Seniorentreff-Beitraege "Das Ruhrgebiet literarisch..."

anjeli
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Mitglied

Hallo Enigma
geschrieben von anjeli
ich sage danke für den schönen Link.

Ruhrgebietsdeutsch oder Ruhrpottplatt haben wir immer gesagt. Ich habe gelernt, daß
Ruhrpottplatt kein Dialekt ist, sondern nur einfach schlechtes Deutsch.

Meine Deutschlehrerin wurde kreidebleich und mit den Augen rollen, würde sie mich so
reden hören. Jeder Lehrer aus unserer Generation würde so reagieren.

Geläufig ist mir die Eigenart, die Sprache zu verunstalten aber doch.

Beispiele fallen mir ein: Komm bei mich bei ODER Ich geh jetzt im Bett
ODER Butter bei die Fische ODER die Gabel(Einzahl) die Gabels (Mehrzahl)

Mein Papa kannte auch nur den 1. und den 4. Fall. Meine Mama hat alle Fälle anwenden
können, aber eine Unart bei ihr war Einzahl/Mehrzahl die Anhängung mit dem Buchstaben
"S".

Ich habe kein Problem damit, wenn Menschen nur Ruhrpottplatt sprechen.Aber wenn ich direkt mit ihnen leben müßte. Ich habe mal
einen Mann kennengelernt, der so gesprochen hat. Es ist kein Liebespaar aus uns geworden. Ich habe ganz schnell das Weite gesucht.


Gruß von anjeli
enigma
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Mitglied

Hallo Anjeli....
geschrieben von enigma
als Antwort auf anjeli vom 17.08.2010, 19:57:42
Ruhrdeutsch nicht als Dialekt sondern als Regiolekt?

Egal, ich lese und höre es gerne, dieses Ruhrdeutsch, obwohl ich auch in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis niemanden kenne, der es “nur” spricht.

Wie auch immer, wir freuen uns weiter über “Faust im Regiolekt” oder über die Geschichten, die Meli uns schenkt.

Grüße von Enigma
anjeli
anjeli
Mitglied

Natürlich freue ich mich auch
geschrieben von anjeli
auf melis Geschichten und auf den Rurpott-Faust.

Es sind Zeitzeugen unserer Geschichte, die wir nicht vergessen sollten/werden.

Aber, wir wurden ständig als Kinder darauf hingewiesen, daß man nicht "dat" und "wat"
sagt.

Gruß anjeli/ulla

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enigma
enigma
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Hallo Anjeli....
geschrieben von enigma
als Antwort auf anjeli vom 18.08.2010, 09:30:18
Ja, auf dem Standpunkt standen früher auch Lehrer (nicht alle), dass es einfach nicht “fein” oder “korrekt” war, sich in der Ruhrsprache zu äußern.
Während meiner Schulzeit habe ich es eigentlich nicht so erlebt und vielleicht hätte es auch nicht viel gebracht, denn im Eifer des Gefechts bzw. einer thematischen Diskussion in der Schule ist meinen Mitschülern und mir doch öfter mal das “datt” oder “watt” rausgerutscht.

Aber bei schriftlichen Arbeiten konnten wir doch auch schon anders formulieren, richtig auf Hochdeutsch.

Geblieben ist bei mir aber die Freude am regionalen Sprachwitz.

Liebe Grüße von Enigma

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