Schwarzes Brett Computerintelligenz ist von menschlicher Intelligenz nicht mehr auseinander zu halten

Unsere Befürchtungen und Ängste haben aber nichts mit der Frage zu tun, was den Menschen eigentlich ausmacht und ob nicht auch Roboter "Mensch" sein können. Letztlich ist dies eine Frage, die irgendwann nicht in der Theorie, sondern in der Praxis entschieden werden wird.

Karl

"Unter künstlicher Intelligenz versteht man eine Simulation menschlicher Fähigkeiten bei Maschinen.

Allerdings gehe es dabei nicht darum, dass Computer tatsächliches Denken oder Fühlen, erklärt Reinhard Karger von Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. „Dafür ist ein Bewusstsein notwendig, dass Computer nach allem, was wir heute wissen, nicht erlangen werden.“
"Systeme wie «Watson» seien zwar eine Spitzenleistung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz, räumt der Saarbrücker Informatiker Wolfgang Wahlster ein, der sich seit 35 Jahren mit solchen Fragen beschäftigt. «Aber das sind alles nur Fachidiotensysteme. Sie versagen bei ganz simplen Alltagsaufgaben.»"

"Kein Computer kann sich auf einer belebten Straße über einen schnellen Blickkontakt so mit anderen verständigen, dass er Passanten nicht anrempelt. Künstliche Intelligenz weiß nicht, wie man einem Kind das Fahrradfahren beibringt. Software erkennt keine Ironie und kann auch nicht den Klang einer Stradivari von der einer modernen Violine unterscheiden.

«Dem Computer fehlt unser Erfahrungswissen und die menschliche Grundintelligenz, mit Unsicherheit umzugehen», sagt Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung beim Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Dort werden Alltagsgeräte mit digitaler Technik bestückt und in die Lage versetzt, über Funk Informationen auszutauschen."

Dieser Text der mich überzeugt sagt aus das "Roboter nicht Mensch sein können". Wäre bestimmt auch nicht wünschenswert.
Tina

Mich würde interessieren, was der Computer denkt, wenn er es denn kann, daß er ein Mensch ist, oder daß er ein Computer ist, und nach welchen " Kriterien " er denn gebaut werden würde, denn jeder Mensch ist anders, mit anderer Intelligenz und mit anderem Bewußtsein oder mit anderem Geist!

Edita

Herrliche Zeiten für z.B. Telefonwerber, die nun getrost den künstlichen Intelligenzler für sich arbeiten lassen können, während sie sich mit dem vom Kamerad Roboter erarbeiteten Gewinn auf den Bahamas eine schöne Zeit gönnen.

Die wahre Kunst ist doch, mit künstlicher Intelligenz in 5 Minuten das grössere Chaos anrichten zu können, als dies menschliche Intelligenz in 5 Jahren hinkriegen würde.

Liebe Tina1,

es gibt nicht nur "Fachidiotensysteme", sondern auch "Fachidioten". Ich habe schon mit vielen Informatikern diskutiert, die biologische Zusammenhänge und Neurobiologie nicht verstehen. Ich vertrete hier definitiv eine andere Ansicht als die Herren Karger und Wahlster und befinde mich eher auf der Linie von Christof Koch und Giulio Tononi.

Christof Koch and Giulio Tononi on Consciousness



Interview auf Deutsch von Christof Koch, bei dem er alles ziemlich gut auf den Punkt bringt:

Christof Koch ist wohl der bekannteste Hirnforscher zum Thema Bewusstsein. Er erklärt die Theorie des Psychiaters Guilio Tononi, nach der sich Bewusstsein quantifizieren und berechnen lässt.

Karl

Dies alles ist niemals einem Roboter zu übermitteln - höchstens einprogrammierte Reflexe.

Liebe Luchsie,

Du neigst zu Unmöglichkeitspostulaten. Damit haben sich schon sehr viele geirrt.

In meinem Text " Mensch und Computer" bin ich auf solche Unmöglichkeitspostulate eingegangen. Das Problem ist, dass um solche Postulate wirklich machen zu können, müsste man erst einmal verstanden haben, worauf entsprechende Eigenschaften des Menschen zurückzuführen sind. Hat man dies aber verstanden, kann sofort die technische Umsetzung beginnen.

Karl

Abhebung von mir.

Was hälst Du / was haltet Ihr / von der Systemtheorie?
Autopoiesis -

"Autopoiesis ist ein Schlüsselbegriff in der soziologischen Systemtheorie von Niklas Luhmann, der den Begriff Autopoiesis auf die Betrachtung sozialer Systeme übertragen hat.[6] Er bezieht sich dabei auf das Werk von Maturana und Varela sowie die erweiternde Diskussionen in Milan Zeleny.[7] Seine zentrale These lautet, dass soziale Systeme ausschließlich aus Kommunikation bestehen (nicht aus Subjekten, Akteuren, Individuen oder ähnlichem) und in Autopoiesis operieren. Darunter ist zu verstehen, dass die Systeme sich in einem ständigen, nicht zielgerichteten autokatalytischen Prozess quasi aus sich selbst heraus erschaffen. Die Systeme produzieren und reproduzieren demnach sich selbst. So kann eine Uhr, deren Bestandteile systemisch zusammenarbeiten, nicht als System aufgefasst werden, denn ihr Regelwerk wurde von einem Uhrmacher hergestellt, d.h., wenn sie einmal kaputtgeht, so kann sie sich nicht selbst reparieren."

