Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für "nicht notwendig"

Religionen-Weltanschauungen Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für "nicht notwendig"

eleonore
eleonore
Mitglied

Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von eleonore
Für Katholiken wäre es eine Revolution: Robert Zollitsch, der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, denkt über ein Ende des Zölibats nach. Dass Priester ehelos leben, sei "nicht theologisch notwendig", sagt er im SPIEGEL - und lässt Sympathie für SPD und Grüne erkennen.
geschrieben von spon



ein sehr mutige vorstoß von bischof zollitsch.
ich denke, ein bischof kann nicht sagen,das der zölibat auch wiedernatürlich ist.
auch was politik angeht, vertritt er interessante ansichten.

ROBERT ZOLLITSCH






--
eleonore
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von schorsch
als Antwort auf eleonore vom 18.02.2008, 07:57:09
Es tagt wieder mal im Katholizismus.

Leider lehrt mich aber die Erfahrung, dass noch jedes Tagen erstickt wurde durch mittelalterliches Umnachten!

--
schorsch
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von eleonore
als Antwort auf schorsch vom 18.02.2008, 10:37:13
@schorsch,

lies mal mein link.
--
eleonore

Anzeige

hema
hema
Mitglied

Re: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von hema
als Antwort auf eleonore vom 18.02.2008, 21:24:55
Mir gefaellt dieser Mann und seine Aussagen gefallen mir auch.
Es scheint, als ob ich die Hoffnung auf eine gesunde Kirche doch noch nicht aufgeben muß.

Sein Wort in Gottes Ohr!


erbittet Hema.


--
hema
longtime
longtime
Mitglied

Re: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von longtime
als Antwort auf hema vom 19.02.2008, 09:58:03
Mir gefaellt dieser Mann und seine Aussagen gefallen mir auch.
Es scheint, als ob ich die Hoffnung auf eine gesunde Kirche doch noch nicht aufgeben muß.

Sein Wort in Gottes Ohr!


erbittet Hema.


--
hema
geschrieben von hema




Für dergleichen diffizil-kirchlich-in getreulich-gehorsamer Sukzession und Hörigkeit zu beantwortende Fragen empfehle ich:

--
longtime
carlotta
carlotta
Mitglied

Re: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von carlotta
als Antwort auf eleonore vom 18.02.2008, 07:57:09
gebe es mehr solcher kleriker, wäre sogar ich bereit der kirche wieder wärmere gefühle entgegenzubringen. aber- eine schwalbe macht noch keinen sommer, und EIN vernünftiger kleriker noch keine kirche zu der ich mich bekennen möchte. ich habe eher das gefühl, dieser mann muss sehr vorsichtig sein, sonst teilt er bald das schicksal des dreiunddreissig tage papstes.
--
carlotta

Anzeige

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von schorsch
als Antwort auf eleonore vom 18.02.2008, 21:24:55
Ich habe gelesen - und schon vorher gewusst.

Zollitsch meint es vermutlich ehrlich; ich möchte ihm gutes Gelingen gönnen.

Ob ich wohl falsch in meiner Annahme liege, dass er aus eigener schmerzlicher Erfahrung weiss, was es heisst, eine Geliebte geheim zu halten?

Auch dass er den Dialog zu den anderen Konfessionen sucht - und nicht den Katholizismus als die einzig wahre Religion lobpreist - rechne ich ihm hoch an.

--
schorsch
felix
felix
Mitglied

Re: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von felix
als Antwort auf eleonore vom 18.02.2008, 07:57:09
In der aktuellen Diskussionsrunde im CLUB des Schweizer Fersehens SF1 befassen sich Fachleute und Betroffene über das Zölibat und seine Fragwürdigkeit.
Interessant ist auch die Frage , weshalb ein Priester, der sich in eine reife Frau verliebt und mit ihr leben will, verjagt wird, während Priester, die sich an Kindern und Schutzbefohlenen sexuell vergreifen, lediglich versetzt werden. Zentral ist für mich die pathogene Sexualfeindlichkeit der katholischen Kirche und ihre doppelbödige Moral.

Mein Link weist auf Wiederholungen dieser Sendung hin.
--
felix
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf eleonore vom 18.02.2008, 07:57:09
...da lobe ich mir Willibert Pauels, den wunderbaren "Bergischen Jung" .. seines Zeichens mit Leib und Seele katholischer Diakon und Büttenredner, den Karnevalsfreunde sicher kennen. In einem Filmportrait über ihn bekennt er, dass er eigentlich Pfarrer werden wollte, das Fleisch dann aber doch gesiegt hätte und er diesen Schritt nie bereut hat - er ist glücklich verheiratet, hat ein Kind ... dark Paare trauen, Kinder taufen und Tote beerdigen ... "nur da, wo ett spannen wird .. da darf isch nischt... de beichte macht nur der kath. Pfarrer!" ...

