Forum Kunst und Literatur Sonstiges Eine solche Entscheidung hatten wir nicht erwartet

Sonstiges Eine solche Entscheidung hatten wir nicht erwartet

lemuria
lemuria
Mitglied

Re: Eine solche Entscheidung hatten wir nicht erwartet
geschrieben von lemuria
als Antwort auf schorsch vom 16.01.2011, 09:45:05
Unabhängig ob diese Geschichte nun der Wahrheit entspricht, möchte ich anfügen:
Gott schuf nicht die Welt,
Gott wurde die Welt,
Gott ist Materie,
Gott ist Energie.

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Eine solche Entscheidung hatten wir nicht erwartet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf edlihnurb vom 17.01.2011, 10:52:40
Ich kann nur die Geschichte beurteilen, die hier eingestellt wurde.
Wo siehst du die Redefreiheit der Threadeinstellerin beeinträchtigt oder gar beschnitten?

Ist tatsächlich mit dem Recht auf "Rede- und Meinungsfreiheit" der Anspruch auf Nichtkritik verbunden?


Übrigens, was haben Angaben auf der HP mit einem eingestellten Thema zu tun?

Es geht doch darum, dass zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit die Erzählung in Ich-Form eingestellt wurde und dass in diesem Geschichtchen die Autorität des Rechtsstaats mißbraucht wird, um die Bedeutung und das Ansehen der eigenen Religion zu erhöhen.

Also eine Lügengeschichte, die durchaus nicht meinem Verständnis von Christlichsein entspringt. Aber vielleicht meint die Einstellerin ja, dass das Ziel Lügen rechtfertigt. Oder ist es eher doch nur pure Naivität und juristische Unbelecktheit, die hier zum Ausdruck kommt?
pilli
pilli
Mitglied

Re: Eine solche Entscheidung hatten wir nicht erwartet
geschrieben von pilli
als Antwort auf edlihnurb vom 17.01.2011, 10:52:40
Wenn hier alle User wissen wer diese Person ist und was sie hier vermitteln möchte,warum beteiligt ihr euch an diesem Thema?


die frage ist doch sehr einfach gestellt und darum auch leicht zu beantworten:

weil dieses geschichtlein, wie auch die anderen bisher von elisa erzählten m.e. aus dem reich gefüllten füllhorn der fantasie entstammen...ob es nun diese oder andere stories betrifft, die elisa bisher zur diskussion gestellt hat.

und da bietet sich auch schon die antwort an, brunhilde:

an einer diskussion in einem forum darf sich nicht nur beteiligt werden; stelle dir mal vor: es soll sogar gewünscht sein, zu diskutieren?

ein weiteres argument möchte ich dir anbieten:

soll solchen, an den haaren herbeigezogene märchen, die zum teil auf sektenorientierten und auf seelenfang spezialisierten webseiten leicht verändert angeboten werden, unwidersprochen bleiben?

nur weil da einige foren-naivle's gleich beifallklatschend das gästebuch von elisa gestürmt haben oder warum verweist du auf die VK von elisa?

nicht alles ist mit der "Redefreiheit" entschuldigt, meine ich mal vorsichtig? sollte es tatsächlich einen richter haben, der derartig blauäugig urteilen würde, dann wird mir angst und bange...


--
pilli


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miriam
miriam
Mitglied

Re: Über was für eine "Entscheidung" wird hier eigentlich diskutiert?
geschrieben von miriam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.01.2011, 11:31:07
Für mich persönlich das Wichtigste:
die ganze Geschichte entspricht nicht den Abläufen in Sachen Pflegekinder, Vormundschaft, die Rolle des Jugendamtes bzw. der Gerichte in diesen oft sehr dramatischen Angelegenheiten.

Hier wird ein Themenkomplex einfach missbraucht.

Miriam
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Über was für eine "Entscheidung" wird hier eigentlich diskutiert?
geschrieben von Felide1

Ob erdichtet oder nicht, es tummeln sich verschiedene Individuen in den Foren. Da gibt es die Realisten, die Träumer, die Plauscher, die Angeber,die Neugierigen,die Dichter und so weiter und so weiter. Manches erheitert oder ärgert ob wahr oder nicht wahr,wer will dies 100% wissen.
Zur Unterhaltung oder zum Nachdenken dient vieles.


Felide


Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Elisas gesammelte Märchen
geschrieben von Drachenmutter
*Scherzmodus an* Also eines muss man der Threadeinstellerin doch lassen, sie kann wirklich gut Märchen erzählen. Vielleicht gibt sie mal ein Buch mit dem Titel Elisas gesammelte Märchen heraus?*Scherzmodus aus*

woelfin

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Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Über was für eine "Entscheidung" wird hier eigentlich diskutiert?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Felide1 vom 17.01.2011, 12:00:10
... welche Entscheidung und welche Begründung, fragst du.... Eingangsbeitrag lesen!

