Religionen-Weltanschauungen Terroristenbekämpfung???
Heute habe ich von AVAAZ diese Unterschriftensammlung zugesandt bekommen: goo.gl /CQnMiJ
Wenn das richtig dargestellt ist (und ich habe wenig Grund daran zu zweifeln), dann muss ich dem türkischen Präsidenten Erdogan wohl recht geben darin, dass das zumindest an Genozid grenzt: : goo.gl /b2chQJ (vielleicht kehrt der dann ja auch mal vor der eigenen Türe? )
Buddhisten sind ja im Allgemeinen recht friedliche Leute, sie waren im Lauf der Geschichte relativ wenig in Kriege verwickelt, haben sich fallweise auch ohne Gegenwehr abschlachten lassen (z.B. bei der Eroberung Indiens durch arabische Muslime - seit damals ist der Prozentsatz der Buddhisten in Indien vernachlässigbar gering) - aber was seit langer Zeit in Vietnam/Myanmar geschieht, oder etwa vor und im zweiten Weltkrieg durch japanische Besatzer in China und Korea, das schlägt der friedlichen Lehre direkt ins Gesicht -
"Lebendiges umzubringen hat er verworfen, Lebendiges umzubringen liegt ihm fern:
ohne Stock, ohne Schwert, fühlsam, voll Teilnahme, hegt er zu allen lebenden Wesen
Liebe und Mitleid."
Buddhisten sind ja im Allgemeinen recht friedliche Leute, sie waren im Lauf der Geschichte relativ wenig in Kriege verwickelt,
Solche Ansichten werden meist im Westen vertreten, wo der Buddhismus als eine Art "Wohlfühl-Bewegung" gesehen und erstrebenswert ist.
Aber dies Leute vergassen dann sicher die Länder Vietnam, Kambodscha, China, wo es immer wieder Kriege und grösste Grausamkeiten, meist an der eigenen Bevölkerung ausgeübt gab.
Die VErfolgung der Muslime in Myanmar besteht seit vielen Jahren; sie eskaliert derzeit durch die Zerstörung der Dörfer der rechtlosen Rohingya, die in grossen Scharen in das arme Bangladesh flüchten. BEsonders enttäuschend ist das Verhalten der "Lady" und Friedensnobelpreisträgerin. Olga
Wenn ich mit anderen Konfessionen (Christentum, Islam ...) vergleiche, waren nicht nur die Buddhisten, sondern auch buddhistische Staaten im Allgemeinen relativ friedlich - keine Angriffskriege, keine Eroberungen, keine gewaltsame (wenn überhaupt) Missionierung... - mit wenigen Ausnahmen, besonders in Japan, wo sich eine 'buddhistische Kriegerkultur' entwickelte (vgl. Brian Victoria: 'Zen, Nationalismus und Krieg').
Dass es in China, Vietnam, Kambodscha immer wieder Krieg und Grausamkeiten gab, ist richtig - in diesen Ländern wechselten auch die vorherrschenden Konfessionen häufig und beeinflussten einander natürlich, bzw. wurden von der 'hohen Politik' beeinflusst - für diese Situation eine Konfession herauszupicken und verantwortlich zu machen ist wenig sachdienlich.
Was die Verhältnisse in Myanmar angeht, gehen wir offenbar konform - das war ja der Anlass für mein Posting...
() qilin
Wie auch im Islam (und dem Christentum, Hinduismus, Judentum) gibt es auch im Buddhismus (teilweise wird dieser ja nicht als Religion definiert) keinen allgemeingültigen Terminus, sondern diverse Strömungen, die regional und nach dem "Erfinder" und "Obergott" aufgeschlüsselt werden.
Worum es mir ja geht ,ist bei allen Religionen die immense Unkenntnis, die in unseren Ländern vorherrscht, wo dann der Buddhismus als "spirituelle Wellness-Bewegung" abqualifiziert wird und man ohne viel 'Sachverstand oft das Mäntelchen friedvoll umhängt, was so nicht ist und man draufkommen könnte, wenn man mal ein wenig nachdenkt (womit ich ausdrücklich nicht Sie meine!). Olga
Eugen Drewermann
Die Auffassung von Buddhismus als 'spirituelle Wellness-Bewegung' dürfte sich eher auf die Regenbogenpresse beschränken, und das 'Mäntelchen Friedvoll, was so nicht ist' - nun, ich kenne viele Buddhisten rund um die Welt, und die ganz Wenigen, die nicht friedvoll sind, die hängen sich auch nicht dieses Mäntelchen um, sondern machen eben in 'Terroristenbekämpfung'...
