Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum Umzug...

Soziales Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum Umzug...

Karl
Karl
Administrator

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von Karl
als Antwort auf schorsch vom 06.02.2015, 17:38:21
Lieber Schorsch,

das spiegelt exakt Margits und meine Meinung wider, deren wir uns heute beim Frühstück und Zeitunglesen gegenseitig versicherten.

Zu befürchten ist, dass dann irgendwann der Druck auf "die Alten" groß wird. Margit sagte, so einen Druck habe sie schon einmal als "sogenannte Doppelverdienerin" erlebt. Als sie sich in Tauberbischofsheim an das Gymnasium bewarb, nachdem ich Assistent in Würzburg geworden war, sagte ihr der dortige Direktor, sie habe es doch nicht mehr nötig zu arbeiten, da ihr Mann gut verdiene. Später musste sie öfters erklären, dass sie arbeite, weil es ihr Spass mache und weil es ihr "Beruf" sei, nicht um "doppelt zu verdienen".

Die Gewinner einer solchen "sozialen" Maßnahme wären vorwiegend die Vermieter. In Olgas Beispiel konnte er die Wohnung nach Renovierung deutlich teurer vermieten.

Karl
Karl
Karl
Administrator

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von Karl
als Antwort auf fenna vom 06.02.2015, 17:38:42
Ich war auch schon 70 als ich von einer großen in eine kleine Wohnung umgesiedelt bin. Ich fühle mich hier sehr wohl und habe alles was ich brauche.
Wenn der Umzug freiwillig geschieht, ist das doch prima.

Karl
arcobaleno
arcobaleno
Mitglied

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von arcobaleno
als Antwort auf Karl vom 06.02.2015, 18:34:55
"freiwillig" ist ein dehnbarer begriff. ist es noch freiwillig, wenn auf ältere menschen lange genug eingeredet wird, bis sie dem "vorschlag" zustimmen? oder manipulation?

ich denke, wenn ältere menschen mit dem gedanken, sich zu verkleinern liebäugeln, dann braucht's dazu keiner gesonderten prämie.

diese art der "entscheidungshilfe" wird eher dazu führen, dass die jugend, die es ach so gut meint, ein zusätzliches instrument erhalten, die senioren aus ihrem gewohnten umfeld zu verdrängen.

Anzeige

Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von Klaro
Hallo,

wenn ich da an so manch altes Mütterchen denke, die seit 50 Jahren in einer kleinen 3 -Zimmer-Wohnung lebt, dann kann ich mir auch gut vorstellen, dass diese Frau nicht für viel Geld ausziehen würde. Gut vorstellen kann ich es mir wiederum bei einigermaßen gut situierten Menschen, die freiw. ihr Häuschen verkaufen, um sich mit Haus und Garten im Alter nicht mehr zu belasten.

Ich denke diese Prämie ist ein netter, zusätzlicher Anreiz für Leute, die sowieso im Begriff sind ihre sehr große (Kinder)Wohnung zu verlassen.
Wir hatten diesen Gedanken auch schon, aber es scheitert an den nicht vorhandenen kleineren Wohnungen, die natürlich zusätzlich auch noch günstiger sein müssten. Da wir bereits eine günstige Mietwohnung haben, ist dieses hier bei uns nicht zu toppen..., also werden wir hier die nächsten Jahre bleiben.
Alles hängt also davon ab, ob überhaupt genügend Wohnraum vorhanden ist, wenn nicht - dann ist dieses Angebot illusorisch.

Ob es Kinder gibt, die Druck auf ihre Eltern/Mütter/Väter ausüben, um sich der notwendigen Unterstützung in dieser Wohnung zu entziehen bzw. selber diese Wohnung zu beziehen, darüber möchte ich lieber gar nicht nachdenken. Ich hoffe, es gibt solche Kinder nur sehr selten.

Klaro
Locomotivedriver
Locomotivedriver
Mitglied

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von Locomotivedriver
Diese Schlagzeile ist ein sehr, sehr heißer "hot-spot" im sozialen Bereich und ich bin mir nicht sicher, ob dieser Ausspruch des Herrn Feiger, IG-Bau, auch im richtigen Zusammenhang wieder gegeben wurde.

M. E. ist dieser Ausspruch aus dem Zusammenhang gerissen, wieder gegeben worden.

Denn in verschiedenen Zeitungen sind doch Unterschiede, bei der Wiedergabe erkennbar geworden und das macht mich misstrauisch, gegenüber den kolportierenden Artikelverfassern verschiedener Gazetten.

Im Grundtenor kein schlechter Vorschlag, aber in der Betrachtungsweise des einzelnen Falles mit äußerst vielen Fragezeichen zu versehen und nicht mit "Schnellzugtempo" abzuhandeln.

Aber gerade deswegen kann dieser "hot-spot", bei erfolgreichem Start, sich zum "Verwaltungsmoloch" verwandeln.

Die sozialen Folgen im Wohnungsmanagement sind im Moment nicht übersehbar, daher mit Vorsicht zu genießen und nur dann in Angriff nehmen und abwickeln, wenn alle Gesichtspunkte den Beteiligten klar sind.

