Soziales Grübel,

gemella schrieb am 20.05.2007 um 17.39:

> ja, ich grüble. 3x habe ich gestern gehört: Eine junge Frau hält jung. Und ich denke an meinen Nachbarn ( nicht den, den ich nicht mag). Er ist 60+ und hat eine Frau die 20 Jahre jünger ist. Immer wenn er frei hat, sitzt er im Keller und drischt das Klavier. Oder ich sehe die Männer mit hochroten Köpfen, das Bike tretend, sehnsüchtig hinter ihren fitten Frauen schnaufen.>

recht hast du gemella,

bei den von dir geschilderten situationen zu grübeln.

ob das aber verallgemeinert werden kann und für "alle" partnerschaften gilt, die geprägt sind von einem altersunterschied, der die anzahl der jahre zum thema macht, möchte ich nicht annehmen.

"jung hält" sicher vieles, nicht nur die junge frau oder aber der junge mann?

für mich war und ist nicht wesentlich, wie alt oder jung ein partner sein sollte; sondern sehr viel mehr, welche verbindenden interessen sich zeigen und wie sich ein miteinander gestaltet, das sicherlich nicht nur resultiert aus der jugend oder dem alter des partners.

ich durfte beide situationen kennen- und schätzen lernen und bin den damit verbundenen klischees im persönlichen umfeld gelassen begegnet. so weit die bedenken offen ausgesprochen wurden und ich eine chance hatte, eventuellen bedenken erklärend zu begegnen, habe ich das nur dann genutzt, wenn mir die menschen wichtig waren.

rückblickend, weiss ich heute, das es nicht der erhebliche altersunterschied war, der die jeweilige partnerschaft beendete und möchte aus dieser, meiner persönlichen erfahrung anregen, vielmehr sehr gut zu unterscheiden, welche kriterien die betreffenden gewählt haben, den oder die partnerin zu wählen und glücklich zu leben ; nicht in jedem falle sind eben geld oder sex die wirklich ernstzunehmenden gründe dafür.

...

Stephan Wackwitz hat in der Weltonline einen artikel geschrieben, den ich für lesenswert finde, weil es das widerspiegelt, das ich eben gut verstehen kann ; wer mag, link klicken und womöglich gemella,

erleichtert es das "grübeln"?

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pilli

Hallo gemella et all .
Beim Lesen der Beiträge habe ich mich gefragt, was denn der/die einzelne sich unter einer Beziehung mit einem jüngeren partner/einr jüngeren Partnerin wirklich vorstellt und wie er eine Beziehung oder Ehe überhaupt sieht?

Geht es nur um "Äusserlichkeiten", bei denen man(n) sich mit einer jüngeren Frau nur "schmücken" möchte, ist Liebe doch sowieso völlig unwichtig - auch dem betreffenden älteren Mann oder der älteren Frau mit einem jugendlichen "Lover", der/die weiss das selbst sehr gut einzuschätzen und ist bereit, den Preis dafür zu zahlen.

Geht es um "Liebe" und darum, dass "der andere mich so liebt, wie ich bin" .... sorry ... dann ist man auf dem falschen Dampfer, egal ob Mann oder Frau, egal ob gleichaltrig, älter ödr jünger. Die "Liebesheirat" ist doch eine Erfindung der Neuzeit, die es vor 150Jahren noch gar nicht gab und die in vielen anderen Kulturen so auch nicht existiert. Fahr nach Thailand oder auf die Philippinen - dort heiraten Frauen, um versorgt zu sein und um eine möglichst gute Stellung in der Gesellschaft zu haben - Liebe ist gefühlsechte Liebe ist nebensächlich - und bitte. das schreibe ich nicht wegen der Europäer, die sich asiatische Frauen holen - sondern weil das auch unter den Menschen gleichen Kulturkreises so ist.

Ich denke, viele Beziehungen bei uns scheitern, weil man auf die romantische Liebe viel zu sehr hofft (besonders Frauen) und weil gerade häufig Frauen ihren Status in einer Ehe nicht wirklich erkennen - wie sonst könnten sie gleich ausflippen, wenn "er" mal ein wenig flirtet?

Einen Gefährten, eine Gefährtin zu finden, mit der/dem man mehr teilt, als das Bett und den Austausch körpereigener Flüssigkeiten ist so schwer nicht, wenn man nicht den Allmächtigkeitsanspruch hat "Du musst mich so lieben wie ich bin" - sondern wenn man auch ein wenig an sich arbeitet. Für einen Geschäftspartner würde man ds dochauch tun und ihm nicht jede eigene Launigkeit zumuten oder mit Lockenwickler an seinen Tisch kommen ... ?

