Religionen-Weltanschauungen Krishnamurti beschreibt Religion

Sirona
Sirona
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Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von Sirona

Organisierte Religion ist keine Religion. Dieser ganze Unsinn aus Ritualen, Dogmen, Theorien und den Theologen, die sich neue Theorien ausdenken, ist keine Religion.
Wahre Religion ist keine Frage von Dogmen, Orthodoxie und Ritualen, sie ist kein organisierter Glaube. Sie ist ein Gefühl von Heiligkeit, Mitgefühl und Liebe.
Der organisierte Glauben tötet die Liebe und Güte. 
Ein glücklicher Mensch folgt niemandem.
Nur die Unglücklichen, Verwirrten, folgen eifrig anderen, in der Hoffnung bei ihnen Zuflucht zu finden. Und sie werden Zuflucht finden, aber diese Zuflucht ist ihre Finsternis, ihr Untergang.

 
 
Heute ist im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten jeder Mensch in der Lage das Evangelium und die Lehren des Jesus von Nazareth zu lesen und daraus seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Dazu braucht man weder Guru, Priester oder selbsternannte Führer einer religiösen Gruppe.
 
Forscher und Abenteurer, die zu zivilisationsfernen Naturvölkern vorgedrungen sind, entdeckten zu ihrem Erstaunen eine hohe Moralvorstellung oder Weltanschauung. Sie lebten gemäß ihrer Tradition friedlich zusammen und kannten keine Kriege untereinander. Sie achteten hohe moralische Werte und praktizierten Gemeinsinn. Die Frauen hatten Ansehen. Verheiratete Frauen wurden nicht respektlos behandelt. Die Regeln für ein friedliches Miteinander funktionierten. Wer sie missachtete, wurde von der Dorfgemeinschaft zur Rechenschaft gezogen. Die Menschen lebten in Harmonie mit der Natur und fühlten sich von ihren Göttern beschützt. 

Dagegen wurde die christliche Ideologie von Beginn ihrer Entstehung im 4. Jahrhundert an mit kriegerischen Mitteln verbreitet. Verschiedene Glaubensrichtungen haben sich gegenseitig bekämpft, verfolgt, getötet und gleichzeitig von Liebe gepredigt. Die abendländisch-christliche Geschichte ist voll von solchen Metzeleien und Zwangsmissionierungen. Da muss sich doch jeder aufrichtige Mensch fragen wozu die Religionen überhaupt gut sind. 
 
Dass Menschen die Religion für ihre eigennützigen Zwecke mißbraucht haben bedeutet nicht dass es keinen Gott gibt. Wir Menschen können frei denken und entscheiden und Gott schränkt uns dabei nicht ein. Der freie Wille ist ein Geschenk an die Menschheit, wie sie davon Gebrauch macht ist ganz allein deren Angelegenheit. 
 
 

Miranda M.
Miranda M.
Mitglied

RE: Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von Miranda M.
als Antwort auf Sirona vom 25.03.2019, 11:00:47

Wahre (objektive) Religion gibt es garnicht.

RE: Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von Elisa77
als Antwort auf Sirona vom 25.03.2019, 11:00:47

Ja, ganz der Meinung von Krishnamurti, Menschen haben immer versucht alles festzuhalten, aber Gott lässt sich nicht in Mauern und Köpfen  einsperren..


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RE: Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elisa77 vom 21.04.2019, 15:56:22

Ob seine Aussagen Religion sind,  bezweifle ich.
Doch sie sind von grosser  Weisheit. Schnörkellos und (für mich) wahr. 
Seine Worte zu verstehen, erfordert eine grosse Konzentration. 

RE: Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 25.03.2019, 11:00:47

man muss wohl dazuschreiben, dass Jiddu Krishnamurti (1895 - 1986)  sein ganzes Leben gegen jede Art von Religion und Dogmen rebelliert hat und der allem Voran die Freiheit stellte.
"Wahrheit ist ein Land ohne vorgegebene Wege" - eine seiner Kernaussagen. Nur vollständig frei könne es gelingen, friedlich und gewaltlos miteinander zu leben.
Ich schrieb es schon mal hier leider unbeachtet, aber ich wiederhole es gerne noch einmal:
Das grösste Problem der Menschen ist die Angst vor der totalen Freiheit, darum sucht und erfindet er immer neue Regeln und Zwänge und verpackt sie überall - in der Kleingärtnervereinsordnung genau so wie in allen Religionen. Und nicht nur das: er gönnt auch keinem seine Freiheitund noch besser: er behält sie für sich, ohne sie selbst je wirklich zu nutzen und erzählt auch denen, die nachkommen, möglichst nichts davon ..

