Religionen-Weltanschauungen Gedanken zur Papstwahl

pilli
pilli
Mitglied

Re: Gedanken zur Papstwahl
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.03.2013, 21:30:46
the carnival is over!?

gestern bereits wollte ich meine...hoffentlich von den kritikern des freien denkens...erlaubten gedanken hier thematisch weiter spinnen zu einem info-netz, dass zwar weitmaschig geplant; aber durchsichtig genug sein sollte, so manche petitesse zu erlauben, die zukünftig sich als wichtig erweisen könnte.

nun hat es stattgefunden, das historische treffen zweier päpste; obwohl doch Seine Heiligkeit Benedikt so ganz abgeschlossen und abgeschirmt von der bözen kardinalsriege, seinen rückzug angetreten hat? aber da war ja noch ein geheimnis umwitterter aktenordner, den er nur persönlich seinem nachfolger übergeben wollte. so weit so gut...aber dann:

da las ich doch gestern nach dem treffen hier und da erst zögerliche aber bald mutiger geschriebene kommentare, die ähnlich meinen gedanken waren:

"so finden sich alle wieder am tisch der geweihten, begleitet von ihren sekretären (Georg Gänswein, der schöne...) und treffen absprachen zur "Machtübergabe auf Castel Gandolfo" ?"

faz.net Historisches Treffen zweier Päpste

quer durch den blätterwald ging mein blick und heute ist es die FAZ, die schreibt, watt ich, weniger klug, gedacht habe:



...Die neuen Waisen von Rom

So war es kein Wunder, dass der Funke des Protestes gegen den „Pauperismus“ des neuen Papstes schnell von der italienischen Website „Messa in latino“ auf deutschsprache Nachrichtenportale wie „katholisches.info“ und „kath.net“ übersprang und dort mit einer Mischung aus Unverständnis und Empörung kommentiert wurde. Auf „katholisches.info“ wurden Auszüge aus einem Artikel in der Zeitung „Die Welt“ wiedergegeben, in dem der Autor Paul Badde die Marini-Szene als Faktum darstellte, das in den Minuten nach der Papst-Wahl stattgefunden habe. Zwischen den Zeilen ließ der Autor den Lesern an seiner Entgeisterung darüber teilhaben, dass Papst Franziskus weder jenes rote Kleidungsstück tragen wolle, mit dem „Päpste seit über 800 Jahren an das Blut und das Leiden Christi erinnert werden“, noch die roten Schuhe, die der kaiserlichen Tradition Konstantinopels entstammten.

Badde ist nicht irgendwer. Zusammen mit einem Opus-Dei-Mitglied gibt er das „Vatican-Magazin“ heraus, das „Schönheit und Drama der Weltkirche“ beschreiben will. Zugleich ist Badde ständiges Mitglied einer „wunderbaren, papsttreuen Tafelritterrunde“, an deren Tisch der Name Georg Gänswein, des langjährigen Privatsekretärs von Papst Benedikt XVI., den allerbesten Klang hat...
geschrieben von faz.net


FAZ die wahl des papstes

zur zeit wirbeln meine gedanken nur so und dennoch schaffe ich es nicht, in der neuen bescheidenheit auch nur ansätze des lebens von Franz von Assisi zu sehen!? alleine der gewählte name soll genügen?

könnte es uns vergönnt sein, in unserem alter bald noch einen wiederholten rücktritt und eine neue papstwahl aufgrund der ränkeschmiede der kardinalrot tragenden jungs zu erleben? gar eine feindliche übernahme, ausgelöst von OPUS DEI und den jungen wilden im Vatikan?

---
pilli
Mitglied_81b4260
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Mitglied

Re: Gedanken zur Papstwahl
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 25.03.2013, 23:59:56
"the carnival is over?", fragst du pilli.

Ich denke an Ärgeres - wie soll ich sonst mareikes jetzige Charakterisierung dieses Threads als "Testphase" verstehen und mareikes Rückblick "habe mich streckenweise köstlich amüsiert".
( und dabei wieder ihr Hinweis, wie ohnmächtig und verloren sie und andere sich fühlen, wenn das eigene "Erleben" nichts zählt.)

