Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen

Soziales Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen

olga64
olga64
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Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von olga64
Die Idee von Frau Dr. Merkel finde ich gut. Damit bekämen Hartz IV-Empfänger endlich eine Aufgabe, die sie ja anscheinend stets reklamieren. Man könnte ihnen ja etwas mehr an dem Verdienst belassen, damit sie sich damit die vom deutschen Steuerzahler erarbeitete Unterstützung aufstocken können.
Das Argument von Frau Dr. Merkel, dass es nicht hinnehmbar ist, dass für deutsche Pflegeaufgaben vermehrt Menschen aus Polen und Rumänien beschäftigt werden, ist richtig und wird voraussichtlich ab Mai 2011 noch richtiger, wenn der Personenkreis aus diesen Ländern innerhalb der EU Freizügigkeit geniessen wird.
Auch den Kindern in Hartz IV-Kreisen wird somit besser vermittelt, dass es regelmässige Arbeit im Leben geben muss und das Leben nicht aus Langeweile und Fernsehen non-stop besteht.
Durch die Schichtdienste in diesen Berufen können sicherlich junge, gesunde Frauen diese ARbeiten auch mit ihren Aufgaben für Kinder besser koordinieren. Olga
hugo
hugo
Mitglied

Re: Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 07.09.2010, 16:00:03
Damit bekämen Hartz IV-Empfänger endlich eine Aufgabe, die sie ja anscheinend stets reklamieren. Man könnte ihnen ja etwas mehr an dem Verdienst belassen, damit sie sich damit die vom deutschen Steuerzahler erarbeitete Unterstützung aufstocken können. (olga)

Damit bekämen einige Hartz IV-Empfänger vermutlich eine Aufgabe, einen Job, einen Arbeitsvertrag,,

Man muss ihnen fairer-, und gerechterweise einen vollen Stundenlohn für jede Stunde dieser geleisteten, schweren, wichtigen Arbeit auszahlen, damit sie fortan gleichgestellt mit "normalen" Mitbürgern, Abgaben und Steuern zahlen und nicht mehr Menschen Dritter Klasse -die nur zum ausgebeutet und zum beleidigt werden taugen- in Olgaaugen sein müssen.

hugo
Re: Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 07.09.2010, 16:31:40


Einige der 50+-Bewerber bei uns, die für sie überraschend in die Arbeitslosigkeit abgestürzt sind, haben das Modell gewählt, dass die Ehefrau sich zur Pflegehilfskraft ausbilden lässt (eine längere Ausbildung, und währenddessen mager bezahlt).
Eine Ausbildung, die offensichtlich auch älteren Personen noch offensteht.

Neulich war der erste da, der mir erzählte, dass seine Frau für längere Zeit auf einer Warteliste ansteht zu einem Ausbildungsplatz. Auch Hilfsjobs in Seniorenheimen sind in seinem Landkreis nicht mehr zu vergeben.

Da bin ich nun sehr gespannt, wie sich die Pflegelandschaft entsprechend der Ideen von Frau Merkel verändern wird.

Nebenbei: Zwangsverpflichtete deutsche Pflegehilfen würde ich mir als demente wehrlose Person nicht wünschen.

Sorella



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olga64
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Mitglied

Re: Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 07.09.2010, 16:31:40
Sicher wird für einen Fulltime-Job ein volles Gehalt fällig - aber vermutlich wird es in 400 Euro-Jobs münden, was ja für den Anfang auch nicht schlecht wäre mit der Option auf volle Beschäftigung, wenn sich der- oder diejenige eignet.
Was soll der "Angriff" auf mich persönlich? Wenn nichts sicher ist - dass ich nicht zu diesem Kreis der Pflegejobs Suchenden gehören werde- das ist sicher. Meine Zeit der Berufstätigkeit ist nach über 40 Jahren endgültig vorbei. Jetzt sind die anderen dran. Olga
ingo
ingo
Mitglied

