Schwarzes Brett Die rote Flut

nasti
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Die rote Flut
geschrieben von nasti
Europas grösste Umwelt-Katastrophe seit Tschernobyl .Die rote Flut verseucht Land und Flüsse.

08.10.2010 - 00:27 UHRBudapest – Es sind mehr als eine Million Kubikmeter roter Giftschlamm. Bei Kolontar (Ungarn) hat die ätzende Brühe Land und Flüsse verseucht.

Ich finde keine Worte dafür, bin nur traurig, könnte ich nicht schlafen.Die Katastrophen kommen immer näher zu uns......

Nasti

caya
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Re: Die rote Flut
geschrieben von caya
als Antwort auf nasti vom 08.10.2010, 12:50:39
Das ist GRAUENVOLL, mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen!!!

Caya
hema
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Re: Die rote Flut
geschrieben von hema
als Antwort auf nasti vom 08.10.2010, 12:50:39
Ja, liebe Nasti. Ich fühle wie du. So viele Menschen müssen Haus und Heim verlassen ohne zu wissen wie sie weiter leben sollen.

Die Brühe hat in der Zwischenzeit die Donau erreicht. Man findet dort schon tote Fische.

Wie kann man nur so Giftiges in einem "Auffangbecken" unter freier Natur sammeln ohne totale Überwachung ??? Das verstehe ich wirklich nicht.

Gott helfe uns allen in eine bessere Zukunft zu gehen.



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nasti
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Re: Die rote Flut
geschrieben von nasti
als Antwort auf hema vom 08.10.2010, 18:42:25
Hallo hema

ich lese inzwischen die ungarische Berichte über die Katastrophe.
Ob das stimmt was ich lese? Angeblich bis jetzt keine Internationale Hilfe, diese ganze Sache scheint ... die Ungare das bagatellisieren, normalisieren oder versuchen viele wichtige Sachen verschweigen. In so einem Fall kommt aus ganzen Welt die Hilfe Transport, Experten, in Ungarn keine Spur davon. Keine Hilfskonvoi, eine tödliche Ruhe.
Kann sein das die Medien machen ein Wirbel darüber und in Prinzip ist das nicht so dramatisch?
Keine Ahnung, fest steht, das die Ungare fluchen und besschuldigen für alles die Regierung.

Nasti
hema
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Re: Die rote Flut
geschrieben von hema
als Antwort auf nasti vom 08.10.2010, 23:57:56
Hallo Nasti!

Ich höre auch nichts von der EU.
Wahrscheinlich sind alle so geschockt und überfordert ob dieser gigantischen Katastrophe, dass sie nicht wissen was zu tun ist. Ein weiteres Becken gleicher Größe droht zu brechen.

Hier einige Infos aus der Kronen-Zeitung

Betroffene sind verzweifelt: 'Warum hilft uns niemand?'

http://www.krone.at/Oesterreich/Betroffene_sind_verzweifelt_Warum_hilft_uns_niemand-Giftschlamm-Unglueck-Story-224096

WWF warnt vor Dutzenden weiteren Schlamm-Becken

Mittlerweile ist ein 500 Mann starker Aufräumtrupp angerückt, die überschwemmte Gegend könnte aber für Jahre verseucht bleiben. Der WWF warnt indes vor Dutzenden weiteren übervollen Schlammbecken in Ungarn.

Der WWF befürchtet darum "verheerende Langzeitschäden". Der Fluss Marcal in der Region sei bereits tot. Laut WWF sei das ausgeflossene Material sehr wohl "leicht radioaktiv", weshalb die Behörden bereits 500 bis 600 Tonnen Gips zur Bindung in den Fluss geschüttet hätten. Die Umweltkatastrophe sei "beispiellos in der ungarischen Geschichte".

http://www.krone.at/Oesterreich/WWF_warnt_vor_Dutzenden_weiteren_Schlamm-Becken-Gift-Flut_in_Ungarn-Story-224006

Giftschlamm aus Ungarn bedroht jetzt Österreich

Der Giftschlamm aus Ungarn könnte nun auch für Österreich gefährlich werden. Allein 50 Tonnen extrem toxisches Arsen befinden sich in den roten Massen, die aus einem Aluminiumwerk ausgetreten sind, wie Greenpeace am Freitag berichtete. Sollte der Schlamm trocknen, würde das Gift bei Ostwind nach Österreich transportiert werden - mit unabsehbaren Folgen, so die Umweltschützer. Ebenso schlimm sei das Szenario bei Regen: Dann würde das Arsen ins ungarische Grundwasser gespült werden.

Damit könnte die Giftschlamm- Katastrophe in Westungarn noch weit schlimmere Ausmaße haben als ursprünglich befürchtet: So sei allein der Arsengehalt des freigesetzten Rotschlamms doppelt so hoch wie erwartet, sagte Greenpeace- Chemiker Herwig Schuster am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien. Etwa 50 Tonnen der hochgiftigen Substanz seien ausgetreten, hinzu kommen 500 Kilogramm Quecksilber und 300 Tonnen Chrom. 50 Tonnen Arsen reichen aus, um etwa 500 Millionen Menschen zu töten.

