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Schwarzes Brett Was brachte uns Alice Schwarzer

luchs35
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Was brachte uns Alice Schwarzer
geschrieben von luchs35


Am kommenden Dienstag, 17 Uhr, findet wieder eine Gesprächsrunde statt zu dem Thema:

40 Jahre Feminismus: Was brachte Alice Schwarzer?

In ihrem neuen Buch „Die Antwort“ zieht die Ikone des Feminismus, Alice Schwarzer, ein Resümee über ihre Arbeit, die vor nun rund 40 Jahren begonnen hat.
Sie versucht die Frage zu beantworten, ob der wieder aufflammende Angriff auf die Erfolge der Emanzipation gefährlich ist und wie man ihm entgegentreten kann.

Sie gibt Antwort auf die neue Frauenverdummung und das alte Machotum, auf Fundamentalismus verschiedener Färbung, Jugendwahn und Diätterror. Und es ist gleichzeitig auch ein Plädoyer für gleiche Chancen und Rechte, für Väter mit Kindern und Müttern mit Berufen, gegen das schlechte Gewissen und für ein selbstverantwortliches Leben.

Alice Schwarzer ist nicht nur ein Stück lebendiger Frauengeschichte , sondern auch immer wieder Vordenkerin und Tabubrecherin.

Vor noch nicht einmal einem halben Jahrhundert galt in Deutschland noch das Familienrecht, das 1900 eingeführt worden war: eine patriarchale Einrichtung, mit der die Frau, ähnlich wie in moslemischen Ländern, unterdrückt wurde.

Sehr viel hat sich inzwischen geändert.
Alice Schwarzer hat mit viel Mut und Durchhaltevermögen vielen Frauen den Weg geebnet in ein selbstbestimmteres Leben, das sich unsere Mütter und Grossmütter noch nicht mal ansatzweise vorstellen konnten.
Dass dies nicht kampflos geschehen konnte, versteht sich von selbst.


Die Moderatorinnen Luchsi 35 und Eleonore laden herzlich dazu ein und bitten um pünktliches Erscheinen, da der Raum abgeschlossen wird

pilli
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uns Alice als Ikone??? :-(
geschrieben von pilli
als Antwort auf luchs35 vom 05.09.2007, 19:13:23
sicherlich für mich nicht, sehe ich doch die person Alice Schwarzer schon kritisch trotz der sicherlich erreichten erfolge für eine verbesserte lebenssituation der frauen.

nur darf erinnert werden, dass Schwarzer gemeinsam mit Monique Wittig in Paris in den 70ern in der frauenbewegung tätig war und deren ideen praktisch nur nach Deutschland übertragen hat. das soll den erfolg nicht schmälern, aber es gehört halt zur geschichte.

u.a. gefällt mir ihre aktion bei BILD nicht; für mich stellt sie sich und ihre arbeit in der vergangenheit selbst in frage!

siehe hierzu auch den Kommentar von Anna Basse:

"Die verlorene Ehre der Alice Schwarzer"

nrhz. kommentar

--
pilli
luchs35
luchs35
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Re: uns Alice als Ikone??? :-(
geschrieben von luchs35
als Antwort auf pilli vom 05.09.2007, 22:27:02
Hallo Pilli,

Alice Schwarzer sollte ja auch kritisch betrachtet werden.
Sicher kann man mit ihr nicht immer einig sein, und die Bildwerbung gehört ganz sicher nicht zu ihrem Ruhmesblatt.

Diesen "Höhenkoller" erlebt man bei sehr vielen erfolgreichen Menschen, die urplötzlich ihre Klugheit zugunsten eines vielleicht verborgenen Wunsches alle bisherigen Ideale über Bord werfen und Unverständliches tun.

Dass sie die "französische Idee" nach Deutschland gebracht hat, sei zugunsten dessen, was sie für die Frauen getan hat, entschuldigt. Sie war es , die den ganzen Schmährufen, Beschimpfungen, Beleidigungen und dem Lächerlichmachen ihrer Person ausgesetzt war.
Dass sie ihre Forderungen in geradezu militanter Weise durchsetzte, zeigt auch ihre starke Überzeugung von dem, was sie in Angriff genommen hatte.