Re: Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von ingo
Den "Unterton" in Frau olgas Beitrag halt ich zwar für Stuss, weil er unterschwellige Polemik enthält; aber die Idee des Einsatzes finde ich im Ansatz nicht schlecht. Allerdings erinnere ich daran, dass sich die derzeitige Integrationsdebatte hauptsächlich um die Versäumnisse der Vergangenheit dreht. Soll heissen: Wenn man bei Hartz IV-Empfängern einen solchen, nennen wir es mal "Paradigmenwechsel" vornehmen will, dann darf man nicht die gleichen Fehler, wie bei der Integration machen. Soll heissen: Vorbedingung für Integration wäre gewesen, dass man die Leute in Deutschkurse geschickt hätte; Vorbedingung für die Pflegeeinsätze wäre, diese Leute vorher auszubilden. Täte man das nicht, würde der Schuss nach hinten losgehen.
vangelis
vangelis
Mitglied

Re: Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von vangelis
als Antwort auf olga64 vom 07.09.2010, 16:46:05

Hallo olga,

die Idee von Frau Merkel den Pflegenotstand mit Hartz 4 aufzustocken finde ich nicht gut!!
Habe lange in der Pflege gearbeitet!!!
Auch ich bekam jedes Jahr ZIVIS zum Helfen.
Was waren da für junge Männer dabei,
Ganz nette, die wirklich halfen und auch die Arbeit sahen.
Dann widerum kamen Zivis denen hätte man auf Station beim gehen die Schuhbänder binden können!!
Wenn sich da nicht jemand eignet, finde ich es sogar riskant.Ich kann mir nicht vorstellen dass du Olga dich von jemand pflegen lassen möchtest der gar keine Lust und Liebe für so einen Beruf hat.
Ganz zu schweigen, wer bildet dann die Leute denn aus??
Eine Vollschwester kann ihre Augen ja nicht überall haben.
Ja Essen austeilen oder ähnliches ja, aber Pflege nein!!

vangelis

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 07.09.2010, 17:10:12
Na ja - danke für den Stuss - gebe ich gerne an Sie und Ihren Beitrag in vollem Umfange zurück.
Deutschkurse bei Deutschen? Ich nehme an, deren Dialekt kann verstanden werden, oder?
Sie sollen ja nicht ad hoc zu hochqualifizierten Krankenschwestern oder gar Ärzten mutieren - es ist an Hilfsjobs gedacht (sauber machen, Betten machen usw.). Also das gesamte Programm, das evtl. Frau Hartz IV auch zu Hause in ihrer Familie erledigt oder erledigen soll.
Und bei Eignung dann die Möglichkeit zur Ausbildung (die natürlich in einem Alter von über 50 Jahren keiner mehr finanzieren wird). Meine Vorschläge sind Ihnen sicher wieder zu polemisch - vermutlich deshalb, weil sie nicht von Ihnen kommen? Olga
Re: Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.09.2010, 16:00:03
...
Das Argument von Frau Dr. Merkel, dass es nicht hinnehmbar ist, dass für deutsche Pflegeaufgaben vermehrt Menschen aus Polen und Rumänien beschäftigt werden, ist richtig und wird voraussichtlich ab Mai 2011 noch richtiger, wenn der Personenkreis aus diesen Ländern innerhalb der EU Freizügigkeit geniessen wird....


Ob Frau Merkel wirklich nur putzen und Bettenmachen im Auge hat?

Die in deinem Eingangsposting erwähnten Menschen aus Polen und Rumänien werden keineswegs nur für Putzarbeiten eingesetzt.
Viele sind gut ausgebildet.
Aber eben billig.

Ich bin auch nicht so ganz sicher, ob diese erwähnten Polen und Rumänen überwiegend in Institutionen eingesetzt werden, oder nicht doch eher im privaten Pflegebereich?

Wie ist denn die ganze Sache überhaupt schon durchdacht?
Wird "der Staat" den arbeitslosen Hartz-IV-Empfängern weiter Leistungen bezahlen und dafür Pflegearbeit erwarten?
Dann werden wohl viele reguläre Arbeitskräfte vor die Tür gesetzt werden, die dann durch die Hintertür als Billigpfleger weiterbeschäftigt werden.

