Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft

Soziales Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von schorsch
als Antwort auf felix vom 06.08.2007, 11:15:07
Wetten, dass es mehr Frauen gibt, die sich von schwarz und blond auf rot färben liessen, als Männer, die sich von Hetero zu Homo ändern?
--
schorsch
felix
felix
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von felix
als Antwort auf Karl vom 06.08.2007, 09:59:17
Zur Frage ob die Homosexualität angeboren oder erworben sei, möchte ich einige Denkansätze aus der Verhaltensforschung beisteuern.

Zur Zeit der geltenden Trieblehre (z.B. S.Freud) galt die Auffassung, dass es für ein bestimmtes angeborenes Verhalten einen Schlüsselreiz und einen dazugehörenden sogenannten Angeborenen Auslösemechanismus (AAM) braucht. z.B.konnte man nachweisen, dass beim Balzverhalten bestimmte Reizkonfigurationen den Partner zum Paarungsverhalten bringen konnten, ohne dass dazu Eigenerfahrungen, Prägungen oder Lernprozesse nötig waren.
Diese Schlüsselreize liessen sich auch durch relativ grobe Attrappen simulieren.
Beim Menschen spielen durchaus auch bestimmte Schlüsselreize bei der Stimulation des Sexualtriebes eine Rolle. Im optischen Bereich sind es gewisse Körperpartien, Körperhaltungen und -bewegungen aber auch der Blickkontakt und die Mimik, die wirksam sind. Sehr wichtig sind aber auch der Geruch, akustische und taktile Reize.
Heute ist man der Ansicht, dass die AAM durchaus während früher Reifungsphasen modifiziert oder umgeprägt werden können. Von einem pathologischen Vorgang würde ich dabei aber nicht sprechen.
Ein anderer Aspekt kommt aus der Tiefenpsychologie:
In der analytischen Psychologie von C.G.Jung z.B. begegnet man den Archetypen Anima (weiblich) und Animus (männlich) als Urbilder des Gegengeschlechtes. Auch hier wäre eine Vertauschung gegenüber dem chromosomal bestimmten Geschlecht denkbar.

Link:Anima Animus bei C.G.Jung: http://de.wikipedia.org/wiki/Animus_und_Anima


Nirgends finde ich Anhaltspunkte, die eine Diskriminierung oder Stigmatisierung rechtfertigen würden. Dass die Menschen zur Zeit der Bibelentstehung dies ganz anderst deuteten ist verständlich.
Dass man aber heute noch an solchen Fehldeutungen festhält ist ein unverzeihlicher Skandal!



--
felix

mart
mart
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von mart
als Antwort auf felix vom 06.08.2007, 18:49:46
Gleich, ob Homosexualität angeboren oder eine Stoffwechselerkrankung ist, in frühester Kindheit erworben oder anerzogen wurde, durch das Fleischessen der werdenden Mutter bewirkt oder durch Bakterien oder Viren ausgelöst wurde ), Tatsache ist, daß die Menschenrechte auch für Homosexuelle zu gelten haben.

Da aber viele Staaten Schwierigkeiten haben diese Menschen als Menschen mit Rechten zu sehen, versuchte Brasilien vor einigen Jahren bei der UNO Menschenrechtskommission mit einer Resolution eine Klarstellung zu erreichen - Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung sollte verboten werden. (Erinnert mich an die Geschichte der Frauenkonvention - auch da war es nötig weltweit eindeutig klarzustellen, daß Menschenrechte auch für Frauen uneingeschränkt gültig sein müssen.)

