Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Ist Grüßen heute altmodisch?

Soziales Ist Grüßen heute altmodisch?

Felide1
Felide1
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Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von Felide1
als Antwort auf lars vom 06.11.2010, 10:15:26
Lars,

Da ich einige sehr schöne Jahre in der Schweiz verbracht habe, kenne ich dort die Gepflogenheiten. Ich habe mich S..guat gefühlt vor allem als ich innerhalb eines halben Jahres Schwitzerdüsch gesprochen habe wurde ich herzlichst aufgenommen. Mein Bruder und meine Schwägerin (sie ist Schweizerin) leben heute noch dort.Da ist es selbstverständlich ( in ländlicher Gegend),daß gegrüßt wird.

LG Felide
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von Gillian
als Antwort auf Felide1 vom 06.11.2010, 10:32:03
Hallo alle miteinander, hier melde ich mich als Urheberin der Diskussion nochmal. Ich habe mich mittlerweile auch entspannt und will die ganze Sache nicht zu verbissen sehen. "Hallo" ist ein fröhlicher moderner Gruß, den ich mir auch angewöhnt habe. Wenn ein Anschauen und Lächeln dabei ist, kann man dagegen nichts einwenden.
Lachen musste ich über die Meinung meines lieben Mannes, der mir augenzwinkernd sagte: Wenn mal ein Bankräuber oder Kinderschänder erwischt wird, und die Reporter fragen seine Nachbarn aus, dann sagen die zu 99% "er war eigentlich sehr nett und unauffällig, und ER HAT IMMER FREUNDLICH GEGRÜSST!
Vielen Dank an Uki, Karin2 und die anderen netten Antworter.
Ich halte auch als Oma am Grüßen fest, und ärgere mich nicht mehr, wenn ich es (meist) als Erste tue.
brixana
brixana
Mitglied

Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von brixana
als Antwort auf Gillian vom 06.11.2010, 12:14:58
Hallo Gillian,

mit einem Lächeln zu grüßen, finde ich wunderschön.

Die Zeiten wandeln sich und wir uns auch.

Verschwinden sehe ich die Höflichkeitsregeln mit den Richtlinien z.B.: Der Herr grüßt die Dame, also generell, wer grüßt wen zuerst.
Oft begegne ich einem gleichaltrigen "Stoffel," der von Regeln unserer Zeit scheinbar keine Ahnung hat. Wenn ich nicht grüße, dann lässt er es auch.
Wenn noch nicht einmal die ältere Generation gewisse gesellschaftliche Umgangsformen vorlebt, wie sollen es dann die Jungen wissen?

Gut, es gibt Schlimmeres und ist auch nur am Rande bemerkt.
Lieben Gruß
brixana

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hema
hema
Mitglied

Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von hema
als Antwort auf Gillian vom 05.11.2010, 16:19:28
"Ich bin die Frau Müller, die über euch wohnt, und freue mich, dass mit euch wieder Kinder im Haus sind. Wie heißt ihr denn?" Die Antwort war: "Das dürfen wir nicht sagen."


Ich hab mir über diesen Satz Gedanken gemacht.
Grüßen ist doch eine Art Kontaktnahme. Oftmals entsteht aus einem einfachen Gruß mehr. Geplauder, vielleicht eine nähere Beziehung oder Einladungen.

Möglich ist, dass die Mutter dieser beiden Kinder schlechte Erfahrungen gemacht hat, oder durch Medienberichte Angst bekommten hat, dass ein "lieber Onkel" ihren Kindern zu nahe tritt. Zu oft hört man ja davon.

Ich verstehe diese Mutter. Leider leben wir in dieser schrecklichen Zeit, wo nichts heilig und nichts tabu ist.

lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von lalelu
Guten Tag, liebe Diskutanten!

Ich finde, es kommt darauf an, wo man ist. In der Nachbarschaft, im überschaubaren Kreis oder wenn mir beim Spaziergang jemand begegnet, grüße ich immer mit einem freundlichen Lächeln.