Ich fühle mich verarscht.

Mart
Re: Gedanken zur Papstwahl
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.03.2013, 01:00:03
Guten Morgen Mart, schade dass Du Dich verarscht fühlst. Ich möchte Dir aber trotzdem meine Gedanken mitteilen, ich bin immer noch Mitglied meiner Gemeinde in der ich mich gut aufgehoben fühle, für mich sind aber meine Gemeinde und die Amtskirche zwei Paar Schuhe. Durch die Diskussion ist mir vieles warum ich glaube klarer geworden. Die Riten die ich von Kindesbeinen erlernt habe, sind mir in Fleisch und Blut übergegangen, und genau so habe ich sie auch meinen Kindern beigebracht. Vieles was in dieser Diskussion angesprochen wurde, war mir so nicht bekannt und hat mich in meinem Denken ein Stück weitergebracht. Auch wenn ich der Amtskirche sehr kritisch sehe, kann es bis heute nicht haben, wenn über die Riten der kath, Kirche negativ geredet wird. Ich war von Eurer Diskussion so gefesselt, dass ich den ganzen Tag den PC anhatte, um Eure Beiträge zu verfolgen. Obwohl ich ein Sparbrötchen bin, waren mir in dem Fall die Stromkasten egal, ich fand die Diskussion sehr spannend und für mich war sie sehr anregend und weiter führend.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Gedanken zur Papstwahl
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.03.2013, 08:04:14
Liebe Lara,

es war sehr aufschlussreich diese Diskussion, auch für mich. Ich lerne nie aus.
"the carnival is over?", fragst du pilli.

Ich denke an Ärgeres - wie soll ich sonst mareikes jetzige Charakterisierung dieses Threads als "Testphase" verstehen und mareikes Rückblick "habe mich streckenweise köstlich amüsiert".

Ich sehe das ähnlich und bin "not amused".

Auch wenn ich der Amtskirche sehr kritisch sehe, kann es bis heute nicht haben, wenn über die Riten der kath, Kirche negativ geredet wird.
geschrieben von Lara

Liebe Lara,

ist das nicht faszinierend, wie schwer man sich von solch frühkindlichen Prägungen lösen kann? Ich erinnere mich auch noch sehr an die Zeit als ich mit 16 Jahren bewusst aufhörte, ein Abendgebet zu sprechen. Es war sehr schwer, diesen emotionalen Drang kopfgesteuert zu beenden.

Die christlichen Kirchen, aber auch die anderen erfolgreichen Religionen, gründen ganz wesentlich auf frühkindlicher Indoktrination. Ich schrieb schon einmal, nichts auf dieser Welt hat Bestand, wo der Zufluss kleiner ist als der Abfluss. Das gilt für meinen Kontostand wie für die Anzahl der Schafe in einem Gehege wie für die Anzahl der Protestanten in Rom oder der Katholiken in Dortmund.

Vielleicht schreibe ich noch ein Buch darüber, mit welchen Mechanismen es die Kirche geschafft hat, von bescheidenen Anfängen eine weltweit erfolgreiche Institution zu werden. Was sind die Selektionsmerkmale, die dafür gesorgt haben, dass immer mehr Zufluss als Abfluss war.

Welchen Beitrag hat eigentlich die Religiosität unserer Gehirne zum Überleben und der Erfolgsgeschichte der Menschheit geleistet, was ist der Selektionsvorteil der Religiosität? Hätte ich nicht den ST, der meine Zeit frisst, würde ich an diesem Buch schon am Schreiben sein.

Karl
Edita
Edita
Mitglied

Re: Gedanken zur Papstwahl
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.03.2013, 01:00:03
[i]

Ich fühle mich verarscht.

Mart


Geht mir ebenso mart, überhaupt als ich dieses hier auch gelesen habe :

" Der Grund für meine Beteiligung war im Grunde kein anderer:

Ich wollte verdeutlichen, um Verständnis dafür werben, das eine Debatte über Religion eigentlich nicht ohne "Verletzungen" ablaufen kann. "

Fett von mir!