Wie gut naturvölker damit leben, beschreibt der Ethnologen und Soziologen Claude Levi-Strauss in seinen Reisebeschreibungen durch das Innerste Brasiliens( 1935 und 1937/38 ) zu einer Zeit, in der viele indigene Völker noch niemals Besuch von Weissen hatten (das Bucht heisst "Traurige Tropen").  Es ist ein immer noch hoch interessantes Buch, das gleichzeitig - wie der Titel vermuten lässt - sehr traurig ist. Denn es handelt vom Menschen und dem Menschlichen, wie es in seiner Ursubstanz angelegt sein mag, und wie es – durch den Menschen – verloren, vernichtet wurde. (Zitat aus einem ZEIT Artikel vom 26. September 1980,).

Hier eine Leseprobe

Ohne Umschweife bekenne ich, dass dieses Buch, als ich es zujm ersten Mal vor fast 20 Jahren las, tief beeindruckt und meine Sicht auf die Welt sehr geprägt hat.
 

RE: Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von Elisa77
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.04.2019, 17:41:48

Ich schrieb es schon mal hier leider unbeachtet, aber ich wiederhole es gerne noch einmal:
Das grösste Problem der Menschen ist die Angst vor der totalen Freiheit, darum sucht und erfindet er immer neue Regeln und Zwänge und verpackt sie überall - in der Kleingärtnervereinsordnung genau so wie in allen Religionen. Und nicht nur das: er gönnt auch keinem seine Freiheit und noch besser: er behält sie für sich, ohne sie selbst je wirklich zu nutzen und erzählt auch denen, die nachkommen, möglichst nichts davon ..
 

Ja, das könnte einerseits so sein, andererseits, wenn man sich das Menschsein so betrachtet, dann ist das schon auich eine missliche Lage die eigentlich nirgends Freiheit beinhaltet, Zwänge bestimmen unser Leben noch und nöcher.
Echte Freiheit kann es, meiner Meinung nach, nur im Geiste, oder im Denken geben,
im Körper selber niemals. Man kann sich Freiheit einbilden oder so ähnlich, oder sie in Anspruch nehmen wie sie uns versbrochen wurde:
Galater 5,13..Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen!

Religion, nee, Jesus hat uns zur Freiheit berufen, wie nehme ich diese jetzt in Anspruch?
Ab wann fühlt man sich frei.?

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RE: Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elisa77 vom 22.04.2019, 10:00:57
Ab wann fühlt man sich frei.?

Ab dem Moment, in dem man - laut Krishnamurti - realisiert hat, dass es das eigene Bewusstsein ist, das einen die Welt erfahren lässt. Einer seiner wichtigsten Sätze lautet: "Du bist die Welt." Er hat immer wieder darauf hingewiesen. Und man kann ein Leben lang über diesen Satz nachdenken, wobei sich das Verständnis eventuell schrittweise vertieft.

Krishnamurti, eine der großen Ausnahmegestalten des 20. Jahrhunderts, hat ja seine Ablehnung organisierter Religion nicht aus dem Nichts geschöpft. Er wurde bereits in seiner Kindheit als religiöser Führer einer Gruppe "erkannt", entsprechend ausgebildet und gefördert. Als er dann erwachsen war, war nach seiner "Inthronisation" seine erste Amtshandlung, dass er den ganzen Orden aufgelöst hat. Das ist Größe.
RE: Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von Elisa77
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.04.2019, 10:42:03
 
Ab dem Moment, in dem man - laut Krishnamurti - realisiert hat, dass es das eigene Bewusstsein ist, das einen die Welt erfahren lässt. Einer seiner wichtigsten Sätze lautet: "Du bist die Welt." Er hat immer wieder darauf hingewiesen. Und man kann ein Leben lang über diesen Satz nachdenken, wobei sich das Verständnis eventuell schrittweise vertieft.
 

ja, dann fang ich gleich damit an den Rest meines Lebens darüber nachzudenken,
gefällt mir sehr. Daumen hoch
schorsch
schorsch
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RE: Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.04.2019, 10:42:03

Was Krishnamurti predigt ist doch einfach nur das, was wir eigenlich alle wissen und in uns tragen - aber aus Bequemlichkeit oder Eigensucht nicht anwenden!

RE: Krishnamurti beschreibt Religion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 22.04.2019, 10:52:11

Na, da würde ich vielleicht doch mal einen Blick in eines seiner zahlreichen Bücher oder die Film-Dokus über ihn werfen, um herauszufinden, was er genau "predigt" ...


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