.

 


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qilin
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RE: Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von qilin
als Antwort auf hema vom 05.08.2017, 11:34:31

Pardon, da hatte ich mich missverständlich ausgedrückt - natürlich gibt es im Islam keine Trinität; der Koran spricht dort über die Christen.
Mohammed hat tatsächlich viel von Juden und Christen übernommen, aber er kannte nur seine arabische Umgebung und war Analphabet - wie die meisten Menschen dort. Auch die Christen kannten die Bibel nur in mündlicher Überlieferung, und da gab's noch viele apokryphe Texte (die Mohammed mit übernahm). Der heutige Bibelkanon war erst 200 Jahre alt und hatte sich bis Arabien noch nicht 'herumgesprochen'.

Dass Allah weder Frau noch Kinder hat ist eben eine Zurückweisung der Trinitätslehre (so wie sie im Koran aufscheint) - die Schöpfungsgeschichte ist in etwa die gleiche wie im AT - auch JHWH brauchte weder Frau noch Kinder, um die Menschen zu schaffen... emoji_wink

RE: Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 05.08.2017, 17:13:17

Danke qilin,emoji_sunnyaber eben mit diesen mündlichen Bibel- Ueberlieferungen, habe ich generell  grosse Mühe,
Warum?
Ich war vor Jahren an einem Kaderkurs. Wie es so ist...wird verschiedenes vermittelt.
Den Titel des Kurses weiss ich nicht mehr,aber es ging um exakte,kurze und prägnante Weitergabe von wichtigen,vermittelten Themen.

Aufgabe war : Gestellte ...(schriftlich, erhaltene Information,jedeR hatte eine andere)...ins Ohr flüsternd weitergeben,dies von Einem zu Anderen.Erschreckend....was das Ergebnis war!

Nun versetze ich mich mal zurück in die längst vergangene Zeit....emoji_astonished

Die Trinitätslehre bereitet mir immer noch Kopfzerbrechen.

qilin
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RE: Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von qilin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.08.2017, 17:45:11

Da bist Du ja in guter Gesellschaft emoji_wink - dem Kirchenlehrer Augustinus ging's ebenso, er wanderte am Meeresufer herum und dachte über die Trinität nach, kam aber auf keinen grünen Zweig. Da sah er am Strand einen kleinen Knaben, der immer wieder ins Wasser lief, ein Schälchen anfüllte und das Wasser dann in ein Loch im Sand schüttete. Neugierig fragte Augustin, was er damit bezwecke, und der Kleine antwortete "Ich will das Meer ausschöpfen und in dieses Loch füllen." Augustin lachte und sagte "Sieh Dir doch das Meer an, wie groß es ist - wie soll es in diesem Loch Platz haben?" Der Knabe erwiderte "Und ebensowenig hat die Dreifaltigkeit Platz in Deinem Kopf!" - und Augustin war allein...  emoji_smile

Wegen der mündlichen Überlieferungen würde ich mir weniger Sorgen machen - einerseits sind die schriftlichen auch nicht gerade sicher vor 'Bearbeitungen', und andererseits waren die mündlichen Textweitergaben damals erstaunlich genau - in Indien wurden z. B. die Veden und der Palikanon jahrhundertelang nur mündlich weitergegeben...  Da habe ich mehr Zweifel an unserem heutigen Bibelkanon, der erst um 400 fixiert wurde - davor gab es ca. 50 Evangelien, zehn Apostelgeschichten, fünf Apokalypsen und jede Menge Briefe und andere Schriften aller möglichen und unmöglichen Apostel - woher Athanasius die Autorität hatte, das heutige NT da 'rauszuklamüsern...  emoji_flushed

RE: Forschungsprojekt "Mit religiösen Differenzen umgehen"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 06.08.2017, 09:30:44

qilin,danke für Deine Gedankenemoji_sunny....zum Nachdenken!

Mit Augustinus bin ich momentan etwas beschäftigt. Ich lese gerade wieder mal ein Buch von
Ladislaus Boros..." Im Menschen Gott begegnen " dort begegne ich sehr subtil ,bei seinen Erläuterungen und Beispielen,dem Augustinus....seltsam nicht?

Buna dumengia...schöner Sonntag !emoji_sunny

umanitad


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