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Religionen-Weltanschauungen Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!

Sirona
Sirona
Mitglied

Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von Sirona
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Was heute auf dem Kirchentag in Dortmund praktiziert wird zeigt den moralischen Verfall einer Kirche. Da werden Frauen aufgefordert sich an einem Workshop zu beteiligen und eine Vulva zu malen. Und die Frauen standen Schlange!
Nicht genug, da wird es zugelassen dass eine große Statue von einem nackten Martin Luther aufgestellt wird um aufzuzeigen dass Luther Antisemit war.  Ich bin wahrlich kein Freund von Luther, aber eine solche Darstellung finde ich einfach nur scham- und geschmacklos.
Und was haben politische Reden bei einem Kirchentag zu suchen? Will man sich christlich darstellen?
Als ich vor vielen Jahren einmal einen Kirchentag besuchte wären solche Schmierereien und Darstellungen niemals möglich gewesen; damals ging es um biblische Themen und Erklärungen. Wäre ich nicht schon vor Jahren  aus dieser Kirche ausgetreten, dann würde ich es auf der Stelle tun. 
 
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter kritisierte das Angebot scharf. „Ist das das neue Kreuz, an dem Christus geopfert wurde? Mich macht das traurig über meine evangelische Kirche“, schrieb Kiesewetter bei Twitter. Ein anderer Nutzer fragte hämisch: „Und wann findet der Workshop im ‚Phallus malen‘ statt?“ Ein weiterer kritisierte: „Es tut mir leid, aber die EKD ist völlig am Ende und hat nichts mehr mit dem Christentum zu tun. Sie wird endgültig eine die Gesellschaft spaltende Sekte, die nur links-grüne Indoktrination übernimmt. Ich bin dann nun auch endgültig raus aus dem Laden.“

Mehr unter:
https://www.welt.de/vermischtes/article195597945/Evangelischer-Kirchentag-erntet-Spott-fuer-Workshop-Vulven-malen.html


https://www.ruhr24.de/dortmund/kirchentag-nackte-luther-figur-sorgt-in-dortmund-fuer-aufsehen-223914/


 
Edita
Edita
Mitglied

RE: Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von Edita
als Antwort auf Sirona vom 23.06.2019, 09:00:11


Und was haben politische Reden bei einem Kirchentag zu suchen? Will man sich christlich darstellen?
geschrieben von Sirona
Das war geplant und gewollt - warum auch nicht? 
Mit Bigotterie lockt man keine Menschen mehr vom hinterm Ofen hervor!
Du solltest über die Vulva malenden Frauen und den nackten Luther nicht die anderen 1398 Veranstaltungen unterschlagen ...... sie waren ein durchschlagender Erfolg für die Teilnehmert!

"  Kirchentagspräsident Leyendecker unterstrich, dass es ein Kirchentag offener und nachdenklicher Debatten und klarer Stellungnahmen gewesen sei: "Wir haben gesagt, dass wir einen politischen Kirchentag wollen und es ist ein politischer Kirchentag geworden- mit 800 Veranstaltungen." So habe das globale Netzwerk des Kirchentages mit rund 2.700 ausländischen Gästen aus etwa 70 Nationen unter anderem auch mit Blick auf den Klimawandel den Blickwinkel erweitert. Leyendecker weiter: "Wir haben auch gesagt, dass wir ein Glaubensfest wollen und es ist ein großes Glaubensfest mit 600 geistlichen Veranstaltungen geworden. Ansteckende Fröhlichkeit, freundlicher Umgang oft in drangvoller Enge, Neugier auf Unbekanntes und in, mit und unter alldem eine gelebte Spiritualität haben diesen Kirchentag geprägt."
Nicht nur die Überschrift, sondern die Losung "Was für ein Vertrauen" habe sich als durchgängiges Thema des Kirchentages erwiesen. "Sie wurde entfaltet von der Gottesfrage bis hin zur Ökologie und Ökonomie. Auch das Vertrauen in diese Losung wurde belohnt", so Leyendecker."