Feuerwehrleute mit völlig verätzten Händen

Greenpeace- Aktivist Bernd Schaudinnus, der aus dem Katastrophengebiet kam, berichtete von Feuerwehrleuten, die den Schlamm einen Tag lang ohne entsprechenden Schutz geborgen hatten. Sie hatten völlig verätzte Hände. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Politiker nicht gewusst haben, was da drin ist."

Siebentes Todesopfer

Die Zahl der Toten hat sich derweil auf sieben erhöht. Ein 81 Jahre alter Mann ist nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde vom Freitag im Krankenhaus Veszprem gestorben. Wenig später meldeten die Helfer, dass eine weitere Leiche in der Kleinstadt Devecser entdeckt worden sei. Die Zahl der Verletzten wurde mit 150 angegeben. Weitere Personen werden noch vermisst.

http://www.krone.at/Oesterreich/Giftschlamm_aus_Ungarn_bedroht_jetzt_Oesterreich-50_Tonnen_Arsen-Story-224418

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Die Erde spricht ..... (Blog)


hema
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Re: Die rote Flut
geschrieben von hema
als Antwort auf hema vom 09.10.2010, 08:59:53
Bisher kein Hilfsansuchen an EU
06. Oktober 2010, 15:05

Brüssel - Ungarn hat nach der schweren Chemiekatastrophe bisher nicht bei der EU um Unterstützung angesucht. Ein Sprecher von EU-Umweltkommissar Janez Potocnik sagte am Mittwoch in Brüssel, die ungarischen Stellen hätten erklärt, dass die Situation unter Kontrolle sei. Es sei allerdings möglich, dass der Unfall internationale Ausmaße annehme.
"Es ist in der Tat eine sehr ernste Tragödie", sagte der Kommissionssprecher. Sollten Haftungsansprüche entstehen, könnten diese nach einer entsprechenden EU-Richtlinie abgewickelt werden. Allerdings müssten zuerst die Ursachen der Katastrophe geklärt sein.
Nach dem Bruch eines Giftschlammbeckens in einer Aluminiumfabrik in der westungarischen Kleinstadt Ajka am Montag ist das Schadensausmaß immer noch nicht abzusehen. Vermutlich sind zehn Menschen gestorben, mehr als 100 wurden verletzt. (APA)

http://derstandard.at/1285200182048/Bisher-kein-Hilfsansuchen-an-EU






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nasti
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Re: Die rote Flut
geschrieben von nasti
als Antwort auf hema vom 09.10.2010, 09:15:08
Habe ich alles durchgelesen Hema.

Meine Vermutung, das Ungarn möchte gerne verheimlichen die Katastrophe, ist fast bestätigt.
Es ist ein Horror, die Bemühungen - nach außen glänzen - ist bei Ungare sehr stark vorhanden. Mehr sage ich nicht, ich kenne sehr gut die Mentalität. Und das arme Bevölkerung höllisch leidet darunter.

Grüßt Nasti
Mitglied_81b4260
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Re: Die rote Flut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Vielleicht sollte man klarstellen, dass dieser erste Schritt der Aluminiumgewinnung, nämlich die Abtrennung des Aluminiumoxids von den verunreinigenden Bestandteilen, der "Roterde" dort stattfindet, wo das Bauxit abgebaut wird. Logisch, da etwa die Hälfte des Bauxits "Abfall" ist und ein Transport desselben unverhältnismäßig teuer ist.
Ungarn hat in diesem Bereich einige verhältnismäßig sehr kleine Bauxitvorkommen. Daher wurde auch dort dieser Abtrennungsvorgang vorgenommen.

Nun, wo sind die wirklich großen Vorkommen auf der Welt? Woher beziehen wir hier in Europa das Aluminiumoxid und wo bleibt der giftige Dreck zurück? (Dass heute zunehmend dazu übergegangen wird, nur mehr das Aluminium zu beziehen und dieses zu veredlen hat mit dem unerhört gr. Stromverbrauch bei der Reduktion von Aluminiumoxid zu Aluminium zu tun).

Also, wo bleibt sonst auf der Welt der giftige Dreck?....Erraten, in den "Entwicklungsländern", den armen Ländern, oder in reicheren Ländern dort wo Menschen sich nicht wehren können.

Zum Beispiel hier:

[i]Es geht, wieder einmal, um Geld, viel Geld. Bauxit im Wert von rund drei Billionen US-Dollar bergen die Niyamgiri-Berge im indischen Bundesstaat Orissa im Osten des Landes, rund 1000 Kilometer südwestlich von Kalkutta. Hier lebt seit Jahrtausenden das Volk der Dongria Kondh. Die mit dichtem Regenwald bewachsenen Berge bilden eines der letzten Rückzugsgebiete für bengalische Tiger, Leoparden, asiatische Elefanten und Geckos. Die Nyiamgiri-Berge sind aber auch Heiligtum und kulturelles Zentrum der Dongria Kondh.

