Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Kinder, die in Heimen leben müssen.

Soziales Kinder, die in Heimen leben müssen.

schorsch
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Re: Kinder, die in Heimen leben müssen.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 26.09.2012, 17:27:57
Die andere Seite der Medaille: Im Moment ist gerade eine Entschuldigungsrunde im Gang von Schweizer Regierungen und der Katholischen Kirche, die sich für Schandtaten an Heimkindern, begangen von Heimleitern, Lehrern und sogar Nonnen, zwischen 1930 bis 1970 entschuldigen. Aber leider nützt diese Regierungsgeste nur noch wenigen - weil die anderen inzwischen verstorben sind. Und den TäterInnen, die noch leben, kann wegen Verjährung auch nichts mehr passieren. Und was da ans Licht kam, war wohl nur die Spitze des Eisberges.

Ich zweifle nicht daran, dass es den heutigen Heimkindern besser geht. Aber auch hier wird es eine Dunkelziffer von die Notlage Ausnützenden geben.

Als ich Kind war, da wurde unserer Familie vom damaligen Präsidenten der Vormundschaften immer wieder gedroht, man stecke uns Kinder ins Heim. Das war ein Damoklesschwert, das heute noch als Schatten über mir hängt.
schorsch
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Re: Kinder, die in Heimen leben müssen.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Klaro vom 27.09.2012, 16:20:38
Klaro, wäre es denn besser, den Schleier des Vergessens, des Wegguckens und des Nicht-wissen-wollens darüber auszubreiten?

Wer wegguckt ist Mittäter!
Klaro
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Re: Kinder, die in Heimen leben müssen.
geschrieben von Klaro
als Antwort auf schorsch vom 27.09.2012, 17:02:52
Klaro, wäre es denn besser, den Schleier des Vergessens, des Wegguckens und des Nicht-wissen-wollens darüber auszubreiten?

Wer wegguckt ist Mittäter!


nein, natürlich nicht, Schorsch. Ich weigere mich nur, wenn so etwas pauschalisiert und junge Eltern als unfähig abqualifiziert werden, denn so ist es nicht.

Klaro

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olga64
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Re: Kinder, die in Heimen leben müssen.
geschrieben von olga64
als Antwort auf Klaro vom 27.09.2012, 17:14:29
Manchen Kindern ist es ja nicht mal vergönnt, eine wie auch immer geartete Erziehung zu erleben. Vor wenigen Tagen las ich,dass eine junge Mutter 5 ihrer Säuglinge sofort nach der Geburt tötete. Als sie befragt wurde, warum sie keine Empfängnisverhütung durchgeführt habe, erklärte sie, mit diesem Thema habe sie sich nie befasst.
Diese junge Frau liess zwei Kinder überleben, lebt auch in einer einigermassen guten Beziehung.
Ich stelle mir auch hier die Frage, wo die Eltern dieser Mutter eigentlich waren als ihre Tochter in das Alter kam, wo Schwangerschaften möglich sind. Gab es keine Mutter, die mit ihr zum Arzt ging, um die Pille verschreiben zu lassen? Ich bleibe dabei - solche Eltern versagen auf der ganzen Linie; es wäre besser, sie würden keine Kinder bekommen.
Natürlich sind das Einzelfälle - aber mir scheint es so, dass es mittlerweile recht viele davon gibt und es nützt nichts, davor die Augen zu verschliessen. Olga

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