Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum Umzug...

Soziales Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum Umzug...

olga64
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Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum Umzug...
geschrieben von olga64
Insbesondere in Grossstädten wie München, Hamburg und auch Berlin bewohnen Senioren seit Jahrzehnten sehr grosse Altbauwohnungen auch nach Auszug ihrer Kinder und nach Trennung oder Tod des Partners.
Oft sind diese Wohnung in Häusern ohne Lift, aber mit vielen Treppen. Heizungen sind oft nicht modernisiert, ebenso Badezimmer usw.
Andererseits wohnen oft junge Familien in sehr kleinen Wohnungen, weil sie keine grösseren finden.
Die IG-Bau regt nun an, ältere Menschen zum Umzug zu bewegen, in dem man ihnen Prämien bis zu 5.000.-- Euro bezahlt und ihnen auch bei der Suche nach neuen, passenden Wohnungen behilflich ist.
Ich finde die Idee sehr gut.
Bei meiner Lieblingstante, die mittlerweile verstorben ist, war es ähnich: sie wohnte in München in einer 5-Zimmer-Altbauwohnung, davon bewohnte sie aber im Endeffekt nur das Schlafzimmer und die Küche. Die TReppe wurde von Jahr zu Jahr beschwerlicher - auch das Beheizen der Ölöfen ein Problem.
Meine Cousine (die Tochter dieser Tante) und ich überredeten sie dann lange, sich eine moderne, kleine Wohnung zu suchen. Dies gelang irgendwann auch - auch der Vermieter der Altbauwohnung war froh und bezahlte ihr eine anständige Summe beim Auszug.
Sie lebte in dieser gemütlichen, kleinen Wohnung dann sehr gerne und auch bequem bis zu ihrem Tod mit 86 Jahren.
Die Altbauwohnung wurde von Grund auf saniert und weitervermietet (für sehr viel mehr Geld). Olga
fenna
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Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von fenna
als Antwort auf olga64 vom 06.02.2015, 16:07:09
Das hat es bei uns in den 60er Jahren schon gegeben. Alte Leute in großen Wohnungen wurden (meist gegen ihren Willen) in kleine Wohnungen umgesiedelt.

Heute ist das nicht mehr vorstellbar, denn es stehen jede Menge Wohnungen leer.

Es sind schöne Wohnungen und preiswert aber eben alt. Die will niemand haben.
olga64
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Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von olga64
als Antwort auf fenna vom 06.02.2015, 16:55:55
Das ist z.B. bei uns in MÜnchen ganz anders. Die alten Wohnungen, die noch gegen sehr alte Mietverträge und extrem günstige Mieten bewohnt werden, können nicht frei werden, da die Mieter ja unkündbar geworden sind. Aber die BEsitzer werden nichts investieren oder renovieren, weil sich die Kosten nicht amortisieren auf dieser Basis. Dadurch geht auch viel Gutes und Schönes an Wohnsubstanz verloren, ganz zu schweigen von Umweltverschmutzung durch veraltete Heizungen, undichte Fenster usw. In einer Stadt wie München, wo jeder hin will, gibt es zu wenige Wohnungen und aber auch zu wenig Platz, um solche zu bauen. Ich finde den Vorschlag deshalb sehr gut und hoffe, dass er in die Tat umgesetzt wird.
Wenn junge Paare von vornherein befürchten müssen, keine geeignete Wohnung zu finden, werden sie sich auch gegen Kinder entscheiden. Und das ist fatal für unser Land. Olga

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circe
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Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von circe
als Antwort auf olga64 vom 06.02.2015, 16:07:09
ich finde diesen Vorschlag wunderbar! Aber das Umfeld muss auch stimmen und das ist wohl nicht so einfach.
olga64
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Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von olga64
als Antwort auf circe vom 06.02.2015, 17:13:15
BEi meiner Tante ging das gut - wir hatten ja auch ein wenig Zeit ,da wir sie ja erst mal überreden mussten. Der Vermieter half uns auch mit seinen BEziehungen. Die neue, kleine Wohnung war nur wenige Fussminuten von der alten entfernt.
Auch ein Tausch ist ja möglich, wenn eine junge Familie eine grössere Wohnung braucht. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - das dürfte auch hier zutreffen. Der Knackpunkt dürften die Senioren sein, die nicht mehr so flexibel und mobil sind - aber vielleicht siegt ja die Vernunft. Olga
schorsch
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Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 06.02.2015, 16:07:09
Wenn diese Senioren nicht dazu gezwungenen oder gedrängt werden, ihre Wohnung, in der sie sich vielleicht Jahrzehnte lang wohl und daheim gefühlt haben, zu verlassen, und wenn ihnen vielleicht sogar eine bequemere Wohnung vermittelt wird, mit weniger Hindernissen versehen, man sie aber nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reisst, dann ja aber nur dann ist es tolerierbar.