Der indisch-britische Bergbaukonzern Vedanta Resources betreibt seit 2008 am Fuße der Nyiamgari-Berge eine Aluminiumhütte und ein Kohlekraftwerk zur Energieversorgung. Die Umweltschäden sind immens: Qualm verpestet die Luft, hochgiftige Chemikalien und tonnenweise toxischer Schlamm verseuchen die Flüsse und das Wasser der Menschen. Hunderte Lkws rollen jeden Tag durch die engen Straßen der benachbarten Dörfer. Vergiftungen und Erkrankungen grassieren unter den Menschen.
Doch das ist erst der Anfang. Vedanta Resources will weite Teile der Wälder auf Nyiamgiri abholzen, um im Tagebau rund 73 Millionen Tonnen Bauxit zu gewinnen. Inzwischen liegt der Fall beim höchsten Gericht Indiens. Ein Entscheid soll kurz bevor stehen. Verschiedene Gutachten zeitigten widersprüchliche Ergebnisse. In den einen ist die Rede davon, das nur ein marginaler Teil des Gebietes betroffen sein, während andere von einer Katastrophe für Umwelt und Mensch sprechen. In Frage gestellt ist indes auch die Unabhängigkeit des Gerichtes. Die Provinzregierung treibt die Industrialisierung von Orissa rücksichtslos voran, auch mit massiver Gewalt. So wurden Ureinwohner, die gegen den Tata-Konzern protestierten, der ein Stahlwerk bauen will, von der Polizei mit Schüssen vertrieben. Eine ähnliche Eskalation wird nun auch in Nyiamgiri befürchtet.

Verschiedene internationale Investoren, unter ihnen die norwegische Regierung und mehrere Pensionsfonds, haben derweil ihr Urteil über Vedanta Resources gefällt und ihre Gelder abgezogen. Auch die britische Regierung geht hart mit der Firma ins Gericht. Vedanta habe die „Rechte der Dongria Kondh nicht respektiert“ und damit geltende OECD-Richtlinien verletzt.

Völlig ungerührt von dieser Kritik zeigt sich die Deutsche Bank. Sie hält nicht nur Anteile an Vedanta, sondern hat dem Konzern wiederholt zu finanziellen Anleihen verholfen, die letzte im Wert von 500 Millionen US-Dollar. Außerdem empfiehlt sie Vedanta-Aktien, die an der Frankfurter Börse binnen eines Jahres um 88 Prozent zugelegt haben, ausdrücklich als „top pick“ zum Kauf – Zynismus pur.
Konzernchef Josef Ackermann präsentiert derweil die Bank als grünes und soziales Vorzeigeunternehmen. Diverse internationale Standards und Selbstverpflichtungen in Sachen Nachhaltigkeit hat er unterzeichnet, ein purer Imagetrick, wie die Umweltschützer des Vereins Urgewald in der Studie „Deutsche Bank: Ein fragwürdiges Markenzeichen“ nachweisen. Die Deutsche Bank kooperiert danach mit Firmen, die Bürgerkriege anheizen und als Auftraggeber brutaler Sicherheitskräfte bekannt sind. Sie finanziert Konzerne, denen Komplizenschaft bei Massenvertreibungen und Terror gegen die Zivilbevölkerung vorgeworfen wird. Sie stört sich weder an Embargos der UN noch an dokumentierten Menschenrechtsverletzungen und massiver Regenwaldrodung.

Bitte schreiben Sie an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Josef Ackermann.

Textdokumentation der Protestmail
An die
Deutsche Bank AG
Herrn Dr. Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender
Theodor-Heuss-Allee 70, 60262 Frankfurt am Main

Sehr geehrter Herr Dr. Ackermann,

ich bin schockiert darüber, das die Deutsche Bank Umweltzerstörer und Menschenrechtsverletzer wie den indisch-britischen Bergbaukonzern Vedanta finanziert.
.........
[/indent]

Medea
Medea
Mitglied

Re: Die rote Flut
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.10.2010, 23:09:31
Die Protestmail ist abgesandt, eine unter Tausenden, die wahrscheinlich wenig ausrichten wird - fast überall auf der Erde finden verbrecherische Umweltsünden statt, immer zu Lasten der Menschen, der Fauna und der Flora, zu Lasten der Menschen, die nach uns kommen, denen der Lebensraum genommen wird, den Kindern und Enkeln.

So ein Brieflein gibt vielleicht einen Moment lang das Gefühl, tätig geworden zu sein, ein wenig Zeit geopfert zu haben, nicht nur zur schweigenden Mehrheit zu gehören, vielleicht eine kleine Streicheleinheit für das Gewissen? Dann wird auch das vergessen.

Medea.

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Die rote Flut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 10.10.2010, 07:57:16
Was wirklich jeder von uns tun kann, ist seinen eigenen Al-verbrauch zu überdenken.... von der Wegwerffolie bis zur Alu-Getränkedose (trotz des möglichen, aber auch nicht so unproblematischen Recyclings).

Al-gewinnung ist immer mit sehr viel Dreck und sehr viel!! Energieverbrauch verbunden.


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