Soziales Witwen, Witwer.....gerichtlich Getrennt, Geschiedene...Was half Euch Am Anfang.

Mit diesem Thread möchte ich Menschen ansprechen, welche gute Erfahrungen, aber auch weniger Aufbauendes erlebt haben, mit der neuen Lebenssituation!
Getraut Euch einfach zu schreiben, was Euch auf dem Herzen liegt,
beziehungsweise, was ihr erlebt habt!
Mit lieben Grüssen, die verwitwete
Sonja

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sonja47

Also, dann beginne ich mal
Nach dem plötzlichen Tod meines Ehemannes, wurde mir sofort klar dass ich raus, unter die Menschen gehen muss, was mir nebst der vielen Arbeit, welche ein Todesfall bringt, von Anfang an recht gut gelungen ist.
Sehr froh war ich dass ich bereits 33 Jahre in dieser Gemeinde wohnte, somit kannte ich etliche Menschen, mehr oder weniger gut!
Meine (unsere) Tochter und meine Schwester waren mir eine sehr grosse Hilfe und Stütze, vor allem bei den vielen Aufgaben, welche ich zu erledigen hatte.
Unsere Tochter war noch in der Lehre, trotzdem war sie zu mir wie eine Freundin.
Werde morgen weiter schreiben!
Ich freue mich auf Eure Erlebnisse.
Mit lieben Grüssen von
Sonja

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sonja47

Hallo Sonja
Mir ging es ganz anderst. Zuerst hatte ich ein riesiges Loch, weil ich nun nicht mehr jeden Tag im Spital und dann im Pflegeheim, meinen Mann besuchen konnte.
Dann habe ich alles geräumt, fortgeworfen, bin in eine kleinere Wohnung gezogen.
Dann nochmals umgezogen, dann war da wieder ein grosses Loch.Leere, die Wochenenden waren unerträglich, doch ich konnte und wollte nicht hinaus gehen.
Drei mal in der Woche hütete ich den Hund meiner Tochter, da musste ich hinaus.
Dann bekam ich ein kleines Kätzchen und das Lachen, die Freude, Leben kam wieder in meine "Bude".
Ich habe alle Freundschaften, die eigentlich keine waren, abgebrochen.
Ich konzentriere mich auf meine Malerei.Die Bilder werden jetzt farbig.
Das wollte ich immer schon machen,Bilder malen, wenn es mir gut geht.Ich brauche im Moment nur meine erwachsenen Kinder, mein Kätzchen, das Hündchen und das Alleinsein.
Das gibt mir enorme Kraft.
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minu

Ich weigere mich, mir all die schlimmen Szenen meiner eigenen Trennung und Scheidung wieder zu Gemüte zu führen. Ich schaue vorwärts.

Dass ich die Sache aber einigermassen heil überstanden habe, sollte der hier angehängte Schluss meines autobiografischen Romans "Der Armeleutebub" (vergriffen) aufzeigen:

"......Inzwischen waren wir bei der Bushaltestelle angekommen. Der Bus war noch nicht hier. "Wenn sie wollen, dann fahre ich sie nach Olten zum Bahnhof. Ich habe ja den gleichen Weg", sagte ich zu der Frau gewandt. Sie schaute mich lange prüfend an. Ihr Eindruck von mir schien zur Zufriedenheit ausgefallen zu sein, denn sie antwortete zustimmend.
Die beiden Kinder stürmten meinen alten Käfer. Langsam fuhr ich über die Passstrasse durch den dichten Nebel ins Tal. Die Kinder hatten sich hinter die Vordersitze gestellt und schauten mir interessiert beim Lenken zu. Die blonde Frau sass, den Kopf leicht nach vorne geneigt, auf dem Beifahrersitz. Verstohlen schaute ich ab und zu nach ihr. Ich sah, dass auch sie mich aus ihren Augenwinkeln musterte.
Als wir in Olten ankamen, sagte ich, es würde mir nichts ausmachen, wenn ich sie ganz nach Hause bringen dürfte, denn ich hätte sowieso heute nichts mehr vor. Der leise Protest der Frau ging im Freudengeschrei der Kinder unter. Ohne nochmals zu fragen, lenkte ich meinen Wagen am Bahnhof vorbei, Richtung Aarau. Erste Sonnenstrahlen durchdrangen den Nebel und wärmten mein Herz...."

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schorsch

Als meine Ehe mit 30 geschieden wurde, half mir eine 21-jährige Krankenschwester über die ersten vier Jahre Trennungsschmerz.

