Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Ruhestand: ist das " dunkle Loch" unvermeidlich???

Soziales Ruhestand: ist das " dunkle Loch" unvermeidlich???

Parmenides
Parmenides
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Re: Ruhestand: ist das " dunkle Loch" unvermeidlich???
geschrieben von Parmenides
Ein Punkt ist die Lebensqualität nach dem Berufsleben.

Der zweite Punkt ist die erforderliche Neuorientierung für viele zu einem neuen Lebenssinn, wenn es ihnen nicht gelungen ist, schon zu Berufszeiten einen Lebenssinn aufzubauen.

Man muß Lebensinn schon früh formlich aufbauen, so wie wenn man in die Rente einzahlt und kann dann, wenn es ruhiger wird ein erfülltes besseres LEben leben. Das verstehe ich der Altersvorsorge zugehörig, sagen zu können, jetzt ganz frei auf mich gestellt ohne berufliche Anforderungen lebe ich ein erfülltes Leben.
eka231246
eka231246
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Re: Ruhestand: ist das " dunkle Loch" unvermeidlich???
geschrieben von eka231246
als Antwort auf Emmalotta vom 05.12.2012, 22:56:13
Emmalotta, schön, dass dieses Thema so viele Gedanken aufwirft.

Ich hatte eine wunderbare Mutter, die mir vorgelebt hat, wie sich ein Alter Mensch jung fühlen kann. Eine wunderbare Eigenschaft: hat sie mir vermittelt: Die Lebensfreude! Die Kunst, trotz wenig Geld, ein interessantes und fröhliches Leben zu führen. Darin war sie meisterhaft. Man muss das Leben gestalten -nicht planen-, war ihr Spruch. Ich versuche ihr da zu folgen. Flexibel und spontan zu sein, wenn sich etwas anbietet. Ich bin inzwischen ein Meister im finden von preiswerten aber außergewöhnlich authentischen Unterkünften im Ausland. Plane die Reisen für Freunde, die nach üppigem Leben den Gürtel sehr viel enger schnallen müssen. Manmal wohnt man im Hinterzimmer und hört die Kinder schreien, aber oft ist es auch ein Schloss oder herrliches Weingut. Nach einer aufreibenden aber interessanten Aufgabe, ist auch bei mir zum Jahresende endgültig Schluss. Man wird sehen, was kommt!

Heute scheint hier die Sonne. Ein großer Spaziergang durch die verschneiten Weinberge, blauer Himmel und der Blick auf den Rein ist für mich Kraftquelle.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag

Eka
hobbyradler
hobbyradler
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Re: Ruhestand: ist das " dunkle Loch" unvermeidlich???
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Parmenides vom 26.01.2013, 10:13:54
Ein Punkt ist die Lebensqualität nach dem Berufsleben.

Der zweite Punkt ist die erforderliche Neuorientierung für viele zu einem neuen Lebenssinn, wenn es ihnen nicht gelungen ist, schon zu Berufszeiten einen Lebenssinn aufzubauen.

Man muß Lebensinn schon früh formlich aufbauen, so wie wenn man in die Rente einzahlt und kann dann, wenn es ruhiger wird ein erfülltes besseres LEben leben. Das verstehe ich der Altersvorsorge zugehörig, sagen zu können, jetzt ganz frei auf mich gestellt ohne berufliche Anforderungen lebe ich ein erfülltes Leben.

Wenn du „Sinn“ mit „Ziel“ gleichsetzt kann ich dir vermutlich folgen. Einen Sinn des Lebens hat noch nie jemand allgemein akzeptabel klären können und wird das in absehbarer Zeit auch nicht können. Es sei denn, es gäbe geklonte Menschen, dann könnte deren Erzeuger über deren Sinn Auskunft geben.

Nachdem ich den vorhergehenden Satz geschrieben habe, fällt mir auf, dass dies auch die Eltern gewollt gezeugter Kinder erklären können müssten.

Ciao
Hobbyradler

ja

nein

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pschroed
pschroed
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Re: Unruhestand
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Parmenides vom 26.01.2013, 05:46:47


Im Laufe des Lebens haben sich viele versäümte Aufgaben und unterdrückte Potentiale angesammelt, die zu inneren Konflikten geführt haben. Kreatives wurde oft unterdrückt und man hatte als Rädchen zu funktionieren.
Dieses unliebsame Gefühl, funktionieren zu müssen gilt es nun zu betracheten und sich zu vergegenwärtigen, was alles man in seinem Leben an guten Potentialen genötigt war zu unterdrücken.
Man kann sagen, die kreativen Ausdruckmöglichkeiten wurden unterdrückt. Das konnte nicht gesund sein.