P.S. Einen 'Obergott' gibt es m.W. in keiner der vielen buddhistischen Schulen, und missverstandene Termini gibt es sowohl im Buddhismus als auch in anderen Religionen zur Genüge, so dass man immer irgendwem 'immense Unkenntnis' bescheinigen kann
() qilin
Hm - in diesem Fall geht allerdings der Terror von den Starken aus...
Du musst aufpassen qilin und Dich nicht nur bei einer Quelle informieren. Auch die Rohingya verüben seit Jahren Anschläge auf Schulen, Tankstellen und Einkaufszentren. Es ist schwierig, wenn nicht gar unmöglich in solch einem Konflikt GUT und BÖSE zu benennen, aber ich werde unruhig, wenn ausländische Mächte dies zum Vorwand für ein eingreifen nehmen wollen.
Ich habe erst gestern die Darstellung eines (buddhistischen) guten Freundes zugesandt bekommen, der die Vorgangsweise der Regierung - naja, nicht gerade entschuldigt, aber immerhin für vertretbar hält. Recht interessant, aber allzuviel Belastbares habe ich darin nicht gefunden...
Grundsätzlich denke ich, wenn innerhalb weniger Jahrzehnte ¾ Mio. einer Volksgruppe sich bemühen, das Land unter Lebensgefahr illegal zu verlassen und in Ländern Zuflucht zu suchen, von denen sie wissen dass sie dort unerwünscht sind - dann beantwortet sich die Frage 'Verfolgung oder doch nicht' eher von selbst...
() qilin
P.S. aus Wikipedia:
Die Rohingya werden in Myanmar offiziell nicht als eigenständige Bevölkerungsgruppe anerkannt. Von den Vereinten Nationen werden sie als die „am stärksten verfolgte Minderheit der Welt“ eingestuft. Als Staatenlose verfügen sie über keinerlei Rechte. Sie dürfen nicht wählen, haben keinen Zugang zu höherer Bildung und eine offizielle Ausreise wird ihnen nicht gestattet. Auch innerhalb des Landes sind sie Reisebeschränkungen unterworfen.
Seit der Unabhängigkeit Birmas am 4. Januar 1948 führte die Regierung gegen die Rohingya 20 groß angelegte Militäroperationen. Folge der massiven Militäroperationen war der Tod vieler Rohingya, die Verwüstung ihrer Siedlungsgebiete und Heiligtümer sowie die systematische Zerstörung ihrer Infrastrukturen.
Die 20 großen Militäroperationen waren:
- Militäroperation (5. Birmanische Regierung), November 1948
- Operation der Birmanischen Regionalkräfte (BTF), 1949–1950
- Militäroperation (2. Chinesische Regierung), März 1951–1952
- Mayu-Operation, Oktober 1952–1953
- Mone-Thone-Operation, Oktober 1954
- Gemeinsame Operation des Militärs und der Vereinten Siedler, Januar 1955
- Operation der Vereinigten Militärpolizei (UMP), 1955–1958
- Kapitän Htin-Kway-Operation, 1959
- Shwe-Kyi-Operation, Oktober 1966
- KyiGan-Operation, Oktober – Dezember 1966
- Ngazinka-Operation, 1967–1969
- Myat-Mon-Operation, Februar 1969–1971
- Major-Aung-Than-Operation, 1973
- Sabe-Operation, Februar 1974–1978
- Nagamin-Operation, Februar 1978–1979
- Shwe-Hintha-Operation, August 1978–1979
- Galone-Operation, 1979
- Pyi-Thaya-Operation, 1991–1992
- Na-Sa-Ka-Operationen, seit 1992
- August–September 2017
Eine neutrale Berichterstattung aus Myanmar ist nicht möglich ,da die dortigen Machthaber das Land abschotten.
ABer die Hundertausende Flüchtlinge, die Bangladesh erreicht haben, sprechen und in hohem Masse erzählen sie die gleichen Begebenheiten.
Die Rohyngja leben in Myanmar seit Jahren rechtlos; die Kinder dürfen nicht indie Schule gehen, die Erwachsenen erhalten keine Jobs.
Derzeit sind ca 1000 Kinder von ihren Familien getrennt und allein auf der Flucht.
Man kann sich unschwer ausrechnen, was mit diesen Menschen in den Lagern in Bangladesh geschieht, die dank der Armut dieses Landes auf primitivstem Level sind: sie werden zu einem willkommenen Nachschub für Al Quaida und den sog. IS,d er vor Ort schon entsprechende Kontakte anknüpft.
Und dann kommen sie auf diesem Umwege auch zu uns und treiben ihr blutiges Spiel weiter, weil sie der Zorn und die lebenslange Not nie anders denken liessen. Olga