Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Theorie und Praxis beim neuen Papst

Religionen-Weltanschauungen Theorie und Praxis beim neuen Papst

Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
2013 schrieb der Spiegel noch, daß Papst Franziskus für einen neuen Umgang mit Schwulen und anderen heiklen Themen sei. Es scheint jetzt aber, daß das Umschwenken auf eine neue Linie nicht so ernst gemeint war. Seit drei Monaten wartet der neue Botschafter Frankreichs beim Vatikan auf das Agrément. Offensichtlich ist die Tatsache, daß Laurent Stefanini bekennender Homosexueller ist, ein großes Hindernis. Es ist wohl doch nicht so leicht, schöne Worte in Taten umzusetzen.

det
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.04.2015, 21:51:23
Lange bestehende Strukturen sind nicht einfach mit der Hand wegzuwischen. Also lassen wir dem Papst Zeit und warten erst einmal ab was er bewegen kann. Immerhin liegen grundlegende Entscheidungen und Veränderungen nicht allein in seiner Hand.
Bei Fragen bzgl. Homosexualität sind insbesondere einem Papst die Hände gebunden, denn er muss die Bibel glaubhaft vertreten. Im mosaischen Gesetz wird Homosexualität verurteilt, und auch Paulus stellt Homosexuelle sogar mit Mördern etc. auf eine Stufe. Der Papst müsste schon einleuchtende wissenschaftliche Erklärungen erhalten um dieses alte Gesetz als ungültig erklären zu können. Da sich aber der christliche Glaube auf das mosaische Gesetz und u.a. auch auf die Lehren des Paulus stützt, wird es diesbezüglich keine Veränderungen geben können. Er kann zwar Homosexuelle akzeptieren, aber nicht die biblische Lehre verändern.

Sirona
olga64
olga64
Mitglied

Re: Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von olga64
als Antwort auf Sirona vom 15.04.2015, 16:47:41
... und in diesem hohen Alter hat auch dieser Papst nicht mehr unendlich Zeit. Ich befürchte, die Hardliner im Vatikan rüsten sich bereits, um Nachfolger zu bestimmen, die dann vermutlich wieder Schritte zurückgehen werden - es passt ja vielen dort nicht, was der Papst so redet und fordert - das sind die Männer in den roten Kleidern einfach nicht gewöhnt. Olga

Anzeige

hema
hema
Mitglied

Re: Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.04.2015, 21:51:23
Warum soll der Papst die Lehre der Kirche bezüglich Homosexuelität ändern? Nur weil ein Schwuler akreditiert werden will?

Ich finde es von Frankreich als Provokation. Die kennen doch die diesbezügliche Meinung des Vatikans.

Wir leben in einer verkehrten Welt. Jetzt sind nur mehr die Schwulen und Lesben wichtig und die dürfen sich ausleben wo und wie sie wollen. Alle heulen auf, wenn man sagt das ist nicht in Ordnung. Die sollen sich doch Zuhause vergnügen, aber uns "normale" Menschen damit nicht belästigen! Warum regt man sich da auf?

Meiner Meinung nach spielt sich ein Teufel blöd, der alles durcheinander bringen will, was Gott in seiner Weisheit vollkommen erschaffen hat. Ich weiß, dass es sehr schwer war und ist, wenn Schwule und Lesben sich outen. Im Islam bedeutet es das Todesurteil und Putin mag es auch nicht.