Man sollte sich einfach vom Gedanken lösen, dass "Alte" minderwertig seien und mit ihnen anders umgesprungen werden darf, als mit Jungen.

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fenna
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Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von fenna
als Antwort auf olga64 vom 06.02.2015, 17:17:27
Ich war auch schon 70 als ich von einer großen in eine kleine Wohnung umgesiedelt bin. Ich fühle mich hier sehr wohl und habe alles was ich brauche.
olga64
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Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 06.02.2015, 17:38:21
WEr soll den die Alten hier in Deutschland zwingen? Wenn, dann nur die Kinder, die vielleicht keine Lust mehr haben, in den zu grossen Wohnungen ständig zu helfen.
Wenn jemand die vielen Treppen nicht mehr hochkommt, in der Wohnung nicht mehr heizen und diese auch nicht mehr sauberhalten kann, wäre ja bald nur noch eine Alternative: in ein Pflegeheim. Und da fände ich es wirklich besser, wenn jemand sich frei entscheidet, sich zu verkleinern.
Es gibt natürlich auch die brutalen Vermieter, die die Leute loshaben wollen und dann sehr gemein und perfide mit den Bauarbeiten am Objekt beginnen, für unzumutbare Wohnmöglichkeit sorgen, damit die Leute freiwillig ausziehen - dann allerdings ohne Prämie. Das passiert auch oft in München. Olga
youngster
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Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von youngster
als Antwort auf schorsch vom 06.02.2015, 17:38:21
Wenn diese Senioren nicht dazu gezwungenen oder gedrängt werden, ihre Wohnung, in der sie sich vielleicht Jahrzehnte lang wohl und daheim gefühlt haben, zu verlassen, und wenn ihnen vielleicht sogar eine bequemere Wohnung vermittelt wird, mit weniger Hindernissen versehen, man sie aber nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reisst, dann ja aber nur dann ist es tolerierbar.

Man sollte sich einfach vom Gedanken lösen, dass "Alte" minderwertig seien und mit ihnen anders umgesprungen werden darf, als mit Jungen.


Von einem Zwang ist ja bei dem Vorschlag von Frau Olga keine Rede. Ich finde den Gedanken gut vor allem wenn die neue kleinere Wohnung für die alten Leute (an die Frau Olga denkt) bezahlbar bleibt und Annehmlichkeiten wie z.B. Zentralheizung, Aufzug etc. bietet.

Das einzige Hindernis was ich bei dem Wohnungswechsel als ernstes Problem für die älteren Leute aber auch sehe: wohin mit den ganzen Möbeln, dem Hausrat, der Einrichtung der alten großen Wohnung?

Hier muss dann die/der Umzugswillige auch noch gewillt sein sich von vielem Altgeliebten und Altgewohnten zu trennen und es zu entsorgen.

Das könnte eines der Haupthindernisse werden, dass es mit einem Umzug eben dann doch nicht klappt.

Gruß youngster
olga64
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Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von olga64
als Antwort auf youngster vom 06.02.2015, 17:54:24
Das stimmt - so war es bei meiner Tante auch. Die hatte natürlich viele Möbel in ihrer grossen Wohnung, die sie nicht mehr mitnehmen konnte. Wir halfen ihr auch, zu entrümpeln, was nach 60 Jahren in einer Wohnung wirklich ein Gewaltakt ist.
Wir zeichneten Pläne von der neuen Wohnung - sie trennte sich von vielem, weil sie auch einsah, dass sie vieles nicht mehr brauchte.
Ich habe heute noch ein Schränkchen und eine Truhe von ihr; es lag ihr daran, dass diese Dinge nicht auf den Müll kommen.
Sehr gut war, dass sie durch die Zahlung des Vermieters zu einer neuen Waschmaschine, Geschirrspüler, Fernseher und Kühlschrank kam -. Dafür trennte sie sich dann auch von älterem Gerümpel. ES geht nur mit Hilfe nahestehender Menschen - man darf diese Leute in dieser Situation nicht allein lassen.
Ich zog vor 7 Jahren auch von einer grösseren Wohnung in eine kleinere und empfand die Entrümpelungsaktionen als unheimlich befreiend und freute mich auch über die neuen Dinge, die ich für die neue Wohnung (neues Leben) anschaffen konnte. Olga

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