Das Schicksal dieses Antrags ist leider typisch - er versank, tauchte nochmals kurz auf und dämmert nun still vor sich hin ---- der Vatikan spielt hier eine unrühmlichen Verhindererrolle, übrigens in idyllischer Übereinstimmung mit islamischen Staaten; derselbe Vatikan, der sich bisher außerstande gesehen hat die Mehrzahl der Menschenrechtskonventionen zu unterschreiben.

siehe Dossier
62. Sitzungsperiode der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen
13. März bis 21. April 2006



Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von hugo
als Antwort auf mart vom 07.08.2007, 01:48:34
hallo mart, da geb ich Dir 100 pro recht
"der Vatikan spielt hier eine unrühmlichen Verhindererrolle, übrigens in idyllischer Übereinstimmung mit islamischen Staaten;,,"

gibts denn weltweit überhaupt Religionen die als Vorreiter oder modern oder zeitgemäß gelten können im Umgang mit diesem Thema ?

vielleicht die Zeugen Jehovas? bei denen steht: "mit allen Menschen Frieden zu halten“

aber ansonsten scheinen sämtliche Religionen damit so ihre Problemchen zu haben, da sie sich ja zumeist auf alte und uralte Schriften beziehen und berufen und somit "uraltem Schmarrn" verfallen sind.
--
hugo
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf hugo vom 07.08.2007, 09:20:09
jaja, die Zeugen Jehovas (Zitat aus Wikipedia) "warnen nach ihrer Überzeugung davor, seine Mitmenschen zu hassen, selbst wenn man „einen starken Abscheu gegen bestimmte Lebensweisen“ empfindet und empfehlen allen Christen „mit allen Menschen Frieden zu halten“ (Röm 12,9 EU; 12,17-19 EU). Sie warnen auch explizit davor, Homosexuelle zu misshandeln oder missachten, denn nach dem christlichen Glauben würden wahre Christen ihre Mitmenschen als mögliche Nachfolger Christi betrachten und sie mit Respekt und Würde behandeln. Gleichzeitig werden homosexuelle Handlungen von den Zeugen Jehovas allerdings ausdrücklich als Sünde abgelehnt, da dies kein „normaler Lebensstil" sei. Schwule und Lesben werden, sofern sie jemals Mitglied waren und nicht abstinent leben, aus der Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen." Zitat Ende

Ja was denn nu - Frieden halten, leben lassen oder einfach mal verstossen und ausschliessen?

Interessanter Weise werden Homosexuelle ausserhalb der Religionen zum Glück ja akzeptiert - selbst in den Parteien und der Politik (Ole van Beuys, Wowereyt usw) - in den Medien und der Kunstszene sowieso - nur im Sport haben es Schwule sehr schwer - und ausgerechnet im FUSSBALL wird das Thema total tabuisiert - nur ein Spieler, ein Engländer, outete sich vor einigen Jahren, er kam dann aber so einen gewaltigen Druck, dass er sich wenig später erhängte. In Deutschland sollen schwule Fussballer aus Not geheiratet und ihr angebliches Privatleben in den Medien breitgetreten haben, nur damit ihre Homosexualität nicht publik wird -

Seinen richtigen Namen zu nennen, wäre zu gefährlich für ihn. Nennen wir ihn deshalb Enver. Aber seine Geschichte ist wahr, er ist einer der großen Stars in der Fußball-Bundesliga, den Millionen wegen seiner Fähigkeiten am Ball lieben. Den aber Millionen hassen würden, wenn sie wüssten, dass er keine Frauen, sondern Männer liebt.

Enver leidet, seit er sein Geld als Fußballprofi in der Bundesliga verdient. Er ist fremd in einer deutschen Großstadt und fühlt sich allein. Er ist homosexuell und traut sich nicht, mit jemandem darüber zu reden. Denn im Fußball, so viel hat er auch mit seinem schlechten Deutsch verstanden, ist schwul ein übles Schimpfwort, eine der schlimmsten Beleidigungen unter Männern. Um dem Verdacht vorzubeugen, hat er seinen Mitspielern erzählt, dass er sich nach mehreren Jahren von seiner Freundin getrennt habe. Jetzt sei erst einmal der Verein seine Geliebte.

Enver lacht gequält. Er hat versucht, nur Fußball zu spielen, wie der Trainer das von ihm verlangt. Aber er spielt besser, wenn er als Mensch zufrieden ist. Eine Zeit lang hat es funktioniert. Er kam zufrieden aus seinem Heimatland zurück und redete sich ein, dass der nächste Urlaub schon bald kommen würde. Aber je länger er hier leben muss, wie ein Kastrierter, der von Männern träumt und mit seinen Mitspielern von Frauen schwärmt, wird er gereizter und unruhiger. Seit wenigen Wochen verkehrt Enver abends in der Schwulenszene - einer unter vielen.

