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Soziales Beziehung und Freundschaft

elisa7
elisa7
Mitglied

Beziehung und Freundschaft
geschrieben von elisa7
Während eines Krankenhaussaufenthalts lag ich mit einer jungen muslimischen Frau im Zimmer. Sie war erst vor kurzem mit ihrem Mann und dem sechs Monate alten Sohn nach Deutschland gekommen. Sie sprach kein Wort Deutsch, und es fehlte ihr fast alles, was man im Krankenhaus braucht. Ich sprach dann mit den anderen Frauen im Zimmer, und gemeinsam bemühten wir uns, ihr zu helfen, vor allem zwischen ihr und dem Pflegepersonal zu vermitteln.

Durch ihren Besuch lernte ich auch ihre Familie kennen, und ich merkte, dass unter uns eine herzliche Beziehung wuchs. Das Schicksal dieser Familie bewegte mich, und auch nach dem Krankenhausaufenthalt blieb ich mit ihnen in Kontakt.

Als ich zum ersten Mal die Asylunterkunft betrat, in der sie lebten, war ich erschüttert. In einem kleinen Einfamilienhaus lebten zu viele Personen, Erwachsene und Kinder.

Mir war bewußt, dass ich an diesen Lebensumständen kaum etwas ändern konnte. Doch eines war mir möglich: Ich konnte ihnen meine Freundschaft anbieten.

Die Freundschaft mit der Flüchtlingsfamilie bedeutete mir inzwischen sehr viel. Die Beziehung lebt durch viele kleine Gesten, denn die sprachliche Verständigung ist bis heute noch sehr begrenzt. Wenn ich bei ihnen bin, spiele ich oft einfach nur mit den Kindern (inzwischen sind es drei) oder trinke mit ihnen ihren landestypischen Tee. So bin ich immer froh, wenn durch eine Geste oder ein Wort von ihnen die Bestätigung kommt, dass die Beziehung echt ist. Einmal riefen sie mitten in der Nacht an, um mir ihre Freude über die glückliche Geburt ihres Kindes mitzuteilen. Ich denke, so etwas macht man nur unter Freunden.

Ich erinnere mich, wie ich gerade am Anfang sehr genau überlegte, bevor ich ihnen etwas schenkte, damit sie sich nicht als Almosenempfänger vorkommen mussten und somit in ihrer Würde verletzt würden. Als ersten Geschenk brachte ich ihnen ein Wörterbuch mit, dass neben ihrer Mutter- bzw. Landessprache auch die deutsche Sprache beinhaltete. Das war übrigens gar nicht so leicht zu finden. Gelegentlich konnte ich ihnen beim Umzug oder beim Ausfüllen von Formularen helfen. Jemand aus meinem Bekanntenkreis brachte ihnen einen Schrank und eine Waschmaschine.

Mich hat die Freundschaft zu dieser Familie enorm bereichert.
mradefeld
mradefeld
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Re: Beziehung und Freundschaft
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf elisa7 vom 08.04.2011, 10:50:43
Auch wir gehören zu den Familien, die zugewanderte Menschen zu ihren besten Freunden zählen. Allerdings eint uns nicht der Glaube, sondern u.a. eben der Atheismus. Solche übernationalen Freundschaften sind also keinesfalls religionsgebunden.
Es handelt sich dabei um zwei vietnamesische Familien die hier ihre zweite Heimat gefunden haben.
Wir sind ihnen, und vor allem ihren Kindern(4 und 8), beim Erlernen der deutschen Sprache behilflich. Wir können zwar kein vietnamsesisch, ihnen aber die vielen "amtlichen" Anreden und Schreiben in einer einfacheren Sprache ausdrücken.
Mit dem Mädchen(8) macht meine Frau 3x/Woche am Nachmittag Schularbeiten. Mit Erfolg: Diese kleine Vietnamesin ist die Beste in ihrer Klasse. Und das will wirklich etwas heißen, denn zu Hause wird ausschließlich vietnamesisch gesprochen.
Natürlich helfen wir ihnen auch sonst wo wir können. Beide Familien betreiben kleine Geschäfte (Asia-Imbiss bzw. Textil und Geschenke), die ihnen mehr schlecht als Recht zu einem Einkommen verhelfen. Sind also nicht die so oft geschmähten "Sozialschmarotzer", sondern bauen an ihrem bescheidenen Wohlstand mit außerordentlichen Fleiß. Kurz, sie haben die Eigenschaften, die wir Deutschen so gern hätten.
minu
minu
Mitglied

Re: Beziehung und Freundschaft
geschrieben von minu
Schlimm finde ich, wenn fremdländische Menschen zu uns kommen und kein
einziges Wort deutsch sprechen, geschweige denn lesen können.

Eine indische Frau wurde von ihrem Mann verprügelt. Sie wusste nicht was sie machen konnte.
Ich habe ihr ein Prospekt vom Frauenhaus , das in vielen Sprachen geschrieben war,
gegeben und ihr gesagt sie solle den Prospekt dem Arzt zeigen.
Der verstand sofort, und brachte sie und das kleine Kind ins Frauenhaus.
Von da an hatte sie Hilfe von geschulten Menschen.
Es ist schon komisch, dass ein Inder einfach in Indien eine Frau holt und
sogar Ehepapiere hat. Von der vorherigen Frau hat er sich getrennt.
Auch bei Jugoslavischen Ländern ist das so, sie trennen sich gehen in die Heimat
und kommen zurück mit neuem Partner oder Partnerin und Heiratspapieren.
Sie glauben an das neue Glück und landen in der Hölle.
Sprachkurse und Gesetze müssten zuerst gelernt werden.
Emy

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olga64
olga64
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Re: Beziehung und Freundschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf minu vom 08.04.2011, 14:01:53
[quote=minu]Schlimm finde ich, wenn fremdländische Menschen zu uns kommen und kein
einziges Wort deutsch sprechen, geschweige denn lesen können.



