Soziales Alt und zufrieden

olga64
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Alt und zufrieden
geschrieben von olga64
Die Altersstudie 2017,die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Versicherungsgruppe Generali vorgelegt hat, ergibt eine Zufriedenheit der 65- bis 85-jährigen in unserem Land.

Und dies sowohl in bezug auf die Finanzen; im Durchschnitt verfügt diese Altersgruppe über ein Nettoeinkommen pro Haushalt von monatlich 2.400.- Euro.

Ein Viertel der 65- bis 69-jährigen hat noch einen Job (im Durchschnitt für 14 Stunden pro Woche). Im Alter von 70 bis 80 ist noch jeder Zehnte beruflich tätig. Dies liegt nicht in erster Linie daran, dass die Senioren dringend das Geldbrauchen. Wichtiger ist ihnen laut Umfrage der Spass an der Arbeit, geistige und körperliche Fitness und Kontakt zu anderen, aber auch Langeweile, wenn sie nur zu Hause bleiben würden.

Fit sind wir auch; Probleme mit der Gesundheit treten oft erst nach dem 75. Geburtstag auf.
Die Hälfte der Alten fährt noch im eigenen Auto; bei den 80- bis 85-jährigen sind es noch 38%. Da unterscheiden wir uns sehr stark von den jungen Menschen, die immer mehr auf das eigene Auto verzichten.

All das ist doch eine positive Darstellung unserer Lebenssituationen und wir sollten dankbar dafür sein, in dieser Zeit zu leben. Vermutlich sind wir die einzige und letzte Rentnergeneration, der es rundum so gut geht. Olga
werderanerin
werderanerin
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Re: Alt und zufrieden
geschrieben von werderanerin
Ich persönlich halte nicht viel von irgendwelchen Studien o.ä., zeigen sie immer nur Durchschnittswerte...sicher finden sich in dieser "Studie" nicht alle wieder und da wette ich sogar drauf !

Aber ich möchte hier keine Presche für Diejenigen schlagen, denen es nicht so gut geht, trotz jahrelanger Arbeit...das ist traurig genug !
Sicher könnte man meinen, es seien dann Einzelschicksale, nur glaube ich das eben nicht...andere Studien zeigen andere, zukünftige Altersarmut und das kann man auch mit dieser o.g. Studie nicht schönen.

Sicher ist doch, dass es fast Allen in diesem, reichen Deutschland viel besser geht als in anderen Ländern.
Das ist nunmal Fakt, nur wird jeder Einzelne das für sich anderes sehen und vor allem empfinden und das ist gut so und hat nichts mit "Jammern auf hohem Niveau" zu tun.

"Alt und zufrieden" - was aber ist zufrieden...

Kristine
olga64
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Re: Alt und zufrieden
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 02.03.2017, 14:36:27
Sicher konnten für diese Umfrage nicht 21 Mio Rentner befragt werden (es waren ca 5000). Und sicher haben auch einige gelogen von den Rentnern, warum auch immer. Aber demoskopische Institute bauen solche "Fehlwürfe" in ihr Endergebnis mit ein.
Sicher gibt es, wie in allen Fällen, Einzelschicksale, die in eine andere Richtung gehen - nichts im Leben ist 100%ig.
Aber anstatt sich zu freuen,dass es uns so gut geht in unserem Land werden natürlich im Jammertal Deutschland umgehend wieder die Stimmen laut, die eine Art Verschwörung darin sehen, dass die Fakten für unser gutes Leben sprechen.

Ich verweigere mich schon lebenslang einer solch pessimistischen Grundstimmung und bin froh und dankbar, dass es mir als alten Menschen ermöglicht wird, gut und gesund zu leben und hoffe, dass dies noch längere Zeit so anhält.
In dieser Studie wurde der Ist-Zustand dargestellt und nicht die Zukunftsaussichten und -prognosen. Diese haben ja auch immer den grossen Nachteil, dass dies heute keiner wissen kann. Olga

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schorsch
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Re: Alt und zufrieden
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 02.03.2017, 15:48:54
Vielen Menschen geht es nur gut, wenn sie anderen Menschen erzählen können, wie schlecht es ihnen geht!

Übrigens: Mit 2`400 € könnte ein Schweizer im Alter (und auch vorher) nicht existieren, - weil die Lebenshaltungskosten bei uns mindestens 2 mal so hoch sind als im übrigen Europa. Für Medikamente z.B. bezahlen wir bis zum 10-fachen, was ihr in D bezahlen müsst.
mane
mane
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Re: Alt und zufrieden
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 02.03.2017, 14:11:06

All das ist doch eine positive Darstellung unserer Lebenssituationen und wir sollten dankbar dafür sein, in dieser Zeit zu leben. Vermutlich sind wir die einzige und letzte Rentnergeneration, der es rundum so gut geht. Olga


Da gebe ich Ihnen recht, Olga.
Es sind nur 6% der Menschen, die ihre eigene wirtschaftliche Lage als eher schlecht oder schlecht einstufen.

