Sport "Das Wunder von Bern"

olga64
olga64
Mitglied

Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 09.06.2010, 17:48:41
Den Italienern haben wir Deutsche ja erst zum Ende des 2. Weltkrieges einiges angetan - vorher waren wir ja Verbündete. In den Niederlanden war dies ganz anders - und es leben ja noch Menschen, die dies leidvoll miterleben mussten und es auch ihren Kindern und Enkeln erzählten.
Ich persönlich bin ein grosser Freund der Niederländer: ich mag ihre Liberalität, ihren Witz - mag nicht deren Essen und die Wohnwagen-Touren. Aber darüber kann ich offen und gut mit holländischen Freunden albern. Olga
hockey
hockey
Mitglied

Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von hockey
als Antwort auf clara vom 09.06.2010, 12:03:33
Als Nuernberger moechte ich doch auf Max Morlock hinweisen der nicht unerheblich am Wunder von Bern mit seinem Tor beteiligt war.
Wuensche der Deutschen Manschaft viel Erfolg in Sued Africa
Hockey
clara
clara
Mitglied

Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 10.06.2010, 17:39:28
Das stimmt schon, aber bei jungen Franzosen oder Engländern ist dies anders, wie ich selbst erleben konnte. Gerade Frankreich hat ja die deutschen Besatzer leidvoll erlebt. Bei älteren Franzosen habe ich vor Jahrzehnten in Südfrankreich noch Ressentiments erlebt, aber ich glaube, das hat sich inzwischen erledigt.
Bin übrigens gespannt, wie Frankreich bei der WM abschneiden wird, wurde 1998 ja Weltmeister. Clara

Anzeige

clara
clara
Mitglied

Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von clara
als Antwort auf hockey vom 10.06.2010, 17:42:27
Danke, hockey, Morlock war natürlich ein ganz wichtiger Spieler, wie Nürnberg überhaupt schon mal ein großer Verein war, hat ja einige deutsche Meisterschaften zu verzeichnen! Clara
olga64
olga64
Mitglied

Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 10.06.2010, 17:47:44
Es hat sich überall viel geändert - grossenteils realisieren wir ja die gute Idee des Schüler-Austausches; insbesondere junge Franzosen kommen dann in deutsche Familien und erleben uns anders.
Als ich mit knapp 20 Jahren (gross, blond, blauäugig) mein Au-Pair-Jahr in England und Frankreich absolvierte, war es besonders in Frankreich schlimm. Mir wurde damals noch auf der Strasse "Nazi" und anderes nachgerufen - ich verstand dies damals, hatte ich doch selbst zu leiden, dass mein Vater bis zu seinem Tod ein erklärter Nazi geblieben war.
Es wurde auch in Frankreich besser als ich besser französisch sprach; dann waren Diskussionen unter Gleichaltrigen möglich - zur älteren Generation bekam ich jedoch nie Zugang (was ich verstand). Sicher hätte ich meinerseits auch jede Nation mit Hass verfolgt, die z.B. am Tod meiner Familienangehörigen Schuld hatte.
Ich bin und war noch oft in Frankreich - heute spüre ich dies nicht mehr.
In England war es damals schon anders - die sind ja nicht so offen in ihrer Beurteilung (dafür gibt es ja die Boulevard-Presse, wo wir über uns lesen können).
Geholfen hat in den letzten Jahrzehnten, dass die "neuen Deutschen" anders in diesen Ländern aufgetreten sind und - wie gesagt - auch deren Sprache erlernten. Olga
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von dutchweepee
Ich habe sieben Jahre in Den Haag/Scheveningen gewohnt und gearbeitet, so dass Ihr mir bitte ein wenig Sachverstand zubilligt.

Kaum ein Niederländer wirft uns Deutschen noch den zweiten Weltkrieg vor, zumal die Holländer damals eine starke Nazipartei hatten, von der Idee "Lebensraum im Osten" begeistert waren und es auch zwei Waffen-SS Divisionen mit flandrischen Freiwilligen gab. Kaum ein Land hat so bereitwillig mit den deutschen Besatzern kolaboriert, wie die Niederlande. Selbst die behäbigen Belgier waren bessere Widerstandskämpfer. Dies alles wird auch in Holland langsam aufgearbeitet (langsamer als in Deutschland).

Wenn es noch Aversionen gegen "die Deutschen" gibt, dann liegt es an derem Auftreten als Touristen. Die Deutschen gehen in ein Geschäft oder Restaurant und fragen auf deutsch nach dem, was sie wünschen. Ich würde lachen, wenn ein Holländer in Bayern beim Dorf-Metzger eine Rookworst auf flämisch verlangen würde. Das Auftreten der deutschen Touristen wird in den Niederlanden als arrogant empfunden und nur durch die Briten übertröffen, die überall besoffen und bekifft umher stolpern.

Ich war jedenfalls nach zwei Jahren froh, dass mein holländischer Akzent als "Gelderländer" durchging, und man mich nicht als deutschen Landsmann erkannt hat, wenn ich das nicht wollte.


Anzeige

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: "Das Wunder von Bern"
geschrieben von eleonore
als Antwort auf olga64 vom 10.06.2010, 18:12:05
werte olga,

an manchen punkten muss ich wiedersprechen.
mein sohn, (32, groß, grünäugig mit dunkle haare) hat so in england,usa wie frankreich studiert.
als er nach england ging, bekam er von studienstiftung *verhaltens empfehlungen*.
so wurde empfohlen, dass er in england sagt, er wäre schweizer oder niederländer.

in paris war es etwas einfacher.
der merkwürdigste rassismus hat er in yale (usa) erlebt, während eine studenten party.
er teilte sein zimmer auf der campus mit ein studenten aus NY, jüdische abstammung.
auf der party nahm ihm ein junge mann (amerikaner) zu seite, und fragte, ob er weiss, mit wem er zusammen wohnt.
als mein filius es bejahte, fragte der amerikaner, ob es ihm nicht stören würde, dass der mitbewohner *jude* ist.
was mein sohn in keinste weise störte.

nach seine eigene angaben hatte er oft ein ass in ärmel......mich.
wenn er erwähnte, dass seine mama ungarin, also ebenfalls ausländerin ist in deutschland, änderten viele ihre verhalten oft, und dass in positive.


clara
clara
Mitglied

OT
geschrieben von clara
als Antwort auf dutchweepee vom 11.06.2010, 02:59:23
Ich war jedenfalls nach zwei Jahren froh, dass mein holländischer Akzent als "Gelderländer" durchging, und man mich nicht als deutschen Landsmann erkannt hat, wenn ich das nicht wollte.

@ dutchweepee: Dann ist es tatsächlich nicht so einfach, sich als Deutscher dort zu outen. Wie Du schreibst, und wie so oft durch falsches Auftreten.
Ich habe in Holland erfahren, dass ich mit vielen Leuten deutsch sprechen konnte. Ich kann überhaupt kein Niederländisch (verstehe es aber einigermaßen) und fragte immer zuerst auf Deutsch (Sprechen Sie...?), dann auf Englisch (Do you speak...?), oft ging's auf Deutsch problemlos weiter. Persönlich habe ich auch keine negativen Erfahrungen.

Clara

Anzeige