Parmenides


Hallo Parmenides

Ich glaube es hängt viel davon ab, welche Beschäftigung man nach ging.
Ich hatte mal die Strafe oder für andere eine Freude 3 Jahre in einem Büro zu sitzen und nur Bürokram machen mußte.

Trotz Promotion war es für mich totlangweilig, extrem monoton und wurde auch dementsprechend demotiviert

Es ging soweit daß ich in meiner jährlichen Besprechung verlangte wieder einen action Job zu bekommen wo ich wieder unter den Menschen war mit den normalen Höhen und Tiefen.

Ich glaube es ist sehr wichtig daß man im Berufsleben darauf achtet was man gerne macht.

Meine Wenigkeit hatte das Glück von allem machen zu dürfen, in den 38 Jahre bei dem gleichen Konzern.

Mit 57 Jahren war der Ruhestand angesagt, es war für mich eine Entlastung, es kam mir vor als hätten man mir eine Tonne Gewicht vom Rücken genommen trotz des vermeintlichen vielseitigen Berufsleben.

Nein es gibt für mich, nicht schöneres als zu Hause zu sein und sich seine kleine Welt so farbig und so attraktiv zu gestalten wie man es möchte.

Auch du wirst dein Weg finden nach einer seelischen Verdauungszeit, wird es schon positiv weitergehen.

Das Forum hier kann dir schon eine kleine Hilfe sein.

Phil.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Unruhestand
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 26.01.2013, 11:01:22
zitMeine Wenigkeit hatte das Glück von allem machen zu dürfen, in den 38 Jahre bei dem gleichen Konzern.

Mit 57 Jahren war der Ruhestand angesagt, es war für mich eine Entlastung, es kam mir vor als hätten man mir eine Tonne Gewicht vom Rücken genommen trotz des vermeintlichen vielseitigen Berufsleben.

Phil.


Ein Ende der Berufstätigkeit mit 57 Jahren wäre mir zu früh gewesen. Ich habe allerdings mit 53 Jahren nochmals Firma und Wohnort gewechselt und meiner beruflichen Karriere dann nochmals fast 12 Jahre den letzten Schub gegeben. DAs finde ich bis heute sehr gut.
Das Wichtigste ist aber wohl, dass diese Entscheidungen von einem selbst kommen; ich hätte sicher Probleme, wenn mich jemand gedrängt hätte, die Firma zu verlassen (in welchem Alter auch immer) oder innerhalb der Firma eine Tätigkeit anzunehmen, die mir nicht entspricht. Das konnte ich alles vermeiden - darüber bin ich bis heute sehr froh und kann deshalb auch sehr gut in meiner früheren Firma auftauchen, wenn ich dorthin zu entsprechenden Events eingeladen werde. Olga
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Unruhestand
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 28.01.2013, 16:57:36
Dear Olga

Bis 65 Jahren zu arbeiten, ist eine lange Zeit, aber in manchen Länder wie Deutschland ist das normal und wird in Zukunft europaweit noch länger werden

Es besteht in Lux. zur Zeit noch ein Gesetz wenn mann 40 Jahre in seine Rente eingezahlt hat mindestens 20 Jahre Schicht arbeitete (bei mir waren es gerade 20 ) sowie das Alter von 57 erreicht muss man in Rente gehen.

Die ersten drei Jahre in den Vorruhestand, ab 60 definitiv in den Ruhestand.

Durchstarten mit 53 wie Sie finde ich sehr gut, Chapeau

Es ist wie Sie selbst schreiben sehr wichtig sich fit zu halten, die Zeit wo ich Schicht arbeitete kapierte ich auch sehr schnell daß es nur geht wenn man körperlich und seelisch ok ist.

Insbesonders wenn man eine kleine Abteilung in Verantwortung hatte, und immer nach aussen gute Laune sowie Motivation verbreiten mußte um eine gute Team sowie Produktions - Kultur zu erhalten.

Wenn ich heute zurückschaue, hat mich mein ganze Berufszeit, angefangen als Lehrjunge in einer Auto - Werkstatt sehr viel Freude bereitet auch wenn es manche Kämpfe gab