Unterhaltung: für mich nicht!
Nachdenken: ja ....

Und das Ergebnis meines Nachdenkens sind die Reminiszensen an eine heute, so hoffe ich sehr, vergangene Zeit, die noch nicht einmal so lange her ist.
Franz Innerhofers Roman "Schöne Tage" führt mich zurück in eine Zeit, da Kinder zu den frommen christlichen Bauern in Pflege gebracht wurden... zur christlichen Erziehung und als billigste lebenslange Arbeitskräfte, die nach Kräften dumm gehalten werden mußten.
Biographie

deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)
Inhalt: franz innerhofer – schöne tage



Holl ist unehelich als Sohn einer Landarbeiterin in der Nähe von Salzburg geboren. Mit sechs Jaliren muß er sein geliebtes Heim bei Mutter und Stiefvater verlassen, weil sie ihn nicht mehr durchbringen können, und wird auf den Hof seines Vaters gesteckt. Eingeschüchtert, verstört, ein Bettnässer, verbringt der Bub seine Kindheit in uersteckter Leibeigeinschaft. Elf Jahre lang schuftet Holl auf dem Hof 48 in Haudorf, arbeitet, Kind noch, vom Sonnenaufgang bis in die späten Abendstunden. Jeglicher Willkür wehrlos ausgesetzt, von den Kindern, seinen Halbgeschwistern, als Knecht gedemütigt, von den Knechten als Bauernsohn verachtet, eben der letzte Dreck, gerade gut genug - zum Arbeiten. Die mühevolle Sicherung des Lebensunterhaltes führt zu einer Vertierung der Menschen, an der Schule, Kirche und Behörden vorbeisehen. Über Prügeln, Befehlen und dem Joch der Arbeit geht jeder individuelle Anspruch auf ein menschenwürdiges Dasein verloren.
Leben und Arbeiten sind unmittelbar eins. Das sprachlose Kind, einfach Holl genannt, ohne Vornamen, hat sich seine Identität im direkten Sinn des Wortes, der Not und dem Zwang folgend, erarbeitet. Sein Leben ist Arbeit.
Doch die Zeiten ändern sich, und mit ihnen die Lebensumstände auf dem Hof. Ende der fünfziger Jahre werden die ersten Traktoren angeschafft, und Holl, der gelernt hat, die Arbeit als “Rückendeckung und Gesichtsmaske zugleich\" zu gebrauchen, erringt auf dem Hof eine gewisse Achtung, da er als einziger mit den neuen Maschinen umgehen kann. Die Aushilfsköchin Helga und der Melker Kiem machen Holl aufmerksam auf Grundrechte des Menschen wie Meinungsfreiheit und Selbstbestimmung. Holl bringt den Mut zur Rebellion auf, er verläßt seine “zusammengelebte Kindheitsschrecklichkeit” und geht zu einem Schmied in die Lehre, “nach mehr als siebzehn Jahren war er plötzlich unter Menschen”.

Erzähltechnik:
Der Eindruck von Unmittelbarkeit dieses ersten Buches von Innerhofers Trilogie (,,Schöne Tage\", ,,Schattseite\", ,,Die großen Wörter\"), das so faszinierend wie bedrückend die Vorstellung der ländlich-alpinen Idylle zerstört, die grausame Brutalität eines ,,gemütlichen Knechtschaftsverhältnisses\" enthüllt, verdankt sich einem erzählerischen Kunstgriff. Innerhofer schreibt in der dritten Person. Er schafft sich damit den Abstand, der zwar kaum denkbar erscheint, jedoch notwendig ist, um das ganze sprachlose Elend zur Sprache zu bringen. Erst durch diesen Kunstgriff konnte es ihm gelingen, eine eben vermittelte Unmittelbarkeit zu erzeugen.


