Religionen-Weltanschauungen Jugendliche in der MENA-Region
Zwei Drittel der Jugendlichen in Nahost und Nordafrika misstrauen jeder Politik, glauben aber fest an eine gute Zukunft für sich selbst und die jeweilige Gesellschaft - noch viel weniger denken daran, ihre Heimat zu verlassen. Dieser Optimismus korreliert deutlich mit der persönlichen Religiosität der Befragten - und die wiederum mit dem Mangel an realistischen Zukunftschancen. Die Religiosität ist dabei nicht an Bildungsgrad oder Klasse gebunden - auch Hochgebildete bezeichnen sich selbst oft als 'religiös'. Sie lehnen andererseits den politischen Islamismus ab, sehen Religion als reine Privatsache; nur 11% wünschen sich die Scharia als Grundlage eines politischen Systems - viel weniger als die, die sich eine Demokratie wünschen; viele sind aber durchaus bereit, sich privat oder in NGOs für die Gesellschaft zu engagieren.
(Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Sommer 2016)
Da Götter i.A. wenig geneigt sind den Erwartungen ihrer Gläubigen zu entsprechen, steht zu befürchten dass diese 'religiöse Blase' in absehbarer Zeit einmal platzt - Religiosität als Ersatz für materielle Sicherheit war noch nie ein längerfristiges Erfolgsmodell...
() qilin