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Soziales Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung

Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von Felide1
als Antwort auf chart4me vom 22.10.2014, 14:26:21
Chart4me,

wenn deine Mutter 73 Jahre alt ist wird dein Vater auch mehr oder weniger so alt sein. Wenn deine Eltern mit dem Alter schon so viel Hilfe brauchen. Rate ich Dir dringend, wenn es finanziell möglich ist, entweder eine Pflegehilfe anzunehmen oder deine Eltern doch an den Gedanken zu gewöhnen in ein Seniorenheim zu gehen. Auch wenn Du sie liebst und selbst pflegen möchtest, Du machst dich kaputt. Allein dein Vater wird sein Verhalten nicht ändern, nein es verstärkt sich noch. Hast Du die Nerven dazu? Denke daran auch deine Familie wird darunter leiden und dadurch womöglich zerbrechen. Es ist für dich sicher am Anfang ein schwerer Schritt und Du wirst dir schlecht vorkommen, dein Vater wird maulen, aber im Endeffekt gewinnt ihr alle.
Ich bin im gleichen Alter wie deine Eltern, ich würde von meinen Kindern niemals verlangen dass sie sich mit meinen Befindlichkeiten abplagen müssen. Ich sehe schon ein wenn man krank ist, dass man nicht mehr so kann wie man will. Aber ich sehe an mir je weniger ich tue umso mehr habe ich Zeit meinen Wehwehchen nachzuspüren. Ich arbeite halt im Geschäft meines Sohnes noch mit, um psychisch und physisch rege zu bleiben. Mute deinen Eltern ruhig noch was zu was sie selbst machen können und sollen, auch wenn dein Vater mault.
Du hast auch noch ein Leben und ein Recht dein eigenes Leben zu leben.

Denk darüber nach
Felide
Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf chart4me vom 22.10.2014, 14:26:21
Ich sehe es wie klaro.

Wenn dein vater schon immer so war, solltest du dich rigoros mit deiner mutter verbünden
und ihm klare konsequenzen androhen.

Es kann ja nicht sein, dass er die ganze familie schikaniert.
Darüber geht auch deine eigene familie in die brüche, wenn das so weiter geht.

Suche dir hilfe in form von pflegekräften, sonst kippst du eher um als dein vater.

Im grunde machst du jetzt schon viel zu viel und gibst dich in die hände deines
terrorvaters.

Sollte er absolut nicht einsichtig sein, würde ich über einen platz im heim für ihn
nachdenken.

Manche alterswehwehchentabletten machen aber auch störungen im vegetativen
nervensystem. Vielleicht kann er für seine 'launen' gar nichts.
Das kann aber nur ein gespräch mit dem arzt klären.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2014, 16:45:31
Für alle - insbesondere "den Platz im Heim" braucht es seiner Zustimmung, wenn er nicht unter Betreuung gestellt ist.
Eine Freundin von mir lebt ca 600 km von ihren sehr alten Eltern entfernt, die noch im eigenen Haus wohnen, aber damit nicht mehr klarkommen. Meine Freundin organisierte für die Leute einen Pflege- und Putzdienst - alles schien klar. Als der Sohn meiner Freundin nachschaute, ob es so ist - war der Dienst schon wieder abgeschafft von den Eltern.
Sie organisierte in ihrer Nähe eine Probewoche in einem guten Pflegeheim, wo auch sofort Platz gewesen wäre - die alten Leute machten dies auch brav mit, erklärten ihr dann aber, sie würden dorthin nicht gehen, lieber brächten sie sich gegenseitig um.
Meine Freundin ist am Ende ihrer Weisheit - um selbst überleben zu können, distanziert sie sich vorläufig von den Eltern. Wenn sie wieder hinfährt, was wohl an Weihnachten der Fall ist, wird sie einige Tage die Wohnung säubern, alte gebrauchte Windeln entsorgen, die versteckten Schnapsflaschen der Mutter zum Container bringen usw.
Solange die alten, betroffenen Menschen nicht einsehen, dass sie eine grosse Last für ihre hoffentlich geliebten Kinder sind und so lange sie sich gegen jegliche Änderung sträuben, kann wohl nur der Tod helfen. Olga

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geli
geli
Mitglied

Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von geli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2014, 16:45:31
Hallo charti,
natürlich kann man aus der Ferne nur rätseln.

Aber ich könnte mir vorstellen, dass Dein Vater jetzt so reagiert, weil er spürt, wie hilflos er nun ist und darüber (innerlich) zornig ist. In erster Linie ist er vielleicht zornig gegen sich selbst, weil vieles jetzt nicht mehr so geht, wie er es gewohnt war. Aber auslassen tut er es an Dir als gutmütigem Opfer. Bei meinem Vater äußerte sich seine Hilflosigkeit in manchen Bereichen ähnlich, weil er auch nicht imstande war, darüber "normal" zu sprechen.

Möglicherweise hilft hier wirklich nur ein ehrliches Gespräch, vielleicht zuerst ganz offen mit Deiner Mutter, und wenn notwendig vielleicht auch mit einem Mediator?
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf chart4me vom 22.10.2014, 14:26:21
Moin Charti,

es ist wirklich zur Zeit hart was Du mit Deiner Familie durch machst.

