Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")

Soziales Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")

Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Als in einer hiesigen Kirchengemeinde beim Thema "Aktives Zuhören" (verwandt mit GfK) eine Schweizer Teilnehmerin gefragt wurde, ob es Unterschiede zwischen deutscher und Schweizer Mentalität gibt, meinte sie:
Schweitzer diskutieren, um einen Konsens zu finden,
Deutsche, um den anderen zu besiegen.


Meine Erfahrungen bestätigen das.
Deutlichstes Beispiel ein Schweizer Forum, noch dazu mit hochsensiblen Teilnehmern(1). Kann mich nicht erinnern, dort jemals ein Schimpfen erlebt zu haben. Das Schlimmste waren zwar strenge, aber sachliche Entgegnungen auf Spammer. Was ich dagegen in deutschen Foren manchmal erlebt habe tztztz.

(1) Wobei die Hochsensibilität anscheinend keine wesentliche Rolle spielt, in einem deutschen Forum für Hochsensible wurde gegiftet, wie in anderen deutschen Foren auch.
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von luchs35
Da kann ich Dir zustimmen, Kunvivanto, aber es hat nichts mit Hochsensibilität zu tun, sondern Schweizer sind durch ihre Rechte der direkten Demokratie und den damit verbundenen Abstimmungen sachliches Diskutieren gewöhnt.

Diese Erfahrung konnte ich als in der Schweiz lebende Deutsche immer wieder machen. Trotzdem geht es da auch manchmal recht heiß zu, aber das rechthaberische Geschimpfe auf andere Meinungen findet man eher selten.

Luchs35
Re: Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 28.02.2017, 21:06:57
... aber es hat nichts mit Hochsensibilität zu tun, sondern Schweizer sind ... sachliches Diskutieren gewöhnt.
Das wollte ich mit meiner Fußnote eigentlich ausdrücken. Kam wohl nicht so recht rüber.

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Re: Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2017, 20:44:41
Hallo zusammen!

Das ist wirklich schön, kunvivanto, dass du das zum Thema machst.
Seit weit über 10 Jahren bin ich in einem Schweizer Forum. Da dort auch viele Deutsche sind, wird nur Deutsch gesprochen/geschrieben. Schlechtes Benehmen habe ich da noch nie erlebt, ebenfals gibt es bei jedem Beitrag eine Anrede und am Ende einen Gruß, was ich auch gut finde. Böse Texte oder das Gegenteil, besonders schleimige, waren dort noch nie zu finden. Das Forum ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, z.B. ganz geschlossene für Mitglieder, die schon seit einer ganz bestimmten Zeit dabei sind. Und, vor allem sehr gut, beim Suchen über Suchmaschinen sind keine Beiträge oder Mitglieder zu finden.
Alles in allem eine wunderschöne Sache!

LG Morrison
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von schorsch
Hallo, ich bin Schweizer -, wenigstens ein halber; weil meine Mutter Österreicherin war. Und da liegen eben 2 Seelen in meiner Brust: die gemütliche, humorige der Österreicher und die eher sachliche, ausgewogene, konsenshungrige der Schweizer.

Da ich auch in einem Schweizer Forum mitmache, kann ich das bestätigen, was weiter oben schon angetippt wurde: Dem Normalschweizer liegt der Konsens offenbar in den Genen.

So, und nun genug geschweizert; mich dürstet nach den fetzigen Grabenkämpfen der kampf- und krampf-gewohnten Bajuwaren und Preußen! ()
Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von Tina48
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2017, 20:44:41
Als in einer hiesigen Kirchengemeinde beim Thema "Aktives Zuhören" (verwandt mit GfK) eine Schweizer Teilnehmerin gefragt wurde, ob es Unterschiede zwischen deutscher und Schweizer Mentalität gibt, meinte sie:
Schweitzer diskutieren, um einen Konsens zu finden,
Deutsche, um den anderen zu besiegen.


Meine Erfahrungen bestätigen das.
Deutlichstes Beispiel ein Schweizer Forum, noch dazu mit hochsensiblen Teilnehmern(1). Kann mich nicht erinnern, dort jemals ein Schimpfen erlebt zu haben. Das Schlimmste waren zwar strenge, aber sachliche Entgegnungen auf Spammer. Was ich dagegen in deutschen Foren manchmal erlebt habe tztztz.

(1) Wobei die Hochsensibilität anscheinend keine wesentliche Rolle spielt, in einem deutschen Forum für Hochsensible wurde gegiftet, wie in anderen deutschen Foren auch.