Bis jetzt. Einige kennen ihn schon. Diejenigen, die ihn erkannt haben, schweigen. Was könnte aber passieren, wenn einer redet? Enver hat Angst, dass sein geheimes Leben öffentlich wird. Manchmal hasst er sich dafür, dass er so ist, wie er ist: "Ich bin nur ein verdammter Schwuler. Ein Superstar aus Scheiße." Er schafft es nur noch selten, sich auf seinen Sport zu konzentrieren und ist manchmal so verzweifelt, dass er nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll.

"Es gibt immer mehr Menschen, die schwul sind, sicher auch Spieler der Bundesliga" (Arne Friedrich, Nationalspieler von Hertha BSC Berlin)

Enver ist kein Einzelfall unter den Profis der Fußball-Bundesliga. "In einigen deutschen Städten leben homosexuelle Fußballprofis unter ähnlichen Bedingungen. Ihre Angst vor Entdeckung und der Druck müssen enorm sein", weiß die Kulturwissenschaftler Dr. Tatjana Eggeling vom Institut für Kulturanthropologie und europäische Ethnologie in Göttingen. Eggeling habilitiert seit über zwei Jahren über "Homosexualität im Sport" und recherchiert dafür in verschiedenen Ländern. Um der Norm und dem Idealbild des heterosexuellen Sportlers zu genügen, werden von Spitzensportlern und deren Clans mühsam und aufwändig konstruierte Doppelidentitäten mit Frauen und Kindern geschaffen.

Die eigentliche Sexualität wird anonym in der Schwulenszene ausgelebt. "Man muss das sehr private und versteckte homosexuelle Leben und das öffentliche Leben so vereinbaren, dass die Profis den Druck aushalten", weiß Eggeling. Für die Fußballer mit gravierenden Folgen: "Es ist ein sehr hoher Preis, den man bezahlt. Unter den Sportlern existiert als Konsequenz ganz viel Selbstverleugnung und Selbsthass. Um damit halbwegs funktionieren zu können, sind enorme Verdrängungsleistungen notwendig."

Bewusst werden Persönlichkeiten der Spieler gespalten: Neben den echten, die nicht in Erscheinung treten dürfen, agieren die konstruierten, wie sie von Club, Mitspielern und Fans erwartet werden. "Das geht so weit, dass man sich betont heterosexuell verhält und kleidet, um von vornherein jeden Verdacht zu zerstreuen", so die Wissenschaftlerin. So werden schwule Fußballprofis zum Schauspielern gezwungen und zu Vertretern von Werten, die sie aus innerer Überzeugung ablehnen.

"Schwule Spieler muss es geben, aber ich weiß nicht wo" (Jürgen Rollmann, Ex-Profi von Werder Bremen)

Da Fußball und Homosexualität nach wie vor als unvereinbare Gegensätze gelten, gibt es offiziell im deutschen Profifußball keine Schwulen. Kein deutscher Profi hat sich bislang als Homosexueller zu erkennen gegeben, obwohl, statistisch gesehen, mindestens drei schwule Teams in den Bundesligen spielen müssten. Unter der Hand werden einige Namen gehandelt, aber offen möchte keiner damit umgehen. Stattdessen wird weiter Verstecken gespielt und viel Energie darauf verwandt, Fußball als angeblich schwulenfreie Männerzone zu erhalten. "Je bekannter die Profis sind, desto schwieriger wird es, die Fassaden eines solchen Doppellebens aufrechtzuerhalten", glaubt Tatjana Eggeling. Ein erfülltes Leben ist nicht möglich. "Sport ist einer der konservativsten Bereiche unserer Gesellschaft. Der Arbeitersport wurde jahrzehntelang nur von Männern und deren Sichtweise dominiert", erklärt Eggeling. Andere Lebensweisen finden da keinen Platz. "Das Fremde löst besonders viel Angst aus, auch weil Sport ganz nah an der Körperlichkeit dran ist. Dem wird besonders aggressiv und intolerant begegnet."
geschrieben von Aus einem SPIEGEL-Artikel


Der ganze Artikel ist hier nachzulesen (3 Seiten)






--
angelottchen
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von schorsch
als Antwort auf angelottchen vom 07.08.2007, 09:49:01
@ "...denn nach dem christlichen Glauben würden wahre Christen ihre Mitmenschen als mögliche Nachfolger Christi betrachten..."

