Religionen-Weltanschauungen Ist Theologie eine Wissenschaft?

Der Artikel im "Tagesspiegel" setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit Theologie eine Wissenschaft sein kann. Kann T. überhaupt die Kriterien erfüllen, die an ein Fachgebiet gestellt werden müssen, um wissenschaftliches Arbeiten zu ermöglichen?

Meine Meinung ist in wenigen Worten gesagt: Theologie und Wissenschaft sind ein Widerspruch. Da T. auf Glauben und nicht auf erforschbaren Grundlagen beruht, schließt sich der Anspruch der Wissenschaftlichkeit aus. Vielleicht wären T. oder besser Religionen ein Forschungsgebiet für Soziologen, Psychologen oder Historiker. Wenn aber die Kirchen sogar Einfluß darauf nehmen, wer T. lehren darf, dann haben sie den Anspruch darauf verwirkt, als Wissenschaft anerkannt zu werden. Es geht um Glauben und um nichts weiter.

det

Man kann mit wissenschaftlichen Methoden die Geschichte der Theologie studieren und auch die Ursachen für die Religiösität der Menschen. Die Religionen selbst können Gegenstand von Wissenschaft sein, sie selber sind eher der Ausfluss vorwissenschaftlichen Denkens. Ob Theologie eine Wissenschaft ist hängt davon ab, mit welchen Inhalten die Forschung gefüllt wird, letztlich davon, wie z. B. ein Lehrstuhlinhaber für Theologie sein Fach definiert und interpretiert. Manche basteln mit viel Pseudointellekt am Ausbau von Luftschlössern, aber es gibt auch viele moderne Theologen, die durchaus das Phänomen "Religiösität" verstehen wollen und dem wissenschaftlichen Denken nicht abgeneigt sind.

Wissenschaftliches Denken ist der Rationalität verpflichtet. Dazu gehört nicht nur die Pflicht zum Widerrufen (zur Falsifikation) von Aussagen, wenn widerlegt, sondern auch die Pflicht zur Wahl der einfachsten Annahmen zur Erklärung von Phänomenen. Wird sich dieser Denkhygiene widersetzt, kann es dazu kommen, dass Preisgelder in Millionenhöhe auf die Widerlegung der Existenz eines Spagettimonsters ausgesetzt werden (weil sie niemals eingefordert werden können).

Karl

Man kann mit wissenschaftlichen Methoden die Geschichte der Theologie studieren und auch die Ursachen für die Religiösität der Menschen. Die Religionen selbst können Gegenstand von Wissenschaft sein, sie selber sind eher der Ausfluss vorwissenschaftlichen Denkens. Ob Theologie eine Wissenschaft ist hängt davon ab, mit welchen Inhalten die Forschung gefüllt wird, letztlich davon, wie z. B. ein Lehrstuhlinhaber für Theologie sein Fach definiert und interpretiert. Manche basteln mit viel Pseudointellekt am Ausbau von Luftschlössern, aber es gibt auch viele moderne Theologen, die durchaus das Phänomen "Religiösität" verstehen wollen und dem wissenschaftlichen Denken nicht abgeneigt sind.

Wissenschaftliches Denken ist der Rationalität verpflichtet. Dazu gehört nicht nur die Pflicht zum Widerrufen (zur Falsifikation) von Aussagen, wenn widerlegt, sondern auch die Pflicht zur Wahl der einfachsten Annahmen zur Erklärung von Phänomenen. Wird sich dieser Denkhygiene widersetzt, kann es dazu kommen, dass Preisgelder in Millionenhöhe auf die Widerlegung der Existenz eines Spagettimonsters ausgesetzt werden (weil sie niemals eingefordert werden können).

Karl

Hallo, Karl,

mit Deinem Beitrag bin ich nicht einverstanden, weil der Theologie der festmachbare Gegenstand fehlt. Was in der realen Welt nicht existiert, kann demnach alle Verhaltensweisen und Eigenschaften annehmen.

Ich bitte Dich, mal den unten angegebenen kurzen Beitrag
zum Thema von dem von mir sehr geschätzten Prof. Dr. Uwe Lehnert
zu lesen.

Viele Grüße

Arno

Lehre unter Denkmalschutz

War, um mich schlau zu machen über dieses Thema, gerade im Internet und habe diese Stellungnahme gefunden.

Will sie aber nochmal ganz genau lesen - mich interessiert dieses Thema.

hzl Gerdd

Man kann mit wissenschaftlichen Methoden die Geschichte der Theologie studieren und auch die Ursachen für die Religiösität der Menschen. Die Religionen selbst können Gegenstand von Wissenschaft sein, sie selber sind eher der Ausfluss vorwissenschaftlichen Denkens.

Das hast Du gut formuliert karl. Historische Forschungen sind auch in meinen Augen die einzigen Gründe, warum man sich überhaupt wissenschaftlich mit "Göttern", heiligen Geistern und Religionen befasst.

Alles Andere ist Schall und weißer Rauch.

Ja, so sehe ich das auch.

Einige dieser Wissenschaftler sind große Spezialisten.
Auf diese trifft dann folgende Feststellung zu:
Der Unterschied zwischen Laien, Fachleuten und Spezialisten ist:
Laien verstehen von vielen Sachen nichts;
Fachleute verstehen von einigen Sachen viel;
Spezialisten verstehen von nichts alles

lupus

Alles Andere ist Schall und weißer Rauch.

.. da gebe ich dir Recht, solange wie keiner aus dem Jenseits zurückkommt und der Welt berichtet was er erlebt hat, bleibt alles Spekulation. Ich bin zwar überzeugt daß wir niemals eine Rückmeldung erhalten werden, jeder ist in seinem kleinen Universum alleine zuständig sich über irgendein Glauben oder Partei, Rituale, Sekte, bzw. Leitbilder sich aufrecht zu erhalten, "wenn es ihm hilft" ausser es artet in parteilichen bzw. religiösen Fanatismus aus.

Phil.