Alice Schwarzer ist eine schillernde, aber auch façettenreiche Person,
die mit ihrer Emanzipationsbewegung den Frauen den Weg zu einem selbstbestimmten Leben gezeigt hat.

luchsi35

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Medea
Medea
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Re: uns Alice als Ikone??? :-(
geschrieben von Medea
als Antwort auf luchs35 vom 05.09.2007, 23:24:02
Ich hatte das Vergnügen, ihr ein paarmal persönlich zu begegnen, für ihr Durchhaltevermögen gegen alle Verhöhnungen, Schmähungen, Lächerlichmachungen, Herabwürdigen habe ich sie stets bewundert. Damals war sie in gewissen Kreisen derart verhaßt, da konnte ich mich nur mit ihr und ihrem Kampf gegen Frauendiskriminierung verbünden und auch heute noch gehört ihr meine Sympathie. Was soll's, wenn sie jetzt auch in BILD zu Worte kommt, gerade dieses Blatt wird doch von Millionen Deutschen gelesen.
Für mich heiligt der Zweck manchmal die Mittel.

Medea
luchs35
luchs35
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Re: uns Alice als Ikone??? :-(
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Medea vom 06.09.2007, 12:33:08
Hallo Medea,

sich mit BILD einzulassen ist ein zweischneidiges Schwert. Spurst du nicht so, wie die Verantwortlichen dort wollen, kann das verflixt ins Auge gehen.

Nicht zu Unrecht wird kritisiert, dass Alice Schwarzer sich ausgerechnet die Zeitung als Plattform ausgesucht hat, die mit ihrer sexistischen und frauenverachtenden Einstellung geradezu konträr zu der Kämpferin für die Emanzipation der Frau steht.

Da aber Alice nicht auf den Kopf gefallen ist, hat sie sich doch sicher was dabei gedacht....möchte ich mal annehmen und hoffen, dass nicht die Eitelkeit der Erfolgreichen dahinter steckt.

Und da sie schon immer weit über den Tellerand hinausgesehen hat, möchte ich ihr fast unterstellen, dass sie ein bestimmtes Ziel im Auge hat, das die grosse Plattform braucht.

Aber das wird uns die Zukunft zeigen.

Die Diskussion soll um das bereits Erreichte gehen.

luchsi35
Medea
Medea
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Re: uns Alice als Ikone??? :-(
geschrieben von Medea
als Antwort auf luchs35 vom 06.09.2007, 13:03:09
Ja Luchs,
ich denke, daß Alice Schwarzer in ihrem langen politischen Leben zu taktieren gelernt hat - sich gelegentlich der Mittel des Gegners zu bedienen bedeutet für mich nicht, daß sie
gleich in dessen Lager überwechselt.

Medea


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eleonore
eleonore
Mitglied

alice ist keine ikone
geschrieben von eleonore
als Antwort auf Medea vom 07.09.2007, 07:13:02
frau schwarzer hat uns eine menge gebracht.

sie hat mitunter themen angepackt, und sei es nur in ihre zeitung *emma*, die gerne totgeschwiegen wurden.
so auch die verdienst gleichheit.

noch heute gibt es sparten, wo frauen für den gleichen arbeit immer noch 10-20 % weniger lohn erhalten , als männer.
auch die §218 , bzw. dessen reformierung, hat alice angestossen.

--
eleonore
luchs35
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Re: uns Alice als Ikone??? :-(
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Medea vom 07.09.2007, 07:13:02

Alice Schwarzer: Rechtssystem gefährdet

Der Kampf gegen die Unterdrückung der Frau hat für Alice Schwarzer seit Anfang 2007 eine weitere Dimension erhalten. Auslöser war die Rechtssprechung einer Richterin des Frankfurter Obergerichts. Sie wies das Scheidungsbegehren einer Deutsch- Marokkanerin mit dem Hinweis zurück, dass Züchtigungen laut Koran erlaubt seien.

Alice Schwarzer befürchtet die Aufweichung des bundesdeutschen Rechtssystems, da diese Urteilsfindungen im Zusammenhang mit islamischen Rechtsvergehen inklusive Mord oder sogenannten „Ehrenmorden“ in den letzten Jahren bedeutend zugenommen haben.

Laut Alice Schwarzer wird das in Deutschland geltende Rechstsystem von islamischen Kräften systematisch unterwandert.

Mit Recht übt sie harsche Kritik an der Richterin, die sich nicht an die Rechtsregeln des deutschen Grundgesetzes orientiert, sondern im Namen der Scharia Recht spricht.