Nach Tod meines Mannes hatte ich viel Arbeit, aber die ganze Nächte träumte ich über Ihn, ganz verblüffende Träume. Und das Monate lang. Einmal Morgens hatte ich so ein Traum, das ich mit Ihn telefonisch spreche…..und lautete in Wirklichkeit das Telefon. In meine Konto war 2300 Mark Defizit wegen Pflegedienst, Beerdigung, etc.
War ich verschlafen, sagte ich in Telefon: „Willi? „ So hieß mein Man, ich hüpfte vor Freude. Die Antwort: „Nein, nicht Willi, das Kulturamt. „
War mir gesagt, das eine Kinderlose Reiche Frau ist in Passau gestorben, und von Ihr Vermögen wünschte sich für einige Künstler eine Stipendium erteilen. Und ich bin auch eine davon, das Geld wird mir in Kürze überwiesen—genau 2300 DM. Ich fasste keine Worte gerade deswegen—das war genau 2300 DM !!!!!!!
War ich überzeugt darüber, ich habe mit Geist meines Mannes eine Verbindung. Kurz danach kam ein Psychologe in mein Atelier als Kunde. Wir sprachen über vieles, inzwischen habe mich so geäußert, das mein gestorbene Man lässt mich nicht los. ER lachte und teilte mir mit, das ich bin diejenige welcher Ihn nicht los lässt und nicht er. Nach längere Gespräche habe ich das verstanden, und wie ein Wunder, habe mich positiv verändert, wieder für das buntes Leben interessiert. Die Erinnerung an mein Man wird ewig lebendig, aber wir müssen weiter Leben.

Nasti

Liebe minu, Emy
Nach ca. einem Jahr der Trauer, verlor ich an Kraft, zum ersten mal spürte
ich dies, was eine Frau mir weinend am Grab ihres Ehemannes berichtet hat:
Sie fühle sich nach dessen Tod, als sei sie nur noch ein halber Mensch!

Ja, das spürte nun auch ich, ein schönes Wochenende wünschte man auch mir jeweils,
wie gerne hätte ich damals gesagt, was ist das, ein schönes Wochenende, das
gab es für mich gar nicht!
Alleine mit den Wänden die nicht mit mir sprachen!

Da kam noch eine gute Kollegin dazu, sie kam immer mit dem Satz,
Sonja dein Mann war ja etliche Jahre krank, du musstest doch mit seinem Tod rechnen!
Nachdem sie immer wieder mit diesem Satz auf mich zu kam, hatte ich sie
angeschrieen, von wegen rechnen mit dem frühen Tod, mein Mann hätte
laut ärztlicher Prognose noch gute 5 bis 15 Jahre leben können!

Sie blieb mir als Kollegin erhalten, aber ich habe heute eher mit tiefgründigen
Menschen, einen guten Kontakt, lieber wenig Kolleginnen, aber welche, bei
denen ein gegenseitiges Geben und Nehmen möglich ist!

Grüsse von Sonja






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sonja47

Ja, liebe Nasti
Das sind schon eher wir, die auf Erden zurückgebliebenen, welche unsere
Verstorbenen festhalten, das sehe ich auch, wie dieser Psychologe!
Wir sollen hier ohne sie weiter leben lernen, sie in Ruhe lassen!
Doch in unserem Herzen haben sie auf ewig einen Platz!

Als es mir vor kurzem gesudheitlich schlechter ging, schrie ich einmal nach
meinem verstorbenen Mann, du könntest mir auch helfen, schliesslich bist du
schon weiter und wirst mich da drunten doch wohl leiden sehen.
In der selben Woche, hörte ich ein mal nachts neben mir ein Atmen, und mein
rechter Arm wurde gestreichelt, ich spürte, er war es!
Ein wunderschönes Gefühl, ja irgendetwas ist da schon noch, doch ich
muss solches Rufen bleiben lassen, bin in einer anderen Welt als er.



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sonja47

Lieber Schorsch
Das verstehe ich sehr gut dass Du die schwere Zeit der Trennung und Scheidung nicht mehr hervorholen möchtest!
Ich selber bin heil froh dass es Dir wieder besser geht, Du bist glaub wieder verheiratet, ich gönn Dir das von Herzen!
Bleib gesund und Deiner Familie noch lange erhalten.
Grüsse vom Zürichsee, von Sonja


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sonja47