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Soziales Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit

usabima
usabima
Mitglied

Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von usabima
Guten Abend zusammen,

meine alten Eltern (90) können wohl nicht mehr lange in ihrer Wohung bleiben - wir brauchen also
Alternativen.

Dazu haben wir uns in den letzten Tagen schon einige Pflegeeinrichtungen angesehen - meine Mutter wird wohl Pflegestufe 2 bekommen und braucht ein Einzelzimmer
Mein Vater - Pflegestufe 1 - wäre in einem kleinen Apartement besser untergebracht, damit er sich sein Essen noch zubereiten kann und etwas "Auslauf" hat (er ist sehr eigenbrötlerisch)

Mal abgesehen von den Kosten, die nicht von den beiden zu tragen sind (1375 Euro bei Pflegestufe eins für ein Einzelzimmer, bei Stufe 2 etwa 400 Euro mehr an EIGENleistung) ist es auch schwer, eine Einrichtung zu finden, die beides bietet - sowohl Zimmer als auch Apartements
(ich wage nicht daran zu denken, was wäre, wenn sie in unterschiedlichen Einrichtungen untergebracht wären und ich also nicht beide gleichzeitig besuchen könnte)

Was wir bisher gesehen haben, ist eher so, daß wir die Eltern dort NICHT unterbringen wollten -

gibt es die "ideale" Einrichtung? Was sind Eure Erfahrungen, welche Kompromisse sind hinnehmbar?

ich fühle mich im Moment total überfordert

Usabima
ana
ana
Mitglied

Re: Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von ana
als Antwort auf usabima vom 06.01.2010, 21:57:41
Usabima,

ich kann mir gut vorstellen,dass Du Dich zur Zeit als überfordert fühlst.
Ja, es gibt solche Pflegeheime wo beides vorhanden ist,Pflegebereich
und Wohnbereich-App.-betreutes Wohnen.
Erfrage das beim behandelnden Arzt,Krankenkasse oder suche unter Google
danach.
Alles Gute für Dich .


ana
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf usabima vom 06.01.2010, 21:57:41
Hier in unserem Ort gibt es eine Seniorenresidenz,die 1 oder 2-Zimmer-App. vermietet.
Das gibt es doch sicher auch in deinem Wohnumfeld.

Ein 2-Zim.App. ist günstiger,als wenn 2 Einzelapp.gemietet werden.

gudrun

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von olga64
als Antwort auf usabima vom 06.01.2010, 21:57:41
Meine Mutter kam mit ca 85 Jahren nach einem Oberschenkel-Halsbruch in ein Pflegeheim der Diakonie in München. Sie wohnte in einer Art Appartement; die kleine Küche benützte sie bis auf den Kühlschrank nie,da sie dort ja verpflegt wurde. Die kleine Wohnung hatte einen Balkon mit Blick zum Park.
Da weder mein Bruder noch ich in der Lage waren, unsere Mutter zu uns zu nehmen (wir wohnten beide nicht mehr in München - und meine Mutter wäre dort nie weggegangen) war dies die beste Lösung. Finanziert wurde es mit kleiner Rente meiner Mutter plus Zuschuss aus der Pflegeversicherung und Unterstützung von uns. Sie fühlte sich dort sehr wohl; alles wurde für sie getan. Sie hatte Kontakt zu anderen Insassen; ärztliche Betreuung war ebenfalls gegeben.
Sie lebte dort 7 Jahren, bis sie im Frühjahr mit fast 92 Jahren verstorben ist.
Olga
mehlbein
mehlbein
Mitglied

Re: Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von mehlbein
Hallo usabima,
ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du dich verpflichtest fühlst, alles alleine regeln zu wollen, was die Pflege der Eltern anbelangt und reibst dich dich dabei auf. Hast du schon mal daran gedacht, dir über Pflegedienste Hilfe zu holen und den Eltern zu Hause Pflege anzubieten? Auch stundenweise Betreuung ist zu organisieren ebenso wie Beratung für evtl. notwendige Hilfsmittel. So wie ich die Situation der Eltern nach deiner Schilderung einschätze, ist eine 24 Std. Betreuung noch nicht nötig. Vor allem: Wie sehen denn sie ihre Situation? Sind sie einsichtig in die Notwendigkeit einer Pflege? Erwarten, u.U. verlangen sie diese von dir nach dem Motto: Dass muss eine gute Tochter tun, das erwarten wir von ihr! Oder anders rum: Ich als Tochter bin dazu verpfichtet! Wie dem auch sei, ich meine, du solltest dir Hilfe holen über Kirchengemeinden, Wohfahrtsverbände oder über städtische Dienststellen, die alle beraten und vor allem die Situation vor Ort einschätzen können. Von außen ist dies kaum möglich. Viel Kraft und alles Gute.
mehlbein
gila
gila
Mitglied