Guten Tag ,

"Schweizer diskutieren , um einen Konsens zu finden"
Deutsche , um den Anderen zu besiegen"

Naja, naja, naja - ob diese Pauschalisierung zutrifft , das wage ich zu bezweifeln . Kennst du denn alle "Schweizer Foren" und alle "deutschen Foren" wirklich so gut , dass du das jederzeit mit Beweisen unterfüttern kannst ?
Auch in der Schweiz gibt es so ne und so ne .
Und ich bin mir ziemlich sicher , dass es auch viele Schweizer gibt , die sich "angiften" .
Ich möchte dich da doch nochmal an deinen Link vom 27.2.2017 erinnern : "Linktipp - "Seidenweiche Sprache" .
Also - irgendwie widersprichst du dir ab und an mal ziemlich deutlich selbst .
Ich zitiere aus deinem Linktipp :
"Unsere dick wattierte Sprache kommt nicht von ungefähr. Sie ist eine Frucht der Überfluss- und Bequemlichkeitsgesellschaft, in der die Leute nichts mehr auf sich nehmen wollen, nicht einmal die Last der Wahrhaftigkeit."

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Re: Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina48 vom 01.03.2017, 10:34:35

Naja, naja, naja - ob diese Pauschalisierung zutrifft
Pauschalierungen zeigen Tendenzen. Wer sie unbedingt absolut interpretiert, ist auf dem falschen Dampfer.
Negativbeispiele lassen sich immer finden, wenn man eine Aussage nicht anerkennen will.

Vergleichbares Beispiel: Männer haben stärkere Muskeln als Frauen.
Gegenrede: Regina Halmich.
Von der Evolution her ist die Pauschalisierung durchaus berechtigt. Nur ist die Streuung größer, als die Differenz der Durchschnitte.

Ich möchte dich da doch nochmal an deinen Link vom 27.2.2017 erinnern : "Linktipp - "Seidenweiche Sprache" .
Man kann sich durchaus auch auf der Konsens-Suche deutlich ausdrücken. Das muss aber nicht in verbale Schlägerei ausarten.
Sachlich, deutlich, gemeinschaftsorientiert ist weder Niedermachen noch Schleimscheißerei, sondern eben zwischen beidem.
Sowohl Niedermachen als auch Schleimscheißerei ist ein Anzeichen mangelnder Konfliktfähigkeit. Nur dass man im einen Fall den (vermeintlichen) Gegner erledigen will, im anderen lieber sich selbst unterwirft.
Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von Tina48
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.03.2017, 11:41:50
Guten Tag ,

das hört sich alles sehr gut an , was du schreibst , trotzdem möchte ich dich nochmal auf den von dir empfohlenen Artikel aufmerksam machen .
Besonders auf die erste Hälfte .
Dazu nun noch die Aussage einer in der Schweiz lebenden Deutschen :

"Ein Schweizer würde nie direkt zu jemandem sagen: "Das fand ich jetzt aber wirklich unmöglich von dir, was sollte das?" Ein Schweizer würde sagen: "Deine Reaktion hat mich etwas irritiert. Wie hast du das gemeint?"

So reden auch die Schweizer nicht immer miteinander . Da bin ich mir sicher . Ein einfaches "wie hast en des gemeint?" ist doch wesentlich wahrscheinlicher . Trotz GFK ( wird übrigens in drei Großbuchstaben geschrieben) muss man sich doch nicht so verbiegen lassen , dass man nur noch hochtrabend herumschwafelt .

Ich habe übrigens im Laufe meines Lebens die Erfahrung gemacht , dass - je weiter südlicher ich kam - freundliche Floskeln üblicher sind als bei uns . Ob Frankreich , Italien , Griechenland oder Spanien , dort haben die meisten Menschen eher ein "Guten Tag , danke , bitte und Auf Wiedersehen" auf den Lippen .

Wenn du aber in Italien erst mal in einen richtigen Nachbarschafts- oder Familienzoff hineingeraten bist , in dessen Verlauf sich mehrere Parteien lautstark miteinander auseinandersetzen , dann rutscht dir schon das Herz in die Hose .

Schleimscheißer sind übrigens meistens Beschwichtiger oder Verharmloser , das klingt nicht ganz so eklig .

Ich denke, es ist viel wichtiger zu lernen , bei SICH zu bleiben als alle anderen darauf trimmen zu wollen sich in der Kommunikation "gesellschaftlich konform" zu verhalten . Wer bestimmt , was richtig oder falsch ist ? Oder wie "man" im Eifer des Gefechtes gefälligst zu diskutieren hat ?
sammy
sammy
Mitglied

Re: Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von sammy
als Antwort auf Tina48 vom 01.03.2017, 12:13:09
Wer bestimmt , was richtig oder falsch ist ? Oder wie "man" im Eifer des Gefechtes gefälligst zu diskutieren hat ?

...nun, wenn es keine "Leitlinie"/"Anstand" geben soll, dann dürfte ja so alles erlaubt sein...

sammy
Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Diskussionsverhalten D/CH (Teilthema, inspiriert durch "Die Etablierung von Wertschätzung")
geschrieben von Tina48
als Antwort auf sammy vom 01.03.2017, 12:30:16
Ich war mir 100%ig sicher , dass genau das als Antwort kommt .

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