Ich schließe daraus, daß die Verletzungen tatsächlich gar nicht da waren, was viele ja auch so gesehen haben, sondern sie dienten dazu die Teilnehmer zu verunsichern, inclusve Karl und seinen ST!
Medea
Medea
Mitglied

Re: Gedanken zur Papstwahl
geschrieben von Medea
als Antwort auf Edita vom 26.03.2013, 09:10:41
Ich vermute, daß sich in Mareike viele widersprüchliche Gefühle
einfanden, einmal ist da die starke Prägung durch ihre katholische Kindheit,
zum anderen ihre spirituelle Entwicklung als Erwachsene in Richtung fernöstliche Mystik und Weisheiten, - dazwischen einen befriedigenden
Weg zu finden, stelle ich mir sehr schwierig vor.

Ich sehe keine Verarschung wie Mart und Edita in ihren Aussagen,
Mareike schätze ich als ernsthafte Diskutiererin, die es sich nicht leicht macht in diesem Dschungel von einen überflutenden Emotionen
in diesem thread. Ich habe mich weitgehend herausgehalten, aber das Oberhaupt von über einer Milliarde Katholiken doch so manchem, vielleicht auch verdecktem Spott preiszugeben, ging mir auch als Protestantin schon gegen den Strich.

Einer meiner Großväter, Lutheraner, dankte in seinem Abendgebet für
den jeweils vergangenen Tag - von seinen insgesamt 13 Enkeln hat nur einer meiner Cousins diese schöne Geste übernommen.

Medea.

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Gedanken zur Papstwahl
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 26.03.2013, 09:10:41
Edita, ein Wort von mir zu Deiner Schlussfolgerung:

Ja, meine Aussage: "Ich habe mich streckenweise amüsiert" ist verletzend und verunsichernd.

Manchmal muss provoziert werden, wenn etwas an die Oberfläche kommen soll.

Ihr zieht es vor die Diskussion hier unter "Gedanken zum Papst"
fortzuführen und nicht im neuen Thread.

Denkt mal darüber nach weshalb.

Ich habe keine verletzte Gefühle VORGETÄUSCHT sondern beschrieben
dass Rituale wertvoll sein können, wenn man sie als ein in Symbolsprache zum Ausdruck gebrachtes tiefes Erleben versteht.

Ich achte Eure Reaktion,
verstehe, dass ihr Euch verarscht fühlt,
aber doch nicht wegen dem Papst?

LG
Mareike
Elisabet
Elisabet
Mitglied

Re: Gedanken zur Papstwahl
geschrieben von Elisabet
als Antwort auf Karl vom 26.03.2013, 08:23:37
Karl, somit bestelle ich das Buch, das Du schreiben wirst :)
Im Ernst gemeint, ich finde es eine Notwendigkeit unsere Mitmenschen aufzuklären, welche religiösen Eingaben in unserem Unterbewußtsein gespeichert sein können, die ein Leben lang nerven können, so wir dies nicht ausheben.
Warum kam einer auf die Idee auszusprechen: Religion ist Opium fürs Volk !
Ich wünsch mir ehrlichen Herzens dass sich noch viele Leute ent-täuschen aus den diversen Dogmenkrallen.
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Gedanken zur Papstwahl
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.03.2013, 08:04:14
Danke Lara

jetzt weiß ich, dass es nicht umsonst war, soviel Zeit zu investieren

Liebe Grüße
Mareike
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

"Ich habe mich streckenweise KÖSTLICH amüsiert"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elisabet vom 26.03.2013, 10:23:00
In Polen wird von der zuständigen Stadtgemeinde versucht eine Theaterindentantin zu kündigen, die sich auf ihrer private facebook-Seite negativ (und möglicherweise beleidigend) zum Papst äußerte. -

Damit wären Zustände füherer Zeiten erreicht und Disziplinierungsmaßnahmen kehren zurück, die auf der Verquickung von weltlicher und kirchlicher Macht beruhen.

LG mart

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