Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft

Soziales Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft

felix
felix
Mitglied

Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von felix
Ich finde, dass die hochinteressante Diskussion über die Homosexualität mit Einbezug biologischer Aspekte , seiner Genese beim einzelnen Individuum einerseits und seiner gesellschaftlichen Anerkennung oder Diskriminierung andrerseits, ein eigenes Thema wert ist und nicht,wie leider geschehen, als Anhängsel des Exorzismus, einer wirklich ganz andern Problemstellung?

Auch ich verweise auf die Zusammenfassung der Problematik bei Wikipedia (Siehe Link!)

Vorerst einige Bemerkungen:

- Wer z.B. nach der Therapierbarkeit fragt, betrachtet die H. als Krankheit. Etwas Vergleichbares wäre das Therapieren oder Umorientieren von Linkshändern. Das hat man ja zu meiner Schulzeit noch mit allen Mitteln versucht. Die Folgen dürften allgemein bekannt sein.
- Ein sehr trauriges Kapitel ist die heute noch weltweit verbreitete religiöse und soziale Diskriminierung der H. Es gibt in gewissen Glaubensgemeinschaften zwar immer wieder Vorstösse, mit dieser Ungerechtigkeit aufzuräumen. Leider sind noch viele Kirchenführer in dieser Richtung therapieresistent.

Noch eine Bitte an Karl:

Könntest du deine interessanten Beiträge und Dokumente zu diesem Thema hier auch einstellen?

--
felix
lotte
lotte
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von lotte
als Antwort auf felix vom 06.08.2007, 05:51:53
Hallo, Felix,,

Der WIKILINK behandelt für alle, die noch wenig über diese Thematik wissen - sehr umfassend dieselbe.
Meinst Du, dass wir klüger werden, wenn wir noch mehr über biochemische Schaltungen im Gehirn erfahren, die möglicherweise an der Homosexualität mit " Schuld" haben ? Verkürzt: ob die Libidoausrichtung auf Gleichgeschlechtliche angeboren oder sozial bedingt ist ?
Wir Nichtfachleute können ja doch nur vermuten - .

Bin gespannt, ob Du Hinweise bekommst. Ich werde jedenfalls dieses Thema bei mir " meldepflichtig" machen.
--
lotte
hugo
hugo
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von hugo
als Antwort auf felix vom 06.08.2007, 05:51:53
na felix da bin ich ja mal gespannt was dieses Thema unter uns Senioren so hergibt.

Ich selber hab mich damit nicht mehr befasst als mit der Frage: warum gibt es Rothaarige:

z.B:
welcher Anteil an der Gesamtbevölkerung,
sind sie sich dessen bewusst, wollen sie so sein,
haben sie das von der Großmutter geerbt,
wie viele färben sich um und weshalb,
sind sie besonders Öffentlichkeitsauffällig,
wie finden sie die passenden Partner,
können sie auch Pfaffe werden,
warum mag ich -ohne selber so schön rothaarig zu sein-
die Milva und Pippi Langstrumpf
bin ich deshalb abartig und was muss ich dagegen tun, (vielleicht meine Haare in kleine,
die Geister abhaltenden Büschel zu zusammenbinden und altes Leinöl darübertröpfeln )

also je mehr ich über Rothaar nachdenke ,,warum denke ich nicht soviel über Kraushaar, über Blond, Braun, Grau-ja ok der graue Dutt, das hatten wir schon mal,,hat aber auch zu nichts geführt,,aber zum Stricknadeln aufbewahren,,hm warum wohl komm ich plötzlich vom Thema ab ?

anscheinend bin ich sexuell nicht auf der Höhe der Zeit, hinke weit hinterher ,,hm hinken,,bin ich ein sex,,,,Invalide, hab ich was verpasst, gibts denn den § noch diesen, am 4. April 1851 im Strafgesetzbuch für die preußischen Staaten festgelegten Unzuchtsdingsda? damals wars noch der § 143
,wie kann ich nur immerzu an rote Haare denken, da reitet mich doch der Teufel.

Die heutige Jugend hats da besser, in einem Podcastbeitrag las ich: Mein Lehrer hat den Paragraph 175 lustiger erklärt, aber nachher wußte ich immer noch nicht, geht der Homo Europaeicus tatsächlich schon aufrecht ? *g*

also der Wowereit sieht die Sache nicht so verbissen,,sollten WIR hier verbissen darüber diskutieren, oder zumindest ernsthafter als hugo oder kann man heutzutage damit etwas lockerer umgehen ?

--
hugo

Anzeige

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hugo vom 06.08.2007, 08:58:22
Ich denke, wir "Normalos" dürfen über Homos genau so wenig richten wie X-Beinige über O-Beinige.
--
schorsch
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von eleonore
als Antwort auf hugo vom 06.08.2007, 08:58:22
Der Paragraph 175 des deutschen Strafgesetzbuchs (§ 175 StGB-Deutschland) existierte vom 15. Mai 1871 bis zum 10. März 1994. Er stellte sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe. Bis 1969 bestrafte er auch die „widernatürliche Unzucht mit Tieren“ (ab 1935 nach Paragraph 175b ausgelagert). Insgesamt wurden etwa 140.000 Männer nach den verschiedenen Fassungen des Paragraphen 175 verurteilt.
****************

ich finde es nicht sehr lustig.
homosexualität gab es schon immer, und in alle kulturen.
und wie immer, hat die kirche und religion ihren hand mit in spiel, wenn diese menschen verteufelt werden.
--
eleonore
tani
tani
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von tani
als Antwort auf hugo vom 06.08.2007, 08:58:22

