Schwarzes Brett Glaube

rolfwalter
rolfwalter
Mitglied

Re: ich akzeptiere Menschen
geschrieben von rolfwalter
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.09.2007, 11:26:39
<<" . . .auf jeden Fall ein Anzeichen dafür, dass religiöser Glaube mit Nächstenliebe und Verständnis für andere absolut nichts zu tun hat". Merkwürdige Beweisführung eines Naturwissenschaftlers. Muss nichts damit zu tun haben, natürlich nicht, kann sogar daran hindern, kann aber damit zu tun haben, ich kenne selber Menschen, deren Glauben durchaus damit zu tun hat>> Zitat Marina

Würden sie aber auch so handeln, wie sie es in der Hypothese tun, wenn es keinen Glauben gäbe, der ihnen Himmelreiche verspricht und mit Höllenstrafen droht?
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rolfwalter
ehemaligesMitglied64
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Re: ich akzeptiere Menschen
geschrieben von ehemaligesMitglied64
als Antwort auf simba vom 29.09.2007, 12:27:44

--simba bitte, hälst Du die Deutschen noch für besonders religiös? Denke bitte an die Kirchenaustritte aus ökonomischen Gründen, schlimm, ich bin Christin und zwar steuerzahlende.
Bitte wie war das Verhalten im 3. Reich? religiös?
Ich akzeptiere damit keinesfalls das zwiespaltige Verhalten Chinas, aber, wer wirft den ersten Stein???
paris
Karl
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Administrator

unabhängige Verteilung zweier Merkmale
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.09.2007, 11:26:39
Merkwürdige Beweisführung eines Naturwissenschaftlers.


Hallo marina,

ich schrieb: Christliche und moslemische Fundamentalisten unterscheiden sich nicht viel in der Ablehnung der Homosexualität. Es ist schon verwunderlich, warum dies so ist und auf jeden Fall ein Anzeichen dafür, dass religiöser Glaube mit Nächstenliebe und Verständnis für andere absolut nichts zu tun hat.

Nun, eine wissenschaftliche Beweisführung würde nicht die Begriffe "verwunderlich" und "Anzeichen" verwenden. Ich stehe aber zu der Aussage des obigen Satzes, denn er besagt ja nicht, dass es nicht auch religiöse Menschen gibt, die Nächstenliebe leben. Wenn sich zwei Merkmale in einer Gesellschaft voneinander unabhängig verteilen, dann gibt es immer Individuen, die beide Merkmale auf sich vereinen. Religiöser Glaube bedingt aber leider eben nicht, dass praktizierte Nächstenliebe zwingend folgt, sehr oft ist der mit Religiösität stark korrelierte Fanatismus und der Absolutheitsanspruch leider sogar ein Gegenindikator dafür.

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karl

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simba
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Re: ich akzeptiere Menschen
geschrieben von simba
als Antwort auf ehemaligesMitglied64 vom 29.09.2007, 17:08:24
Weil sich die Deutschen im 2. Weltkrieg recht "gottlos" benommen haben, darf man jetzt nix über die Chinesen schreiben - oder hab ich da was falsch verstanden?
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simba
Re: unabhängige Verteilung zweier Merkmale
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.09.2007, 17:36:47
Religiöser Glaube bedingt aber leider eben nicht, dass praktizierte Nächstenliebe zwingend folgt, sehr oft ist der mit Religiösität stark korrelierte Fanatismus und der Absolutheitsanspruch leider sogar ein Gegenindikator dafür.

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karl
geschrieben von karl


Diese Aussage ist ja in Ordnung, damit kann ich gut leben. Nicht aber mit der von dir zitierten von Dawkins. Sie sollte lauten: "Es ist schon verwunderlich, warum dies so ist und auf jeden Fall ein Anzeichen dafür, dass religiöser Glaube mit Nächstenliebe und Verständnis für andere absolut nichts zu tun haben muss" , statt des apdodiktischen "nichts zu tun hat". Letzteres ist eine Aussage, die wie ein Beweis klingen soll, weil sie etwas unumstößlich Feststehendes suggeriert, solche Methoden halte ich für unseriös, wenn es um Verhaltensweisen, die nicht verallgemeinerbar sind, oder Ansichts- oder Glaubenssachen geht. Denn beweisen kann auch Dawkins nichts, weder im positiven noch im negativen Sinne. Das geht im naturwissenschaftlichen, aber leider nicht im geisteswissenschaftlichen Bereich, und das hat Kant, der sicher kein Dummkopf war, schon lange festgestellt.
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marina
kagula
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Re: ich habe keinen Gott und akzeptiere ihn trotzdem
geschrieben von kagula
als Antwort auf dutchweepee vom 29.09.2007, 03:28:01
Es gehört wohl zum guten Ton im ST sich hier als Atheist zu outen, über Gott und die Religion zu diskutieren, nun: [i]"Jeder nach seiner Fasson..." - hat schon Fridrich II. gesagt.
In diesem (und anderen) Threads habe ich noch keinen Beitrag gefunden der sich mit der Herkunft unserer Kultur befasste. Waren es nicht Mönche und Nonnen die in den Klöstern die ersten Bücher schrieben? War es nicht ein "Pfaffe" - Martin Luther - [i]der dem Volke aus Maul schaute und uns die Schriftsprache gab derer wir uns heute bedienen?
Trotz aller Verfehlungen und Irrungen der Kirche vormals und jetzt - ihre Institutionen waren die Wiege unserer Kultur - trotz aller Werke hochgelarter Herren die das in Zweifel stellen möchten - man sollte die Wurzeln nicht vergessen.
Es wird immer Menschen geben die den Glauben brauchen - warum sollen wir ihnen diesen nehmen?
Verdummung, Unterdrückung und Rückständigkeit müssen nicht unbedingt aus der Religion herühren - wer das denkt macht es sich zu einfach.
--
kagula