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Karl
Karl
Administrator

RE: Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von Karl
als Antwort auf Sirona vom 23.06.2019, 09:00:11

Bei dem "nackten Luther" handelte es sich um eine Figur, die nicht vom Kirchentag ausgestellt wurde, sondern von der religionskritischen Giordano-Bruno-Stiftung. Leider ist es einfach Fakt, dass Luther Aussprüche getätigt hat, die den Antisemitismus seiner Zeit aufgegriffen und verstärkt haben. Er kann deshalb durchaus als Katalysator der Judenverfolgung gelten, die in den Holocaust des dritten Reichs gemündet hat. Die evangelischen Kirchen waren in ihrer Hauptausrichtung leider auch kein Bollwerk gegen die Nationalsozialisten. Die Bekennende Kirche war eine Minderheit.

Die symbolische Darstellung der Nacktheit ist m. E. künstlerisch angebracht, denn sie soll deutlich machen, was (auch) hinter der Figur Luther verborgen ist.

Karl


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Sirona
Sirona
Mitglied

RE: Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Karl vom 23.06.2019, 09:37:24
Ich hasse auch Bigotterie und wie es Edita erwähnt gibt es viele interessante Themen. Deshalb verstehe ich nicht was mit Vulva-Malen bezweckt werden soll.  Vor einigen Jahren wäre dies nicht möglich gewesen, aber heute herrscht ja absolute Meinungsfreiheit.
Dass Luther in seiner Nacktheit dargestellt wird kann ich dennoch nicht nachvollziehen. Man kann auch auf andere Weise auf das Fehlverhalten Luthers hinweisen. Zudem muss man auch bedenken in welcher Zeit Luther lebte, die Judenfeindlichkeit war im Mittelalter besonders ausgeprägt und gehörte zum Alltag.  Dass Hitler nun Luthers Pamphlete für seine Zwecke missbrauchte kann man Luther nicht ankreiden.  Trotzdem hätte Luther allein durch die Beschäftigung mit dem Evangelium (Übersetzung) erkennen müssen was Jesus unter der Nächsten- und Feindesliebe sagen wollte. 

Sirona

 
SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

RE: Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von SamuelVimes
Ich finde das schon ziemlich diskreminierend für uns Männer und
frage:

Warum gab es keinen Workshop "Phallus malen" ? Unschuldig


LG
Sam

PS
So ganz unerotisch ist selbst die Bibel ja nun auch wieder nicht.
Mal das "Hohe Lied des Salomon" lesen 1-8

http://www.combib.de/bibel/ue/hohe1.html


 
SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

RE: Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf SamuelVimes vom 23.06.2019, 10:31:29

Um Himmelswillen - diskriminierend muss es oben heissen....Überrascht

hat nix mit Krematorium zu tul Lachen


LG
Sam


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teri
teri
Mitglied

RE: Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von teri
als Antwort auf Sirona vom 23.06.2019, 09:54:35
Ich hasse auch Bigotterie und wie es Edita erwähnt gibt es viele interessante Themen. Deshalb verstehe ich nicht was mit Vulva-Malen bezweckt werden soll.  

Vor einigen Jahren wäre dies nicht möglich gewesen, aber heute herrscht ja absolute Meinungsfreiheit.


Dass Luther in seiner Nacktheit dargestellt wird kann ich dennoch nicht nachvollziehen. Man kann auch auf andere Weise auf das Fehlverhalten Luthers hinweisen. Zudem muss man auch bedenken in welcher Zeit Luther lebte, die Judenfeindlichkeit war im Mittelalter besonders ausgeprägt und gehörte zum Alltag.  Dass Hitler nun Luthers Pamphlete für seine Zwecke missbrauchte kann man Luther nicht ankreiden.  Trotzdem hätte Luther allein durch die Beschäftigung mit dem Evangelium (Übersetzung) erkennen müssen was Jesus unter der Nächsten- und Feindesliebe sagen wollte. 

Sirona

 
Die Vulva ist seit Jahrtausenden das Symbol für Leben und Lebensschöpfung bei  gesamten natürlichen Lebensbereichen in allen Kulturen.