Und zur Erklärung zum Unterschied von Pfarrer und Diakon:
"Beim Diakon hängt die Kinderwäsche im eigenen Garten - beim Pfarrer im janzen Dorf!" ...

aus seiner Biografie:

Als Kind (geb. 1954 ging ich ) zum ersten Mal mit meiner Mama zur Kirche. Dort sah ich "auf der Bühne" vor dem Hochaltar den Priester im barocken Messgewand. Ich riss vor Staunen die Augen auf und für mich war klar: Du willst Priester werden!Als ich dann mit meiner Mutter zum ersten mal in den Zirkus gin sah ich in der Arena, wie der Clown auf die Nase fiel. Ich riss die Augen vor Staunen auf und für mich war klar: Du willst Clown werden (damals noch Kloon gesprochen)!Nach dem Eintritt in die Ausbildung zum Priester stellte ich fest, dass ich zwar Priester werden wollte, aber meine Hormone nicht.So studierte ich Theologie zu Ende, wurde aber nicht zum Priester, sondern 1993 zum Diakon geweiht, der ja nicht dem Zölibat unterliegt. Jetzt bin ich verheiratet und habe eine Tochter.Ein Diakon hat fast die gleichen Aufgaben wir ein Priester. Dazu gehören z.B. Trauungen, Taufen, Gottesdienste, Predigten und auch Beerdigungen. Nur die 'spannenden' Sache, die darf ich nicht machen:- Die Hl. Messe lesen und- Die Beichte hören.Das ist alleine dem katholischen Priester vorbehalten.In 'dr Bütt' bin ich seit 1977, in der großen Bütt - also im Kölner Karneval, quasi dem Vatikan des Rheinischen Karnevals - seit 1996, entdeckt durch Dieter Steudter von den '3 Colonias' bei der Hans-Meiser-Talkshow auf der Berliner Funkausstellung.... "Ja, is dat dann nix Marie?!!"
geschrieben von http://www.willibertpauels.de/web/start.html



--
angelottchen
longtime
longtime
Mitglied

Re: Oberster deutscher Katholik hält Zölibat für
geschrieben von longtime
als Antwort auf angelottchen vom 27.02.2008, 13:42:13
Es gibt keine Meldung über Dogmatisches, ohne Erklärungen, d.h. Klärungsbedarf...:


Informationen zu Medienberichten über Äußerungen von Erzbischof Zollitsch zum Thema „Zölibat“
Offizielle Stellungnahme des Erzbischöflichen Sekretärs zur umstrittenen Passage


FREIBURG, 26. Februar 2008 (ZENIT.org).-
Am Abend des 16. Februar begannen die deutschen Online-Portale, eine redaktionell bearbeitete Kurznachricht über ein erstes Interview mit dem Freiburger Bischof Robert Zollitsch zu verbreiten. Mit Hilfe der medialen Schlagzeilenkultur wurde der Öffentlichkeit suggeriert, dass der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz die Schönheit und den Wert eines lebendig gelebten Zölibates in Frage stellen würde.

ZENIT veröffentlicht die offizielle Stellungnahme des Erzbischöflichen Sekretärs zur umstrittenen Passage, die wir für unsere Leser zunächst wörtlich zitieren:

„Erzbischof Zollitsch: Sie werden verstehen, dass jemand, der lange in der Priesterausbildung tätig und später Personalreferent war, viel über diese Frage nachdenkt. Einerseits ist die Ehelosigkeit des Priesters ein großes Geschenk für unsere Kirche. Es ist immer wieder die Entscheidung, die Herausforderung: Ist Gott die Realität, für die ich alles auf diese Karte setze? Ohne die Verbindung zwischen Priesterweihe und Ehelosigkeit würden wahrscheinlich nur sehr wenige mit diesem Ernst darüber nachdenken. Wir merken jedoch bei uns, dass der Ordensnachwuchs weniger wird, weil die Herausforderung des Evangeliums schwer zu vermitteln ist. Und natürlich ist die Verbindung zwischen Priestertum und Ehelosigkeit nicht theologisch notwendig.“

Daraufhin fragte der ‚Spiegel’: „Man könnte sich unter dem Verweis auf den erheblichen Nachwuchsmangel einfach vom Zölibat verabschieden?“ Darauf antwortete Erzbischof Zollitsch: „Sie merken ja, dass ich da gegen Denkverbote bin. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass sich Bischöfe etwa aus Indien oder aus Afrika wundern, dass wir in Deutschland an dieser Tradition rütteln wollen."