Bis jetzt war ich der Meinung, dass die Zeugen Jehovas nicht daran glauben, dass Christus derjenige sei, den Gott als Retter der Menschheit angekündigt hatte. Ist es nicht so, dass sie heute noch auf ihren Erlöser nämlich Jehova warten?

Ich lasse mich gern anders belehren und danke dafür.
--
schorsch

Anzeige

mart
mart
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von mart
als Antwort auf angelottchen vom 07.08.2007, 09:49:01
Nachdem doch alle monotheistischen Religionen Abkömmlinge ein- und desselben archaiischen Wüstenreligion sind - sozusagen evolutionär entstanden - , verwundern mich ähnliche Positionen nicht.

felix
felix
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von felix
als Antwort auf mart vom 07.08.2007, 01:48:34
Hallo mart,

vielen Dank für deinen aufschlussreichen Link.
Wirklich erschreckend, was in gewissen Ländern wie z.B. dem Iran heute noch an Verbrechen gegen Homosexuelle zugelassen und sogar gesetzlich untermauert wird.
Dabei bin ich überzeugt, dass gerade in diesen Ländern eine abscheuliche Doppelmoral ihr Unwesen treibt.
Ich frage mich wirklich, in wie weit hier ein sturer Glauben eine Hauptrolle spielt.
Hier ist noch ein riesengrosses Defizit an Menschenrechte anzugehen.
Wieweit lassen sich gegen solche Länder Sanktionen treffen, ohne das unmündige Volk damit zu treffen.
--
felix
musikerin
musikerin
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von musikerin
als Antwort auf felix vom 07.08.2007, 11:36:33
Dabei bin ich überzeugt, dass gerade in diesen Ländern eine abscheuliche Doppelmoral ihr Unwesen treibt.
geschrieben von "felix"


Kann ich nur bestätigen:

Homosexualität und Islam
von Ipek Ipekcioglu

Erotik, Homosexualität und Islam sind eng miteinander verwoben und hat sehr starke kulturelle Wurzeln in Ländern, wo Islam dominant ist. In einer Gesellschaft, wo es strikte Geschlechtertrennung gibt, werden erotische und sexuelle Bedürfnisse mit den eigenen Geschlechtsgenossen gelebt. So ist es nicht unüblich, dass die ersten erotischen Erfahrungen mit dem eigenen Geschlecht gemacht werden, sei es die gemeinsamer Akt der Enthaarung, Tanzabende unter Frauen, Hamambesuche oder Fußballmannschaft, gar Koranschule. Knabenliebe oder Frauenliebe sind in Gedichten oder in Liedern manifestiert.


--
musikerin
pilli
pilli
Mitglied

Re: Homosexualität in der Biologie und Gesellschaft
geschrieben von pilli
als Antwort auf felix vom 06.08.2007, 05:51:53
- Wer z.B. nach der Therapierbarkeit fragt, betrachtet die H. als Krankheit. Etwas Vergleichbares wäre das Therapieren oder Umorientieren von Linkshändern. Das hat man ja zu meiner Schulzeit noch mit allen Mitteln versucht. Die Folgen dürften allgemein bekannt sein.
- Ein sehr trauriges Kapitel ist die heute noch weltweit verbreitete religiöse und soziale Diskriminierung der H. Es gibt in gewissen Glaubensgemeinschaften zwar immer wieder Vorstösse, mit dieser Ungerechtigkeit aufzuräumen. Leider sind noch viele Kirchenführer in dieser Richtung therapieresistent.



zur problematik der "religiösen und sozialen Diskriminierung" hat es heute abend um 19.20 uhr einen beitrag von Michael Heussen, ARD-Korrespondent New York im "Weltspiegel" der ARD zu der US-Organisation "Exodus",


zitat::

- ...die auf Umerziehung setzt.