Re: Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von gila
als Antwort auf mehlbein vom 07.01.2010, 20:06:14
Wenn Eltern - sei es Vater oder Mutter - dabei sind, sich zu verabschieden, ist dies immer ein schwerer Weg für die Kinder (Auch für die Abschiednehmer).
Wir können noch so viel Hilfe holen - von irgendwo her - jedoch - wir sind die nächsten Angehörigen.
Und uns verbindet ein "unsichtbares" Band.
Womit ich sagen will - wir müssen da alle durch - und aushalten, daß wir unsere Liebsten bis zum Ende lieben und pflegen. So ist das Leben. Und wir alle sind irgendwann einmal auf Hilfe angewiesen.
gila

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von olga64
als Antwort auf gila vom 08.01.2010, 00:19:49
[/indent][quote=gila]Wenn Eltern - sei es Vater oder Mutter - dabei sind, sich zu verabschieden, ist dies immer ein schwerer Weg für die Kinder (Auch für die Abschiednehmer). [indent]


Ganz so ist dies meist leider nicht: als meine Mutter die letzten Jahre lebte, wurde sie extrem schwierig und ungerecht, auch den anderen Heimbewohnern und den dortigen Beschäftigten gegenüber. Mein Bruder und ich mussten bei unseren Besuchen immer zuerst reparieren, was sie dort zerbrochen hatte (mit viel Bakschisch!). Demzufolge war ihr Tod dann auch eine grosse Entlastung und auch Befreiung für uns. Als ich das erste Mal in diesem Sinne mit anderen Frauen sprach, die gleiches durchlebten, trat ich eine Lawine los: die meisten dachten wie ich, getrauten sich aber nicht, die Wahrheit auszusprechen.
Das sollte man auch gut bedenken, wenn man - meist sind es ja die Frauen - überlegen sollte, einen alten Mensch in seinen Haushalt zu integrieren (auch mit Hilfe von Pflegepersonal). Dies geht in den meisten Fällen nicht gut - es sei denn der alte Mensch ist stark dement oder hat Alzheimer. Die sind ja grossenteils wenigstens freundlich. Olga
Re: Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf usabima vom 06.01.2010, 21:57:41
Hallo Usabima

man braucht viel Geduld, um eine entsprechende Einrichtung zu finden. Meiner Erfahrung nach sind die kleinen die besseren, die Leute werden gut umsorgt und man widmet sich ihnen länger als in großen Einrichtungen.

Viel Erfolg und Glück bei der weiteren Suche!

@ Olga
Es ist doch kein Geheimnis, dass sich nach einer gewissen Zeit bei den Angehörigen Erleichterung einstellt, wenn Nahestehende, die sehr krank und anstrengend waren, gestorben sind!
nasti
nasti
Mitglied

Re: Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von nasti
als Antwort auf gila vom 08.01.2010, 00:19:49
Ich nicht

liebe Gilla

kann ich mir nicht vorstellen das ich als Last für meine Söhne werde. Nein und nein. Bestimmt sind ältere Leute auch so indirekt demütigt, was ich empfinde schlimmer wie das Tod. Und gerade deswegen werden einige alte Menschen aggressiv. Wenn ich durch ein Gesicht eine hauch Arroganz sehe durchfliegen wie eine schwarze Volke, habe ich immer so ein Gefühl das ich MUSS einen Stuhl zertrümmern. Ich bin mit liebe Gott damit bestraft, ich lese alle versteckte Gefühle von Gesicht ab.!!!
Ich höre gut, aber nicht so wie eine 20 Jährige, mein Arzt sagt ich brauche kein Hörgerät. Beim gemeinsamen TV gucken mit Familie brauche ich das TV bisschen lauter nehmen. Es gibt ein Familienmitglieder/In, welche leidet wenn es nur bisschen laut ist, Ihre Nerven sind schon jetzt in Eimer, es ist genetisch bedingt. Sie wird enden wie Ihr Vater, der Eremit.
Eine Vorstellung, in Wald erfrieren / das schönste Selbstmord/ ist mir viel sympathischer als eine lange Demütigung und geduldigen in Familienkreise. Anpassen kann ich mich nicht, will ich nicht.
So sind wir alle unterschiedliche Naturell.

Nasti
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Wohnen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
geschrieben von eleonore
als Antwort auf usabima vom 06.01.2010, 21:57:41

Was wir bisher gesehen haben, ist eher so, daß wir die Eltern dort NICHT unterbringen wollten -

gibt es die "ideale" Einrichtung? Was sind Eure Erfahrungen, welche Kompromisse sind hinnehmbar?

ich fühle mich im Moment total überfordert

Usabima


eventuell hilft dir mein link weiter, viel glück!!!

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