Religionen-Weltanschauungen Österreicher fordern: "Schluss mit Privilegien des Klerus" und "Schluss mit Exekutionen durch die...

Volksbegehren will Privilegien von Kirchen abschaffen

Mit einem Kirchenvolksbegehren wollen mehrere Organisationen, darunter die Plattform "Betroffene kirchlicher Gewalt", dem Klerus den Garaus machen.

Zwar richtet sich das Begehren gegen sämtliche in Österreich vertretene Kirchen - am ehesten zum Handkuss wird aber die römisch-katholische kommen. Schließlich hat sie mit Abstand die meisten Mitglieder: 2010 etwa 60 Prozent der Österreicher.

"Schluss mit Privilegien des Klerus"

"Die Zeit ist reif", betonte Jakob Purkarthofer von "Betroffene kirchlicher Gewalt" gegenüber dem STANDARD. "Man muss den Menschen endlich die Möglichkeit geben, auf eine demokratische Weise mit den staatlichen Privilegien des Klerus Schluss zu machen."

Das Kirchenvolksbegehren erhebt zwei Hauptforderungen:

erstens die klare Trennung von Kirche und Staat. Erreicht werden soll die mittels Aushebeln des Konkordats via Verfassungsgesetz. "Der Staat muss jährliche Millionenzahlungen an die römisch-katholische Kirche leisten", heißt es im Volksbegehren.
Katholische Privatschulen und Kindergärten seien steuerfinanziert, religiöse Universitäten und Hochschulen vom Staat bezahlt, aber vom Vatikan kontrolliert. "Diese Super-Privilegien der Kirche sind nicht mehr zeitgemäß", kritisiert Purkarthofer.

Kirche als "Staat im Staat"

Kritik gibt es auch daran, dass kirchliche Besitztümer vielfach grundsteuerbefreit seien, kirchliche Güter würden oft aus Mitteln der Allgemeinheit saniert.

Ergänzend dazu:

Säumige Zahler: 12.000 Exekutionen durch Kirche
Streitwert zwischen Kirche und zahlungsunwilligen Schäfchen stieg von 7,85 auf 8,67 Millionen Euro

Wien - Die katholische Kirche fordert ausständige Kirchenbeiträge vermehrt gerichtlich ein. Wurden 2009 noch 27.244 Klagen gezählt, so waren es 2010 schon 30.691. Das geht aus der Beantwortung einer von der FPÖ gestellten parlamentarischen Anfrage an das Justizministerium hervor. Der Streitwert stieg von 7,85 auf 8,67 Millionen Euro.

Noch stärker - von 9.697 auf 12.130 Fälle - nahm die Zahl der Exekutionsanträge zu, unter die aber auch Miet- oder Pachtzinsen fallen. Die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt kritisiert das Vorgehen scharf: "Der Heiligenschein ist ab."
(APA 17. April 2011)

Kann ich voll unterschreiben
Hema

Tja Hema - damit Sie sich diese Arbeit nicht umsonst gemacht haben, reagiere ich mal drauf, obwohl ich schon der Meinung bin, wie wichtig soll es uns in der BRD eigentlich sein, wenn das kleine Nachbarland mit insgesamt ca 8 Mio Einwohnern und davon ca 5 Mio Katholiken (und einigen Protestanten) hier etwas ändern möchte? Macht doch einfach, vielleicht geht es Euch dann richtig gut - dann hat es sich ja gelohnt. Uns Piefkes dürfte dies sicher nicht weiter stören (und oft nicht mal interessieren). Olga

Was für eine eigenartige Antwort auf einen wirklich interessanten Beitrag!

Na ja - zum Thema haben Sie auch nicht unbedingt viel beizutragen, oder?
Ich erlaube mir meine Kritik an dieser Veröffentlichung auch aufgrund der Tatsache, dass ich halbe Österreicherin bin und zeitlebens Probleme mit der Selbstüberschätzung dieser ehemals weltumspannenden Nation habe, was aber längst vorbei ist. Olga

Hallo hema,


diesmal hast Du ein sehr interessantes Thema eröffnet. Ich wünsche Euch Österreichern viel Glück bei der Abschaffung von den Privilegien der Kirchen. Ich bin skeptisch, ob es gelingt. Wenn ja, könntet ihr Vorbild auch für uns in Deutschland werden. Mich interessiert sehr, wie dieser "Kirchenkampf" ausgeht.

Karl

Ich hoffe Sie meinen mit "vorbei" Ihre Probleme mit den Österreichern.
Bedauerlich finde ich, wenn man so stark verallgemeinert, dass man gleich eine ganze Nation ablehnt und deswegen einen gut geschriebenen Beitrag nieder macht.

Servus - Lilac

Richtig, auch für die Deutschen könnte dieser Kampf in Österreich wichtig werden. Sicher wird niemand bestreiten, dass es sehr positive kirchliche Einrichtungen gibt. Aber es ist unglaublich und gefährlich, wie stark in der heutigen Zeit der Einfluss des Papstes immer noch ist. Ich bin gespannt auf weitere Informationen in dieser Entwicklung.

Saludos - Lilac

Eine gute Sache, die Nachahmung finden sollte! Österreich ist ja nicht ganz unerfahren, was Säkularisierung betrifft. Ich glaube, unter Joseph II war's. Clara

Die Kirchen sollten auch enteignet werden - wenn schon der Steuerzahler für die Restaurierung und Erhaltung der Kirchenbauten aufkommt, so sollten die Kunstschätze auch dem Gemeinwesen gehören. Immerhin wurden die Mittel dafür über Jahrhunderte aus dem Volk erpresst.

Dutch, deiner Meinung bin ich auch. Das gesamte Eigentum der Kirchen weltweit, samt Vatican sollte in das Eigentum der jeweiligen Staaten übergehen und von denen als Kulturgut gehegt und gepflegt werden. Die Religionslehrer (so sie überhaupt noch Glauben lehren) werden bei uns auch vom Staat bezahlt.


Clara, Josef II. hat viele Klöster aufgelöst, weil dort sich unglaubliche Zustände etabliert hatten. Das hat was!

Gerne werde ich weiter berichten so ich Neues erfahre.

Olga, du solltest dich nicht endlos mit unüberlegten Meldung blamieren. Wir Österreichen sehen uns ja auch an was in D so geschieht und diskutieren darüber. Schlechten Tag gehabt? Trotzdem FROHE OSTERN!