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Soziales Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?

olga64
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Mitglied

Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von olga64
Mit der Herdprämie möchte sich die CSU durchsetzen, damit deren erzkonservativer Mitglieder-Kreis doch noch ein Bonbon erhält.
Passt die Herdprämie (ca 100.--Euro pro Monat) für Kinder, die zu Hause erzogen werden, überhaupt noch in die heutige Zeit? Und lassen sich davon wirklich gut ausgebildete junge Frauen, die mit Recht ihren Beruf ausüben wollen oder auch solche, die Geld verdienen müssen ködern?
Oder ist es doch das Eingeständnis der Familienministerin, dass der vollmundig angekündigte Rechtsanspruch auf Kindergartenplätze bis 2013 nicht zu realisieren ist und mit dieser Herdprämie ein kleines Äquivalent geschaffen werden soll, damit nicht zu viele Klagen eingereicht werden?
Olga
Edita
Edita
Mitglied

Re: Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 23.11.2011, 16:46:28
Das hat mich auch gewundert! Jetzt hat es Jahrzehnte geheißen, Kinder müssen zwecks besserer Sozialisierung in den Kindergarten, und jetzt auf einmal gibt es Belohnung, wenn man sie zu Hause läßt! Sehr fragwürdig !

Edita
olga64
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Re: Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 23.11.2011, 16:53:27
Zumal bei Einzelkindern und Kindern mit Migrationshintergrund. Die erzieht Mama dann zum Prinzen, der sich später nie integrieren kann und die Migrationskinder lernen nicht oder zu spät schlecht Deutsch.
Ich bin immer wieder erschüttert, was in unserem Land den Kindern angetan wird, deren Wohl und Zukunft doch an erster Stelle stehen sollte. Olga

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Re: Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nun, ich erinnere mich, dass bei meinen Kindern noch das sog. "Vorschuljahr" Pflicht war, bevor sie überhaupt zur Einschulung zugelassen wurden.
Wie paßt das denn nun zusammen ?
Irgendwie bin ich schon froh, dass mich das nicht mehr tangieren muss.
Grenzlandfrau
Grenzlandfrau
Mitglied

Re: Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von Grenzlandfrau
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.11.2011, 17:21:56
Wer sich von 100 € im Monat ködern lässt:
Frauen ohne Ausbildung, Hartz IVer, Arbeitslose, Arbeitslustlose.

Keine gescheite Frau spielt ich weiß nicht wieviel Jahre lang den Pausenclown, läuft Gefahr, irgendwann ganz ohne Job dazustehen oder nach 5 Jahren Kindererziehungszeit (ohne etwas anderes) als Dummchen am Herd missachtet zu werden.

Zum Glück ist für die "Prämie" kein Geld da!

Und wenn es schon ums Honorieren der Haus- und Kindererziehungsarbeit geht: bei einem 24-Stunden-Job müsste schon deutlich mehr rausspringen
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 23.11.2011, 19:28:06
ALG-II-Empfänger mit Sicherheit nichts, denn sie haben nichts vom Betreuunggeld.
Es wird mit dem ALG-II verrechnet.

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Dreierlei3
Dreierlei3
Mitglied

Re: Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von Dreierlei3
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 23.11.2011, 19:28:06
Wer sich von 100 € im Monat ködern lässt:
Frauen ohne Ausbildung, Hartz IVer, Arbeitslose, Arbeitslustlose.

Keine gescheite Frau spielt ich weiß nicht wieviel Jahre lang den Pausenclown, läuft Gefahr, irgendwann ganz ohne Job dazustehen oder nach 5 Jahren Kindererziehungszeit (ohne etwas anderes) als Dummchen am Herd missachtet zu werden.

Zum Glück ist für die "Prämie" kein Geld da!

Und wenn es schon ums Honorieren der Haus- und Kindererziehungsarbeit geht: bei einem 24-Stunden-Job müsste schon deutlich mehr rausspringen


Wie schon von Rolf erwähnt: bei Hartz IV-er wird das Geld als Einkommen mit dem Hartz-IV-Satz verrechnet.

Frauen ohne Ausbildung leben, wenn sie Glück haben, von unqualifizierter Arbeit, meist unterbezahlt. Der Antrag auf diese "Beihilfe" wird sich als genauso schwierig gestalten, wie andere "Beihilfen" auch. Und von den 100 € im Monat werden auch diese Frauen niemanden anstellen können, der ihre Kinder betreut.

