Religionen-Weltanschauungen Kleine Frage

Re: Kleine Frage
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 15.07.2017, 17:41:51

Da wäre nur das 'Argument' Jesu gültig: "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen..."
So ist es.
Da Glaube nicht auf Fakten d.h. nachprüfbaren Tatsachen beruht, ist er im Grunde ein Wahn. Das ist jetzt nicht abwertend, denn nicht jeder Wahn hat negative Auswirkungen. Wenn ein Glaube Trost und Halt gibt, die Lebenstüchtigkeit nicht einschränkt, ist er ja positiv. Ein Problem entsteht nur, wenn die erwarteten "Früchte" ausbleiben. Die Angst genau davor führt dazu, dass alles, was dem Wahn widerspricht (also auch andere Glaubensvorstellungen) abgelehnt bis bekämpft wird.
qilin
qilin
Mitglied

Re: Kleine Frage
geschrieben von qilin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.07.2017, 17:51:16
Da Glaube nicht auf Fakten d.h. nachprüfbaren Tatsachen beruht, ist er im Grunde ein Wahn.

Da vertrittst Du aber einen sehr weiten 'Wahnbegriff'...
Ein Glaube, der nicht auf nachprüfbaren Tatsachen beruht, liegt vielen wissenschaftlichen Theorien zugrunde - die dazugehörigen Tatsachen kamen erst nachher (und wurden fallweise auch wieder widerlegt...) Auch der Atheismus ist ja Deiner Aussage nach ein Glaube - ist auch der 'im Grunde ein Wahn'?

Ein Problem entsteht nur, wenn die erwarteten "Früchte" ausbleiben. Die Angst genau davor führt dazu, dass alles, was dem Wahn widerspricht (also auch andere Glaubensvorstellungen) abgelehnt bis bekämpft wird.

Das halte ich für eine grobe Verallgemeinerung - viele Glaubenssysteme (und noch mehr einzelne Gläubige) lehnen andere Glaubensvostellungen nicht ab - sonst wäre etwa ein interreligiöser Dialog im Prinzip gar nicht möglich.
Milan
Milan
Mitglied

Re: Kleine Frage
geschrieben von Milan
@kunvivanto

Da kommen wir immer wieder auf das Gleiche ein gläubiger Mensch

kann sich irren ebenso ein Wissenschaftler.

Übrigens sind für viele biblichen Behauptungen Beweise vorhanden und
mehr als ein Wissenschaftler mußte seine Behauptungen aus Mangel an
Beweisen zurücknehmen.

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Re: Kleine Frage
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 15.07.2017, 18:21:18
Es haben eben nicht alle Angst. Nur die, die sich aus Angst vor dem Sinnverlust an den Glauben klammern, werden wirklich aggressiv.
Re: Kleine Frage
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Milan vom 15.07.2017, 18:44:30


Übrigens sind für viele biblichen Behauptungen Beweise vorhanden
Für irdische Ereignisse, die in der Bibel stehen.
Aber nicht für die Existenz des behaupteten Gottes. Dafür gibt es nur menschliche Aussagen, und wie unzuverlässig die sind, frag mal einen Richter.
qilin
qilin
Mitglied

Re: Kleine Frage
geschrieben von qilin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.07.2017, 20:12:37
Es haben eben nicht alle Angst. Nur die, die sich aus Angst vor dem Sinnverlust an den Glauben klammern, werden wirklich aggressiv.

Ist das nun eine wissenschaftlich gesicherte Aussage oder doch eher eine Vermutung???

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Re: Kleine Frage
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 15.07.2017, 20:55:59
Die Prävalenz von Angststörungen liegt bei "nur" 15%.

