Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"

Religionen-Weltanschauungen Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von sittingbull
Frage: "Was kann die Kirche tun, um die wachsende Ungleichheit zwischen Reichen und Armen zu reduzieren?"

Papst Franziskus: "Es ist bewiesen, dass wir mit der Nahrung, die übrig bleibt, die Hungernden ernähren könnten. Wenn Sie Fotos von unterernährten Kindern in verschiedenen Teilen der Welt sehen, dann schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen, das ist nicht zu verstehen! Ich glaube, wir sind in einem Weltwirtschaftssystem, das nicht gut ist... Wir haben das Geld in den Mittelpunkt gestellt, den Geldgott. Wir sind in den Götzendienst des Geldes verfallen... Wir schließen eine ganze Generation aus, um ein Wirtschaftssystem aufrecht zu erhalten, das nicht mehr zu ertragen ist. Ein System, das Krieg führen muss, um zu überleben..."

In nomine Patris et Filii, et Spiritus Sancti.

sitting bull
Karl
Karl
Administrator

Re: Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 24.06.2014, 12:59:31
Hallo SB,

Papst Franziskus kommt ja aus Argentinien und ich habe gerade einen Thread eröffnet, der vielleicht miterklärt, warum Franziskus zu dieser Weltsicht gelangt ist:

Hedgefonds mächtiger als Staaten?

Vielleicht haben wir ja jetzt in Rom einen Vertreter der revolutionären Kirche Südamerikas

Karl
hisun
hisun
Mitglied

Re: Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von hisun
als Antwort auf sittingbull vom 24.06.2014, 12:59:31
Wenn sogar der Papst die gleichen Bedenken über unser
Weltwirtschaftssystem äussert, wie einige andere sehr “Mutige“,
dass wir der Macht des Geldes dienen, die nicht mehr zu
ertragen sei, stärkt das meine Meinung noch um ein weiteres.

Nur allein, das Stufengebet:
„In nomine Patris et Filli, et Spiritus Sancti“
verspricht keine grossen Hoffnungen oder Taten!

hisun
.*.

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panda
panda
Mitglied

Re: Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von panda
Die Kirche denkt zwar auch im Zeitgeist , aber auch " per saecula saeculorum ".....

Wenns in der kath.Kirche brenzlig wurde , kam immer die Avant-garde ins Spiel , zu der der jetzige Papst bekanntlich gehört.
( die sowieso nicht schläft ...)

Genau wie die Kirche aber früher in Südamerika die verschiedenen Versuche von Geistlichen , sich mit den Aufständischen oder Kommunisten zu verbinden ---abgelehnt hat ,---
so muß auch die Kritik des Papstes vom Zeitgeist her verstanden werden.
Der wird aber im nächsten Saeculum wieder in eine andere Richtung wehen......
Schlaue Kommunisten versuchen dies jetzt als Zustimmung zu ihrer Kapital-Gesellschafts-Kritik zu deuten....

Sancta Simplicitas !
olga64
olga64
Mitglied

Re: Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von olga64
als Antwort auf hisun vom 24.06.2014, 14:45:27
Hisun - gestatten Sie mir einen humorigen Einwand? Soeben war ja der bayerische König Horst in Rom und übergab einen bayerischen Fresskorb, der Weisswürste, Regensburger Würste, Bier, Brezn und andere Leckereien enthielt. Papst Franziskus scheint zwar erstaunt, aber belustigt gewesen zu sein, zumal auch noch ein Scheck für wohltätige Zwecke übergeben wurde.
Leider war KÖnig Horst nicht ganz so erfolgreich beim Ex-Papst, den er nach Bayern zu einem Besuch zerren wollte - der sagte nun "für immer" eine solche Reise ab, weil er nur noch Mönch sei und in Rom bleiben möchte.
Die vielen Reden zur Armut auf dieser Welt sind zwar wünschenswert - aber wann beginnt der reiche Vatikan mit angeschlossener Bank, hier selbst aktiv zu werden und hilft, dieses Leit pragmatisch zu reduzieren? Auch ein Papst sollte irgendwann mal so weit kommen und nicht nur in Sonntagsreden die Misere anprangern. Olga
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von Tina1
als Antwort auf sittingbull vom 24.06.2014, 12:59:31
Frage: "Was kann die Kirche tun, um die wachsende Ungleichheit zwischen Reichen und Armen zu reduzieren?"
sitting bull


sitting bull eine gute Frage....

Ich denke das wird nicht geklärt werden durch viel reden über die Not der Armen, sondern nur durch Taten!