Wenn man sich als ältere Frau auf einen jüngeren Mann einlässt, dann geht gar nichts, wenn man so romantisch-verklärt an die Sache herangeht. Ich war einige Jahre mit einem 20J jüngeren Mann eng befreundet, wir sahen uns immer an den Wochenenden - da reiste er jedesmal fast 500km, um zu mir zu kommen. Bloss, um ein bisschen Sex zu haben , so viel Umstand? Liebe...weiss ich nicht ..aber es ging beidseitig eine grosse Faszination von einander aus und das hielt relativ lange - für meine Verhältnisse sind 3 Jahre sehr, sehr viel Irgendwann meinte er einmal, dass unsder Altersunterschied für ihn keine Rolle spiele - worauf ich aber erwidern musste, dass der Altersunterschied von 20 Jahren der ausschlaggebende Grund sei, warum wir überhaupt zusammen seien ..er war etwas geschockt... Denn ich sagte ihm auch, dass er mir als Gleichaltriger in jedem Falle zu langweilig und spiessig gewesen sei. Das hat ihn dann schon etwas geschockt Übrigens war er weit davon entfernt, Mutterkomplexe zu haben - Kuchen backen oder was gekocht kriegen war bei mir nicht drin und ein grosses Schmusi-Kuscheltierchen bin ich auch nicht.. .ich denke, ihn hat viel mehr fasziniert, dass sich die Welt nicht nur um mich drehte, wie es nunmal bei gleichaltrigen Frauen der Fall gewesen wäre - und bestimmte Zickigkeiten bei eben dieser älteren Frau nicht mehr stattfanden.

Mein Rat an Frauen, die einen jüngeren Partner suchen/wollen:

1. Macht Euch nicht jünger als ihr seid - weder durch Kleidung, Schminke, Sprache oder Benehmen

2. Behaltet die Eigenschaften, für die Mann Euch begehrt und wandelt Euch nicht im Laufe einer Beziehung - das ist tötlich.

3. Seid grosszügig und gebt viel Zügel - und versucht nicht, hinterherzulaufen .. er ist eh schneller

4. Geht immer davon aus, dass eine Beziehung mit einem so viel jüngeren Mann immer nur für eine gewisse Zeit ihren Reiz hat und plant nicht für die Ewigkeit.

5. Und seht Euch vor, dass Ihr nicht an einen Mann geratet, der eigentlich nur "Hotel Mama, aber mit Sex" will
--
angelottchen

Hallo Pilli,

nach dem Lesen des Artikels, habe ich sofort meinen "populärfeministischen Mainstream korrigiert. )

ich denke, zu einer guten Beziehung gehören stets Zwei, die daran arbeiten.
Zu einer schlechten Beziehung, reicht, wenn Einer nicht daran mitarbeitet. *g*

oft wird das böse Ende einer vorher Jahrzehnte dauernden "berauchbaren oder guten" Beziehung, weitaus schlimmer gewertet als das gleiche böse Ende einer kurzen, und weniger "brauchbaren oder guten" Beziehung
und dabei die hundertmal mehr erlebten gemeinsamen schönen Dinge unberücksichtigt gelassen. Warum eigentlich?

(man freut sich weniger über ehemals Schönes, sondern ärgert sich und trauert viel mehr um demnächst nicht mehr Erlebbares,,, was aber nicht zutreffen muss)

hugo

ich vermute, es hat auch viel mit der gesellschaft zu tun.

das ältere männer sich oft mit irgend barbies schmücken, ist ja nichts neues.
oft wurden junge frauen durch abgesprochene heiraten an irgend ältere herren verschachert, auch wegen erben sichern.
die gesellschaft heute mag noch so modern, fortschrittlich und aufgeklärt sein, in köpfe sitzt das alte denkweise oft noch fest.

so ist es immer noch nicht überall comme il faut, wenn ein frau in gestandene alter sich ein jungspund anlacht.
aber alle schmunzeln über der alte herr, der seine junghasi ausführt, und denken gottweisswas für ein tolle hengst er wäre.

ich hatte nach meine trennung auch ein junge affaire, die mich aber recht schnell gelangweilt hat.
er war in die tat spiessiger, als man es erwarten konnte, richtung couch potato.

junge männer sind oft von ältere frauen fasziniert, was wohl mit erfahrung zu tun hat.
sicher sind die absichten an beide seiten, ob junge frau/alternde lover oder ältere frau/jungspund, nicht immer ganz kosher.
--
eleonore