Wäre der Roboter mit der genannten Uhr vergleichbar?

Ich ziehe das lebendige System vor. Es korrigiert sich laufend.

Mareike

Beim Spaziergang habe ich über den Begriff "autokatalytischen Prozess" nachgedacht und musste schmunzeln.

Das Nachdenken über Roboter und deren Chancen und Risiken hat ebenfalls eine katalysierende Wirkung.
Und so wird auch der Einsatz der Roboter dazuführen, dass die Menschen sich schneller und intensiver sich selbst bewusst werden, sich erkennen.
Es wird auch auf diesem Gebiet eine Gegenbewegung entstehen, dieser Prozess ist im Grunde schon im Gange.

Mareike

Du neigst zu Unmöglichkeitspostulaten. Damit haben sich schon sehr viele geirrt.

Ja, lieber Karl, ich kenne den Toyotaspruch aus der Werbung: Nichts ist unmöglich...Toyota

Nein, "unmöglich" finde ich im Prinzip gar nichts, weder im positiven, noch im negativen Sinn. Und auch "Fachidioten" gibt es praktisch auf allen Gebieten.

Aber bevor eine "künstliche Intelligenz" einen Menschen mit allen Facetten gleichgesetzt werden kann, glaube ich eher an den umgekehrten Weg: Menschen werden zu Robotern .
Oder wie soll man sich ganz real die Zukunft des Menschen noch vorstellen, wenn Roboter auf allen Gebieten die Aufgaben verrichten, die zuvor auch die menschliche Kreativität herausgefordert haben? Da wird es zumindest psychische "Kollisionen" geben.

Unbestritten gibt es viele Gebiete, wo intelligente Roboter sinnvoll eingsetzt werden können- siehe auch im medizinischen Bereich, wo heute vieles möglich ist, was zuvor undenkbar war.

Trotzdem mag ich mir gar nicht vorstellen, dass "Sience Fiction- Maschinen" soweit in menschliche Bereiche vordringen, dass sie zu "Ersatzmenschen" werden.

Da hapert es tatsächlich mit meiner realen Vorstellungskraft, und ich gebe mich geschlagen !
Erleben möchte ich es allerdings nicht, und irgendwie erinnert mich das auch an den Film "Soylent Green" in seiner Auswirkung.

LG Luchs

Gut, dass die anfänglichen Bedenken jetzt einen breiteren Raum gefunden haben.

Dieser, von Luchs gerade noch einmal angesprochene Film, hat mich über Jahre verfolgt.
Die Möglichkeit als solche im Rahmen der menschlichen Entwicklung habe ich immer als eine solche gesehen, nämlich als Möglichkeit und diesen Film als Warnung davor.

Wovon will der Mensch leben - ohne Aufgaben, die dem Leben Sinn geben, wenn Roboter alles übernehmen?
Wovon wird sein Leben finanziert?

Ich sehe es als eine Spirale.

Meli

Die Aufgabe des Menschen wird darin bestehen, die Roboter zu "füttern" und in Schach zu halten.

Mareike

Trotzdem mag ich mir gar nicht vorstellen, dass "Sience Fiction- Maschinen" soweit in menschliche Bereiche vordringen, dass sie zu "Ersatzmenschen" werden.

Da hapert es tatsächlich mit meiner realen Vorstellungskraft, und ich gebe mich geschlagen !
Erleben möchte ich es allerdings nicht, und irgendwie erinnert mich das auch an den Film "Soylent Green" in seiner Auswirkung.

Vielleicht ängstigt mich diese Entwicklung viel weniger, weil ich an dem Thema näher dran bin und mich schon seit längerer Zeit intensiv damit auseinander gesetzt habe. Das läßt mich die Möglichkeiten der Entwicklung wohl etwas realistischer einschätzen. Ich habe weiter oben schon einmal beschrieben wo die technisch bedingten Grenzen liegen und warum es wahrscheinlich immer einen ganz großen und feuerroten "Not Aus"-Knopf geben wird.

Bei dem Film hast Du dich etwas vertan. "Soylent Green" setzt sich mit ganz anderen Thema auseinander als Robotertechnik. Passende Filme aus den letzten Jahren wären eher "I, Robot", "A.I.", vielleicht noch "Surrogates" und natürlich die Fernsehserie "Real Humans".

det

Nachtrag: Ich habe schon einmal geschrieben, daß ich diesen tiefen Pessimismus bezüglich der Robotertechnik nicht verstehe. Wenn man sich näher mit der Technik selbst, ihren Möglichkeiten und Grenzen beschäftigt, dann verliert sie schnell ihren Schrecken.