Aber auch ohne das, nur nicht offiziell untersucht, kannst Du davon ausgehen, dass bei Anhängern von weniger verkopften Religionen, also z.B. Bahai, Pantheismus, Buddhismus, kaum Angst vor einem Glaubensirrtum vorkommt. Das ist eine Spezialität v.a. der monotheistischen Religionen, die ihre Hoffnung auf ein Jenseits setzen.
qilin
qilin
Mitglied

Re: Kleine Frage
geschrieben von qilin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.07.2017, 21:18:26
Sind die Baha'i denn keine Monotheisten mit Hoffnung auf ein Jenseits? ("Wir entwickeln uns in dieser Welt weiter bis zum Moment des Todes, in dem sich die Seele vom Körper löst und die ewige Reise zu ihrer weiteren Vervollkommnung fortsetzt.")
Dass es bei Buddhisten keine Angst vor Glaubensirrtümern gibt, kann ich nur zum Teil bestätigen - interessanterweise ist der Buddhismus tatsächlich seit der Verfassung der schriftlichen Quellen großteils liberaler geworden (wobei Ausnahmen die Regel bestätigen ;))
Und warum 'klammern' sich irgendwelche Gläubigen nun genau an den Glauben - aus Angst vor dem Ausbleiben der erwarteten 'Früchte' oder aus Angst vor einem Sinnverlust? Das sind doch zwei ganz verschiedene Dinge - und wer hat diesen Sachverhalt eigentlich festgestellt?
Femmefatale
Femmefatale
Mitglied

Re: Kleine Frage
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf qilin vom 15.07.2017, 17:41:51

Da wäre nur das 'Argument' Jesu gültig: "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen..."


Ich bin so ein Früchtchen. Ich glaube. Ich bin aber weder missionarisch, noch aggressiv,noch streitsüchtig, noch werte ich andere Religionen oder auch Nichtgläubige ab.
Mir hilft der Glaube in allen Lebenssituationen.Ich könnte euch auch Beispiele nennen, die vielleicht die Vermutung nahelegen, dass es tatsächlich einen Gott gibt. Mir ist aber die Schilderung dieser Ereignisse zu persönlich für ein Forum, vielleicht könnte man dafür auch den Begriff "intim" verwenden, weil es Angelegenheiten zwischen Gott und mir sind.

Liebe Grüße, ff
Re: Kleine Frage
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 16.07.2017, 08:43:21

Sind die Baha'i denn keine Monotheisten mit Hoffnung auf ein Jenseits? ("Wir entwickeln uns in dieser Welt weiter bis zum Moment des Todes, in dem sich die Seele vom Körper löst und die ewige Reise zu ihrer weiteren Vervollkommnung fortsetzt.")
Für den zitierten Satz braucht es keinen personifizierten, vermenschlichten Gott, was ich (bisher) unter Monotheismus verstanden habe. Ich habe beim Nachlesen festgestellt, dass manche die Begriffe Gott und Monotheismus auf ein transzendentes "Etwas" ausgedehnt haben, was zu Missverständnissen führen kann und darum auch von Religionswissenschaftlern kritisiert wird.
Ersetze also in meinen vorigen Beiträgen "Monotheismus" durch "Glaube an einen personifizierten Gott".
Das Gleiche gilt für die Vermengung von einem transzendenten "Jenseits" und der Vorstellung von einem Paradies, das geradezu irdische Züge hat.

Glauben - aus Angst vor dem Ausbleiben der erwarteten 'Früchte' oder aus Angst vor einem Sinnverlust? Das sind doch zwei ganz verschiedene Dinge -
Es sind Dinge auf verschiedenen Bewusstseinsebenen. Die eigentliche Basis ist der Sinnverlust. Nur wenn es im Denken körperlicher wird, kommt der Verlust des "Paradieses" ins Spiel.

und wer hat diesen Sachverhalt eigentlich festgestellt?
Erwartest Du jetzt eine göttliche Offenbarung, eine Bibelstelle, oder einen Nobelpreisträger?
Selbst beobachten und denken hilft auch.
Zugegeben, ich bin da etwas im Vorteil durch meine jahrzehntelange Beschäftigung mit Psychologie, Religionen und jetzt auch Psychotherapie. Kannst es glauben, oder auch nicht, es ändert nichts an den Tatsachen.
Es wurde eine Frage gestellt, ich habe geantwortet. Wenn jemanden die Antworten nicht gefallen, und sie darum niederdiskutieren will, ist das sein Problem. Ich werde mich an diesem Spielchen nicht weiter beteiligen, weil ich das Thema für ausgereizt halte.

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