Verfolgung und Bestrafung finde ich falsch. Wenn ich mir aber vorstelle wie zwei Männder (oder Frauen) miteinander - dann schüttelt es mich.
Sorry! Der Papst hat recht.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von olga64
als Antwort auf hema vom 15.04.2015, 17:37:04
Aber Hema - wollen Sie sich wirklich auf eine Stufe mit den islamischen Kopfab-Mördern stellen, bzw. der Homophobie des Herrn Putin anschliessen? WEr ist in Ihrer Denkweise "normal" - bzw. bestimmen Sie das und lassen Sie völlig ausser Acht, dass unser Leben viel facettenreicher geworden ist, als Sie es vermutlich bisher registrierten?
Was nehmen Ihnen denn bekennende Schwule und Lesben weg von Ihrem Leben? Und unser Grundgesetz kennen Sie hoffentlich? Sie sollten nicht daran vorbei agieren wollen - ist nämlich ziemlich lächerlich, was Sie hier von sich geben.
Übrigens - mich schüttelt es auch oft, wenn ich mir manche heterosexuelle Paare zusammen in action vorstelle - aber wollen wir das nicht vertiefen, sonst bekomme ich wirklich ein Schüttelsyndrom.... Olga
Re: Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 15.04.2015, 16:47:41
Lange bestehende Strukturen sind nicht einfach mit der Hand wegzuwischen. Also lassen wir dem Papst Zeit und warten erst einmal ab was er bewegen kann. Immerhin liegen grundlegende Entscheidungen und Veränderungen nicht allein in seiner Hand.
Das klingt ganz vernünftig. Ich habe aber genau deswegen einen Artikel des Spiegel herausgesucht, der rund zwei Jahre alt ist. In diesen zwei Jahren ist die neue Linie noch nicht einmal so weit gediehen, daß Frankreich das recht zugestanden wird, ihren Botschafter selbst auszusuchen?
Für mich hat der Papst bisher nichts als schöne aber leere Worte produziert.

det

Anzeige

Silvan
Silvan
Mitglied

Re: Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von Silvan
als Antwort auf Sirona vom 15.04.2015, 16:47:41
Im mosaischen Gesetz wird Homosexualität verurteilt, und auch Paulus stellt Homosexuelle sogar mit Mördern etc. auf eine Stufe.


Das ist mir beides neu:

1. dass Christentum = mosaisches Gesetz

und

2. Dass Paulus Wort = Gottes Wort

Ich denke, da herrschen zwei gewaltige Missverständnisse.

Und Paulus hat auch viel Twatsch erzählt, wenn der Tag lang war - unter anderem, dass die Frau in der Kirche zu schweigen habe.
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.04.2015, 18:29:48
Det, der Papst müsste die ganze Kirche umstrukturieren und sämtliche Dogmen für nichtig erklären. Diese Dogmen stehen jeder Erneuerung im Wege.

Dogmatik ist das, was die Kirche sich an Regelwerk aufgebaut hat, und sie beruft sich bei der Verteidigung dieses Werkes immer wieder nur auf die Tradition - also auf sich selbst. Die Lehre, wie sie angeblich seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden kontinuierlich besteht.

Sirona
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Silvan vom 15.04.2015, 21:23:42
Die Kirche beruft sich auf die ganze Bibel (AT und NT). Die 10 Gebote, die teilweise sogar in unserer Verfassung verankert sind, gehen auf das mosaische Gesetz zurück.
Ich habe nicht geschrieben dass Paulus Wort = Gottes Wort ist. Auch Paulus hat das nie behauptet, er bezog sich lediglich auf das überlieferte Wort Gottes.

Vieles was wir in den Briefen des Paulus lesen hört sich für uns unmodern, ja fast unerträglich an. Es sollte aber bedacht werden in welcher Zeit Paulus lebte und welchen Gemeinden er seine Briefe geschrieben hat. Die damalige Kultur kann man nicht 1:1 in die heutige Zeit übertragen. Insofern ist es eigentlich absurd dieses Zitat anzuführen, dass Frauen zu schweigen haben.

LG Sirona
Silvan
Silvan
Mitglied

Re: Theorie und Praxis beim neuen Papst
geschrieben von Silvan
als Antwort auf Sirona vom 15.04.2015, 23:16:57
Insofern ist es eigentlich absurd dieses Zitat anzuführen, dass Frauen zu schweigen haben.



Aha.

Und du zitierst Paulus mit seiner Meinung, dass Homosexuelle mit Mördern gleichzusetzen seien.

Und das findest du anscheinend NICHT absurd, sondern vollkommen OK so und gut so.

Einmal ist ein Zitat veraltet, und einmal nicht, weil es halt doch "Gottes Wort" sei.

Wie du 's gerade brauchst.

Anzeige