Schwarzer:“ Diese Richterin hat an einem deutschen Gericht nichts zu suchen!“

Eine Änderung der Gesetze lehnt Alice Schwarzer mit dem Hinweis ab, dass diese Gesetze ausreichend seien. Allerdings sollten die Bundesjustizministerin und die Justizminister alarmiert sein, dass es eine deutsche Richterin wagt, in dieser Form „Recht“ zu sprechen.

Schwarzer:“ Ich habe schon lange den Eindruck, dass gerade im Bereich der Justiz eine falsche Toleranz grassiert. Vielleicht sollte via Schulungskursen klar gemacht werden, dass die Menschenrechte nicht relativierbar sind und unsere Gesetze auch für Migranten/innen gelten!“

Für muslimische Frauen muss in Deutschland mehr Unterstützung angeboten werden, auch durch rechtliche Regelungen, meint Alice Schwarzer, denn diese Frauen aus dem muslimischen Kulturkreis brauchen oft Hilfe und Schutz. Ihre Menschenrechte müssen genauso selbstverständlich geschützt werden wie die unseren.

(Grundlage dieses Beitrages ist ein Interview mit der Spiegel-Korrespondentin Anna Reimann)

Alice Schwarzer und 40 Jahre Feminismus ist heute Abend um 17 Uhr das Thema unserer Chat-Gesprächsrunde im Blauen Salon, zu dem die Moderatorinnen Eleonore und Luchsi herzlich einladen.
Wir bitten um pünktliches Erscheinen, da der Raum geschlossen wird.


luchsi35

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luchsi35
pilli
pilli
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Feminismus
geschrieben von pilli
als Antwort auf luchs35 vom 05.09.2007, 19:13:23


Am kommenden Dienstag, 17 Uhr, findet wieder eine Gesprächsrunde statt zu dem Thema:

40 Jahre Feminismus: Was brachte Alice Schwarzer?

geschrieben von luchsi35


mich würde interessieren, wie die teilnehmer des themenabend die 40 jahre der "Neuen Frauenbewegung" erlebt und diskutiert haben, hatte es ein protokoll, das ich vielleicht übersehen habe?

laut wiki:

"Der Begriff Feminismus wurde bereits im 19. Jahrhundert gebraucht. Heute wird mit ihm vor allem die Neue Frauenbewegung bezeichnet (seit ca. 1968), und auch die Theorie der Neuen Frauenbewegung, wobei diese Theorie aus vielen einander ergänzenden und einander auch widersprechenden theoretischen Ansätzen besteht."

insbesondere hierzu meine ich, hatte es zahlreiche weggefährtinnen, die nicht nur den "Radikalfeminismus", den Schwarzer vermittelt, vertreten.


Definition
Der Feminismus ist eine politische Bewegung mit dem Ziel, die Gleichheit, Menschenwürde und Entscheidungsfreiheit von Frauen, die Selbstbestimmung über deren Leben und ihren Körper zu erreichen. Er zielt auf eine Veränderung der Gesellschaft ab, in der die vom Feminismus analysierte geschlechtshierarchische Unterdrückung von Frauen nicht mehr vorkommt und die gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse durch Ebenbürtigkeiten geprägt sind. Der Feminismus sieht die in der bisherigen Geschichte vorherrschenden Gesellschaftsordnungen als männerzentriert und androzentrisch an und interpretiert diesen Umstand als Männerherrschaft (Patriarchat) . Er interpretiert Ungerechtigkeiten als patriarchalisch verursacht und bezieht daraus seine Existenzberechtigung. Auf dieser Grundlage haben sich zahlreiche Strömungen und Ausprägungen entwickelt, die sie teilweise ergänzen, aber auch widersprechen. Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt dem Abbau der Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern, jedoch auch dem Abbau der Vernachlässigung von als eher weiblich geltenden Denkweisen, Werten und Lebensentwürfen. Feministische Wissenschaftskritik und feministische Forschung in vielen Fachbereichen macht es sich zur Aufgabe, bisherige Ausblendungen weiblicher Geschichte und den Leistungen von Frauen sichtbar zu machen und auf diesen Gebieten nachzuarbeiten.

geschrieben von wikipedia


wer interessiert ist, zum wichtigen, gesellschaftspolitischem thema weiterführende hinweise zu finden, den verweise ich auf den link zu wikipedia.

Feminismus


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pilli
pilli
pilli
Mitglied

Re: Feminismus
geschrieben von pilli
als Antwort auf pilli vom 16.09.2007, 12:03:46
moin luchsi

ich ziehe den beitrag und meine nachfrage mal hoch aus der versenkung; vielleicht hast du ihn nicht gelesen?

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pilli

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