Interessanterweise führt die positive Bilanz der eigenen Situation aber, lt. Studie, nicht dazu, dass die Befragten die finanzielle Lage der eigenen Altersgruppe insgesamt als positiv einschätzen. Die wirtschaftliche Lage der älteren Menschen wird in Deutschland deutlich negativer eingestuft als die eigene Situation. 48% der 65- bis 85-jährigen gehen davon aus, dass die materielle Situation der meisten älteren Menschen in Deutschland mäßig ist - weitere 31% vermuten sogar, dass es den meisten ihrer Altersgenossen schlecht geht.
Presseportal/Generali Altersstudie 2017
Mane
mane
mane
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Re: Alt und zufrieden
geschrieben von mane
als Antwort auf werderanerin vom 02.03.2017, 14:36:27

Sicher könnte man meinen, es seien dann Einzelschicksale, nur glaube ich das eben nicht...andere Studien zeigen andere, zukünftige Altersarmut und das kann man auch mit dieser o.g. Studie nicht schönen.
"Alt und zufrieden" - was aber ist zufrieden...
Kristine


Hallo Kristine,

bei der Altersstudie geht es in erster Linie darum, wie zufrieden die 65- bis 85-jährigen das eigene Leben, also die persönliche und wirtschaftliche Lage, sehen. Zufriedenheit fängt im Kopf an und wird von den Einzelnen ganz unterschiedlich interpretiert.

Zwischen den sozialen Schichten gibt es erhebliche Unterschiede finanzieller und gesundheitlicher Art und diese Unterschiede nehmen zu. Ob sich das auf die Lebenszufriedenheit auswirkt, bleibt abzuwarten.
Während lt. Studie 52% der Älteren in höheren sozialen Schichten eine positive Bilanz ihres Gesundheitszustandes ziehen, ist dies nur bei 28% der Gleichaltrigen aus den unteren sozialen Schichten der Fall.
Bessergestellte Rentner haben im Schnitt fast dreimal so viel Geld zur Verfügung wie Senioren aus einer niedrigen sozialen Schicht.
Besonders stark unterscheidet sich die Internetnutzung in den verschiedenen Einkommengruppen. Während 23% der älteren Menschen aus den unteren sozialen Schichten online aktiv sind, sind es die Gleichaltrigen aus der Oberschicht 81%.
Mane

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justus39
justus39
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Re: Alt und zufrieden
geschrieben von justus39
Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte.
Die im Dunkeln sieht man nicht.
geschrieben von Bert Brecht
schorsch
schorsch
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Re: Alt und zufrieden
geschrieben von schorsch
als Antwort auf justus39 vom 03.03.2017, 12:33:20
Hildegard Knef hat das Lied gekonnt interpretiert.
olga64
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Re: Alt und zufrieden
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 02.03.2017, 16:11:17
xxxx Vielen Menschen geht es nur gut, wenn sie anderen Menschen erzählen können, wie schlecht es ihnen geht!

Übrigens: Mit 2`400 € könnte ein Schweizer im Alter (und auch vorher) nicht existieren, - weil die Lebenshaltungskosten bei uns mindestens 2 mal so hoch sind als im übrigen Europa. Für Medikamente z.B. bezahlen wir bis zum 10-fachen, was ihr in D bezahlen müsst.


Das stimmt, SChorsch. Gerade in Deutschland ist die Jammerkultur extrem ausgeprägt. Die Leute in unserem Alter vergessen, dass sie das Glück hatten und haben, ohne Krieg, Hungersnöte, Epidemien u.v.m. leben zu können. Dass sie in Freiheit leben ohne politische Repressalien und in einem der besten Gesundheitssysteme der Welt.
Aber sie jammern und wenn es um Geld geht, sehen sie den vermeintlichen Reichtum ihrer Nachbarn und den wollen sie auch und zwar sofort. Da soll dann "der Staat" all das möglich machen, was der Einzelne oft versäumte, zu erwirtschaften, als es ihm in seiner aktiven Zeit noch möglich war.

In Deutschland kommt es aber auch darauf an, wo jemand lebt. Die monetäre Untergrenze bei Einkommen liegt bei uns ca 1.000.-- Euro monatlich. Muss jemand davon in einem strukturschwacheren Gebiet leben, wo dann die Miete bei ca 300.- Euro liegt, geht dies sicher einfacher als in Städten wie Hamburg oder München, wo dieses Geld schon für die Miete draufgeht.

Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten übernimmt die Krankenversicherung bis auf einen Eigenanteil,den ein gesetzlich Versicherter hier selbst bezahlen muss, aber nur bis zu einer Obergrenze, die sich prozentual an seinem Einkommen orientiert. Olga

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