Arbeitslose sind meist in AGL I. Meist nur für höchstens 1 Jahr, danach rutschen sie in Hartz IV. Ob sie wollen oder nicht. Und dann siehe oben bei Rolf.

Arbeitslustlose kenne ich nicht. Aber ich kenne bzw. kannte einige, die sich wegen Hartz IV umgebracht haben!
Alleine diese Wortwahl: Arbeitslustlose ist, meiner Meinung nach, eine Wortkreation die unreflektiert von negativen stimmungsmachenden Medien abgeleitet ist.
Falls es diese Menschen tatsächlich irgendwo geben sollte kann ich sie aber sehr gut verstehen. Nicht nur, dass man auf den Ämtern Menschenunwürdig behandelt wird, nein, auch Arbeitgeber nehmen sich inzwischen das Recht heraus Menschen als Arbeitsware zu betrachten, die ihnen möglichst kostengünstig zur Verfügung zu stehen haben.

Dieses Land ist inzwischen zu einem Land des versteckten, vor der Öffentlichkeit verschönten, neuen Sklaventums verkommen.
Nichts anderes als Versklavung sind die Auflagen der Jobcenter mit ihren Vermittlung von 1€-, 2€-JObs und ihrer scheinheilig benannten Bürgerarbeit. In allen Jobs werden Arbeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt vergeben, die Arbeitnehmer erhalten eine 'Aufwandsentschädigung' pro Person und Monat von bis zu 400 €. Dieses Geld bezahlen die Steuerzahler. Und die Stellen stehen für Arbeitwillige und Arbeitsuchende auf dem 1. Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung.

Stecken nun die Arbeislosen in einem dieser Jobs werden sie nicht mehr als Arbeitssuchen auf der Statistik für die Öffentlichkeit gelistet. Ebenso verschwinden die Personen aus der Statistik, die 400€ Jobs annehmen, aber weiterhin Unterstützung brauchen. Desweiteren verschwinden sogar aus der Statistik diejenigen, die zwar einen Vollzeitjob auf dem 1. Arbeitsmark haben, aber aufgrund des geringen Lohnes, z. B. Friseure mit 5€ in der Stunde, nicht ohne Stütze leben können.

So sieht es aus in Deutschland mit ihren Arbeitslosen, Geringverdienern und Jobber!
Grenzlandfrau
Grenzlandfrau
Mitglied

Re: Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von Grenzlandfrau
als Antwort auf Dreierlei3 vom 24.11.2011, 10:44:47
Ich würde mir auch wünschen, dass es keine Menschen gäbe, die einfach keine Lust zum Arbeiten haben. Leider sieht die Realität anders aus. Neben denjenigen, die für ein paar Kröten schuften oder mit aller Kraft versuchen, einen Job zu finden, gibt es solche, die sich (teilweise über Generationen) eingerichtet haben mit der Stütze. Das ist leider wahr. Und es gibt auch deutliche Hinweise, dass diese Bevölkerungsschicht besonders fruchtbar ist.

Es geht ja hier um die Herdprämie: ok, bei Hartz IVer wird sie abgezogen (nunja, an Hartz IV ist gar nichts gut!).
Und wie dem auch sei, 100 € für Erziehungsarbeit sind einfach lächerlich. Abgesehen von den sozialen und politischen Konsequenzen, die so etwas nach sich ziehen würde.
ingo
ingo
Mitglied

Re: Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 24.11.2011, 11:08:07
Wie kommt Ihr darauf, dass dieses Geld auf Hartz IV angerechnet werden würde? M.W. wurde darüber noch gar nicht geredet. Das Erziehungsgeld wurde auch nicht angerechnet.
hugo
hugo
Mitglied

Re: Passt die Herdprämie noch in unsere heutige Zeit?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ingo vom 24.11.2011, 11:13:40
hallo ingo,
ich war bisher der Meinung das Hartz IV Gelder nach oben gedeckelt sind und egal was da irgendwie dazukommt,,,es wird eingerechnet, sogar das Elterngeld nach dem Haushaltsbegleitgesetz 2011 (HBeglG 2011) der Hartzer, wird nicht zu 100% und auch nicht die volle Zeiit gezahlt.

Warum sollte das also beim Erziehungsgeld anders werden ?

ps böse Zungen fragen ob die Erziehungsarbeit von Hartz IV Eltern nicht ganz so sinnvoll durch unsere Familienministerin eingeschätzt wird als Jene durch andere "normale" ?) Eltern

besser man denkt da gar nicht viel weiter in diese Richtung,,,oder ? *g*

hugo


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