Eine schnelle Entspannung des sozialen Wohnraumangebots ist mit so einer Aktion aus meiner Sicht nicht zu erreichen.
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Locomotivedriver vom 07.02.2015, 08:28:48
Und ich gebe Heidrun Bluhm (56), die Sprecherin für Wohnungsbau der Fraktion Die Linke, recht, die da sagt: „Wir haben nicht zu viele alte Menschen in zu großen Wohnungen, wir haben zu wenig altersgerechte Wohnungen in den Stadtteilen, wo diese Menschen leben und verwurzelt sind.“

Mareike

Anzeige

Rebecca-Marie
Rebecca-Marie
Mitglied

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von Rebecca-Marie
als Antwort auf Mareike vom 07.02.2015, 09:25:12
Das Wort: *verwurzelt* ist genau der springende Punkt.
Alte Leute können sich nur sehr schwer an *Neues* gewöhnen,
trennen sich auch schwer von alten Sachen, sprich Möbel oder
Kleidung (des oftmals längst verstorbenen Partners).

Die Wohnungen von einst sind immer zu groß, wenn die
Kinder flügge und ausgeflogen sind.

Wer es sich leisten kann, hat das Recht, in der
gewohnten Umgebung zu bleiben.
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Klaro vom 06.02.2015, 19:30:12
@ klaro

"wenn ich da an so manch altes Mütterchen denke,"

woher nimmst du dir das Recht,eine ältere oder alte Frau als

"älteres Mütterchen"

zu titulieren?!?

Menschen,die ein Lebensalter erreicht haben,
das in des Wortes wahrster Bedeutung
mit alt-geworden zu tun hat,
sollten den nötigen Respekt ihres Alters verlangen können!

...wie nennst du denn das "herrliche" Pendant"?...

Mütterchen

ist ein Kosewort,das eine Mutter gerne von ihren Kindern hört!

Im Zusammenhang mit dem Verlangen,die gewohnte Umgebung in der zu großen Wohnung aufzugeben,
hat -für mich zumindest- das von dir angewandte "Mütterchen" einen unangenehmen Beigeschmack!

Aus meinen vielen Lebensjahren mache ich keinen Hehl!
Wozu auch!!

Das große Haus gab ich nach eigenen Überlegungen auf und zog in eine Wohnung,die mir in Größe und Lage mit Garten (!) gefiel,die groß genug für meine Bedürfnisse und geignet ist,wenn ich nicht mehr über Stock und Stein springen kann
trotzdem nach draussen zu kommen!

Sagen meine Kinder 'Mütterchen',
oder die Enkel Omalein oder Ömchen nehme ich die darin liegende zärtliche Zuneigung gerne an,
bin dankbar und glücklich für die Zuneigung,die darin zum Ausdruck kommt!

Kein Familienmitglied würde wagen,das alt gewordene "Mütterchen" in eine Miniwohnung verfrachten oder gar den Vorschlag dazu zu machen!

Ich bin ein alter Mensch,der sehr viel im Leben geleistet hat und nicht in eine Kategorie eingeordnet werden will!

Ich beanspruche ganz selbstverständlich als Mensch
---und nicht als altes Mütterchen---
behandelt zu werden!

Das große Haus gab ich aus eigenem Antrieb ab,
die Größe meiner Wohnung lasse ich mir nicht vorschreiben!

Es ist meine letzte Lebenszeit,die ich weitestgehend nach eigenem Gusto gestalten will!

Gudrun

Du solltest dir vor deinen Beiträgen sehr genau überlegen,was du wie zum Ausdruck bringst!
ingo
ingo
Mitglied

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von ingo
als Antwort auf Locomotivedriver vom 07.02.2015, 08:28:48
So isses! ein gleichartiger Vorschlag ist bereits vor über 20 Jahren aus der Politik gekommen. Er ist einen schnellen Tod gestorben, weil die Modalitäten als zu kompliziert angesehen wurden und die Erfolgsquote als zu niedrig angesehen wurde. Ich meine, mich zu erinnern, dass Hannover einen halbherzigen Versuch gestartet und die Sache dann wieder begraben hat, weil sich kaum jemand dafür interessierte.
Nägel mit Köpfen wären es aus meiner Sicht, wenn keine Prämie angeboten würde, sondern der komplette Umzug, einschl. Einpacken, Auspacken, Entrümpeln bezahlt würde. Daran müsste sich allerdings mit einem Prozentsatz X auch der Vermieter beteiligen; eben, weil er hinterher freien Zugriff auf die Wohnung hat, ggf. modernisieren und mehr Miete verlangen kann. Summa summarum würde es nicht den gewünschten Erfolg bringen. Und, mal ganz nüchtern betrachtet: Solche Wohngen werden früher oder später eh frei.
beresina
beresina
Mitglied

Re: Kann und sollte man Senioren, die eine zu grosse Altbauwohnung bewohnen, gegen Prämie zum...
geschrieben von beresina
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.02.2015, 10:26:05
hallo gudrun,
ich denke, du solltest den beitrag von klaro nicht auf dich reduzieren.
sie hat dich ja auch garnicht angespochen.

die formulierung "altes mütterchen" finde ich in keinster weise provokant, eher nett und lieb ausgedrückt. ich selbst finde mich auch in dieser kategorie wieder und würde nur schmunzeln, wenn man mich "altes mütterlein" nennt.

nix für ungut und einen schönen tag
wünscht beresina

Anzeige