Forum Kunst und Literatur Sonstiges Ich gab ihn aus der Hand...

Sonstiges Ich gab ihn aus der Hand...

elisa7
elisa7
Mitglied

Ich gab ihn aus der Hand...
geschrieben von elisa7

Wir haben spät geheiratet. Mein Mann war 35, ich 32. Wir bekamen fünf Kinder. Mit 60 ging mein Mann in Pension. In den letzten sechs Jahren sind wir dadurch viel mehr zusammengewachsen. Wir hofften, zusammen alt zu werden, aber der Tod kam wie ein Dieb in der Nacht. Ich hatte ihn genausowenig erwartet wie mein Mann.

Wir hatten beide einen anstrengenden Tag gehabt, waren außer Haus beschäftigt gewesen. Am Spätnachmittag, zwanzig nach fünf, hörte ich von der Küche aus einen dumpfen Aufprall. Ich fand meinen Mann bewußtlos am Boden neben dem Stuhl, auf dem er gesessen hatte.

Mein erster Gedanke: "Jetzt ist es passiert". Ich habe gebetet, mehr konnte ich nicht tun. Das war der Moment, wo ich ihn aus der Hand gab.

Einige Tage zuvor hatten wir noch darüber gesprochen, dass Menschen manchmal sehr plötzlich aus dem Leben gerissen werden. "Ich bin kein Held im Leiden", sagte er, "ich hoffe, dass Gott mich bei der Hand nimmt, wenn es soweit ist."

Am Tag nach seinem Tod hatte ich viele Dinge zu regeln. Wieder spürte ich, wie wichtig es ist, ganz im jeweiligen Augenblick zu leben. Es ist das Einzige, was ich in der Hand habe. Diese Weise zu leben hilft mir auch dann, wenn mich der Kummer oder die Angst vor der Zukunft überkommt.

Vor einigen Tagen war ich auf dem Friedhof, habe das Grab schön gemacht und Blumen gepflanzt. Als ich damit fertig war, blieb ich noch einige Augenblicke stehen, um zu beten, und ich musste plötzlich weinen. Ich habe gemerkt, dass Weinen hilft, den eigenen Kummer anzunehmen.

Allein die Liebe bleibt. Auch das habe ich in neuer Weise verstanden. Ich denke nur noch an die guten Dinge, die Uneinigkeiten mit ihn sind vergessen, sie haben keine Bedeutung mehr. Das ist die eine Seite. Dieser Gedanke hilft mir aber auch, meinem verbleibenden Leben Sinn zu geben: weiterleben für die anderen und ihnen meine Liebe schenken. J.N.
schorsch
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Mitglied

Re: Ich gab ihn aus der Hand...
geschrieben von schorsch
als Antwort auf elisa7 vom 17.10.2010, 17:30:59
In den letzten Jahren bringe ich meiner Frau sachte bei, dass sie mich vermutlich um einige Jahre überleben wird. Das mache ich aber nicht mit Worten, sondern indem ich ihr zeige, wie man z.B. die Heizung betätigt und welcher Knopf bei einer Panne zu drücken sei. Zudem ist alles, was über die Bedienung zu wissen ist, am Ofen fein säuberlich in Schritten unter den jeweiligen Knöpfen mit dem Drucker geschrieben.

Dies ist nur 1 Beispiel. Wann immer etwas gerade akut ist, informiere ich sie über "Tipps und Tricks".
uki
uki
Mitglied

Re: Ich gab ihn aus der Hand...
geschrieben von uki
als Antwort auf elisa7 vom 17.10.2010, 17:30:59
Liebe Elisa, aber dein auf der HP angegebenes Alter von 54 Jahren stimmt?

Liebe Grüße
uki

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Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
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Re: Ich gab ihn aus der Hand...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 17.10.2010, 19:28:30
Hm,Uki

auch ich grübel:

steht doch da

54 Jahre und verheiratet........

und Elisa schreibt weiter in ihrem Posting:

er war vom Stuhl gefallen,war bewusstlos
und sie konnte nichts anderes tun als beten?????????

Nette Geschichte,aber bischen unlogisch...

ich hä#tte zumindest schnellstens versucht,den Kreislauf anzuregen und den Notarzt gerufen!

Beten kann man dann immer ncoh,

so ist das eine Art unterlassne Hilfeleistung!

Gudrun
pilli
pilli
Mitglied

Re: Ich gab ihn aus der Hand...
geschrieben von pilli
als Antwort auf elisa7 vom 17.10.2010, 17:30:59
ich mag das manchmal nicht glauben, was ich tag für tag sehe, höre lese; aber datt muss doch wohl so sein und ich habe in meinem leben vielleicht bisher nur die falschen leute kennengelernt?

"ich gab ihn aus der hand" da meine ich denn doch mal anzudenken, wie sich der teure verblichene gefühlt haben muss, nachdem er so lange gefangen war in einer hand? wie wird er sich gefreut haben, endlich frei sein zu dürfen?

und die holde sitzt da, guckt ergeben gen himmel und betet, mannoman elisa

es hat da so eine einrichtung, elisa

die senden bei notfällen solche roten wagen mit tatütata und oftmals könnten die notärzte, die in dem roten wagen sitzen, noch jemand retten, den du so locker aus der hand läßt? vielleicht hast du auch nur zu lange gebetet...wieviel rosenkränze waren es denn?


