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Soziales In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...

Elmos
Elmos
Mitglied

In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von Elmos
Hallo,

aktuell wurde ausgewertet wie sich in einer sehr lang angelegten Kohortenstudie Kinder zu erwachsenen Menschen entwickelten.

Dabei wurde festgestellt, dass sich die Kinder, denen es schon als Dreijährige nicht gut ging, dann später zu den Erwachsenen entwickelten, die für den Staat am teuersten werden.

http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/gesellschaft/-/journal_content/56/12054/15060583

Fazit: es ist für ein Land von immenser Bedeutung schon kleinste Kinder aus "prekären" Verhältissen auch optimal zu fördern und mitzunehmen, um das Geld das man dort zusätzlich ausgibt später dann mehrfach einzusparen.

Liebe Grüße
Andrea
olga64
olga64
Mitglied

Re: In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elmos vom 13.12.2016, 20:31:42
Das stimmt sicherlich und entspricht auch voll meiner Meinung, dass alles getan werden muss, um Familien, wo Kinder leben, gezielt zu fördern. Deshalb bin ich auch unbedingt dafür, das bisherige Ehegattensplitting, das dann kinderlosen, gutverdienenden MÄnnern mit ihren nicht-berufstätigen Ehefrauen zugutekomt, schnellstens zu ändern.
Aber es müssen alle Kinder (nicht nur die deutschen) und alle Beziehungen, wo Kinder leben (also Alleinerziehende, Homosexuelle usw.) gefördert werden.

Ganz so ist es aber gottseidank nicht immer, dass Kinder auch später den Wege ins Prekariat gehen, wenn sie es leidvoll so erlebt haben. Denken Sie mal an unsere Generation. Auch mein Bruder und ich kamen aus einer prekären Familie; Vater starb früh, Mutter fühlte sich überfordet. Wir lernten schon als Schüler, uns durch Jobs etwas dazuzuverdienen und ich hielt dies bis zum Ende des Studiums auch so durch, weil es ja die heutigen Unterstützungen wie Bafög usw. nicht gab.
Es hat mich aber stärker gemacht und auch resistent, da ich früh lernte, dass es immer einen Ausweg geben wird, wenn mal was schiefgeht. Auch der Gedanke, es immer wieder zu versuchen, ist bei mir und vielen Menschen meiner Generation, die auch so leben mussten, tief verankert und natürlich auch der Stolz, dass man es aus den schlimmen Verhältnissen herausgeschafft hat.
Wenn ich die Möglichkeit habe, mit heutigen Kindern zu sprechen, erwähne ich dies auch immer, da es m.E. sehr wichtig ist, diesen auch Mut zu vermitteln und sie nicht schon von Anfang an auf einen negativen Kreislauf einzustimmen, der so gar nicht kommen muss. Letztendlich ist jeder für sein Leben selbst verantwortlich. Olga
Re: In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.12.2016, 16:59:39
Wenn ich die Möglichkeit habe, mit heutigen Kindern zu sprechen, erwähne ich dies auch immer, da es m.E. sehr wichtig ist, diesen auch Mut zu vermitteln und sie nicht schon von Anfang an auf einen negativen Kreislauf einzustimmen, der so gar nicht kommen muss.
Richtig. Er- oder Entmutigung sind ein wesentlicher Faktor in der Persönlichkeitsentwicklung.
Das Gegenstück zu Dir sind Kinder aus wohlhabenden Familien, die alles ohne Anstrengung bekamen und keine Erfolgserlebnisse aus eigenem Tun hatten, und deshalb im späteren Leben scheitern, weil sie den Sinn von Anstrengung nicht lernten.

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 14.12.2016, 16:59:39
Aus eigener Erfahrung gesprochen: So isses!
Karl
Karl
Administrator

Re: In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 13.12.2016, 20:31:42
Das sehe ich auch so, Andrea.

Deshalb unterstütze ich auch das Vorhaben von Familienministerin Schwesig zur Unterhaltsvorschuss-Reform, die derzeit von der Union ausgebremst wird. Zwar wird es Geld kosten, wenn Alleinerziehende vom Staat (oder den Kommunen) die Unterhaltszahlungen vorgeschossen bekommen, wenn der getrennte Partner keinen Unterhalt zahlt, aber es wäre sehr ungerecht, die Kinder unter dieser Situation leiden zu lassen und vor allem, auch das würde später Geld kosten, wenn die Kinder in ihrer Entwicklung nicht gefördert werden könnten.

Der Staat wird bei den Unterhaltszahlungen ziemlich sicher energischer nachfassen als bisher, wenn es um die Wiederbeschaffung seines eigenen Geldes geht.

Karl
werderanerin
werderanerin
Mitglied

Re: In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Elmos vom 13.12.2016, 20:31:42
Da kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, "Ja, so ist es" und Kinder sind nunmal unser aller Zukunft.
Ich habe viele Enkel und weiß sehr wohl, wovon ich schreibe.

Was in dieser, oft sehr "kalten Zeit" jedoch so wichtig ist, Kinder brauchen Zuwendung und viel, viel Liebe, sie müssen spüren, dass sie gewollt sind, was ja leider auch heute garnicht selbstverständlich ist und das tut manchmal richtig weh.
Kinder werden in eine "soziale Umgebung" hinein geboren und können dafür absolut garnichts.

Wenn man mal in Kinderaugen schaut, spürt man, wie dankbar sie sein können, wenn sie nur ein wenig Liebe & Kuscheleinheiten bekommen und geben alles zurück und das ist doch das Schönste, was einem passieren kann.

