Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Warum darf man das alles nicht? Was ist schlecht daran?

Religionen-Weltanschauungen Warum darf man das alles nicht? Was ist schlecht daran?

rolf †
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Re: Warum darf man das alles nicht? Was ist schlecht daran?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf hema vom 11.04.2009, 22:48:33
In der Nähe von Osnabrück.
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rolf
adam
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Re: Warum darf man das alles nicht? Was ist schlecht daran?
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 11.04.2009, 22:17:15
Religionen wird es geben, solange es Menschen gibt, die nach irgendeiner Wahrheit, nach irgendeinem Halt suchen, also immer. Und solange es Religionen gibt, wird es auch Menschen geben, die diese für sich ausnützen, um Macht über andere Menschen auszuüben. Dabei kann Deine Liste beliebig verlängert werden um Gehirnwäsche, Ängste schüren, beeindrucken durch Äußerlichkeiten wie Gebäude, Glanz, Kleidung....Du kennst das alles.

Aber Du kannst alle Kirchenfürsten samt ihren Stellvertretern, deren Assistenten und Unterassis auf den Mars befördern, es werden genug Menschen zurückbleiben, aus deren Mitte neue Religionsführer nachwachsen werden.

Was hast Du davon, wenn Du die Masse der Gläubigen angehst und sie anschreist, daß es keinen Gott gibt, daß ihre Religion für die Katz ist und sie im Grunde genommen nur für sehr weltliche Zwecke ausgenützt werden? Nichts. Du erreichst eher das Gegenteil. Sie werden enger zusammenrücken, Dir nicht nur nicht glauben, sondern Dich zum Buhmann machen, ausgrenzen und weiter glauben.

Der einzige Weg, Menschen wenigstens davor zu bewahren, sich durch Religionen ausnützen zu lassen heißt Bildung, Bildung, Bildung und nochmal Bildung. Das Infragestellen muß aus den Menschen selber kommen. Und selbst dann hast Du die Religionen noch nicht aus der Welt. Gegen religiöse Instanzen zu sein, heißt ja nicht unbedingt gegen den Glauben zu sein und das ist doch auch in Ordnung. Unbeantwortete Fragen an Gott zu richten ist immer noch besser als zu versuchen, diese Fragen aus seinem Leben auszugrenzen. Das klappt sowieso nicht, weil Fragen die unangenehme Eigenschaft haben, immer wieder aufzutauchen, solange sie nicht beantwortet sind. Und selbst, wenn Du versuchst, Dich aus allen Religiositäten herauszuhalten, sprichst Du irgendwann mit jemandem, denkst vielleicht nur darüber nach und "schwupps", ist die Religion wieder da, egal, welchen Namen Du dem Kind gibst. Auch wenn Du an nichts glaubst, ist das ein Glauben. Der Glaube an den alten Mann mit weißem Bart ist nur eine der naivsten Vorstellungen.

Oder ist Glauben sowieso naiv? Man kann soviel lernen wie man will, irgendwann kommt der Punkt, an dem es nicht weitergeht und der Glauben steht wieder zur Debatte. Da helfen auch alle philosophischen Ergründungs- und Erklärungsversuche nichts. Irgendwann ist der Glaube wieder da, ob als alter Mann oder sonstwas.

Für mich persönlich kann es der Gott der Bibel nicht sein, weil mir das ewige Gefrage nach dem "Warum" gewaltig auf den Senkel geht, wie auch jeder Versuch das Göttliche zu personifizieren. Alpha und Omega finde ich gut, aber da bin ich schon wieder mitten drin in der Bibeldiskussion. Hauch des Universums? Macht Gänsehaut und ist irgendwie kitschig. Am nahesten dran bin ich vielleicht mit der Akzeptanz des Unbegreiflichen, allerdings ohne aufzuhören darüber nachzudenken.. Da bleibt mir nur der Smiley....als Entschuldigung...... quasi..........