--
pilli




florian
florian
Mitglied

Re: Ich gab ihn aus der Hand...
geschrieben von florian
als Antwort auf pilli vom 17.10.2010, 23:55:23

[...]

"ich gab ihn aus der hand" da meine ich denn doch mal anzudenken, wie sich der teure verblichene gefühlt haben muss, nachdem er so lange gefangen war in einer hand? wie wird er sich gefreut haben, endlich frei sein zu dürfen?

und die holde sitzt da, guckt ergeben gen himmel und betet, mannoman elisa

[...]


--
pilli


Beim besten Willen... auch wenn Elisa hier nur eine Geschichte schreibt, die nicht real passiert sein möge und wenn Elisa hier flunkern täte...

...dennoch ist der von mir zitierte Absatz an Geschmacklosigkeit nicht zu übertreffen.

Ich bin erst 21 und hab von vielen Dingen (noch) keinen Schimmer, aber ich denke, sich ein Leben lang bei der Hand halten zu können und wollen ist ernsthafte Liebe und nicht nur ein zeitweiliges Begleiten?!

Bin aber schon ruhig, nicht das man mir verkappte Romantik unterstellen vermag

florian

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julchentx
julchentx
Mitglied

Re: Ich gab ihn aus der Hand...
geschrieben von julchentx
als Antwort auf florian vom 18.10.2010, 04:53:38
Stimme Dir 200%ig zu, Flori.

Selbst wenn DIESE geschichte erfunden war, so spielt sich eine aehnliche (oder die Gleiche) mit Sicherheit taeglich fuer andere in grausamer Realitaet ab.

Was hier losgelassen wird ist unter Aller Konkurrenz an Gefuehllosigkeit.

uki
uki
Mitglied

Re: Ich gab ihn aus der Hand...
geschrieben von uki
als Antwort auf julchentx vom 18.10.2010, 05:52:18
Angenommen, dieses ist eine "Geschichte"
(ich weiß es nicht)
finde ich es nicht gut, sie in der Ichform zu schreiben.


-uki-
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
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Re: Ich gab ihn aus der Hand...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf julchentx vom 18.10.2010, 05:52:18
Julchen

gehe nicht mit deiner Meinung konform!

Wenn man schon glaubt,eine "Geschichte" in der Ichform erzählen zu müssen,sollten bestimmte Fakten nachvollziehbar sein!

Dabei meine ich nicht den Ausdruck,wie z.B.

aus der Hand lassen ......

andere würden vielleicht sagen : "loslassen"

was ich bei diesem "Erlebnisbericht" scharf kritisiere,
ist die Tatenlosgkeit,die einen -noch-Lebenden (bewusstlos) seiner hilflosen Lage überlässt und anstatt
selber erste Hilfe zu leisten
und schnellestens den Notarzt zu rufen

nur tatenlos daneben hockt und betet!

Sehr schlechtes Beispiel!

Zu meiner Äusserung stehe ich 100%,denn ich weiss aus Erfahrung,
wie wichtig und lebensrettend erste Hilfe sein kann!

Gudrun
pilli
pilli
Mitglied

sie liess ihn frei...:-)
geschrieben von pilli
als Antwort auf florian vom 18.10.2010, 04:53:38
Bin aber schon ruhig, nicht das man mir verkappte Romantik unterstellen vermag


nö, florian

dir unterstelle ich nix; sondern ich schätze dich nach einer vielzahl von dir geschriebener nonsense-kommentare ein. dabei halte ich dir aber zugute, dass deine von einer womöglichen Stasi-Lehrerschaft vermittelte bildung dich, unabhängig vom alter, immer mehr in die tonne der falsch eingeschätzten erkenntnisse, greifen lässt und dich eventuell im hohen alter als rechter tropf aussehen lässt?

mach dich doch mal frei florian,

gib sie aus der hand, die alten Stasi-Vetteln, die deine bildung geprägt haben könnten und versuche mal, dir ein eigenes bild zu machen? das braucht zwar mut; aber die befriedigung, dich mal nicht zum xxxten male blamiert zu haben, datt ist doch watt?

wenn hier julchen von gefühllosigkeit schreibt, ist datt für mich schon ein witz, wenn gerade diejenige, die den gefangenen von Guantanamo windeln verpassen wollte, meint, sich nun mit dem begriff "Gefühl" schmücken zu wollen...

der religionswahnsinn fordert opfer und wer sich da so leicht zum opfer machen lässt, darf das gerne für sich entscheiden; ich bleibe bei meiner sichtweise:

manchmal kann der Notarzt noch helfen; Gott jedoch nie! wem sollte er wohl helfen, wenn es ein gerechter Gott ist? sollte er sekündlich darauf warten, im gebet angerufen zu werden, jemanden nicht sterben zu lassen? wie sinnlos ist denn das, sowatt zu glauben? Es hat doch den freien willen? wer sich nun entscheidet, erstmal zu beten; anstatt den notarzt zu rufen, muss damit rechnen, dass er mit meinungen konfrontiert wird, die diesen religiösen wahn kritisch beleuchten.


--
pilli

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