Phil.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Unruhestand
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 28.01.2013, 17:53:45
Das ist doch schön und positiv - lieber Phil und das ist sehr wichtig.
Ich habe ja "erst" mit 24 Jahren begonnen, berufstätig zu sein (nach Abschluss der Auslandsaufenthalte und Studium). Da war es für mich immer wichtig, ´nicht zu früh aufzuhören, zumal ich meine Berufstätigkeit ebenfalls als sehr gut und nicht als Strafe empfunden habe. Sie prägte mich und auch mein weiteres Leben und dafür bin ich sehr dankbar. Olga
Leben und Beruf - ein Konflikt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Sein Leben am Beruf als Lebensinhalt auszurichten ist für mich dann fatal, wenn nicht der Beruf der Selbstverwirklichung entspricht.
Übt man einen Beruf aus, der nicht auch Hobby sein könnte, dann entsteht ein Konflikt. Man muß um des Broterwerbs Willen Dinge tun, die nicht dem eigenen kreativen Wesen entsprechen. Das ist eigentlich schizophren und ich behaupte, daß dies nicht psychisch gesund sein kann.
Insbesondere habe ich regelrechte Horrorszenarien von Berufen vor Augen wie zB Bänker oder Versicherungsmenschen. Wie erfreulich ist dagegen zB der Beruf des Goldschmiedes oder des Architekten, der seine Kreativität ausleben kann im Beruf. Nochmal: ich behaupte, daß es nicht gesund ist für einen Kreativen Menschen gleichförmige Tätigkeiten auszuüben. Mir tun diese Menschen einfach nur leid.

Das Leben besteht nicht hauptsächlich aus dem Beruf. Der kommt erst an dritter Stelle, denn zuerst kommt die Selbstverwirklichung, dann die Famile und die erfüllte Freizeit und dann erst die Sachzwänge des Broterwerbs. Wer seinen Beruf obenan gestellt hat, hat auf etwas gesetzt, das ihm bekannt zeitlich befristet ist. Umsomehr muß man dann noch vor Antritt eines Berufes sich darüber klar sein, welchen Stellenwert im Leben dieser hat.
Nur wenige haben das Glück ihre Berufung zum Beruf gemacht zu haben, wie etwa zB Professoren, die Beiträge zur Forschung geleistet haben.

Ich meine daher, wer das Gefühl hat "in ein tiefes Loch zu fallen " bei dem Rentnerdasein, den bestraft das falsch geführte Leben und der sollte sich einer Psychotherapie unterziehen.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang

"Greife niemanden persönlich an, bleibe sachlich. Ignoriere persönliche Anmache. Herzlichen Dank!"
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Leben und Beruf - ein Konflikt?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.02.2013, 04:37:08

Das Leben besteht nicht hauptsächlich aus dem Beruf. Der kommt erst an dritter Stelle, denn zuerst kommt die Selbstverwirklichung, dann die Famile und die erfüllte Freizeit und dann erst die Sachzwänge des Broterwerbs. Wer seinen Beruf obenan gestellt hat, hat auf etwas gesetzt, das ihm bekannt zeitlich befristet ist. Umsomehr muß man dann noch vor Antritt eines Berufes sich darüber klar sein, welchen Stellenwert im Leben dieser hat.
Nur wenige haben das Glück ihre Berufung zum Beruf gemacht zu haben, wie etwa zB Professoren, die Beiträge zur Forschung geleistet haben.

Ich meine daher, wer das Gefühl hat "in ein tiefes Loch zu fallen " bei dem Rentnerdasein, den bestraft das falsch geführte Leben und der sollte sich einer Psychotherapie unterziehen.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang

geschrieben von Rainer-Volker


Hallo Wolfgang

Es gibt viel Arbeitnehmer welches das Glück nicht haben ihr Hobby zum Beruf zu machen.

Besonders bei jungen Familien ist faßt immer die erste Priorität, Geld verdienen, was auch bei mir der Fall war.

Phil.
Mary-Lou
Mary-Lou
Mitglied

Re: Leben und Beruf - ein Konflikt?
geschrieben von Mary-Lou
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.02.2013, 04:37:08

Ich meine daher, wer das Gefühl hat "in ein tiefes Loch zu fallen " bei dem Rentnerdasein, den bestraft das falsch geführte Leben und der sollte sich einer Psychotherapie unterziehen.
geschrieben von Rainer-Volker


Hallo Rainer-Volker,
das ist eine sehr harte Aussage! Ich denke, das Gefühl, in ein tiefes Loch zu fallen, haben bestimmt viele nach einem langen Arbeitsleben (das man sich ja auch nicht immer nach eigenen Wünschen gestalten kann), zu Beginn des Ruhestands oder vielleicht eher noch vorher, wenn man noch nicht weiß, wie es weitergehen wird.

Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich darüber klar zu werden, dass das Leben auch ohne Beruf lebenswert sein kann, aber das ist ein Lernprozess, der nicht von heute auf morgen abgeschlossen ist.
Ein Fall für die Psychotherapie ist man mit diesem Gefühl aber ganz gewiss nicht und es ist auch kein Zeichen, dass man das Leben vor dem Ruhestand falsch geführt hat und es deshalb in Frage stellen muss.

Mary-Lou

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