Soziales Rücksichtslose Selbstmörder

Ich habe den Eindruck, es vergeht keine Woche, ohne dass ich von SelbstmörderInnen höre, die allein oder mit ihren unschuldigen Kindern als Geisterfahrer auf Autobahnen versuchen, ihrem und dem Leben ihrer Kinder ein Ende zu bereiten. Oft gelingt es diesen Leuten ja - sehr oft zwingen sie andere Unbeteiligte in diese Pläne, die dann ebenfalls sterben oder schwerverletzt überleben.
Am schlimmsten finde ich die Mütter, die ihre Kinder in den Tod reissen - eine Überlebende, deren Kinder sie vorher auf einer Wiese erwürgte und dann wieder in das Auto packte, um gegen ein Hindernis zu fahren, erklärte "ihre Beziehung sei zu kompliziert geworden".
Können Selbstmörder, wenn sie un bedingt denken, sie müssten durch Selbstentscheidung aus dem Leben gehen, nicht noch so viel Anstand aufbringen, dass sie dies allein machen? In diesen Gedankenkreis schliesse ich auch die mit ein,die sich vor Züge werfen und unbeteiligte Lokführer damit ein Traum für deren weiteres Leben bescheren.
Oder Selbstmörder, die sich erhängen und dann oft von Kindern gefunden werden, die damit ebenfalls schwere Traumata entwickeln dürften. Olga

Menschen, die bei ihrer Selbsttötung ganz bewusst und gezielt andere Menschen mit in den Tod reißen vergleiche ich mit Amokläufern.
Es scheinen die gleichen Gedanken zu sein, die diese Menschen dazu veranlassen.

Inzwischen habe ich von schon von zwei Fällen gehört, bei denen Väter ganz bewusst mit ihren Kindern im Fahrzeug in ein Gewässer fahren.
Ein Vater schnitt seinen drei Kindern die Kehlen durch um dann einen missglückten Selbstmord zu überleben. Elternteile, die ihre Kinder mit Schlafmitteln betäuben und dann einen Wohnungsbrand legen sind keine Seltenheit.
Viele dieser Taten werden gar nicht veröffentlicht weil man Nachahmer befürchtet.

Es ist als würden die Verbrechen der Völker untereinander im kleinen Kreis nachgestaltet.

justus

Auch wenn dieses Thema immer gerne wieder auf die Tagesordnung kommt.....

Wenn ein Lebensmüder aus dem Leben gehen will,
dann muss er erstmal geistig in der Lage sein,
sein geplantes Tun auch zu überblicken.
Sonst kann er dem Wunsch nach sozialverträglichem Ableben leider
nicht nachkommen.
Und das gibt es nun mal.
Entweder aus Krankheitsgründen oder aus den Lebensumständen heraus.

Man sollte dann bitte dem Menschen ermöglichen, geeignete Mittel zu beschaffen.
In anderen Ländern ist das möglich.
Will man das nicht, muss man wohl damit leben.

Oder man gibt Geld dafür aus, Menschen in Ausnahmesituationen oder
bei Krankheit davor zu bewahren, solchen Schritt zu gehen.

Um das zu verstehen, muss man so eine Situation wohl erlebt haben.

Sonst urteilt man nur aus der Theorie.
Und die ist bekanntlich nicht aus der Praxis,
sprich aus dem Leben gegriffen.

nordstern

So wie ich es hier verstanden habe ging es nicht um Lebensmüde, die aus irgend einem Grund Ihrem Leben ein Ende setzen wollen, sondern um solche, die andere unschuldige Menschen vorsätzlich und heimtückisch mit in den Tod reißen oder anderen Personen dabei Schaden zufügen.

justus

Bedenken sollte man dabei grundsätzlich dass immer eine schwere psychische Störung vorliegt.

Trotz kranker Phantasien und Wahnvorstellungen sind die Betroffenen in der Lage, ihre grausame Tat akribisch zu planen und vorzubereiten.

Ein erweiterter Selbstmord ist selten eine Kurzschlussreaktion.

Die Frage ist ob Angehörige, Freunde, Nachbarn, Lehrer, Betreuer im Vorfeld diese krankhaften Störungen bemerken und richtig deuten können und in einem solchen Fall bei Ärzten, Behörden Gehör finden um schlimmeres zu verhindern.

Schuldzuweisungen sind mE nicht angebracht.

Mareike

Bedenken sollte man dabei grundsätzlich dass immer eine schwere psychische Störung vorliegt.

Trotz kranker Phantasien und Wahnvorstellungen sind die Betroffenen in der Lage, ihre grausame Tat akribisch zu planen und vorzubereiten.
Schuldzuweisungen sind mE nicht angebracht.

Mareike

Ja, das Gleiche gilt auch für Amokläufer.

Es tut mir leid, aber ich kann Menschen, die vor ihrem eigenen Suizid wahllos unschuldige Menschen erschießen oder ihren eigenen unschuldigen Kindern im Schlaf die Kehle durchschneiden oder die Ehefrau umbringen nicht von jeder Schuld freisprechen.

justus

... dem kann ich nur beipflichten -

Es geschieht im Wahn.

Der Gesunde wird es nie nachvolziehen können, allenfalls erahnen.
Und das wohl auch nur wenn man Menschen mit Wahnvorstellungen schon mal erlebt hat oder selber mal eine Psychose durchlebt hat.

Es sind Tragödien.

Mareike

Ich muß der Frau Olga beipflichten, denn ich frage mich auch
immer wieder, warum müssen diese Selbstmörder auch noch andere
Menschen mit in den Tod reißen.
Wie schlimm muß es aber für eine Mutter sein, die ihre Kinder
ermordet und dann selbst ihren Selbstmordversuch überlebt?
Haben diese Mütter dann überhaupt ein Gewissen und wie können
sie so etwas verkraften? Die müßten doch dann bis an ihr
Lebensende unter ihrer Tat leiden?
Ich finde es GEWISSENLOS, andere Menschen mit in den Tod
zu nehmen. Diese Selbstmörder besitzen wirklich keinen
Anstand!
Margrit

Vergiß es, Mareike.

Normal kann das keiner nachempfinden.

Und ich werde auch nicht mehr den Versuch machen,
Wissen dazu zu vermitteln.
Weil es keinen Sinn macht, sondern mich nur belastet.

Sobald jemand selber in die Situation kommt,
als Angehöriger, wird er es schon noch begreifen.

Ansonsten denke ich gerade an Dieter Nuhr.

nordstern