Oder soll hier ein großer Pool von Arbeitsplätzen in der freien Pflege-Wirtschaft geschaffen werden?
Weil unbestritten Kräfte benötigt würden, für die aber ja keine Mittel zur Verfügung stehen?

Hab ich nicht überhaupt das Argument jüngst erst vom großen Vorsitzenden der FTP gehört?

Ist irgendwas neu an diesem Gedanken??

Ich bin weiter gespannt - grundsätzlich wäre gegen eine deutliche Aufstockung von Kräften im Pflegebereich nichts einzuwenden.

Sorella



Re: Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.09.2010, 17:35:40
Der Paritätische Wohlfahrtsverband ist keineswegs begeistert über solche „Lösungansätze“ von Frau Merkel, die auf einen Mangel an Kenntnissen über die Pflegetätigkeiten in Altenheimen schließen lassen. Sie sollte lieber dafür sorgen, dass das Ansehen und die Bezahlung der Pflegekräfte besser und der Personalschlüssel angehoben wird, damit nicht alle abwandern wegen Überforderung und Unterbezahlung, dann wäre das Problem viel sinnvoller gelöst.

Auszug aus heute.de:
„Eberhard Jüttner, der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, sieht das ein wenig anders. Er sagte zu heute.de: "Die Kanzlerin hat ein zentrales Zukunftsproblem richtig benannt." Jetzt sei es Zeit, dass die Bundesregierung Worten Taten folgen lasse, denn man steuere auf einen Pflegenotstand zu und müsse dringend gegensteuern. " "Der massive Fachkräftemangel in der Pflege kann aber nicht durch das Anlernen von Hartz-IV-Empfängern behoben werden. Was wir brauchen sind konkrete politische Initiativen, um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten", so Jüttner weiter.
Jüttner sieht ein großes Problem in der Abwanderung: "Jedes Jahr verlassen zig ausgebildete Pflegekräfte Deutschland, um in Skandinavien, Österreich oder der Schweiz zu arbeiten, was den Pflegenotstand in Deutschland verschärft." Die Leute gingen, weil die Akzeptanz für ihre Beschäftigung in diesen Ländern schlicht viel höher und die Belastung wegen größerer Personalschlüssel nicht so gewaltig sei“
(vollst. Artikel s. Link unten).

Also wenn ich mir vorstelle, ich müsse mal im Alter von unwilligen Hartz-IV-Empfängern betreut werden, denen so etwas teilweise nicht liegt und die gar keine Lust haben,weil sie mal etwas ganz anderes gelernt haben, dann gute Nacht, Marie. Gerade soziale Arbeit braucht Leute, die gern mit Menschen zu tun haben und eine soziale Einstellung haben, mit der sie so etwas wirklich wollen. Die mag es ja auch unter den Hartz-IV-Empfängern geben, dann sollen sie es von mir aus gern machen, aber auch nur dann.
Die gute Frau Merkel unterschätzt diese Tätigkeiten, sie hat ganz offensichtlich keine Ahnung von den Anforderungen, die eine solche Pflege stellt. Kein Wunder, wenn man alles vom grünen Tisch aus plant, ohne jemals in der Praxis damit zu tun gehabt zu haben.


Re: Einsatz von Hartz IV-Empfängern als Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.09.2010, 18:13:10
So ist es Marina, für Kranke, Alte, Demente und Sterbende ist es eine Katastrophe an Pflegende zu kommen, die dazu gezwungen sind zu pflegen und für diese Arbeit nicht geeignet sind.
Und es stimmt nicht, dass alle Pflegekräfte aus dem Osten gut ausgebildet sind - jedenfalls oftmals nicht nach unseren Maßstäben.
Es kommt sehr darauf an, in welchem Haus Pflegekräfte ausgebildet werden und auch, welche Ausstattung das ausbildende Haus hatte. Und da sind allein schon von der Technik und der Hygiene her oftmals Grenzen gesetzt und hier muss dann erst einmal nachgeschult werden.

Meli

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