--hugo, dein beitrag zu diesem thema ist mit einer gehörigen prise humor ausgestattet.
leicht ironisch, aber - wie ich finde - witzig.
ich glaube, in der heutigen zeit spielt das thema "homo" - "hetero" keine große rolle mehr. ich glaube eher, eine vermutung, daß es gewissermaßen langsam "schick" wird, anders zu sein.
wie viele leute outen sich inzwischen, wo man leichte zweifel haben könnte.
eher gilt es, meiner meinung nach, als "cool", nicht "normal" zu sein.

aber, was ist schon normal? normal ist, was gefällt.
jeder soll leben wie er will, auf welche weise er glücklich wird.

ich frage mich eher, ob die "EHE" als institution noch eine zukunft hat.
in meinem umfeld gibt es viele paare, die seit jahren zusammen leben.
paare, frau/frau, mann/mann.


tani

Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von hugo
als Antwort auf schorsch vom 06.08.2007, 09:27:52
oh ja schorsch du hast es erfasst, so sehe ich das auch.
Da kannte ich mal eine, die hatte zwei wunderschöne schlanke ebenmäßige Beine, die reichten beide bis zur Erde, besonders das Linke. *g*
--
eleonore ok, solls ne sehr ernste Sache bleiben, das ist immer so für denjenigen den es persönlich trifft mit der Intoleranz der Anderen, die angeblich der Meinung sind SIE seien Normal, ja, sie sind "ungeheuer normal",,

Der Ernst und die Verbissenheit können aber auch übertrieben werden,,,ach ja und die Leute die ich so kenne die es betrifft, was heißt betrifft, also Die, über die so gerne geredet wird- die sind eher fröhliche, gerne fetende und feiernde und jeglicher Kultur -auch der Unernsten- nicht abgeneigt. *g*

hugo
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von eleonore
als Antwort auf hugo vom 06.08.2007, 09:53:36
@hugo,

mir ging es in erste linie, wann diese § abgeschafft wurde, daher in fettschrift.

(PS. nur für dich hugo, ich bin 180 lang, was denkst du, was ich für lange beine habe???und rothaarig bin ich auch noch, dank mutter natur :o))))
--
eleonore
Karl
Karl
Administrator

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von Karl
als Antwort auf felix vom 06.08.2007, 05:51:53
Der Bitte von Felix entsprechend: Einige Belege für biologische Ursachen der Homosexualität:

1) weibliche Verwandte sind fruchtbarer

Deutschsprachiger Kommentar zu der primären Quelle:
Wie sich Homosexualität in der Evolution durchsetzen konnte


Die primäre Quelle, die nachgewiesen hat, dass das gleiche genetische Merkmal, welches mit männlicher Homosexualität korreliert, die Fruchtbarkeit von Frauen erhöht (Achtung, bei Klick wird eine PDF-Datei geladen):

Evidence for maternally inherited factors favouring male homosexuality and promoting female fecundity" (pdf, engl.), Camperio-Ciani, Corna, Capiluppi, in: Royal Society Publishing, 18. Oktober 2004, Band 271, Nummer 1554/November 07, 2004, S. 2217–2221

2) Eineiige Zwillinge sind öfters beide homo als zweieiige Zwillinge oder Stiefgeschwister gleichen Alters



3) Der Einfluss vorhergehender Schwangerschaften der Mutter mit männlichen Föten auf das Schwulsein:

Homosexualität entsteht wohl vor, nicht nach der Geburt

Diesen beschriebenen Umstand, dass später geborene Söhne häufiger zum Schwulsein tendieren, ist m. E. evolutionsbiologisch besonders interessant, da der biologische Vorteil für die Erstgeborenen darin gelegen haben könnte, dass ihre jüngeren Brüder sich um die Aufzucht ihrer Kinder mitkümmern konnten.

Lieber Leser, falls du widersprechende Studien, die sich auf die vorliegenden beziehen, kennst, teile sie uns bitte mit, auch jede sachliche Kritik ist willkommen.


--
karl
felix
felix
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von felix
als Antwort auf hugo vom 06.08.2007, 08:58:22
Hallo Hugo,

deine Analogie mit der Haarfarbe mag für dich stiummen ... nur werden Rothaarige in unserer Gesellschaft nicht so oft diskriminiert und mit Ausgrenzungen belegt, wie die Homosexuellen.
Deshalb ist meiner Meinung nach diese Problematik leider noch immer sehr aktuell.
Es gibt immer noch in vielen Ländern Berufsverbote und eine zurückgebliebene Gesetzgebung, die Homosexualität verfolgt.
Auch in unserer mehr oder weniger aufgeklärten Gesellschaft mokiert man sich und lacht über grobe Witze.
Viele H. leben frustriert in einer heterosexuellen Beziehung, weil sie ihre wirkliche Neigung nicht zulassen können oder kaschieren wollen.
Die Psychiatrie kennt den Sachverhalt.
In so manchen Glaubensgemeinschaften und Gesellschaften ist ein sich Outen noch immer ein sozialer Selbstmord!
--
felix

Anzeige