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Karl
Karl
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Re: unabhängige Verteilung zweier Merkmale
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.09.2007, 17:54:24
Einspruch: Wenn zwei Parameter unabhängig sind, also nichts miteinander zu tun haben, dann überlappt ihre Verteilung in der Bevölkerung zufällig (a zum Quadrat plus 2ab plus b zum Quadrat), d. h. du wirst auch immer Individuen finden, die Merkmal a (religiös) und Merkmal b (ihren Nächsten liebend) aufweisen und trotzdem hat a mit b nichts zu tun!
--
karl
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Re: ich habe keinen Gott und akzeptiere ihn trotzdem
geschrieben von Karl
als Antwort auf kagula vom 29.09.2007, 18:02:21
@ Kagula,


oh, soll es nur zum guten Ton gehören dürfen, seine Weltanschauung vor sich her zu tragen, wenn man Christ ist? Sich als Christ zu "outen" wird in unserer Gesellschaft nicht sanktioniert, wehe aber man lässt erkennen, dass man nicht an einen persönlichen Gott, der alle unsere Tätigkeiten überwacht, glaubt. Selbst Einstein, der das nicht tat, wurde posthum Gewalt angetan, in dem er uminterpretiert wurde und wird, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Ich will nicht anfangen den zivilisatorischen Leistungen des Christentums seine zerstörerischen Leistungen gegenüber zu stellen, nur soviel: Im alten Griechenland gab es schon Menschen, die erkannt hatten, dass die Welt eine Kugel ist und die den Erdumfang gemessen haben. Durch das Christentum wurde diese Kultur wieder zugeschüttet und erst gegen den erbitterten Widerstand unter Lebensgefahr mehr als tausend Jahre später erneut ausgegraben.
--
karl
Re: ich habe keinen Gott und akzeptiere ihn trotzdem
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf kagula vom 29.09.2007, 18:02:21
Ich stimme hundertpro zu. Diese ständige Hetze hier, manchmal verpackt in wohlklingende Argumente, geht mir schon lange auf den Geist. Und ich könnte mir vorstellen, dass es auch unter den nur Lesenden viele Glaubende gibt, die sich dadurch nicht respektiert und ernst genommen, sondern verunglimpft fühlen und die deshalb auch abgeschreckt werden, sich in diese Diskussionen einzubringen. Es gab und gibt große Geister, die sich zu den Religiösen zählten oder zählen, und hier werden solche Menschen immer mehr oder weniger als geistig minderbemittelt hingestellt, manchmal sehr platt übrigens.
Und es stört mich auch deshalb, weil ich sehr religiös im positiven, nicht im fundamentalistischen Sinne erzogen wurde, wodurch mir viele Werte vermittelt wurden, die ich zu schätzen weiß und nicht einfach ablegen werde. Deshalb fühle ich mich immer wieder bemüßigt, in Verteidigung zu gehen bei diesen Themen, auch wenn ich selber eigentlich inzwischen kaum noch religiös bin.

marina
Re: ich habe keinen Gott und akzeptiere ihn trotzdem
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.09.2007, 18:13:19
@

oh, soll es nur zum guten Ton gehören dürfen, seine Weltanschauung vor sich her zu tragen, wenn man Christ ist? Sich als Christ zu "outen" wird in unserer Gesellschaft nicht sanktioniert, wehe aber man lässt erkennen, dass man nicht an einen persönlichen Gott, der alle unsere Tätigkeiten überwacht, glaubt. Selbst Einstein, der das nicht tat, wurde posthum Gewalt angetan, in dem er uminterpretiert wurde und wird, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
--
karl
geschrieben von karl



Natürlich darf man sich als Atheist outen, aber man sollte die Christen deshalb nicht immer als diejenigen hinstellen, die dumm und intolerant sind, wenn der Atheismus genauso intolerant daherkommt.
Warum lässt man sich nicht einfach gegenseitig seine Überzeugung, sondern versucht immer zu missionieren, auch von atheistischer Seite?
--
marina

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