* * *

„Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz hat Erzbischof Dr. Robert Zollitsch ein Interview mit dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL geführt, das in der Ausgabe vom 18.02.2008, S. 54 – 56 im Wortlaut wiedergegeben ist.

Durch eine verkürzende und einseitige Darstellung von Aussagen in Bezug auf den Zölibat in SPIEGEL-online, die wiederum von anderen Medien aufgegriffen wurden, haben wir in den letzten Tagen viele Zuschriften erhalten.

Dazu darf ich im Namen von Erzbischof Dr. Zollitsch folgende Stellungnahme abgeben.

Wer das Interview von Erzbischof Dr. Zollitsch ganz gelesen hat weiß, dass er den Zölibat nicht in Frage stellt oder abschaffen möchte. Dies ist auch durch zahlreiche frühere Äußerungen des Erzbischofs belegt.

Vielmehr betont Erzbischof Zollitsch stets die großen Vorteile und den geistlichen Gewinn, den der Zölibat für die katholische Kirche darstellt. So wird die Entscheidung für eine zölibatäre Lebensform von Priesterkandidaten oder Ordensnovizen nach langer Vorbereitung mit großer Ernsthaftigkeit getroffen. Der Zölibat ermöglicht die Verfügbarkeit für den Dienst an den Menschen und ist ein wichtiges Zeichen der Beziehung zu Jesus Christus.

Auch hebt Erzbischof Dr. Zollitsch die Dimension der Weltkirche hervor, in deren Kontext nach katholischem Verständnis auch der Zölibat eingebunden und zu verstehen ist. In jüngster Vergangenheit gab es klare Äußerungen von Synoden, auf denen sich die überwältigende Mehrheit der Bischöfe gegen eine Aufhebung des Zölibats ausgesprochen hat.

Wenn Erzbischof Dr. Zollitsch auf die Frage, ob der Zölibat ein Dogma sei, festhält, dass nach katholischem Verständnis der Zölibat nicht von seinem Wesen her zur Ausübung des Priesteramts gehört, stellt diese Aussage eine theologische Selbstverständlichkeit dar, wie auch ein Blick in die Geschichte erkennen lässt.

Im Übrigen hat Erzbischof Dr. Robert Zollitsch im SPIEGEL-Gespräch ebenso wie in anderen Interviews nach seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz deutlich gemacht, dass es drängendere Themen im kirchlichen und gesellschaftlichen Diskurs gibt als die Frage der Ehelosigkeit der Priester.

Dazu gehört der missionarische Auftrag der Kirche ebenso wie der konsequente Einsatz für den Schutz des Lebens und das Engagement für Ehe und Familie. Es liegt ihm vor allem daran, den missionarischen Auftrag der Kirche zu betonen, aufzuzeigen, dass Menschen Trost im Glauben finden können, und zu zeigen, dass jeder Christ und jede Christin dazu aufgerufen ist, den eigenen Glauben zu stärken und Menschen für den Glauben an Jesus Christus zu begeistern. Es ist ihm wichtig, dass Kirche dazu beiträgt, im Einsatz für die Menschen ein Klima zu schaffen, in dem der Mensch mit seinen Sorgen und Anliegen im Mittelpunkt steht.

Das alles sind Fragen, die eine weitaus fundamentalere Bedeutung für Erzbischof Dr. Zollitsch haben. Dass nun die Frage nach der Ehelosigkeit der Priester so sehr in den Mittelpunkt des Interesses rückt, liegt unter anderem auch an den Fragestellungen diverser Medien. Selbstverständlich bezieht der Erzbischof auch zu diesem Punkt Stellung, wo er gefragt wird. Dies ist jedoch, wie ich dargestellt habe, in weitaus differenzierenderem Umfang erfolgt, als weithin vermittelt.

Wir möchten Sie bitten, die differenzierten Äußerungen von Erzbischof Dr. Zollitsch auch zur Frage des Zölibats entsprechend zur Kenntnis zu nehmen, die in verschiedenen Medien leider zum Teil stark verkürzt und dadurch einseitig und missverständlich wiedergegeben wurden“.

Mit freundlichen Grüßen

Gez. Michael Maas. Erzbischöflicher Sekretär

>> Verbreitet über www.zenit.org

--
longtime

Anzeige