Deutung des Werkes:
Franz Innerhofer hat in diesem bis in die letzten Details hinein autobiographischen Werk sprachloses Leiden zur Sprache gebracht. Er hat mit ,,Schöne Tage\" einen schonungslos realistischen Dokumentarbericht über die anachronistische Lebensweise einer patriarchalischen bäuerlichen Welt aus vormaschineller Zeit vorgelegt. Er hat von sich gesprochen und von denen, die lebten wie er, die arbeiteten wie er, die lit~en\' wie er. Er hat in der Figur des Holl seine eigene Kindheit und Jugend beschrieben, sein Dasein als Leibeigener auf dem Bauernhof seines eigenen Vaters. Er war elf Jahre lang Knecht, dann Lehrling, Arbeiter, Abendschüler, Student. Mit seinem ersten Roman ,,Schöne Tage\" (1974) ist er auf Anhieb berühmt geworden.
Innerhofer hat mit Sprachphilosophie nichts im Sinn. Ihn bedrückt, bedrängt, überwältigt die Wirklichkeit, seine Wirklichkeit. Er bringt sie zur Sprache, gibt dem Leiden Ausdruck, dem Schweigen Worte. Spuren, Narben, Ränder zu beschreiben, das sprachlose Unrecht, das Schweigen, hinter dem sich das Leiden verbirgt, zur Sprache zu bringen- das ist die wesentliche Intention, der sich Innerhofer verpflichtet hat.
Seine Eindringlichkeit bezieht der Text aus einer Sprache, die mit dem engen Verständnishorizont Holls gedeckt wird: So werden aus der frühen Kindheit Erlebnisse nur in Episodenform erinnert; zerhackte Sätze zeigen die dumpfe Beschränktheit und Sprachlosigkeit des dargestellten Elendsmilieus. Mit der zunehmenden Identitätsbildung Holls richtet sich das eigentliche Erzählinteresse, bei aller Genauigkeit in der Schilderung der quälenden Abfolge des bäuerlichen Jahreskreises, auf den Bewußtwerdungsvorgang in Holl, der schließlich zu seinem Ich findet.
geschrieben von http://www.artikel32.com/deutsch/1/inhalt-franz-innerhofer--schne-tage.php


Eine gute Bekannte von mir wohnte in diesem betreffenden Ort und weiß von der Empörung über diesen Nestbeschmutzer zu erzählen, zu dem sein leiblicher Vater, der Pfarrer und der Lehrer, die Pflegschaftsdame so gut waren und ihm nur in ein christliches Leben in Arbeit und Demut zum späteren Lohn im Himmel und zum gegenwärtigen Lohn des angesehenen Bauern auf Erden ermöglichen wollten.

.... und er war nicht dankbar ... und konnte sich mit unendlicher Mühe und Qualen aus diesem stumpfsinnigen und stumpfhaltenden, urkatholischen repressiven Milieu befreien, indem die Tatsache der unehelichen Geburt einen solchen Makel darstellt, dass er jede Erziehungsmaßnahme rechtfertigt.
edlihnurb
edlihnurb
Mitglied

Re: Eine solche Entscheidung hatten wir nicht erwartet
geschrieben von edlihnurb
als Antwort auf pilli vom 17.01.2011, 11:39:16
Ich klatsche keineswegs Beifall und in vielem hast Du schon Recht in Deiner Aussage und je mehr wir hier diskutieren um so erfreuter wird Elisa7 sein, mit ihrer absurden Geschichte die Gemüter erhitzt zu haben und einige glaubten der Geschichte sogar(marija,wenn auch nicht lange))also Ziel erreicht?
Kein Gericht der Welt entscheidet über den Kindesverbleib, weil die Pflegeeltern göttlich sind. Es gab schon Pflegeeltern welche sich auf Gott berufen haben,der ihnen sagte, die Kinder in den Keller zu sperren,hungern und dursten zu lassen.

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Eine solche Entscheidung hatten wir nicht erwartet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf edlihnurb vom 17.01.2011, 12:23:11
Nachdem in den Quellen, die üblicherweise Erbauungsgeschichten bringen, eine kritische Diskussion nicht erwünscht, nicht üblich und eine wirkliche Neuerung und Sensation wäre, finde ich es richtig, dass derartige Belehrungen hier einen entsprechenden Widerhall finden.

Auch wenn der Widerhall nicht der ist, den sich die Schreiberin erhofft.
miriam
miriam
Mitglied

Re: Eine solche Entscheidung hatten wir nicht erwartet
geschrieben von miriam
als Antwort auf edlihnurb vom 17.01.2011, 12:23:11
Das sollte man aber nicht in dem Vordergrund stellen, Edlihnurb.

Ich kenne aus Erfahrung die Arbeit der Jugendämter in Sachen Pflegekinder, spätere Adoptionen usw. und möchte doch betonen, wie schwierig diese Aufgabe ist.

Nun haben meine Kinder das Glück gehabt mit einer besonders engagierten und gut informierten Mitarbeiterin des Jugendamtes in Kontakt zu treten, die ihnen, eigentlich uns als Familie, den kleinen Mathias vermittelt hat.

Es ist eigentlich von allen Seiten (Jugendamt, Pflegeeltern, sogar der Familie der Pflegeeltern), eine schwere aber sehr lohnende Aufgabe.

Ich möchte auch eine sehr kluge Dokumentation die im weitesten Sinne, das Thema der dramatischen Kindervernachlässigung bzw. Kindesmisshandlung und der Kindstötung, schildert:

Manfred Karremann: Die toten Kinder

Ich habe soeben in der Mediathek von 3sat die Aufzeichnung zum Thema gefunden, eine Diskussion zum oben erwähnten Dokufilm, die vom Journalisten Gert Scobel geleitet wurde und bei der auch Manfred Karremann anwesend war.

Miriam

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