Schwarzes Brett Ist der Seniorentreff im Internet ein soziales Netzwerk?

Und doch sehe ich im Seniorentreff den Versuch, aufzuzeigen, daß z.B. verlorengegangene Verbindungen durch das Knüpfen von neuen Bekanntschaften ersetzt werden können. Das setzt aber die Bereitschaft voraus, sich wenigstens teilweise zu öffnen, Persönliches einzubringen und so, über die reine Institution Seniorentreff als Knotenpunkt, ein neues soziales Netz zu finden oder zu knüpfen.

das adam

habe ich nicht nur als "Versuch"; sondern als fakt erfahren und meine damit, die beiträge der ST'ler, die davon im forum mit wort und bild berichten. dass ich persönlich mittlerweile, was das www und den Seniorentreff betrifft, eine andere sichtweise habe zu internetten treffen, bedeutet nicht, dass ich nicht erkennen könnte:

für interessierte user bietet es eine vielzahl von möglichkeiten. es braucht auch nicht meine bereitschaft, mich "teilweise" zu öffnen, denn ich meine, was meine person betrifft, bin ich mehr als offen? egal...wer dann meint, das zeitnah oder später für oder gegen mich zu verwenden. das alles ist m.e. menschlich und ich verstehe das gut.

Privat spinnt sich das Netz auch weiter aus. Die Entfernung spielt beim Kennenlernen keine Rolle und Sympathien führen leicht zu näherem Kontakt über PN, Mail e.t.c. Wenn bei mir das Telefon klingelt, kann ich zu einem großen Teil davon ausgehen, daß es jemand aus dem Seniorentreff ist und das Gespräch dreht sich beileibe nicht immer nur um den ST.

das ist eben der vorteil eines nicht so grossen forums und ich werte es als einen positiven faktor gegenüber den mitbewerbern, die "Dienstleistungen" anbieten und gleich zu beginn mit millionen mitgliedern spekulieren...

Das Interessante daran ist, daß ich mich im öffentlichen Teil des Netzwerkes mit Menschen auseinandersetzen kann, die mir im alltäglichen Leben kaum begegnen werden, weil sie sich in anderen Bereichen der Gesellschaft bewegen, was z.B. die Interessen oder die politische Meinung betrifft. Das erweitert den eigenen Horizont spürbar.

nicht nur einverstanden bin ich mit deinem argument; adam

sondern darüberhinaus bietet es mir gelegenheit, über eine lange zeit teilhaben zu können, wie sich sichtweisen vielleicht ändern könnten aufgrund der mit fakten und links unterlegten diskussionsthemen. durfte ich doch in den vergangenen jahren nicht wenige kommentare lesen, die zum inhalt hatten, das bisher nicht bekanntes zum nachdenken angeregt hat. wenn das kein erfolgversprechendes webwerkeln ist?

gut, karl

dass es den verzicht auf "agressive Mitgliederwerbung" hat, grauslich für mich alleine die vorstellung, zukünftig hätte es organisierte omnibus-fahrten, bei denen die veranstalter in einkaufszentren wahllos senioren aufdringlich ansprechen und dann am dünn gewordenen haarschopf zerrend, aufnahme-verträge unterschreiben lassen...

Wir möchten hingegen organisch und durch normale Mundpropaganda wachsen.

juuuttt so! und auch was das ausufernde wachstum bei den von dir genannten communities betrifft, bin ich der gleichen meinung.

sinn und zweck meines kommentares sollte nur sein, dass es m.e. keinen grund hat, dich zu ärgern...im gegenteil: bisher ist das webmasterteam den anderen sozialen netzwerken sogar einen schritt voraus und das nicht nur, was die lange zeit betrifft, die der Seniorentreff sich den mitbewerbern bisher gestellt hat. nur lob säuseln und köppe streicheln, ist nicht meine art; aber mal aufzeigen, dass es keinen grund zum ärgern hat, warum nicht?

---

@ all

das interesse an den senioren fand ich heute in einem online-artkel des Kölners Martin Rath aus dem jahr 2010 bestätigt, der auf seine eigene unterhaltende art einen blick in die senioren-zukunft gewagt hat:

...Wenn alte Menschen ein bisschen komisch werden, ist das hoffentlich oft ein Zeichen später Freiheitsliebe. Sie spielt angesichts aller Vorurteile mit, wenn sich zum Beispiel der würdige Silberschopf den ersten Computer kauft, um mit dem Enkel im Auslandsjahr E-Mails auszutauschen.

Oder wenn Großmutter plötzlich fürs Auto ein GPS-Gerät braucht, obwohl ihr einst schon der Videorekorder als Teufelszeug nicht ins Haus kam? Ja, wenn es darum geht, der fern verzogenen Tochter die Enkelkinder vom Wickeltisch zu rauben, ist auch älteren Damen manch technisches Mittel recht.

Wird man die Empörung über das harmlos-ungenaue "Google Street View" noch verstehen, wenn man selbst im GPS-WLAN-gesteuerten Seniorenrollstuhl sitzt? Spannend wird dann nur die unsauber gescannte Bordsteinkante...

senioren fragen juristen

ich bin dabei, wenn es darum geht, altgepflegte vorurteile zu entsorgen :) und werde meinen rollator dann technisch bis zum "geht nicht mehr" aufrüsten; vielleicht mit der virtuellen unterstützenden hilfe von im ruhestand lebenden ingenieuren der seniorentrefflichen runde?

---
pilli

DAs is wunderbar - Dutch - aber auch auch unendlich schwierig, wie wir alle wissen. Vermutlich können die Leute nicht richtig rotierend ausrichten und deshalb gehen Partnerschaften - ob nun real oder virtuell - so schnell kaputt. Kompliment! Olga

Wenn andere Plattformen vollmundig erklären, das erste wirklich soziale Netzwerk zu sein, frage ich mich verwundert "Und was sind wir?"

Karl

Lieber Karl,

wir - der ST - ist für viele, die sich hier täglich tummeln,
zur zweiten Familie geworden. Und so sieht das aus:

- es wird zusammen diskutiert
- es wird zusammen gelacht
- es wird manchmal auch zusammen geweint
- es wird zusammen getrauert
- es finden reale Treffen statt
- es werden Kochrezepte ausgetauscht
- es wird zuammen gestritten
- und....und....und....

Das sind WIR hier Karl, das ist der Seniorentreff seit über
12 Jahren. Sozialer geht es doch gar nicht mehr!

Schön, dass es den ST gibt und ein ganz dickes Dankeschön an
alle, die dazu beitragen, dass wir hier sein können.

Es grüßt
maggy