Dabei fällt mir auch kein Zacken aus der Krone, wenn ich jemand zuerst grüße, der jünger ist als ich. Nicht wenige stehen ja auf dem Standpunkt, dass der jüngere immer zuerst grüßen muss. Für mich ist Freundlichkeit aber nicht ans Alter gebunden, und meistens (nicht immer) kommt Freundlichkeit zurück, wenn man sie ausstrahlt. Grüßen ist eine nette Geste, auch wenn man die betroffene Person nicht kennt – und erst recht, wenn man sie kennt!

Anders verhält es sich natürlich, wenn man irgendwo unterwegs ist, wo viele Menschen sind. Man stelle sich vor, hier würde jeder jeden grüßen!

Einen lieben Gruß von Lalelu
situ
situ
Mitglied

Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von situ
Habe vor ein paar Jahren mit wandern wieder begonnen. Mit Freude muss ich sagen, dass noch nie Menschen ohne einen freundlichen Gruß an uns vorüber gingen. Egal ob jung oder alt.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von olga64
als Antwort auf situ vom 10.11.2010, 12:44:27
Das war und ist bei uns in Bayern immer so gewesen; da wir überhaupt ein kommunikatives Volk sind, grüssen wir oft und gerne (auch Preissn). Aber manchmal erhellt doch auch ein Lächeln eines Unbekannten den Tag - da muss dann kein richtiger Gruss mehr folgen. Bei uns in Deutschland bürgert sich ja seit vielen Jahren das unverbindlichere "Hallo" ein, wie dies in vielen anderen LÄndern praktiziert wird - finde ich auch nicht übel. Olga
loretta
loretta
Mitglied

Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von loretta
als Antwort auf olga64 vom 10.11.2010, 16:22:45

Ihr werdet es vielleicht nicht glauben, aber auch in Berliner Wäldern grüßen sich die Wanderer und Spaziergänger. Und die Pilzsammler kommen noch dazu dahingehend ins Gespräch, dass man sich gegenseitig in die Körbe guckt und die Funde bewundert.

Zu Wassersportzeiten, als ich nocht aktive Kanufahrerin war, war es ebenso üblich, sich auf dem Wasser zu grüßen und wenn es nur ein kurzes, aber freundliches Nicken war.

Und noch früher zurück erinnert, an die Zeit der Entenfahrer (2VC), zu denen ich auch gehörte und die von jeher ein spezielles Völkchen waren, wurde sogar die entgegen kommende Ente gegrüßt, indem man aus der permanent hochgeklappten Seitenscheibe kurz die Hand rausstreckte zum zackig freundlichen Grüßle die Finger spreizte.

Ja, unfassbar, dit is Berlin

loretta
situ
situ
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Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von situ
als Antwort auf loretta vom 10.11.2010, 16:38:43
Hallo Loretta,

dann schicke ich mal sehr liebe Grüße vom Schwabenländle nach Berlin. Ich mag Berlin.
olga64
olga64
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Re: Ist Grüßen heute altmodisch?
geschrieben von olga64
als Antwort auf loretta vom 10.11.2010, 16:38:43
Oh ja Loretta. Ich halte Berlin seit 40 Jahren die Treue und bin oft dort und hatte auch nie die Erlebnisse mit "unfreundlichen Berlinern". Dies hängt wohl auch damit zusammen, dass ich selbst in einer Grossstadt aufwuchs und lange lebte (München) und z.B. manchmal unfreundliche Taxi- oder Busfahrer mir nicht fremd waren oder sind; ausserdem bin ich jederzeit in der Lage, darauf entsprechend verbal zu reagieren - letztendlich lachen wir dann gemeinsam darüber.
Mein Bruder lebt nun seit fast 40 Jahren in Berlin - geborener Münchner - Berlin ist schon lange seine Heimat; er lernte dort auch seine Immer-Noch-Ehefrau kennen (Schwäbin) - der Sohn ist geborener Berliner. Was lernen wir daraus? Multikulti ist doch ein Erfolgsmodell. Olga

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