Leider ist auch in unserem ,so reichen Deutschland Liebe für Kinder garnicht der Alltag, zuooft hört man leider das Gegenteil.
Es ist mir klar, dass heutige Erwachsene, die in ihrer Kindheit so gar keine Liebe erfahren haben, nicht wissen, wie sie Liebe überhaupt empfinden, geschweige denn weitergeben sollen...leider scheitern genau diese Menschen an der Realität und werden ebenfalls zu Tätern...

Kinder müssen geschützt werden, sie können sich selbst nicht schützen, denn sie Alle sind unsere Zukunft und da unterstütze ich alles, was Kindern zugute kommen kann.

Kristine

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Edita
Edita
Mitglied

Re: In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von Edita
als Antwort auf werderanerin vom 15.12.2016, 12:17:05
In Kindern seine ganze Kraft und finanziellen Möglichkeiten zu investieren ist die verdammte Pflicht aller Eltern, und wenn sie nicht ausreichen, ist es die erste Pflicht einer Gesellschaft, denn kein Kind kann sich Eltern und Gesellschaft aussuchen!

Edita
olga64
olga64
Mitglied

Re: In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 15.12.2016, 12:17:05
Es ist ein wenig ungerecht, zu behaupten, "unsere kalte Gesellschaft" würde so gar nichts für Kinder tun. Sie tut es, z.B. durch Steuerzahlungen und die stillen Helfer, die nicht permanent über ihre guten Taten sprechen, tun noch viel mehr. Da gibt es viele Projekte, die Kindern helfen, wenn die dazugehörigen Eltern dies nicht tun oder einfach unfähig sind, hier was zu machen.
Aber es ist auch eine klassische Aufgabe für uns alte Menschen, die wir meist ja über viel Zeit verfügen und oft auch den Wunsch "wieder irgendwo gebraucht zu werden". Warum nicht als älterer Mensch jüngere Menschen entlasten, in dem man (oder frau) als ehrenamtliche Oma aktiv wird. Wir haben in unserer Gemeindebücherei die Möglichkeit, kleinen Kindern vorzulesen (weil es deren Eltern nicht machen, bzw. dafür anscheinend keine Zeit zu haben). Wir sind ein fester Zirkel älterer Menschen und werden eingeteilt; die Kinder kennen uns, suchen die Bücher nach Mehrheitsentscheidung selbst aus und wir sitzen dann auf Kissen auf dem Boden und die Kleinen folgen gebannt, was hier vorgelesen wird. Auch Kuscheln kommt nicht zu kurz.
Anfangs tat ich mir etwas schwer, weil ich keine Erfahrung mit Kindern hatte und habe. Aber ich stiess auf sehr tolerante kleine Erdenbürger, die meine Unerfahrenheit auf diesem Gebiet gut akzeptierten - ich muss sie auch nicht mit mitgebrachten Süssigkeiten bestechen, weil dies verboten ist.
Eine andere Gruppe Senioren kenne ich, die morgens Schülerlotsen sind und mithelfen,dass die Kinder unbeschadet in Kitas und Schule kommen (diesen Senioren hilft es dann, ihrer senilen Bettflucht einen sinnvollen Rahmen zu geben = Spass!!)
Also Leute, es gibt viele Felder, hier zu helfen - packen wir es einfach an. Das hilft mehr als irgendwie nebulös mal wieder über die kalte und egoistische Gesellschaft zu schimpfen; das bringt nämlich dann gar nichts. Olga
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von schorsch
als Antwort auf werderanerin vom 15.12.2016, 12:17:05
Es gibt den berühmten Teufelskreis "Die Fehler der Väter rächen sich bis ins 7. Glied".

Er kann oft in der betreffenden Familie gar nicht richtig erkannt und damit behoben werden. Darum sollten Behörden nicht nach dem Prinzip "Gut, dass ich nicht so bin wie der arme Lazarus" handeln, sondern alles daran setzen, dass der Teufelskreis unterbrochen wird.
Re: In Kinder zu investieren lohnt sich für uns alle...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 15.12.2016, 16:08:09
Es gibt den berühmten Teufelskreis "Die Fehler der Väter rächen sich bis ins 7. Glied".
Im Prinzip ja. Nur waren es bei den Menschen, die bisher in meine Praxis kamen, die Mütter bzw. in einem Fall die Großmutter mütterlicherseits. Den Vätern konnte man die Schuld geben, als sie in der Familie noch was zu sagen hatten.

Der krasseste Fall (anonymisiert):
Mutter konnte nicht loslassen, Grund mir unbekannt.
1. Glied:
Tochter hatte durch Überbehütung Abhängige Persönlichkeitsstörung.
Heiratete einen durchaus fürsorglichen Mann, der das alles hätte ausgleichen können und ein liebevoller Vater war.
Aber die Mutter (=seine Schwiegermutter) hetzte das Jugendamt mit einer Falschbeschuldigung auf die Familie.
Folge:
Um die Familie vor weiteren Verdächtigungen zu schützen zog sich der so traumatisierte ehemals liebevolle Vater auf eine zwar sorgsame aber distanzierte Haltung zurück. (Also ich hätte meine Schwiegermutter angezeigt, egal ob meine Frau zu mir steht oder nicht.)
2. Glied
Durch den Verlust des liebevollen Vaters, den sie nicht verstand, entwickelte die Tochter eine Borderlinestörung. Sie konnte keine Beziehungfähigkeit entwickeln, geriet an u.a. einen Schläger.
3. Glied
Ihr Sohn wollte sie im Vorschulalter vor diesem Schläger schützen und wurde von ihm einfach weggefegt.
Durch dieses Trauma, von Therapeuten mangelhaft behandelt, entwickelte auch er eine Persönlichkeitsstörung und braucht seit über 10 Jahren ständige Betreuung.

Und alles begann damit, dass eine Mutter nicht loslassen konnte.

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