"Man muss das Schwulsein in den Griff bekommen"

Schwulsein und an Jesus glauben - das geht nicht, sagen die fundamentalistischen Kirchen in den USA. Wer schwule Neigungen hat, soll sie wegbeten. Einmal im Jahr treffen sich ehemalige Schwule, um gemeinsam den Dämon zu besiegen...



- ... Weniger als ein Drittel bleibt dabei. Die Erfolgsquote ist allerdings gering. Nicht einmal ein Drittel der Teilnehmer schafft es - die Führer von "Exodus" glauben trotzdem, dass nur ein heterosexuelles oder ein enthaltsames Leben hin zu Gott führen kann. "Gott hat uns nicht für die Homosexualität geschaffen", behauptet "Exodus"-Präsident Alan Chambers. "Das geht deutlich aus der Bibel hervor. Und ich glaube auch nicht, dass es Gottes Wille ist, wenn ein Mensch schwul wird. Das ergibt sich wie so vieles im Laufe unseres Lebens, hervorgerufen durch äußere Einflüsse. Das sind Dinge, die man in den Griff bekommen muss.”...

- Ein harmloses Beispiel, aber heute ist Peterson überzeugt, dass "Exodus" gefährlich ist, dass die Umerziehungsversuche den Männern und Frauen, die mit ihrem Glauben und ihren sexuellen Neigungen kämpfen, mehr schaden als nützen. Am Ende war Peterson Toscano um viel Geld ärmer und um Erfahrungen reicher. "Nachdem ich über 30.000 Dollar ausgegeben und Therapien auf drei Kontinenten mitgemacht hatte, bin ich eines Tages völlig erschöpft zu mir gekommen und habe mir gedacht, was zum Teufel machst Du hier eigentlich?...

- ... "Exodus"-Gründer ist selbst ausgestiegen. Einer der Teilnehmer der Gegenkonferenz ist Michael Bussee. Er hat "Exodus" vor 30 Jahren mitgegründet, ist aber bald wieder ausgestiegen, weil er wieder schwul sein wollte und weil er die Methoden und angeblichen Erfolge seiner ultrareligiösen Ex-Schwulen-Organisation schon bald für fragwürdig hielt. "Eines Tages kam ein junger Mann zu mir", berichtet Bussee. "Er erzählte, dass er Sex mit einem Unbekannten hatte und sich danach so schuldig fühlte, dass er sich selbst verstümmelt hat. Er hat sich mit einer Rasierklinge die Genitalien aufgeschnitten und dann Rohrreiniger draufgeschüttet, um seine Schuld zu büßen. Da habe ich gemerkt, ich muss aufhören. Ich kann nicht weiterhin so tun, als wenn ich nicht mehr schwul bin und kann nicht weiter gegen Homosexualität predigen, wenn das solche Schäden anrichtet.” Einen kleinen Erfolg können die "Jetzt-wieder-Schwulen" für sich verbuchen: "Exodus" hat versprochen, seine Umerziehungsprogramme zumindest für Jugendliche zu streichen. Peterson aber will mehr: Er will, dass Schwule in allen Kirchen Amerikas endlich toleriert werden...

...

mehr zum thema im link: Exodus

dass es heutzutage immer noch möglich ist, menschen in eine ausweglose schuldsituation zu drängen mit dem hinweis auf die märchen und legendensammlung der bibel, erschreckt. sehr viel mehr halte ich jedoch den oberflächlichen umgang mit dem thema in der gesellschaft für bedenklich. da werden von vielen immer noch witzchen verbreitet und unterschwellige ablehnung vermittelt, da wird vermutet, getuschelt und abgewertet quer durch alle gesellschaftsschichten...

warum eigentlich?

--
pilli

Anzeige