Religionen-Weltanschauungen Interreligiöse Spiritualität

qilin
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Interreligiöse Spiritualität
geschrieben von qilin


Wie ich gerade erfahren habe, hat im Mai in München eine Tagung "Spiritualität der Zukunft" stattgefunden,
veranstaltet vom 'Fachbereich Dialog der Religionen' der Erzdözese München und dem HochschulForum
von KHG und ESG, in der es offenbar nicht um Konkurrenz und Vereinnahmung ging, sondern tatsächlich
um gegenseitige Bereicherung. Die Videos habe ich mir nicht angesehen, aber die Vorträge sind z.T. sehr
interessant... Besonders gefreut hat mich das Porträt meine ersten Zen-Lehrers, P. Enomiya-Lassalle SJ.
 

RE: Interreligiöse Spiritualität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 07.08.2017, 18:59:41

Ich werde mir Zeit nehmen, in ganz ruhigen Stunden,dies zu gründlich zu lesen! Danke.bin gespannt!emoji_sunny
Das wäre ja ein Riesenfortschritt!

olga64
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RE: Interreligiöse Spiritualität
geschrieben von olga64
als Antwort auf qilin vom 07.08.2017, 18:59:41

In München gibt es auch das "Münchner Lehrhaus der Religionen", welches initiiert vom Rabbiner Steven Langnas wurde.
Es steht jedem offen, man kann dort lernen (wie der Name sagt), sich austauschen, Menschen treffen und sich die Religionen näherbringen lassen, was gerade in unseren Zeiten der grossen Unsicherheit auf diesem Gebiet sehr wichtig ist, wie ich finde. Olga

qilin
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RE: Interreligiöse Spiritualität
geschrieben von qilin
als Antwort auf olga64 vom 08.08.2017, 17:15:54

Ein interessantes Angebot - wenn man in München wohnt. Für Auswärtige ist es wohl wenig sinnvoll, extra nach München zu kommen, um im 'Lehrhaus' zu lernen.

Da fällt mir gerade ein - heute habe ich das Buch von Ulrich Schnabel fertig gelesen: 'Die Vermessung des Glaubens - Forscher ergründen, wie der Glaube entsteht und warum er Berge versetzt'

Ich war zuerst mal eher skeptisch als ich das Buch kaufte; die Lobpreisungen mancher 'Berufsskeptiker', für die Religion grundsätzlich nur als 'Wahn' und 'Zwangsneurose' existiert, ließen mich befürchten, dass der Autor etwa in die gleiche Kerbe schlüge. Nach wenigen Seiten waren diese Bedenken allerdings ausgeräumt - ja, das Buch ist von einem bekennenden Agnostiker geschrieben und beschränkt sich deshalb auf das wissenschaftlich Fassbare, die 'Außenansicht', z.B. Entstehung, Entwicklung und Auswirkungen des religiösen Glaubens - würde er tiefsinnige Innenansichten anbieten, wäre das tatsächlich vermessen...
Eingestreut in den 650 Seiten starken 'Wälzer' sind Interviews des Autors mit 'lebenden Beispielen' von Gläubigen und Ungläubigen (und in einem Fall ein fiktives mit einem schon lange Toten, dem Religionspsychologen William James), die die Lektüre erhellen und auflockern. Einige wenige Missverständnisse und Ungenauigkeiten können das positive Gesamtbild nicht trüben - die Wahl zum 'Wissenschaftsbuch des Jahres 2009' durch Bild der Wissenschaft scheint mir durchaus angemessen. Dass 'religiöse Gedanken zu erzeugen' keine Fehlleistung, sondern 'die natürliche Funktionsweise des Gehirns ist' (Pascal Boyer) hat sich mir besonders eingeprägt, und nach Lektüre des Epilogs, des 'Lackmustest der Religionen', konnte ich das Buch mit einem leisen Lächeln zurücklegen.

Da das Buch nicht 'Literatur' im eigentlichen Sinn ist, denke ich dass das hier besser aufgehoben ist emoji_wink


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