Damit befinden sich diese Leute doch in bester Gesellschaft mit den vielen Deutschen, die mittlerweile seit Jahren in Spanien (bevorzugt Mallorca) oder der Türkei leben und nicht im Traum daran denken, die dortige Landessprache zu erlernen.
Aber dies wird sicher alles ab 1. Mai 2011 besser, wenn sehr viele, bestens ausgebildete junge und nicht mehr so junge Menschen zu uns kommen, um hier besser bezahlte Jobs zu bekommen. Die Industrie freut sich darüber, da damit dem Fachkräftemangel in unserer vergreisenden Gesellschaft gegengewirkt werden kann. Und diese jungen Menschen sind teilweise besser ausgebildet als unsere deutschen jungen Leute und mehrsprachig. Ein Problem wird nur sein,dass sie immer weniger Geld bekommen werden als Deutsche und damit das Lohnniveau gehörig drücken werden. Olga
myrja
myrja
Mitglied

Re: Beziehung und Freundschaft
geschrieben von myrja
als Antwort auf olga64 vom 08.04.2011, 16:00:05
Schlimm finde ich, wenn fremdländische Menschen zu uns kommen und kein
einziges Wort deutsch sprechen, geschweige denn lesen können.



Damit befinden sich diese Leute doch in bester Gesellschaft mit den vielen Deutschen, die mittlerweile seit Jahren in Spanien (bevorzugt Mallorca) oder der Türkei leben und nicht im Traum daran denken, die dortige Landessprache zu erlernen.
Olga
geschrieben von minu


Olga,



Myrja
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Beziehung und Freundschaft
geschrieben von schorsch
als Antwort auf minu vom 08.04.2011, 14:01:53
Ich hatte mal in meiner Abteilung einen Türken (er kam aus der Gegend nahe Aserbeijans), der brachte nacheinander seine Ex-Frau und dann die momentane Ehefrau in unsere Firma.

Als er dann nach den Ferien eine Woche unbewilligt anhängte, fragte ich die beiden Frauen wo er sei. Sie antworteten mit der grössten Selbstverständlichkeit, er sein in der Türkei und bereite die Scheidung von seiner 2. Frau und die Hochzeit mit einer dritten vor.....

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myrja
myrja
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Re: Beziehung und Freundschaft
geschrieben von myrja
als Antwort auf schorsch vom 08.04.2011, 17:20:12
Schorsch,

was willst Du uns jetzt damit sagen? Evtl. dass türkische Männer es mit den Urlaubstagen nicht so genau nehmen? Oder dass türkische Männer einen enormen Frauenverschleiß haben? Oder geht es darum, dass türkische Männer auf diese Weise irgendwann die ganze türkische Weiblichkeit nach Deutschland holen?

Ich weiß von vielen Deutschen, die auch schon drei- bis viermal verheiratet waren. Manchmal glaubt man eben, man hat den richtigen Partner gefunden, stellt aber im Zusdammenleben fest, das war's doch nicht. Wie sagt man so schön: Irren ist menschlich. Warum soll dies bei türkischen Menschen anders sein?

Myrja

pippa
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Re: Beziehung und Freundschaft
geschrieben von pippa
als Antwort auf myrja vom 08.04.2011, 17:27:29
Klar Myrja, ist das bei den Menschen so wie bei den Leuten, nur die Gelassenheit der beiden verlassenen Frauen ist ziemlich ungewöhnlich.
myrja
myrja
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Re: Beziehung und Freundschaft
geschrieben von myrja
als Antwort auf pippa vom 08.04.2011, 18:23:42
Hallo Pippa,

diese Gelassenheit tragen doch viele nur nach außen hin. Und gerade türkische Frauen würden Fremden gegenüber niemals ihre wahren Gefühle zeigen und ein Arbeitgeber oder einfacher Kollege ist in diesem Fall für sie ein Fremder.

Ich weiß wovon ich rede. Ich war vor Jahren fünf Jahre lang mit einem türkischen Mann zusammen und dadurch ein Familienmitglied seiner Familie. Diese fünf Jahre gehören mit zu den schönsten meines Lebens. Durch diese Familie kam ich wiederum in viele andere türkische und marokkanische Familien. Da konnte ich sehr gut die Mentalität dieser Menschen kennenlernen.

Da war nichts von wegen "Sie wollen nur auf des deutschen Steuerzahlers Kosten leben".

Myrja
pippa
pippa
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Re: Beziehung und Freundschaft
geschrieben von pippa
als Antwort auf myrja vom 08.04.2011, 18:35:19
Da war nichts von wegen "Sie wollen nur auf des deutschen Steuerzahlers Kosten leben".


Myrja, das würde ich niemals - von keinem Menschen - behaupten, es sei denn, er sagt es von sich selbst, was ja tatsächlich vorkommt.

Da ich persönlich keine türkische Frau kenne, habe ich natürlich auch keine Ahnung von ihrer Mentalität.

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