Religionen-Weltanschauungen Yussef Sanei - Ein Neudenker !
Yussef Sanei - Ein "Neudenker" als Chance für Irans Opposition?
Im Interview mit der inzwischen verbotenen Frauenzeitschrift Zanan erklärte er: "Das ist ein großer Fehler, dass wir über etwas, das mit dem Prinzip der Gerechtigkeit nicht in Einklang zu bringen ist, sagen: Gut, dann ist es eben ungerecht, aber weil die Religion es gesagt hat, akzeptieren wir es." Es müsse umgekehrt sein.
Denn laut Sanei kann der Islam grundsätzlich nicht ungerecht sein, und wo nach heutigen Maßstäben die Religion ungerechte Regeln aufgestellt habe, müssten diese geändert werden - auch wenn es dem Wortlaut des Korans widerspricht.
Das Volk wolle Freiheit, und im Namen des Islams werde sie ihm verwehrt. Deshalb wendeten sich die Menschen von der Religion ab und das schmerze ihn. Natürlich sei es nicht die Schuld des Islam, dass Unfreiheit herrsche, sagte er vor Jahren im Gespräch. Die Religion, die er als Geistlicher vertritt, sei für Freiheit und Demokratie.
Gegenüber seinen Kollegen im geistlichen Amt spart Sanei deshalb nicht an Kritik: "Die Geistlichen haben ihre Heiligkeit verloren. Und warum? Weil sie Teil der Machtelite geworden sind."
Macht korrumpiert Religion
Laut Sanei korrumpiert Macht. Das Einssein von Religion und Macht sei ein großer Schaden, das habe er nach der Revolution erkannt.
Immer sei Macht verbunden mit Lüge, Diebstahl, Unterdrückung und Verrat.
Eine religiöse Führung hingegen sei heilig. Aber gerade deswegen könne sie nicht sagen, ich will die Menschen zum Gebet anleiten, sie zum Guten weisen - und auch regieren.
"Denn Regieren erfordert Spielchen, übers Ohr hauen. Die Welt des Regierens ist eine Welt des Unterdrückens."
Den einzigen Ausweg sieht er in einer neuerlichen Trennung von Staat und Religion. Dann könne die Geistlichkeit wieder Sprachrohr der Menschen werden.
Katajun Amirpur, Jg. 1971, deutsch-iranische Publizistin und Islamwissenschafterin, lehrt an der FU Berlin.
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Viele dieser Aussagen die hier gemacht werden gefallen mir und ich finde sie richtg. Sie treffen auch auf den Katholizismus zu,
meint Hema