Vulva = Leben geben und Leben erhalten. Das war und ist noch immer ein weibliches Symbol.
Und das war mehrheitlich lebenserhaltend im Gegensatz zur männlichen Pahllus-Kultur, die eher kriegerisch und lebenszerstörend war.

Der nackte Luther mit seiner Frauenfeindlichkeit und Judenhetze wird vermutlich künstlerisch eher als Kriegstreiber und Lebensvernichter gesehen. Ich erinnere nur an die Hexenvervolgung, bei der Luther massenweise Anteil hatte.

Luther hat nachweislich viele Bibelübersetzung absichtlich gefälscht oder ihm beliebig dargestellt.

teri
RE: Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 23.06.2019, 15:07:53

..es wird eben leider einmal wieder zu schnell oberflächlich geurteilt - bei der immer heftiger werdenen  Feindlichkeit zum eigenen Körper, den man lieber durch Botox, Silikon und OPs, oft unnötigen und übertriebenen Haarentfernungen und Ersatzteilen an massentauglischen Modegeschmack anpasst , anstatt eine individuelle Persönlichkeit, auch mit Ecken und Kanten, auf natürliche Weise herauszuarbeiten, ist doch eine Rückbesinnung auf den Ursprung des Lebens durchaus zu befürworten und was ist natürlicher als die Vulva? Viele Frauen wissen ja nicht einmal mehr, wie die wirklich aussieht - also doch durchaus ein nachdenkenswertes Thema.

Mich erinnert die Aktion (und die Reaktionen in den Medien) an das Gemälde Der Ursprung der Welt (L’Origine du monde) von Gustave Courbet (1819–1877) aus dem Jahr 1866.
Der Schockeffekt ist von den Veranstaltern ja vielleicht genau so beabsichtigt wie einst vom Maler - der sah sein Werk sowie sein ganzes Wirken als Protest gegen überkommene (künstlerische) Konvention und Dogmatismus. Er suchte diese mit seinen Bildern zu sprengen. Wenn der kirchentag durch diese Aktion ähnliches erreicht, ist er doch sehr erfolgreich .

RE: Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 23.06.2019, 15:07:53
Luther hat nachweislich viele Bibelübersetzung absichtlich gefälscht oder ihm beliebig dargestellt.

teri
geschrieben von teri
Das kann man aber nicht so stehenlasssen, denn es stimmt so nicht.
Der Mann hat die Bibel zum ersten Mal aus dem Griechischen und Hebräischen ins Neuhochdeutsche übersetzt, vorher gab es nur Übersetzungen ins Mittelhochdeutsche. Und damit hat er auch einen ganz wichtigen Beitrag zur Etablierung einer hochdeutschen Sprache geleistet. Gefälscht wurde da gar nix von ihm.
Sirona
Sirona
Mitglied

RE: Kirchentag Dortmund - Ich fasse es nicht!
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.06.2019, 16:06:10
Ich dachte es wäre Kirchentag und kein Kongreß für Gynäkologie, bei dem über die weiblichen Geschlechtsorgane diskutiert wird. Was hat also diese Vulva-Malerei mit der christlichen Botschaft zu tun? Ob Jesus damals auch das Augenmerk auf die weiblichen Organe  (als Lebensspender) gerichtet hat als er seine Lehre verbreitete? M.E. wird durch diesen Vulva-Workshop das Intimste einer Frau öffentlich preisgegeben. In der Werbung gibt es schon genug diesbezügliche Hinweise, da sollte man doch meinen dass es bei einem Kirchentag um andere Dinge geht.
Wenn ich z.B. ein Sinfoniekonzert besuche wäre eine Rock-Band auch fehl am Platze. 

Es wird außerdem immer gefordert Kirche und Politik endlich zu trennen. Gilt diese Forderung nicht auch bei einem Kirchentag? Sollte sich da nicht die Politik heraushalten? Was die dort anwesenden bzw. geladenen Politiker "predigen" könnten doch auch die Geistlichen ihren Gläubigen vermitteln. 

Sirona

 

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