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Soziales Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz

arno
arno
Mitglied

Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz
geschrieben von arno
Hallo,

vor Altersdemenz habe ich große
Angst. Diese Krankheit raubt
Verstand und Identität. Ein
chronischer Verlauf dieser
Krankheit wird im unten
angegebenen Link festgehalten.

Viele Grüße
--
arno
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf arno vom 06.01.2008, 13:52:25
hallo arno - du selbst wirst ja kaum etwas davon mitkriegen - wirklich fürchterlich wird es nur für deine angehörigen, die dich bis dahin begleiten, die dann nicht mehr erkannt werden und die für den betroffenen jeden tag jemand anderes sind .
--
angelottchen
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz
geschrieben von eleonore
als Antwort auf angelottchen vom 06.01.2008, 14:42:38
der/die patient lebt ab eine gewisse zeit in ein welt, wo wir keinen zutritt mehr haben.
ab ein zeitpunkt hilft auch nichts mehr, validation, sprechen......nichts.
wenn man 4 jahre ein zerfall zusieht,und nichts machen kann, dass tut weh arno.

ich hab heiligen abend auf ein station verbracht........40 menschen waren dort, davon 12 patienten.

herr b., ehemals zahnarzt......jetzt ist er der *casanova* auf der station, wenn er lichte momente hat.
jede dame, dem er begegnet ist seine *ehefrau*, ohne wenn und aber.

frau g., früher lehrerin.......jetzt bedankt sie sich ohne punkt und komma, wenn sie mal ihre endlose sofa liegen unterbricht.

frau g., inhaberin eine großgärtnerei.......sitzt in rollstuhl, und hat mir erklärt, die kellner wären sehr nachlässig.

herr m., beamter in höhere stellung........jetzt sagt er tag ein-tag aus *guten tag*

unsere *insassin* rennt den lieben tag lang die korridore auf und ab, und erkennt uns nicht mehr.

usw.usw.........so haben wir mit 12 menschliche fragmente ein weihnachts feier verbracht.
einige sangen immerhin *stille nacht* und andere lieder mit.

12 fragmente, die ein krieg durch und teilweise mitgemacht haben, ein neuanfang hatten in ein zertrümmerte land, kinder großzogen und ihr leben so gut sie konnten, meisterten.

nein arno, du musst kein angst haben, dass werden deine angehörigen spüren, diesen angst.


--
eleonore

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz
geschrieben von luchs35
als Antwort auf eleonore vom 06.01.2008, 15:04:27
Und genau davor habe ich Angst,Eleonore, dass ich meinen Angehörigen ungewollt eine solche Last aufbürden könnte. Ich merke davon ja wenig.

Da ich es viele Jahre miterlebt habe, was das bedeutet, bekomme ich schon einen Schreck, wenn ich nur mal vergessen habe, im Bad das Licht zu löschen.

Andererseits kenne ich mehr alte Menschen, die geistig noch sehr fit sind, körperlich auch im Rahmen des altersmässigen Verschleisses ,und im Gegensatz dazu doch nur wenige verwirrte Demente, das macht mir Mut. Es MUSS ja nicht sein, dass man dement wird oder Alzheimer bekommt.

Ich frage mich nur immer wieder, wieso es die einen trifft, die andern nicht- unabhängig von Intelligenz und körperlicher Fitness.
Sind es vererbte Gene? Zu wenig geistige Tätigkeit? Liegt es am gesunden Leben?
Wo liegt der Schlüssel zu einem geistig uneingeschränkten Alter?

--
luchsi35

hl
hl
Mitglied

Re: Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz
geschrieben von hl
als Antwort auf angelottchen vom 06.01.2008, 14:42:38
hallo arno - du selbst wirst ja kaum etwas davon mitkriegen - [..]d .
--
angelottchen


Leider trifft das nur auf sehr wenige Demenzerkrankte zu. Die meisten leiden unter extremen Situationsängsten. Gerade weil sie "nichts mehr mitkriegen".

@Arno
Nicht das Ende ist fürchterlich, der Weg dort hin ist es, gerade am Anfang der Demenzerkrankung.



--
hl
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 06.01.2008, 15:21:27
Vielleicht müsste man mal Jopi Heesters fragen?

--
schorsch

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz
geschrieben von luchs35
als Antwort auf schorsch vom 06.01.2008, 16:09:33

Keine schlechte Idee. Aber der sagt sicher, dass sein Simonchen schuld ist...grins
--
luchsi35
Karl
Karl
Administrator

Re: Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz - der Anfang aber auch!
geschrieben von Karl
als Antwort auf angelottchen vom 06.01.2008, 14:42:38
Hallo Angelottchen,


dass der Betroffene nichts mit bekommt, kann ich dem Link von Arno nicht entnehmen. Wir hatten einen ganz ähnlichen Fall in der Verwandtschaft. Es war dem Betroffenen sehr wohl bewusst, dass etwas nicht stimmt und gelitten wird keineswegs nur von den Angehörigen.

Arno,

ich verstehe deine Angst. Die hat wohl jeder von uns. Solange wir hier schreiben können, geht es uns gut und wir ölen unsere grauen Zellen.
--
karl
mart
mart
Mitglied

Re: Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz - der Anfang aber auch!
geschrieben von mart
als Antwort auf Karl vom 06.01.2008, 23:43:33
Am Anfang, in der ersten Phase ist es für den Betroffenen schlimm, da er zunehmend merkt, daß etwas mit ihm nicht stimmt, in der zweiten Phase ist es für den Betroffenen und die Angehörigen schlimm und in der dritten, letzten Phase besonders für die Angehörigen....denke ich.

This fragile Child

A fragile child is what I see,
In those sad eyes looking back at me.
"Is this right, Daddy?" I hear her ask.
My heart is breaking, though the pain I mask.
"Mama, Where's Daddy?" I hear her say.
"Is he coming back to see me today?"
She talks from morning to late at night.
But nothing she says really sounds just right.
She holds the spoon, "What is this for?"
She asks the same question regarding the fork.
To dress herself, or to tie her shoes,
Is something she can no longer do.
A fragile child is what I see,
In those sad eyes looking back at me.
But I've known this person a very long while.
You see my mother is this fragile child.

© 1997/1999 by Jerry Ham

I'll choose to remember

I'll choose to remember the good days we've had,
And not just focus on the days that were bad.
I'll choose to remember her warm gentle smile,
Which I have not seen for quite a long while.
I'll choose to remember her strong tender arms,
That I knew would always keep me from harm.
That's not to say my childhood was free,
From the trials of life that shape what we'll be.
Life isn't perfect, and it's not always fair.
But I know I was loved and I saw that they cared.
No, I'm not ignoring the bad that I see.
And sometimes I wonder if her fate awaits me.
But that's out of my hands, there's no use to stew.
There're far more important things that I need to do.
Mom needs my care, the best I can give.
I'll commit unto God, the life that I live.
I'll choose to remember the good days we've had,
And not just focus on the days that were bad.

© 1999, Jerry Ham
seewolf
seewolf
Mitglied

Re: Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz - der Anfang aber auch!
geschrieben von seewolf
als Antwort auf mart vom 07.01.2008, 01:16:59
Jeder von uns muß weg. Früher oder später.

Warum lamentieren? Rechtzeitig das zeitliche geistig "segnen". Rechtzeitig das Ende für WAHR nehmen. Je eher desto besser.
--
seewolf

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