Wirklich hilfreiche und gute Ratschläge zu geben ist von außen schwer.
Jede Situation ist anders.

Ich denke aber ihr braucht persönliche Hilfe von außen.
Zuerst schlage ich vor mit dem behandelnden Arzt darüber zu reden.
Vielleicht kann dieser sich ja mal Zeit nehmen und mit Deinem Vater vertraulich reden.
Es muß jemand sein, zu dem auch Dein Vater vertrauen hat.

Beobachte, wenn möglich auch ob Dein Vater genug trinkt.
Meist haben ältere Menschen nicht mehr so ein Durstgefühl oder Angst, sie müssen in der Nacht zu oft auf Toilette und trinken deshalb zu wenig.
Oft konnte ich beobachten, daß zu wenig Flüssigkeitszufuhr auch eine Wesensänderung herbei führen kann bis zur Verwirrtheit.

Mehr fällt mir spontan im Moment nicht ein.

Gruß Monja.
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von Felide1
als Antwort auf olga64 vom 22.10.2014, 16:59:43
Frau Olga

so hart es klingt, aber sie haben absolut recht in allem was sie angeführt haben. Chart4me bleibt, wenn ihre Eltern in dem Fall wird es der Vater sein nicht zur Einsicht kommen, kein anderer Weg als sich zu distanzieren wenn sie selbst nicht zugrunde gehen will.

Felide

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Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von Klaro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2014, 16:45:31
...so wie ich es aus dem Beitrag von Chart herausgelesen habe, ist der Vater wohl noch nicht pflegebedürftig und ein Pflegeheim erscheint mir deswg. nicht der nächste Weg, zumal er ziemlich sicher auch noch keine Pflegestufe bekommen wird. Außerdem scheinen die Eltern auch nicht in ein Seniorenheim zu wollen.

Ja,aber es gibt genügend Pflegedienste, die auch Einsatz im Haushalt anbieten. Z.B. die Caritas. Kompressionsstrümpfe anziehen übernimmt die Pflege und die Kosten dazu werden - wie hier erst in einem anderen Thread erwähnt - von der KK nach Rezept vom Arzt bezahlt.
Aber auch das muss von den Eltern gewollt sein, es braucht viel Überzeugungstaktik, die Eltern dieses schmackhaft zu machen. Aber ein Versuch sollte auf jeden Fall gestartet werden.

Ansonsten bleibt eben nur das Gespräch mit dem Vater, evtl. auch ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt wg. einer evtl. Altersdepression und wenn alles nichts bringt...einen Abstand zu den Eltern, was aber auch schwierig sein wird. Allerdings sollte man nicht vor lauter Hilfeleistung sich selber dabei vergessen.

Klaro
olga64
olga64
Mitglied

Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Felide1 vom 22.10.2014, 17:06:40
BEi unserer Mutter war es ähnlich. Sie kam in ein Pflegeheim, als sich nach einem Sturz abzeichnete, dass sie mit 82 Jahren nicht mehr allein leben konnte. Wir fanden dann mit viel Glück ein sehr gutes Heim, wo unsere Mutter auch noch fast 10 Jahre recht glücklich war. Die Wohnung unserer Mutter behielten wir aber vorsichtshalber noch einige Monate und bezahlten auch die Miete, weil wir Angst hatten, irgendwann wird sie extrem zornig und pocht darauf. Hat sie aber nie getan - diese Wohnung, wo sie mehr als 50 Jahre lebte, war nie mehr ein Wort wert. Sie genoss es in dem Heim, versorgt zu sein, AnsprechpartnerInnen zu haben usw. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen, auch alte Leute - das geht aber nur, wenn man sich nicht wieder gegen eine Änderung seiner Lebensumstände sträubt. Olga
geli
geli
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Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von geli
als Antwort auf Felide1 vom 22.10.2014, 17:06:40
Felide, das ist jetzt sicher schwieriger als vorher, als man noch nicht so eng zusammen wohnte ("gemeinsame Terrasse"). Wenn man 600km entfernt lebt, ist es wahrscheinlich leichter, als wenn man Wand an Wand wohnt. Damit meine ich nicht, dass man keine Lösung suchen sollte, und sei sie vielleicht noch so hart!

Am gangbarsten halte ich noch den Weg, sich erstmal mit dem Arzt zu besprechen, wie hier schon öfter vorgeschlagen wurde. Möglicherweise diagnostiziert der auch schon beginnende Demenz, die sich mitunter auch so äußern kann (kenne ich von Schwiegermutter)?
Re: Erhoffe mir Hilfe im Zusammenleben mit Alt und Jung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.10.2014, 16:45:31
Auf jeden fall hat sie ein recht auf ein wunderbares EIGENES leben.

Es gibt nur das eine leben!

Da darf sie ruhig egoistisch denken.

Theoretisch kann der vater ihr ja noch 20 jahre das leben vermiesen 😡😡😡

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