Was Papst Franziskus da äußert ist doch alles nichts neues und der Vatikan mischt doch voll mit im großen Geldgeschäft und man muss sich sowieso fragen wie kann sowas überhaupt passieren wie passt das alles zu dem was gepredigt wird?
Er hat ja nun angefangen über einiges zu reden, was löblich ist. Aber m. E. fehlen die wirklichen Taten. Es hilft keinen Hungernden u Armen wenn die Vatikan Bank jetzt im Focus ist u man nur über Missstände redet. Besser wäre gewesen wenn er von dem großen Reichtum der kath. Kirchen u Vatikan für die armen Länder, wie gerade Lateinamerika, wirklich was abgeben würde. Wenn er da konkret was geäußert hätte. Wenn er Vorschläge bringen würde wie man die übrig gebliebene Nahrung denen zu kommen läßt die sie brauchen. So wie es in Deutshcland durch ehrenamtliche passiert.
Also er mit Taten aufweist.
Und ich frage mich auch warum man das alles als so eine große Leistung des neuen Papstes ansieht was er da redet u ändern will. M. E. ist das doch ganz normal das da mal was passieren muss. Es ist ihm doch auch klar das er nur durch diese Taktik die kath. Kirchen u den Vatikan die so ins negative Licht geraten sind, wieder zu festigen.
Tina

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Karl
Karl
Administrator

Re: Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von Karl
als Antwort auf Tina1 vom 25.06.2014, 06:37:32
Nur angehängt.

Franziskus ist jedenfalls der richtige Papst zur richtigen Zeit, dem es vielleicht gelingt, die katholische Kirche als Institution so zu reformieren, dass sie in der kulturellen Evolution noch einmal ein paar Jährchen überleben kann.

Franziskus redet nicht nur revolutionär, er tut auch einiges, aber einen so großen Dampfer wie die katholische Kirche kann man nicht in wenigen Monaten wenden. Es besteht auch durchaus die Möglichkeit, dass Franziskus das zu seinen Lebzeiten nicht schafft.

Obwohl ich prinzipiell kein Freund der kath. Kirche bin, bin ich mir ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung bewusst und freue mich deshalb, wenn von ihr neuerdings Anstöße kommen, die den Menschen langfristig helfen und nicht schaden.

Übrigens ist "reden" auch "tun", der Papst ist nun einmal ein Multiplikator, dessen Reden Gewicht haben und das Handeln vieler Menschen beeinflussen.

Karl
nerida
nerida
Mitglied

Re: Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von nerida
als Antwort auf Karl vom 25.06.2014, 08:29:12

Franziskus redet nicht nur revolutionär, er tut auch einiges, aber einen so großen Dampfer wie die katholische Kirche kann man nicht in wenigen Monaten wenden. Es besteht auch durchaus die Möglichkeit, dass Franziskus das zu seinen Lebzeiten nicht schafft.
geschrieben von karl


selbst als Nichtkatholikin bewundere ich den Elan und das Engagement dieses Papstes.
Als ich dann vor kurzem las, dass er alle Mafiaangehörige exkommunizierte und allen Priestern, die der Mafia nahestehen mit drakonischen Strafen drohte, da ging mir der Gedanke durch den Kopf "wie lange werden sie ihn noch gewähren lassen"?
Edita
Edita
Mitglied

Re: Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von Edita
als Antwort auf nerida vom 25.06.2014, 08:40:07

selbst als Nichtkatholikin bewundere ich den Elan und das Engagement dieses Papstes.
Als ich dann vor kurzem las, dass er alle Mafiaangehörige exkommunizierte und allen Priestern, die der Mafia nahestehen mit drakonischen Strafen drohte, da ging mir der Gedanke durch den Kopf "wie lange werden sie ihn noch gewähren lassen"?


Ich selber bin auch überhaupt keiner Religion zugehörig, bin aber das erste Mal in meinem Leben ein großer Fan von einem, und nur von diesem Papst, er imponiert mir einfach mit seiner " etwas naiv daherkommenden " Erscheinung, aber was er sagt und tut hat " Hand und Fuß ", und duldet vor allem keinen Widerspruch, er schiebt nichts mehr auf die lange Bank!
Nerida, ich hatte die gleichen Gedanken, die Mafia wird doch hoffentlich nicht.......

Edita
justus39
justus39
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Re: Papst Franziskus im Gespräch mit der Zeitung "La Vanguardia"
geschrieben von justus39
als Antwort auf nerida vom 25.06.2014, 08:40:07
Wir haben auch allen Grund, um die Gesundheit von Papst Franziskus besorgt zu sein.
Auch seine Vorgänger, sowohl Benedikt XVI. und Johannes Paul II haben ebenfalls unmissverständlich die Mafia verurteilt. Darauf wurden zwei Priester, die sich im Kampf gegen die organisierte Kriminalität engagierten, ermordet.
Ich wünsche ihm jedenfalls alles Gute.

justus

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