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adam
dutchweepee
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Re: Warum darf man das alles nicht? Was ist schlecht daran?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 12.04.2009, 01:41:12
@adam

Genau DAS ist der Knackpunkt! Ich denke nicht, daß die Menschen einen "großen Manitou" brauchen, um die Welt zu verstehen und ihr Leben zu meistern. Wenn du selbst mehr Bildung+Bildung+Bildung und Information für die Menschen forderst, bist du genau auf meiner Richtung. Dann erübrigt sich der Glauben von ganz alleine. Wissen ist ertragreicher und befriedigender als jeder Glauben!

Mir persönlich ist es egal, ob ein Mensch nun streng gläubig, orthodox, islamitisch, katholisch, jüdisch, buddhistisch, hinduistisch ist, oder an den "großen BILBAO" glaubt. Es sind meine Mitbürger, die ich liebe, achte und ich kann damit auskommen.

Spätere Generationen werden aber über unsere Zeit denken, wie wir heute über die Daumenschrauben, Hexenfeuer und Keuschheitsgürtel denken, die noch vor wenigen Jahren den Menschen angelegt wurden. Das ist keine 500 Jahre her. IHR habt es noch miterlebt, daß Frauen kein eigenes Konto haben durften, oder eine Arbeit annehmen, ohne daß der Ehemann zustimmt. Ihr kennt noch den Begriff "BASTARD" für ein uneheliches Kind.

Erzähle mir nix von 500 Jahren bis zum Mittelalter. Noch heute werden Kondome und andere Verhütungsmittel von den Kirchenfürsten "verteufelt". Weihrauch und Popen schweben über vernebelten Gläubigen, die sehnsüchtig die Wahrheit von der Kanzel erhoffen - hoffentlich gleichgeschaltete gläubige Hirne. Dagegen ist eine Parteiversammlung der SED der blanke Zukunftswahn! ...oder wird in der Kirche etwa ausdiskutiert, was der Pope zuvor verkündet hat?

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ehemaligesMitglied65
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Re: Warum darf man das alles nicht? Was ist schlecht daran?
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf dutchweepee vom 12.04.2009, 02:52:42


Erzähle mir nix von 500 Jahren bis zum Mittelalter. Noch heute werden Kondome und andere Verhütungsmittel von den Kirchenfürsten "verteufelt". Weihrauch und Popen schweben über vernebelten Gläubigen, die sehnsüchtig die Wahrheit von der Kanzel erhoffen - hoffentlich gleichgeschaltete gläubige Hirne. Dagegen ist eine Parteiversammlung der SED der blanke Zukunftswahn! ...oder wird in der Kirche etwa ausdiskutiert, was der Pope zuvor verkündet hat?


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Doch, es sind so viele Jahre her seit wir uns von dumpfer Unwissenheit und Dummheit befreit haben. Gott oder wem auch immer sei gedankt.
Zumindest im Vergleich zu Gesellschaften wie in Afghanistan.
Wer hört denn noch auf den Papst und seine unsinnigen Verbote? Selbst gläubige Christen in der Regel nicht. Und wer will, der kann. Wem schadet es? Ist doch jedermanns ureigenste Sache. So weit sind wir immerhin.

Genau DAS ist der Unterschied zu archaischen Gesellschaften. Dort haben zumindest die Massen nicht das Wissen, dass die religiösen und gesellschaftlichen Vorgaben Unsinn und Unterdrückung sind.
Und so kann es durchaus sein, dass selbst Frauen in ihrer Unwissenheit ihr jämmerliches Dasein als GOTTGEGEBEN hinnehmen. Und daran wird sich lange nichts ändern. Nicht durch die Frauen. Denn diesen wird ja jegliche Bildung systematisch verwehrt.
meritaton
hema
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Re: Warum darf man das alles nicht? Was ist schlecht daran?
geschrieben von hema
als Antwort auf dutchweepee vom 12.04.2009, 02:52:42
Ich bin erstaunt und erfreut, was hier fuer eine gute Diskussion zustande gekommen ist und ich kann mit allem Leben was ich hier gelesen hab!

Irgendwann diskutieren wir darueber was Religion ist.

Zur Eingangsfrage:
Warum darf man das alles nicht? Was ist schlecht daran?

Ich bin der Meinung: MAN DARF DAS ALLES.
ES IST NICHTS SCHLECHTES DARAN.




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hema

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